Maria L. in Freiburg ermordet

Frau.N.Zimmer schrieb:Das haben wir ja auch schon erlebt, dass der Gutachter nicht berücksichtigt wurde -.-

Das Gericht wird sich ein Bild gemacht haben.
Man wird dieses Gutachten mit der eigenen Wahrnehmung abgleichen.

Mein Eindruck von den Fotos, die ich gesehen habe, ist, dass der Täter heute deutlich über Mitte 20 ist.

Aber warten wir es ab.

Ist es eigentlich üblich, dass Zahnärzte gezogene Zähne aufbewahren?

K. musste sich den Eckzahn in den ersten Monaten seines Aufenthalts in Deutschland ziehen lassen, wohl im Februar 2016. Ein zweiter, ähnlicher Zahn schob damals den Eckzahn beiseite, K. ging zum Zahnarzt. Das gezogene Exemplar bewahrte er in seinem Zimmer auf, wo Freiburger Ermittler es einige Monate später fanden.

quelle:http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordprozess-in-freiburg-wie-gutachter-mit-einem-eckzahn-das-alter-von-hussein-k-bestimmen-a-1176886.html

frauZimt schrieb:Ist es eigentlich üblich, dass Zahnärzte gezogene Zähne aufbewahren?

So wie ich es verstanden habe, hat nicht der Zahnarzt den Zahn aufbewahrt, sondern er selbst.

frauZimt schrieb:Das gezogene Exemplar bewahrte er in seinem Zimmer auf, wo Freiburger Ermittler es einige Monate später fanden.

Das ist ja witzig. Dieser Zahn wurde ihm zum Verhängnins

Siegessicher schrieb:Das ist ja witzig. Dieser Zahn wurde ihm zum Verhängnins

ja bloß gut, dass er den Zahn aufgehoben hat.
sonst wäre Hussein K.  immer noch 17 (inzw amtlich 18) Jahre alt.

cariboo schrieb:FrauZimt schrieb:
Ist es eigentlich üblich, dass Zahnärzte gezogene Zähne aufbewahren?
So wie ich es verstanden habe, hat nicht der Zahnarzt den Zahn aufbewahrt, sondern er selbst.

Ach...brett vorm kopf...

In SEINEM Zimmer...

Wie sich das wohl abgespielt hat?
Es muss doch jemand verraten haben, dass die Zahnfee da war

Siegessicher schrieb:Das ist ja witzig. Dieser Zahn wurde ihm zum Verhängnins

irgendwie hat er pech

erst dieses haar....und nun der zahn...

frauZimt schrieb:irgendwie hat er pecherst dieses haar....und nun der zahn...

Dann hoffen wir mal für ihn das er mal etwas Glück hat.

So wie sich sein Alter jetzt darstellt kann er Glück haben und die Sicherheit einer deutschen Strafanstalt für eine längere Zeit genießen.

Danach könnte er wieder eine Pechsträhne haben wenn er auf seine alten Tage nach Griechenland ausgewiesen wird wo auch noch ein Aufenthalt auf ihn wartet.


Venerdi

venerdi schrieb:Danach könnte er wieder eine Pechsträhne haben wenn er auf seine alten Tage nach Griechenland ausgewiesen wird wo auch noch ein Aufenthalt auf ihn wartet.

Darüber ist hier neulich schon diskutiert worden.
Ich glaube, die Meinungen gehen auseinander.

Ich denke, dass ihm die Strafe in Griechenland erlassen wurde. Er wurde doch im Zuge einer Amnestie entlassen, nicht unter Bewährungsauflagen.
Grund: Die Gefängnisse waren überfüllt, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich denke, er hat in Griechenland von den Behörden nicht zu erwarten.
Oder irre ich mich?

@frauZimt

Absolut sicher bin ich mir nicht.

So wie ich mich erinnere sollte er sich nach der Entlassung regelmäßig bei der Polizei melden.

Das konnte er ja nicht weil er sich Richtung D abgesetzt hat.
Wenn seine Freilassung an das Melden gekoppelt war dann kann er wieder Einfahren.


Venerdi

venerdi schrieb:Das konnte er ja nicht weil er sich Richtung D abgesetzt hat.
Wenn seine Freilassung an das Melden gekoppelt war dann kann er wieder Einfahren.

stimmt, da war was mit regelmäßig melden müssen.

aber nun wird er ja ersteinmal hier einsitzen - und ich glaube, nicht zu knapp.

Verteidiger Sebastian Glathe hakt noch einmal nach, ob eine Stoffwechselerkrankung oder die Einnahme von Cortison den Zahnzement verändern könnten. "Da passiert nichts, was die Quanität der Ringe betrifft", so die Antwort der Expertin, die in Deutschland zu den führenden Forscherinnen auf diesem Gebiet zählt.

Das Gericht verabschiedet sich in die Mittagspause. Zwischenfazit: Für den Angeklagten könnte es am Ende schwere Folgen haben, dass er nach dem Zahnarztbesuch den gezogenen Eckzahn aufbewahrt hat.

Also, die Hoffnung auf Verfälschung durch eine Krankheit sind auch dahin.

nephilimfield schrieb:Kleine Korrektur: Das sind 1,5 Standardabweichungen (+/-), und da liegt die Wahrscheinlichkeit bei 86 Prozent.

Und was möchtest Du jetzt von mir? Ich hab das nur zitiert - nicht ausgerechnet :)

Es wurde auch noch andere Merkmale begutachtet. Genaueres steht dann im Artikel.

15:30 Uhr Nach der Mittagspause wird weiter die Sachverständige Ursula Wittwer-Backofen gehört. Neben der Zahnanalyse hat sie noch ein weiteres Teilgutachten zu körperlichen Merkmalen des Angeklagten anhand von Fotos erstellt - unter anderem aus den erkennungsdienstlichen Behandlungen in Griechenland und Deutschland. Auch hier geht es wieder um die Alterseinschätzung.

Dabei geht es um Bartwuchs, Aussehen der Brustwarzen oder auch die Entwicklung der Schambehaarung. Genaue Einschätzungen sind anhand dieser Merkmale nicht möglich - nur die allgemeine Aussage, dass der Angeklagte das Erwachsenenalter erreicht hat. Die Schambehaarung habe sich, so Wittwer-Backofen, auf den Oberschenkel ausgeweitet und zwar in der Art, wie sie laut Literatur bei Menschen ab Mitte 20 auftrete.

Auch die Entwicklung von Handskelett, Brustbein- und Schlüsselbeingelenk sowie die Schädelbasis wurde untersucht; hier insbesondere die sogenannte "Wachstumsfuge". Eine Verschlussnarbe für diese Fuge sei auf den Röntgenbildern nicht mehr sichtbar, so die Sachverständige. Oft sei diese Narbe bis zum Alter von 25 Jahren sichtbar - dies sei jedoch nicht in allen Fällen so.

"Wenn man alle Merkmale zusammennimmt, dann ergibt sich ein wahrscheinliches Alter, das im Bereich von 22 bis 26 Jahren liegt."
Ursula Wittwer-Backofen

frauZimt schrieb:Wie sich das wohl abgespielt hat?
Es muss doch jemand verraten haben, dass die Zahnfee da war

Die werden sein Zimmer nach seiner Festnahme wohl auf den Kopf gestellt haben und dabei den Zahn gefunden haben.

Das musste keiner verraten. Die würden bei so einer Hausdurchsung wohl auch Stecknadelköpfe finden, die noch so gut versteckt sind.

Pilcher schrieb: FrauZimt schrieb:
Wie sich das wohl abgespielt hat?
Es muss doch jemand verraten haben, dass die Zahnfee da war

Die werden sein Zimmer nach seiner Festnahme wohl auf den Kopf gestellt haben und dabei den Zahn gefunden haben.

Das musste keiner verraten. Die würden bei so einer Hausdurchsung wohl auch Stecknadelköpfe finden, die noch so gut versteckt sind.

o.k. Wahrscheinlich hast du Recht.

Ich habe mir die Durchsuchung nicht so gründlich vorgestellt.
Wahrscheinlich wurde alles in Kartons rausgetragen und akribisch durchgesehen.

Heute geht es weiter mit einem kurzen Prozesstag. Themen: Fahrrad ,Hausdurchsuchung, ein Kriminaltechniker und ein Sachverständiger.

http://www.badische-zeitung.de/kriminaltechniker-sagen-im-mordprozess-maria-l-aus

@frauZimt

Vordringlich habe man nach Gegenständen gesucht, die dem Opfer Maria L. gehört haben könnten. Auch nach der möglichen Kleidung, die Hussein K. bei der Tat getragen haben könnte, suchten die Ermittler. Alle Kleider wurden mitgenommen, ebenso Schuhe, dazu Handys und Computer.

Das Zimmer sei "recht geordnet und sauber" gewesen, berichtet der Kriminaloberkommissar auf Nachfrage von Richterin Kathrin Schenk. Gleiches gelte für die Gemeinschaftsküche. Drogen fand die Kripo nicht, auch keine größere Mengen an Alkohol. In der obersten Schublade des Nachttischschränkchens entdeckten die Ermittler schließlich den Eckzahn: "Den habe ich dann separat verpackt", so der Kriminaltechniker. Der Zahn - das weiß man seit Dienstag - war dem Angeklagten im Februar 2016 von einem Zahnarzt gezogen worden.

Scheinbar war der Zahn ein glücklicher Nebenfund. Gut, dass er ihn aufgehoben hat! Auch gut, dass er damals diese "stylische" Frisur hatte und man das Haar fand.

Irgendwie hatte er recht aktiv Teilhabe an seiner Verhaftung und Altersbestimmung.

Frau.N.Zimmer schrieb:Scheinbar war der Zahn ein glücklicher Nebenfund. Gut, dass er ihn aufgehoben hat! Auch gut, dass er damals diese "stylische" Frisur hatte und man das Haar fand.

Irgendwie hatte er recht aktiv Teilhabe an seiner Verhaftung und Altersbestimmung.

ja. Man kann darüber nur erleichtert sein.
Dieser junge Mann hätte mit Sicherheit ein weiteres Opfer gesucht.

Frau.N.Zimmer schrieb: hatte er recht aktiv Teilhabe an seiner Verhaftung

Nur mit seiner Teilhabe an der Aufklärung der Tat sieht es eher mau aus. Der Kiminaltechniker widerspricht dem "Geständniss" des Angeklagten bezüglich Erkennen des Opfers und des Angriffs nach Vorortbegehung und Versuche am Fahrrad.

sagt Gutachter Löhle. Ganz auszuschließen sei dies nicht, aber sehr unwahrscheinlich: "Ich brauche in der Summe viele Zufälle, um erklären zu können, dass sowohl das Fahrrad als auch die stürzende Person nichts haben", erklärt Löhle

@frauZimt

Das kann man annehmen, dass es nicht sein letztes Opfer gewesen wäre. Respekt vor der Polizeiarbeit! Das war schon sehr gut gemacht.

In den amerikanischen Dokus sagen sie oft - jeder Tatort hat Spuren, man muss sie nur finden. Hier war das so.

@tuctuctuc

Ich meinte auch eher ungewollte Teilhabe. Sorry, ich hätte meinen Sarkamsmus kennzeichnen können :)

Fast eine Minute lang habe man von der Position des Täters aus sehen können, dass jemand komme. Die Einschätzung, ob es sich um einen Mann oder um einen Frau handle, sei etwa zwölf Meter vor der Stelle möglich, an der das Rad in der Nacht lag. Das heißt: "Bei entsprechender Haartracht hat man zweieinhalb bis drei Sekunden lang sehen können, wer da kommt." Maria L. hatte besonders lange Haare und diese - so berichten es Bekannte - auch immer offen getragen.

Hussein K. wiederum hatte zu Prozessbeginn ausgesagt, dass er bei seiner Attacke nicht gesehen habe, ob es sich bei seinem Opfer um eine Frau oder um einen Mann handle.

Noch eine Aussage machte Gutachter Löhle aufgrund seiner Versuche am Tatort: Maria L. hat wohl nicht erkennen können, dass da jemand am Rand des Radweges steht.

...

und


Diese Variante würde bedeuten: Hussein K. müsste auf dem Radweg gestanden haben - und hätte somit - Stichwort Vollmondnacht und eingeschaltete Straßenbeleuchtung - wohl erkennen können, dass sich eine Frau nähert.

Diese Frage könnte mitenscheidend für die Frage sein, ob die Tat rechtlich als Mord zu bewerten ist, oder nicht. Hussein K . hatte nämlich am zweiten Prozesstag ausgesagt, dass er am Boden gesessen sei und dann gegen das Rad getreten habe - eben ohne zu sehen, wer dieses fährt. Bei dieser Variante hätten sich aber im Normalfall bei Maria L. entsprechende Verletzungen finden müssen und entsprechende Schäden am Rad, sagt Gutachter Löhle. Ganz auszuschließen sei dies nicht, aber sehr unwahrscheinlich: "Ich brauche in der Summe viele Zufälle, um erklären zu können, dass sowohl das Fahrrad als auch die stürzende Person nichts haben", erklärt Löhle.

Nach dem Stoppen des Fahrrads könnte Maria L. mit dem Angreifer am Lenker nach rechts gegen den Maschendrahtzaun gekommen sein - dieser könnte dann den Lenker "fixiert" und die Radstellung verändert haben. Für Löhne ist das die wahrscheinlichste Variante: "Da passt einfach alles."


Das mit dem "Zufallsopfer" Frau ist dann wohl auch raus.
Naja, war abzusehen, dass die ganze Strategie des TV auf einem Lügengebäude aufgebaut ist. Hielt sich wohl für oberschlau. Alles erlogen. Herkunft, Alter, Biographie, angebliches Alkohol- und Drogenopfer, schwierige Kindheit bliblablubb.