jujubur2000 schrieb am 04.07.2021:Ich weiß nicht, ob dieser Beitrag noch relevant ist, vielleicht auch längst geklärt. In den langen Beiträgen wurde immer wieder über die Existenz einer Ziegelhäuser Discothek mit Namen TopCat diskutiert. Diese Disco gab es wirklich. Ich selbst habe in den 70igern dort aufgelegt. Sie befand sich in der Heidelberger Landstraße 55a in Ziegelhausen. Die abgebildete Aufnahme aus der Sendung ist korrekt.(...)
Hallo und danke für diese wichtige Info! Nebenbei auch danke sehr, daß Du mit diesem Beitrag meine Argumentation von vor einigen Monaten, daß das Topcat eine der Kneipen/Diskos war, die zwar lokal bekannt waren, aber keine darüberhinausgehende Erinnerung schaffen konnten, beweist. Schön, daß Du hier dabei bist.
GonzoX schrieb am 07.07.2021:reut mich sehr dass Du Dich als Zeitzeuge hier meldest.
Leider war unsere Diskussion etwas ins Stocken geraten, also gut dass Du sie nun wieder belebst.
Mit Verlaub, daß die Diskussion etwas eingeschalfen war, liegt leider stark an deiner immer abstruser werdenden "Große-Serien-Theorie", die Du mit Vehemenz durchdrücken willst! Ich, genau wie einige andere Mitglieder, habe/hatte mich letztlich dewegen ausgeklinkt, um mich etwas davon zu erholen.
Ich schätze deine Kreativität und Akribie, aber Du hast dich völlig verrannt! Tritt bitte einmal kurz einen Schritt zurück und schaue Dir deine Theorie nochmal an. Merkst Du nicht, daß Du Vergleichsfälle schon lange nicht mehr nach Relevanz und Lokalitäten aussuchst, sondern nur noch danach, ob sie in die Theorie passen?
Es ist z.B. 100mal wahrscheinlicher, daß der Mordfall Marlies von G. in Wuppertal ein "Frühwerk", der Startschuß des Münsterlandmörders war, als das Fälle wie Grotjan, Aichele oder gar der Zodiacmörder auch nur das Geringste mit der Mordserie zu tun haben! Hier nochmal ein Kurzüberblick zum Fall Marlies von G. und warum dieser Fall im Rückblick ein Kandidat für einschluß in die Münsterland/Heidelbergserie ist.
- Marlies war der gleiche Frauentypus wie die Opfer des Anhalterinnenkillers
- Wie die Opfer der Mordserie verschwand Marlies nicht direkt aus einer Kneipe/Disko, sondern auf dem Weg zur Straßenbahn/Bus
- Tat im Frühjahr, relativ genau 1 1/2 Jahre vor dem ersten Fall im Münsterland, einen solchen kriminalistisch eher ungewöhnlichen Frühjahr-Herbstrythmus (Uni-Rythmus) wird später der Münsterlandtäter beibehalten
- Noch am selben Abend ermordet, die Leiche binnen Stunden "entsorgt"
- seltsame Parallele, Marlies arbeitete wie Monika P. in einem Kaufhaus, beide wurde entgegen der Gewohnheit der Serien in den Fluß geworfen (wahrscheinlich hat das an beiden Mordtagen äußerst schlechte Wetter Fahrten in den Wald verhindert)
- weitere schräge Parallele, als Monika P. verschwand, hatte sie laut glaubhafter Zeugenaussage unglaublich schnell eine Mitfahrgelegenheit nachts in einem verschlafenen Nest gefunden, daß man durchaus an Vorverabredung denken kann oder sogar muß. Marlies von G. führte am Abend ihres Verschwindens ein mysteriöses Telefonat, man geht von einer heimlichen Verabredung aus, da sie trotz verlängerten Ausgangs zur normalen Zeit aufbrach
- Täter stahl den Ausweis, wahrscheinlich als Trophäe, selbiges sollte in den Mordserien in Münster und Heidelberg geschehen
- Marlies Leiche wurde im Auto befördert und im Bericht impliziert, daß die Leiche auf dem Sitz lag (auch der Münsterlandtäter fuhr mit Leichen auf dem Beifahrersitz durch die Gegend)
- Marlies war vollständig bekleidet, trotzdem sog. Lustmord (genau dieses Muster wird auch in Münster und Heidelberg auftauchen)
- wenn man die Autobahn, von der Stelle an der Marlies in die Volme geworfen wurde, weiterfährt, kommt man direkt ins Münsterland! (Täter entfernte sich nachgewiesen von Wuppertal Richtung Münster)
Das sind erstaunlich viele Ähnlichkeiten und das bei einem Fall, der sich in nicht allzu großer Entfernung vom Münsterland ereignet hat. Ich halte die Vermutung, daß Marlies Opfer 9 bzw. 1 des unheimlichen Mörders war, für unglaublich wahrscheinlicher als all deine an den Haaren herbeigezogenen "Vergleichsfälle", wo jegliche Ähnlichkeiten zum distinktiven MO des Münsterlandmörders fehlen.
GonzoX schrieb:Von dem hier in der Diskussion gesuchten Täter wissen wir, dass er von 1977 bis 1982 (in Norddeutschland) fast ausschließlich junge Frauen kidnappte, die vorher in alternativen "Kiffer-Discos" verkehrten.
Genau wegen solcher zu angeblichen Fakten stilisierten Vermutungen(!) deinerseits habe ich mir eine Auszeit von der Diskussion genommen: Nein, wir wissen es NICHT, ob er für die Morde an der Waterkant verantwortlich ist. Das wird von einigen Leuten vermutet, aber es sprechen einige Dinge auch dagegen.
Vom unheimlichen Mörder von Münster/Heidelberg wissen wir, daß seine Vorgehensweise ganz spezifisch und individuell ist. Dermaßen spezifisch, daß die Polizei in Mü und Hd bereits in den 70ern direkt wußte, daß sie denselben Mörder suchen und das Monika P. ein Opfer der Serie war, obwohl sie eine Ausnahme zum öffentlich bekannten Standard-MO darstellte.
Zudem gehörte für den Mörder das "Ausstellen" seiner Opfer im Wald dazu, daß war ihm sehr wichtig und nur wenn das Wetter (wie im Fall Monika P und womöglich Marlies von G) Fahrten in den Forst unmöglich machte, rückte er davon ab.
In Norddeutschland fehlt dieses zwanghafte Zurschaustellen seiner Opfer gänzlich, was eine Beteiligung des Mümnsterlandmörders sehr unwahrscheinlich macht.