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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

4.483 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.11.2024 um 00:19
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Der weisse Van geisterte 2017 schon einmal durch die Öffentlichkeit.
Ja, da hast Du (fast) völlig Recht. Nicht der weiße Van, sondern ein weißer Van geisterte schon vor Jahren durch die Öffentlichkeit. Und es ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Verteidigung wissentlich und willentlich versucht, in einem ethik freien Raum, durch eine bewußt missverständliche Formulierung von Halbwahrheiten, die Jury bei der Wahrheitsfindung zu behindern.

Ermittler Mullin war gefragt worden, ob R.A. nicht aus den Akten davon erfahren haben könnte, dass Weber am Tattag gegen 14:25 Uhr mit seinem weißen Van nachhause gekommen ist.

Mullin verneint dies und sagt, man habe überhaupt erst nach dem Geständnis gerpüft, welchen Wagen Weber damals fuhr.

Darauf erklärt die Verteidigung - in eine Frage verpackt - , dass doch schon vor Jahren in den sozialen Medien über einen weißen Van diskutiert wurde. Es geht also plötzlich nicht mehr um die Ermittlungsakten, sondern um Postings in Foren. Und die Verteidigung erweckt natürlich den Eindruck, es ginge hier um den weißen Van des Herrn Weber und seine Ankunftszeit auf seinem Grundstück.

Tatsächlich hatte ein User in 2017 oder 2018 - ohne Angabe irgendwelcher Belege - in einem U.S.-Forum behauptet, in den Tagen und Wochen um den Tattag herum, habe eine Person in einer 30-Auto-Minuten von Delphi entfernt gelegenen Ortschaft aus einem weißen Van heraus an einer Bushaltestelle Süßigkeiten an Kinder verteilt.

Ob das so war oder ob die Geschichte von dem User damals frei erfunden war, ist offen. Bei der Polizei ist ein solcher Vorfall jedenfalls nie angezeigt worden.

Und natürlich hat die Geschichte rein gar nichts mit Herrn Weber, seinem weißen Van oder R.A.s Geständnis zu tun. Und natürlich weiß das auch die Verteidgung. Und derartige Verteidiungs-"Strategien" empfinde ich persönlich als schlichtweg schäbig, sonst nichts.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.11.2024 um 00:38
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und natürlich hat die Geschichte rein gar nichts mit Herrn Weber, seinem weißen Van oder R.A.s Geständnis zu tun. Und natürlich weiß das auch die Verteidgung. Und derartige Verteidiungs-"Strategien" empfinde ich persönlich als schlichtweg schäbig, sonst nichts.
Ich glaube, das hast du falsch verstanden. Die Verteidigung will nachweisen, dass es Veröffentlichungen gab, die einen weissen Van am Tatort beschrieben. Diese hätte Allen lesen können, oder jemand, z.B. die Gefängnispsychologin, hätte es ihm berichten können, so dass er diese Information dann später in seinem Geständnis verwendete. Er gibt dabei Informationen wieder, die ihm im Zusammenhang mit der Tat aus derartigen Berichten bekannt sind. Es geht der Verteidigung nur darum, das zu belegen. Dabei ist es völlig egal, ob über den Van von Weber oder irgendeinen anderen Van berichtet wurde, sondern es geht nur um die Verquickung eines Weissen Vans mit dem Tatort am Tattag. Es ist natürlich nicht schäbig, wenn die Verteidigung auf diese Art und Weise hinterfragt, ob angebliches Täterwissen wirklich Täterwissen ist. Das ist ihr Job.

In dem Zusammenhang wäre es kein Täterwissen, wenn Allen "nur" sagt, er habe einen weissen Van gesehen. Denn von einem weissen Van am Tatort wurde offensichtlich öffentlich berichtet. Es wäre Täterwissen, wenn er den Van beschreibt und die Strasse auf der dieser fuhr und die Richtung in die er fuhr, eventuell auch noch wie viele Leute im Van sassen, und wenn dann tatsächlich auch noch eindeutig belegbar wäre, dass dieser Van zum angegebenen Zeitpunkt tatsächlich mit der angegebenen Insassenzahl auf der Strasse in der Richtung fuhr. Schwierig ist, dass Herr Weber offensichtlich 2017 Angaben machte, die seinen Van zur fraglichen Zeit nicht am Tatort lokalisierten (darum hat die Polizei evtl. auch nicht nach dem Fahrzeugtypen gefragt), und das dann mit seiner Aussage 7 Jahre später revidierte. Hier wurde behauptet, dass Mobilfunkdaten ihn zur fraglichen Zeit am Tatort lokalisierten. Aber eine Quelle konnte leider nicht geliefert werden.

Ich finde die Wikipedia Seite zu Täterwissen ziemlich informativ. Unter anderem steht da, belegt mit einem BGH Urteil, dass nichts, was bereits veröffentlicht wurde, als Täterwissen gilt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.11.2024 um 00:45
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und natürlich hat die Geschichte rein gar nichts mit Herrn Weber, seinem weißen Van oder R.A.s Geständnis zu tun. Und natürlich weiß das auch die Verteidgung. Und derartige Verteidiungs-"Strategien" empfinde ich persönlich als schlichtweg schäbig, sonst nichts.
Dem kann ich nur zustimmen. Schäbig trifft es genau und diese Art der Verteidigung hat auch nichts mit dem Recht eines Angeklagten auf juristischen Beistand und einen fairen Prozess zu tun. Es wird nur versucht, beliebige Zweifel zu sähen, von Süßigkeiten , die aus weißen Lieferwagen verteilt werden (erinnert mich an Dr. Braun aus Aktenzeichen Xy, sehr plattes Klischee...) über Odinisten bis hin zu Brad Weber, der Äste in seiner Garage gelagert hatte. Am Ende wird dann noch an den Widerstand gegen die übermächtige Staatsgewalt appelliert, und dafür soll dann ein Doppelkindermörder frei gelassen werden.


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11.11.2024 um 04:01
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Ich finde das mit den Geständnissen unter diesen Haftbedingungen äusserst schwierig zu bewerten.
Andererseits hat er nicht nur 1x gestanden, sondern 61x- dass ist schon eine Hausnummer.
Auch seine Aussage bzgl des weißen Vans, ist Täterwissen.
Hätte er nur dreimal gestanden, fände ich das belastender. 61 Geständnisse, das klingt nach einer ausgeprägten Psychose. Kein Wunder bei den Haftbedingungen. Da würde wohl jeder zum "zerbrechlichen Ei" mutieren. Das möchte ich mir nicht vorstellen. Das sind keine "fragwürdigen" Haftbedingungen, das ist psychische Folter und nichts anderes.

Wenn man ihm das "eingeflüstert" hätte, wäre das kein Täterwissen. Seine Haft wirft viele Fragen auf, deren Beantwortung weder Richterin Gull noch die Staatsanwaltschaft ernsthaft zu interessieren scheint.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Tatsächlich hatte ein User in 2017 oder 2018 - ohne Angabe irgendwelcher Belege - in einem U.S.-Forum behauptet, in den Tagen und Wochen um den Tattag herum, habe eine Person in einer 30-Auto-Minuten von Delphi entfernt gelegenen Ortschaft aus einem weißen Van heraus an einer Bushaltestelle Süßigkeiten an Kinder verteilt.
Webers Auto muss nicht nur vom Täter, sondern auch von Abby und Libby registriert worden sein. Ich hätte erwartet, dass eines der Mädchen geschrien hätte. Warum haben sie nicht versucht, sich zu retten und sind zum Auto gelaufen?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.11.2024 um 09:13
Zitat von vonCarsteinvonCarstein schrieb:Ich bin nach wie vor davon überzeugt dass hier der richtige angeklagt wurde. Aber ob die Anklage es geschafft hat diesen Umstand "beyond a reasonable doubt" zu beweisen das werden wir morgen erfahren.
Sehe ich ebenso. RA ist für mich zweifelsfrei der Täter. Ein Freispruch würde mich aber dennoch nicht wundern, da ich die Anklage nicht wirklich überzeugend fand.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.11.2024 um 09:42
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Warum haben sie nicht versucht, sich zu retten und sind zum Auto gelaufen?
Weil sie mit einer Waffe bedroht wurden und sich nicht trauten? Sie wussten ja nicht, dass er sie umbringt. Sie haben sicher gehofft, dass er sie gehen lässt. Waren doch keine Action- Helden, sondern junge Mädchen.


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11.11.2024 um 09:50
@GigiNazionale
Man darf auch nicht vergessen, dass sie zu zweit waren. Ein Mädchen hätte das andere vielleicht nicht allein gelassen oder in Gefahr gebracht. Gerade bei Bedrohung mit einer Schusswaffe ist Weglaufen ja nicht unbedingt risikoarm.
Hinzukommt, dass wir ja nicht wissen, ob sie nicht doch etwas unternommen haben, um sich zu wehren.
Und: in akuten Notlagen reagieren Menschen oft nicht rational. Das ist vielfach zu beobachten.
All das bringt so viele Unsicherheiten mit sich, dass Deine Frage, warum sie etwas getan oder nicht getan haben, schlicht nicht beantwortet werden kann.


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11.11.2024 um 10:36
Egal wie die Jury entscheidet,
Gull wird als eine der gruseligsten Gestalten in die Geschichte des Strafrechts eingehen.

Die massive Behinderung der Verteidigung, das Vorenthalten wesentlicher Indizien, wie z.B. der vollig unstimmigen Phantombilder etc. erweist Gull als massiv voreingenommen.

Allein die monatelange schwere Folter des Angeklagten verlangt sofortige Absetzung dieser "Richterin" und lebenslanges Berufsverbot, härteste Bestrafung der Folterer und die Freilassung des Gefolterten. Jedes unter diesen Methoden bewirkte "Geständnis" unterliegt selbstverständlich dem Verwertungsverbot.

In einem funktionierenden Rechtsstaat würden der Angeklagte und die Richterin den Platz tauschen.

Aber ein Staatswesen, das Folter zu seinen legitimen Methoden zählt, delegitimiert sich selbst. Vor solch systematisierter Selbstgerechtigkeit darf und sollte man mehr Angst haben, als vor irgendwelchen durchgeknallten Einzeltätern.


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