@aero Es ist ein Unterschied, ob man etwas nicht wissen will oder kann, oder ob man etwas weiß,aber falsch eingeschätzt hat.
Maxi05 schrieb:Trimalchio schrieb:
und zwar von der Staatsanwaltschaft (!) Denn die hatte die Unfallversion in ihrer Pressemitteilung wie eine feststehende Tatsache verkündet, mit der Überschrift:
"Unfall an Bord des U-Bootes"
Im gleichen Text heißt es aber, dass die Anzeige wegen Tötung aufrecht erhalten wird.
Jedenfalls laut Google-Übersetzung auf Englisch.
Das heißt, dass eben nicht fest stand, dass es ein Unfall war.
Und Du möchtest jetzt der Staatsanwaltschaft wegen einer missverständlichen Überschrift des Pressesprechers der Polizei nachweisen, dass sie schlampig gearbeitet hat?
Und weil die SpuSi auf einem Bild keine Handschuhe trägt, hat auch die StA geschlampt?
Dann gucken wir doch mal, was von den Vorhaltungen übrig bleibt:
Trimalchio schrieb:- 11. August: Beschlagnahme der Werkstattcomputer ohne Handschuhe
Richtig: Ein Werkstattcomputer, an dem auch andere gearbeitet haben. Eine Festplatte, die in der Werkstatt herumlag. Der Besitzer steht fest. Was möchtest Du denn da mit Fingerabdrücken beweisen?
Kannst Du nachweisen, dass da ein Fehler gemacht wurde? Nein.
Beitrag von Clark (Seite 49)Trimalchio schrieb:Gezielte Fixierung der Öffentlichket auf Madsens Luken-Unfallversion
Geht nicht aus der Presseeklärung hervor, wenn man mehr als die Überschrift liest.
Trimalchio schrieb:- vor 22. August: Die Durchsuchung des U-Boots erfolgt z.T. ohne Handschuhe
Siehe voriger Beitrag von mir: Es gibt keinen Nachweis dafür, dass auch im Boot ohne Handschuhe gearbeitet wurde, dass die Sicherung von Fingerabdrücken, Blut und DNA nicht abgeschlossen war - oder dass der oben auf dem Boot stehende Mann sich nicht gleich die Handschuhe überstreift, um hinunter zu klettern.
Du kannst also auch hier nicht von "Fehler" sprechen.
Trimalchio schrieb:PR-Artikel für StA Jakob Buch-Jepsen. Der in einem Tötungsdelikt ermittelnde Staatsanwalt lässt sich noch vor Anklageerhebung interviewen und äussert sich dabei zur Ermittlung
https://www.aftonbladet.se/senastenytt/ttnyheter/inrikes/article27067599.abDer Staatsanwalt äußert sich da überhaupt nicht zu den Ermittlungen. Es geht nur darum, was für ein Mensch in so einem Fall ermittelt, wie seine Arbeit aussieht und wie er das aushält, und das wird eher nüchtern berichtet.
Ich sehe da keinen Fehler.
Trimalchio schrieb:Vor sicheren Erkenntnissen öffentliche Herstellung eines Zusammenhangs zwischen Torsofund und Ubootfall,
(...)
der Polizeisprecher sieht sich nach Kritik durch die Verteidigung zu einer öffentlichen Entschuldigung veranlasst
Ok, ein Fehler. 24 Stunden später stand offiziell fest, dass es Kim Walls Torso war.
Lancierung von "Entlüftungsstichen"
... Durch die Presse. Haben wir den Wortlaut dazu?
Ich kenne das Blatt, da sollte man besser nach einer Quelle suchen. Dann gucken wir mal nach...
There appear to be injuries that seem to be deliberately aware so that gases and other air do not get the torso to flow.
Das klingt doch schon mal anders, nämlich:
"Es scheint Verletzungen zu geben, die
anscheinend absichtlich zugefügt wurden damit Gase und andere Luft den Torso nicht auftreiben lassen"
Da ging man außerdem noch davon aus, dass die Stiche im Zusammenhang mit der Zerteilung stattfanden.
Trimalchio schrieb:Das was von der Polizei behauptet wurde, stand so nicht darin.
CO2 oder nicht? Am von Madsen behaupteten Unfallhergang ändert das aber nichts, ob er sagte "sie erstickte an Abgasen, vielleicht CO2" oder "sie erstickte an CO2" (was am wahrscheinlichsten bei seiner Version wäre). Wir haben also eine sprachliche Ungenauigkeit, keine Falschdarstellung.
Trimalchio schrieb:Die zunächst Anfang Dezember vollmundig als so gut wie fertige und für noch vor Weihnachten angekündigte Anklage wird erst über drei Wochen später eingereicht.
Oh. Mein. Gott. Das ist natürlich kaum auszuhalten, dass eine Ermittlung länger dauert, als angekündigt. In einem Fall mit Mordanklage, Vergewaltigung, Zerstückelung, schwieriger Spurensuche, keinen Zeugen, einem immer wieder seine Aussage anpassenden Verdächtigen ...
Hat Madsen nicht verdient, dass sorgfältig ermittelt wird oder bringt das Deinen Zeitplan durcheinander?
Trimalchio schrieb:U-Boot-Verschrottungs-Nebelkerze in der offiziellen Mitteilung zur Anklage. Völlig absurde Eröffnung eines Nebenkriegsschauplatzes: Wer nicht an den Esel herankommt, schlägt den Sack.
Das ist doch auch Unfug... da gibt es mehrere gravierende Anklagepunkte und Du meinst, man "käme nicht an den Esel heran"? In welchem Zusammenhang wird denn das mit dem U-Boot vorgeschlagen? Steht da: "Wir fordern die Höchststrafe wegen Mordes und dass das U-Boot verschrottet wird", oder ist das U-Boot als Tatort genannt, dass es nicht sein Eigentum war und er es versenkte, die Eigentümer es nicht haben wollen und in dem Zusammenhang vorgeschlagen, es zu verschrotten?
Und was schmälert das alles an den Vorwürfen gegen Madsen? Nichts.
Zündest Du hier nicht eine Nebelkerze nach der anderen, indem Du Nebensächlichkeiten auflistest, um der StA gravierende Fehler zu unterstellen?
Trimalchio schrieb:In der Summe zeichnet sich dem neutralen Betrachter das Bild einer Behörde, die eben nicht (oh Wunder!) fehlerfrei und schon garnicht frei von Eigeninteressen arbeitet (na sowas!), sondern sich eine kritische Begleitung durch die Öffentlichkeit immer wieder konkret verdient hat.
Nur dass die Öffentlichkeit gar keinen Einfluss hatte, sondern die Einsprüche der Rechtsanwältin eine Richtigstellung bewirkten.
Sie scheint ganz gut ohne solche messerscharfen Bildanalysen auszukommen, wie Du sie hier ablieferst, und sich auch nicht auf die Gala als Quelle für eine Pressekonferenz berufen zu müssen.
Trimalchio schrieb:Die hier von interessierter Seite eingeforderte unkritische Gefolgschaft gegenüber der Anklage
Ich bin sicher kein unkritischer Mensch, aber ich halte es in einem solchen Fall für Unfug, der Behörde grundsätzlich fehlerhaftes Verhalten zu unterstellen und dann mit solchem Unfug wie fehlenden Handschuhen anzukommen, mit von Klatschblättern frei übersetzten Verlautbarungen, mit der Kritik an einzelnen Formulierungen oder nicht eingehaltenen Terminen.
Überlasse es doch besser der Anwältin, die Methoden der Beweisaufnahme zu prüfen und gegebenenfalls zu kritisieren.