Maria L. in Freiburg ermordet

Hallo,

eigentlich lese ich hier immer nur mit, aber zu dem Thema Tattoos möchte ich mal was beitragen.

Ich habe viele Jahre meiner Kindheit in einem arabischen Land verbracht (durch den Beruf von meinem Vater). Wir waren da auch immer klar als Deutsche erkennbar und wurden deswegen sehr von der Bevölkerung geehrt und geschätzt. Aber nicht wegen dem heutigen Deutschland sondern wegen dem von 1933-45. Meine Mutter hat sich oft von den Nachbarn anhören dürfen „Hitler bester Mann“. In vielen arabischen Ländern ist Antisemitismus weit verbreitet. Deshalb wundern mich die Nazi-Symbole in dem Fall auch nicht wirklich.
Mein Bruder lebt inzwischen wieder in einem arabischen Land. Allerdings ein anderes als wir damals, aber auch dort ist diese Denkweise sehr verbreitet.

Lucy

Mich würde auch interessieren wie das Verhältnis zu den Pflegeeltern war und ob da auch noch mehrere jugendliche gelebt haben?
Inzwischen bin ich nicht mehr so sicher ob er nicht doch was mit carolin ihrem Tod zu tun hat.
Vielleicht hat er aus dem mit Maria gelernt was dna angeht weil ja ziemlich schnell gesagt wurde das dna gefunden wurde.
Auf jedenfall ist er definitiv ne tickende Zeitbombe und ich denke das mit dem suizid gefährdet ist auch nur ne Masche.
Das er bis jetzt immer noch keine Aussage macht könnte auch sein das er evtl. Nicht alleine war bei der Tat und soweit ich weiß gilt blutrache bei diesen Nationalitäten. Vielleicht macht er deshalb den Mund nicht auf.
Ich denke es wird noch ein paar Überraschungen geben in diesem Fall.

yasumi schrieb:Dieser [der Tatverdächtige] meldete sich am 12. November 2015 bei der Bundespolizei in Freiburg und beantragte dort Asyl. [...]

bei der Bundespolizei kann man angeben, dass man Asyl beantragen möchte. Aber man kann bei der Bundespolzei keinen Asylantrag stellen.

TextDie Frage, die sich mir stellt: Hätte der Eurodac Daten-Austausch funktioniert, und die Behörden in Freiburg gewusst, dass Hussein K. schon einmal in Griechenland Asyl beantragt hatte, was wäre passiert?

bis zum 18. Lebensjahr müssen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge überhaupt keinen Asylantrag stellen, weil sie generell erhöht schutzbedürftig sind und einem Abschiebeverbot unterliegen. von daher ist fraglich, ob sich der TV in GR einem regulären Asylverfahren unterzogen hat.

in D ist das BAMF für Asylanträge zuständig. nicht die Polizei, nicht das Jugendamt .

242 schrieb:TV hatte eine Bewährungszeit von 5 Jahren

Würde dies bedeuten, dass es nach Absitzen seiner Strafe in Deutschland - falls es soweit kommen sollte – anschließend seine Reststrafe in Griechenland zu verbüßen hätte?

@topscorer
fünf Jahre auf Bewährung in Griechenland HAT bedeutet, dass er sich nach seiner Freilassung und den 1,5 Jahren Jugendgefängnis auf Bewährung befand: Er hätte sich ein Mal pro Monat melden müssen und auch ansonsten nicht erneut straffällig werden dürfen.
Das ist aber passé, da er ja gegen eine der Bewährungsauflagen bereits nach kurzer Zeit verstossen hatte. (Er hat sich im Dezember nicht mehr in Athen gemeldet,da er ja schon in Weil a.R. bzw. Freiburg war.)

chipie schrieb:fünf Jahre auf Bewährung in Griechenland HAT bedeutet, dass er sich nach seiner Freilassung und den 1,5 Jahren Jugendgefängnis auf Bewährung befand: Er hätte sich ein Mal pro Monat melden müssen und auch ansonsten nicht erneut straffällig werden dürfen.
Das ist aber passé, da er ja gegen eine der Bewährungsauflagen bereits nach kurzer Zeit verstossen hatte. (Er hat sich im Dezember nicht mehr in Athen gemeldet,da er ja schon in Weil a.R. bzw. Freiburg war.)

Er wurde in Griechenland zu 10 Jahren verurteilt. Dann kam er nach 1,5 Jahren auf Bewährung frei. Der Verstoß gegen die Bewährungsauflagen müsste dann aber die Verbüßung der Restschuld zur Folge haben ???

wenn man gegen eine Auflage der Bewährung verstößt, erlischt auch die Bewährung. Die Strafaufheben wird dann rückgängig gemacht. Es wären also rein rechnerisch noch 8,5 Jahre im Gefängnis zu verbringen gewesen.
Nun sind es natürlich mehr: In Deutschland jedenfalls kommen etliche hinzu.
Ich denke, er wird sicherlich nicht abgeschoben - dafür ist der Fall politisch zu heiß. Wer will denn das bei uns hier verantworten, dass nochmal etwas ähnliches wie im Griechenland-Fall eintritt?

http://www.taz.de/!5051722/

Die Zustände in GR Gefängnissen sind menschenunwürdig. Folglich wird er aus humanitären Gründen wahrscheinlich nicht abgeschoben noch einer Haft hier.

tuctuctuc schrieb:Die Zustände in GR Gefängnissen sind menschenunwürdig. Folglich wird er aus humanitären Gründen wahrscheinlich nicht abgeschoben noch einer Haft hier.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Wie das in einigen Jahren aussieht, kann keiner wissen.

@Photographer73

http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/693938/eugh-keine-auslieferung-bei-unmenschlichen-haftbedingungen

Hier ein Artikel wie bei uns derzeit bei unmenschlichen Haftbedingungen umzugehen hat.

@tuctuctuc

Schon klar. Aber Du schreibst ja auch selbst, daß das der derzeitige Stand ist. Dem setzte ich gegenüber, daß keiner weiß, wie die Haftbedingungen in Griechenland sich in den nächsten Jahren entwickeln. Im Moment würde er wohl nicht abgeschoben werden. Nach Verbüßung einer langen Strafe hier in Deutschland kann sich in der Hinsicht aber evt. einiges getan haben.

Sind aber im Endeffekt eh nur ungelegte Eier, da ihn jetzt erstmal eine lange Zeit im deutschen Knast erwarten wird.

Stimmt in die Zukunft kann keiner blicken. Also warten wir erst mal ab was bei Altersbestimmung des " Bubs" herauskommt.

tuctuctuc schrieb:Die Zustände in GR Gefängnissen sind menschenunwürdig. Folglich wird er aus humanitären Gründen wahrscheinlich nicht abgeschoben noch einer Haft hier.

Seine Taten waren auch menschenunwürdig, wenn nicht sogar menschenverachtend, aber sei‘s drum. Dass die Gefängnisse in Griechenland menschenunwürdig sind, hat also zur Folge, dass ihm die 8.5 Jahre Restschuld in Griechenland erlassen werden?

lawine schrieb:bis zum 18. Lebensjahr müssen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge überhaupt keinen Asylantrag stellen, weil sie generell erhöht schutzbedürftig sind und einem Abschiebeverbot unterliegen. von daher ist fraglich, ob sich der TV in GR einem regulären Asylverfahren unterzogen hat.

in D ist das BAMF für Asylanträge zuständig. nicht die Polizei, nicht das Jugendamt .

Was die deutschen Behörden (angeblich) bei ihm - obwohl er angab, noch nicht volljährig zu sein - konkret gemacht haben, wird hier geschreiben:

Dem Bundesinnenministerium zufolge hat sich der junge Mann am 12. November 2015 bei der Bundespolizei in Freiburg gemeldet, um Asyl zu beantragen. [...] Demnach wurden Fingerabdrücke von Hussein K. genommen und in die Datenbank Eurodac eingegeben. Dort werden alle Asylbewerber in der EU registriert. Die EU-Staaten sind dazu verpflichtet. Damit soll verhindert werden, dass Flüchtlinge unbemerkt in mehreren Staaten Anträge stellen. Ob in Eurodac bereits ein Eintrag griechischer Behörden existierte, ist unklar.

http://www.sueddeutsche.de/politik/mord-in-freiburg-die-spur-der-gewalt-des-hussein-k-1.3294697

Was die griechischen Behörden (angeblich) veranlasst haben, dazu schreibt die Deutsche Welle:

Die griechische Regierung hat erstmals offiziell auf den Fall des mutmaßlichen Mörders von Freiburg reagiert. Die Fingerabdrücke und die Personalien des möglichen Täters seien im europäischen Eurodac-System seit seiner Ankunft in Griechenland im Jahre 2013 eingespeichert gewesen, teilten das Bürgerschutz- und das Justizministerium mit. Eurodac ist die Europäische Datenbank zur Speicherung von Fingerabdrücken.

"Diese Daten waren allen europäischen Sicherheitsbehörden zugänglich", hieß es.

http://www.dw.com/de/hussein-k-karteileiche-in-den-datenbanken/a-36789342

Warum es bei dem Abgleich in Deutschland keinen Treffer gab, bleibt aber weiterhin unklar.