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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.261 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1989, 1993 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

16.01.2023 um 11:14
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Meinst du, die haben untereinander über ihre Taten geprahlt und Tipps & Tricks ausgetauscht haben?

Glaube kaum, dass die so abgebrüht waren
Ich finde das sogar überaus wahrscheinlich. Sogar, dass dem immer schon so war.
Also z.B. auch Jack the ripper seinen Zirkel hatte.
Grade, wenn zwei Leute ein seltenes "Hobby" bzw. eine echte Leidenschaft haben,
fällt man sich doch gegenseitig viel schneller auf, als Anderen und man interessiert sich doch immer dann irgendwie, wie der Andere es macht.


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16.01.2023 um 18:09
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Meinst du, die haben untereinander über ihre Taten geprahlt und Tipps & Tricks ausgetauscht haben?
Nein, das glaube ich so eher nicht, aber wer weiß. Ich glaube auch nicht, dass es wenn Prahlerei oder gar nen Wettkampf gab. Mich würde wenn eher interessieren, ob sie eventuell gegenseitige Fantasien ausgetauscht haben und gegenseitig ihre Folter- und Tötungsfantasien kannten oä. Wenn denn überhaupt. Aber theoretisch könnten sie in ihren Fantasien auch gegenseitig Tipps für "geheime Räume" usw oder Entsorgung oä ausgetauscht haben. Dass Serienmörder durch die Taten anderer Serienmörder angefixt wurden, gab es schon häufiger. Denkbar wäre sowas also durchaus. Ich sag nicht, dass es so war.

Mich interessiert eben eher, ob sie sich kannten und wussten, wer sie sind und darüber hinaus eventuell eben auch ihre gegenseitigen Fantasien kannten. Wenn sie allerdings sogar jeweils voneinander wussten, dass sie Mörder waren, wäre das enorm spannend.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

16.01.2023 um 20:41
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Mit kennen, meine ich, dass sie sich gegenseitig wirklich auch zuordnen konnten. Eine Begegnung beinhaltet das ja nicht unbedingt. Sollten sie sich mehr oder weniger gut gekannt haben, könnten daraus weitere Fragen folgen. Wussten sie gegenseitig voneinander, dass sie Täter waren? Haben sie ggf zusammen Taten vollzogen im Sinne von potentieller Mittäter? Aber wie gesagt, war nur rein spekulativ, weil gerade durch die Serie angestoßen.
@darkstar69
Gut, dass du das nochmal so klar formulierst.
Ich glaube (und das ist natürlich nur meine Vorstellung) , dass beide Gemeinsamkeiten hatten,
aber keine tatsächlichen Berührungspunkte. Ich glaube nicht, dass sie sich nicht persönlich gekannt haben. Glaube nicht, dass sie gemeinsam geplant, gemeinsam Taten verübt - oder sich anschließend davon erzählt haben.
Ich glaube das, weil KWW diese seltsame Beziehung zu seinem Bruder hatte. Ich glaube, KWW war ein Einzeltäter, der sich seines Bruders bedient hat. Der Bruder: ein unterwürfiger Mensch, der blind gehorcht, keine Fragen stellt und wahrscheinlich total von sdominiert wurde. Der keine Möglichkeit hatte, sich zu befreien (nicht zu Lebzeiten seines Bruders).
Und dieser furchtbare Lutz Reinstrom hat wahrscheinlich ähnlich getickt. Ich glaube, der wollte weder Helfer, noch Aspekte seiner Taten mit einem Anderen teilen.
Vielleicht haben sich beide irgendwann gesehen. Das ist ja nicht auszuschließen. Aufgrund der räumlichen Nähe MUSSTE geprüft werden, ob beide miteinander zu tun gehabt haben konnten. (Nicht zu prüfen, wäre unentschuldbar gewesen).

Ich halte beide Täter für vollkommen kaputte und untherapierbare Kriminelle, mit den Fähigkeiten andere zu manipulieren und eine harmlose Fassade zu errichten.
Und das sagt mir, dass ihnen sehr bewusst war, was sie anderen antun.


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16.01.2023 um 21:47
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber theoretisch könnten sie in ihren Fantasien auch gegenseitig Tipps für "geheime Räume" usw oder Entsorgung oä ausgetauscht haben. Dass Serienmörder durch die Taten anderer Serienmörder angefixt wurden, gab es schon häufiger. Denkbar wäre sowas also durchaus. Ich sag nicht, dass es so war.
Ich finde es absolut logisch und absehbar. Letztlich sind es auch nur Menschen, und je abgedrehter, desto mehr doch meines Erachtens natürlicherweise das Bedürfnis, man möge nicht der Einzige damit sein auf der Welt.
Sie "suchen" und finden sich.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

16.01.2023 um 21:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist nur irgendwie interessant, dass zeitgleich drei derartige Persönlichkeiten in der Rotlicht-, Sex-, BDSM-Szene Hamburgs relativ einschlägig und langjährig unterwegs waren. Schwer vorstellbar, dass sie sich nicht begegneten.
Entweder sie sind sich begegnet oder nicht. Die Chance beträgt 50 zu 50 Prozent. Vielleicht kannten sie sich vom Sehen und haben auch mal miteinander gesprochen. Für ein näheres Kennenlernen gab es damals aber einige Hürden zu bewältign, denn BDSM war sehr verrucht. Erst im Jahre 2004 wurde entschieden dass sadomasochistisch motivierte Körperverletzungen nicht an sich sittenwidrig sind:
Am 26. Mai 2004 entschied der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofes (BGH), dass sadomasochistisch motivierte Körperverletzungen nicht an sich sittenwidrig sind und damit § 228 StGB prinzipiell bei sadomasochistischen Praktiken Anwendung findet.
Quelle: Wikipedia: Rechtslage von BDSM

Alle drei Täter wussten, dass sie mit ihren Vorlieben im Fokus der Polizei standen. Und sie werden mit Sicherheit gewusst haben, dass in diesen BDSM-Kreisen auch schon mal Zivilfahnder unterwegs waren, denn BDSM galt als sittenwidrig und wenn junge Mädchen involviert waren, gab es noch einen Grund mehr für die Polizei, dort regelmäßig vorbeizuschauen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Mich würde wenn eher interessieren, ob sie eventuell gegenseitige Fantasien ausgetauscht haben und gegenseitig ihre Folter- und Tötungsfantasien kannten oä.
Warum sollen sich die drei Täter jemandem anvertrauen, der sich besonders krass gewalttätig oder mega-attraktiv gibt, ohne ihn näher zu kennen? Zu der Zeit gab es ja auch schon Polizistinnen, die sicher auch mal Dienst als Zivilfahnderinnen hatten. Die erste Hürde ist also, dass man ausgerechnet einem Zivilfahnder seine Phantasien erzählen könnte.

Es gab viele Gründe für Zivilfahnder, sich in der BSDM-Szene umzuschauen:
Im Rahmen von Handlungen aus dem Bereich BDSM können folgende Straftatbestände relevant werden:

Sexuelle Nötigung (§ 177 StGB)
Sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen (§ 179 StGB)[1]
Beleidigung (§ 185 StGB)
Körperverletzung (§ 223 StGB)
Gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB)
Schwere Körperverletzung (§ 226 StGB)
Freiheitsberaubung (§ 239 StGB)
Nötigung (§ 240 StGB)
Quelle: Wikipedia: Rechtslage von BDSM

Eine zweite Hürde ist ja, dass die Täter nach Opfern suchten in erster Linie und dahin ihren feinen Spürsinn entwickelt hatten. Zu einem Mittäter gehört für mich Vertrauen, das zwei Mörder nur durch langjährige Verbundenheit auf einer soliden Basis entwickeln können, aber nicht bei einem Spaziergang durch die BDSM-Szene.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Sie "suchen" und finden sich.
Das ergibt für mich nur einen Sinn wie oben beschrieben: auf einer soliden Basis, was bedeutet, dass KWW den Mittäter schon vorher kannte und ihm vertraute in normalen Lebenszusammenhängen, wo das Vertrauen sich schon mal bewiesen hatte. Erst nach und nach werden KWW und der Mittäter, die dann schon Freunde waren, sich offenbart haben mit ihren nicht-salonfähigen Phantasien, denn diese gehen ja über die BDSM-Szene hinaus.


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17.01.2023 um 08:21
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Eine zweite Hürde ist ja, dass die Täter nach Opfern suchten in erster Linie und dahin ihren feinen Spürsinn entwickelt hatten. Zu einem Mittäter gehört für mich Vertrauen, das zwei Mörder nur durch langjährige Verbundenheit auf einer soliden Basis entwickeln können, aber nicht bei einem Spaziergang durch die BDSM-Szene.
Da bin ich ganz bei Dir. Ich persönlich glaube nicht, dass KWW anderen Personen, außer seinem Bruder, der als einziger auch Zugang zum Geheimtrakt im 1. OG im Streitmoor hatte, von seinen konkreten, sexuellen Präferenzen erzählt hat, geschweige davon, wie er seine Opfer dann missbraucht und welche Lust ihm hochwahrscheinlich insbesondere deren Ermordung bereitet hat.

Selbst wenn man bei seinem Opfer BM unterstellen wollte, dass sie mit ihm zusammen Praktiken von BDSM ausprobieren wollte, muss diese Begegnung später gegen ihren Willen gekippt sein, denn mit Sicherheit wollte sie weder längerfristig in seinem Geheimzimmer gefangen gehalten werden, noch erschossen werden.

Und üblicherweise gibt es bei sexuellen Beziehungen, in denen BDSM praktiziert wird, ein Codewort oder Ähnliches und der dominante Part hört auf. Das Ganze basiert auf gemeinsamen sexuellen Vorlieben und hat nicht den Zweck, die submissive Person nachhaltig zu schädigen, ihr Selbstwertgefühl zu brechen, geschweige denn ihn oder sie zu ermorden.

Daher sollten weder Reinstrom noch KWW als Beispiele für Protagonisten der BDSM Szene gesehen werden, denn das sind diese beiden Männer eben nicht.
Männer mit Neigungen zu BDSM sind gewöhnlich keine Frauenhasser oder Mörder. Daher glaube ich nicht daran, dass sich andere, sexuell dominante Männer überhaupt als "Beichtväter" oder Mittäter für Reinstrom und KWW angeboten hätten.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Das ergibt für mich nur einen Sinn wie oben beschrieben: auf einer soliden Basis, was bedeutet, dass KWW den Mittäter schon vorher kannte und ihm vertraute in normalen Lebenszusammenhängen, wo das Vertrauen sich schon mal bewiesen hatte.
Genau das ist in der Geschwisterbeziehung unter den beiden Brüdern sicher der Fall gewesen. Dass sich HJW als jüngerer Bruder an KWW orientriert hat, ist für eine Geschisterbeziehung nicht ungewöhnlich, zumal KWW auch noch 10 Jahre älter war.


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17.01.2023 um 11:18
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Ich finde es absolut logisch und absehbar. Letztlich sind es auch nur Menschen, und je abgedrehter, desto mehr doch meines Erachtens natürlicherweise das Bedürfnis, man möge nicht der Einzige damit sein auf der Welt.
Sie "suchen" und finden sich.
@Zeralda
Das mag vorkommen, aber daraus kannst du keine Regel ableiten.
Menschen, die gerne angeln, suchen sich einen Verein. Historiker tauschen ihre Arbeitsergebnisse aus, Hobbyköche bekochen gerne andere. Die Gemeinschaft suchen, Anerkennung finden und Wissen weitergeben, das steckt in uns Menschen drin.
Aber Verbrecher, wie die hier genannten, haben aus verschiedenen Gründen ihre Taten und ihre plane lieber für sich behalten.
Jeder Mitwisser bedeutet Gefahr, erwischt zu werden. Und ausserdem denke ich, dass die heimlich verübten Verbreche gerade ihren Reiz hatten.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:. Ich persönlich glaube nicht, dass KWW anderen Personen, außer seinem Bruder, der als einziger auch Zugang zum Geheimtrakt im 1. OG im Streitmoor hatte, von seinen konkreten, sexuellen Präferenzen erzählt hat, geschweige davon, wie er seine Opfer dann missbraucht und welche Lust ihm hochwahrscheinlich insbesondere deren Ermordung bereitet hat.
@Rotmilan
gut gesagt. das denke ich mir auch so.
ich glaube aber, dass das Familienleben, so weit vorhanden, nicht normal war. Dass Ehefrauen-Familie spürten "der hat seine Geheimnisse. Wir spielen mit, damit nach aussen alles gut aussieht. irgendwie macht der Angst. Lieber still sein und machen, was er sagt".
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Selbst wenn man bei seinem Opfer BM unterstellen wollte, dass sie mit ihm zusammen Praktiken von BDSM ausprobieren wollte
Das würde ich nie tun.
Der Mann sag damals gut aus. Er sah gepflegt aus. Mit Sicherheit konnte KWW charmant sein. Dass eine einsame Frau die Hoffnung gehabt hat, er könnte ein netter Flirt sein, mit dem man sich ablenkt, vielleicht sogar ein Mann für eine Beziehung, wundert mich nicht.
Allein mit dem Satz: "Sie sind eine interessante Frau", könnte KWW BM für sich interessiert haben.
Da muss man doch kein besonderes sexuelles Interesse bei dem Opfer vermuten - oder dass er K.O.-tropfen oder Chloroform benutzt hat.
Er hat sie becirct. Schaut euch seine Fotos aus der Zeit an, vergesst kurz seine Verbrechen: der Mann hat ganz bewusst auf sein Äusseres geachtet. Und Frauen wiederum achten bei einem Mann genau darauf.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dass sich HJW als jüngerer Bruder an KWW orientiert hat, ist für eine Geschwisterbeziehung nicht ungewöhnlich, zumal KWW auch noch 10 Jahre älter war.
Die Beziehung zwischen Täter und Bruder war ganz besonders eng. Das war ja schon durch das schlechte Elternhaus bedingt. Der jüngere Bruder war seinem Bruder ausgeliefert und hörig.
Der jüngere musste wahrscheinlich immer da "helfen", wo KWW alleine nicht zurecht kam. KWW wusste, dass sein Bruder ihn niemals verraten würde. Schon aus dem Grund, weil der jüngere den älteren brauchte. Zumindest dachte er das. Darum halte ich den jüngeren auch für ein Opfer KWWs.


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17.01.2023 um 12:04
Mal etwas allgemeiner gefragt: Ist überhaupt jemals ein Fall bekannt geworden, bei dem sich Straftäter persönlich kannten, sich untereinander austauschten oder irgendeine Art von Beziehung miteinander führten?

Ich kann mir das nicht vorstellen und glaube das auch nicht - was nicht heißt, dass es ggf. nicht doch mal so war und bekannt geworden ist.


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17.01.2023 um 12:26
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Mal etwas allgemeiner gefragt: Ist überhaupt jemals ein Fall bekannt geworden, bei dem sich Straftäter persönlich kannten, sich untereinander austauschten oder irgendeine Art von Beziehung miteinander führten?

Ich kann mir das nicht vorstellen und glaube das auch nicht - was nicht heißt, dass es ggf. nicht doch mal so war und bekannt geworden ist.
@Opti-Mist
Wenn sie sich in Internetchats kennenlernen, dort z.B. Kinderpornographie sammeln und tauschen,
kommt es im Schutz der Anonymität zum Austausch von Fantasien und daraus können gemeinsam verübte Straftaten entstehen.
Das ist ja bekannt.
Ich glaube aber- wie du- dass Täter die so extrem brutal und gestört sind, alleine agieren.
Mitwisser und Helfer würden wahrscheinlich umgelegt, wenn sie irgendwann als Risiko wahrgenommen werden.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

17.01.2023 um 12:32
Eine andere Sache:

Ganz in der Nähe des zweiten Fundortes (Warmbier/Köpping) hat jemand vor einiger Zeit eine Grabkerze aufgestellt.
Das hat mich etwas irritiert.
Es ist doch ein gutes Stück von wahren Fundort entfernt. Die Fotos sind aus Oktober 2022.


20221015-IMG 9611Original anzeigen (6,8 MB)

20221015-IMG 9612Original anzeigen (4,5 MB)


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17.01.2023 um 12:44
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Mal etwas allgemeiner gefragt: Ist überhaupt jemals ein Fall bekannt geworden, bei dem sich Straftäter persönlich kannten, sich untereinander austauschten oder irgendeine Art von Beziehung miteinander führten?
Ja sicher.
Und was glaubst Du zum Beispiel, tun Straftäter in z.b. Jugendhaft und im Knast? Keine Silbe miteinander sprechen und never ever Freundschaften und Zweckgemeinschaften ausklamüsern?


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17.01.2023 um 12:55
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Und was glaubst Du zum Beispiel, tun Straftäter in z.b. Jugendhaft und im Knast?
Ich glaube, @Opti-Mist meinte das eher im Vorhinein - also bevor jemand mit einer solchen Tat (und damit meine ich jetzt nicht, jemanden zu überfallen oder ein Auto zu klauen, sondern solche Phantasien bzw. Praktiken wie bei KWW) erwischt wird.

Wo sich also im Nachhinein herausstellt, dass zwei Leute sich bevor einer von beiden verhaftet wurde bereits über ihre Phantasien ausgetauscht, angestachelt, mit den Taten geprahlt haben usw.

Das ist insofern etwas anderes als ein Austausch im Knast, weil man sich mit solchen sehr, sagen wir mal: speziellen Phantasien ja in freier Wildbahn erst einmal kennenlernen und dann auch verdeckt Kontakt pflegen muss. Möglicherweise über längere Zeit, ohne dass es irgendwie auffällt.

Das ist etwas ganz Anderes als wenn man zufällig im Knast aufeinander trifft.


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17.01.2023 um 12:59
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich glaube aber- wie du- dass Täter die so extrem brutal und gestört sind, alleine agieren.
Mitwisser und Helfer würden wahrscheinlich umgelegt, wenn sie irgendwann als Risiko wahrgenommen werden.
Genau das ist der springende Punkt bei KWW und dem Verhältnis zu seinem Bruder. Dabei geht es einerseits um Mitwisserschaft und andererseits um diese ungebändigte Lust zu töten.

Ich glaube nicht, dass der Mittäter KWWs Bruder war aus genau diesem Grund, das KWW eine ungebändigte Lust am Töten hatte. Wenn KWW seinem Bruder erzählt hätte, dass er schon viele Menschen getötet hatte und welche Lust und Befriedigung er dabei empfindet, dann wird sich KWWs Bruder dabei zwangsläufig denken: "Diese Menschen haben meinem Bruder vertraut und wurden von ihm bestialisch umgebracht! Ich vertraue meinem Bruder. Also: Auch ich werde umgebracht werden von ihm. Warum erzählt er mir das überhaupt? Will er mir drohen? Ich muss mich wappnen." Ich glaube nicht, dass KWW so dumm war, diesen Zweifel zu säen bei dem Menschen, mit dem er zusammen wohnte.

Dagegen kann ich mir gut vorstellen, dass den Mittäter und KWW eine lange Freundschaft verband, bevor sie sich füreinander gegenseitig öffneten. Und gleichzeitig war dieser andere bestialische Mittäter örtlich so weit entfernt, dass KWW nachts ruhig schlafen konnte. Wer will schon gemeinsam mit einem Serienmörder und ungebändigten Lustmörder unter einem Dach schlafen?

Die Herrenabende von KWW und seinem Bruder in dem Geheimzimmer stelle ich mir so vor, dass KWW seinem Bruder sagte: "Willst du mal sehen, auf was Frauen wirklich stehen? Das verraten sie ja keinem, nur mir." Und dann zeigt er im Video, wie er Frauen gequält hat. Oder man guckte sich Pornos an, die getauscht wurden. Man hat gemeinsam gelacht darüber, wie doof die Frauen sind. Aber seinem Bruder zu zeigen, wie man selbst tötet, dass ist noch mal eine ganz andere Sache. KWW hat ja auch Männer getötet. Da würde ich als Bruder sofort abhauen und eine andere Identität annehmen, um sicher vor meinem Bruder zu sein, wenn ich wüsste, dass er Lust am Töten verspürt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

17.01.2023 um 13:03
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Mal etwas allgemeiner gefragt: Ist überhaupt jemals ein Fall bekannt geworden, bei dem sich Straftäter persönlich kannten, sich untereinander austauschten oder irgendeine Art von Beziehung miteinander führten?

Ich kann mir das nicht vorstellen und glaube das auch nicht - was nicht heißt, dass es ggf. nicht doch mal so war und bekannt geworden ist.
Ich müsste da jetzt richtig recherchieren, weil ich die Namen/Fälle nicht mehr auf dem Schirm habe. Aber aus den USA sind Fälle bekannt, da haben Serientäter sich über die Zeitung und Medien unterhalten und gegenseitig angestachelt. Diese kannten sich wohl nicht persönlich.
Es gab aber auch einen Fall, und da weiß ich eben die Namen auch nicht mehr, da haben zwei Serientäter, die sich kannten, ebenso gegenseitig die Fantasien belebt. Ich habe nicht mehr auf dem Schirm, wieviel sie sich konkret gegenseitig sagten und austauschten. Aber sie haben voneinander gewusst. Ich meine, sie haben nie gemeinsam zusammen agiert.
Dass es Duo-Serientäter gab, ist ja bekannt, da kommt es eben auf darauf an, wie sich solch eine gemeinsame Dynamik und Fantasiewelt und deren gemeinsame Umsetzung dann entwickelt.
Wie gesagt, ich sage keinesfalls, dass es im Falle KWW irgendwie so war.

Ich finde es eben nur interessant, wie es sein kann, dass (Weltstadt hin oder her) innerhalb eines Jahrzehnts derart viele Serientäter im gleichen Umfeld, die sich irgendwie in der gleichen Szene und mit den gleichen Vorlieben bewegten, gab. Vorher und hinterher eben nicht. Und aus anderen (deutschen) Städten ist mir das so in dieser Weise auch nicht bekannt.

Was ich in diesem Rahmen eben auch interessant finde, was nichts und vieles sagt, ist: KWW hatte ja durchaus verschiedene eingeschworene Freunde, mit denen er auch kriminelle Machenschaften beging und denen seine Biografie auch bekannt gewesen sein dürfte. ZB eben Hans-Otto R. Dieser hatte dann zumindest später auch Zugang zum geheimen Raum und zu KWWs Unterlagen und hat es alles so belassen bzw sogar versteckt und verschwinden lassen, als die Ermittlungen durch Sielaff usw erneut begannen. Und eben auch Michael V, der den Koffer jahrelang aufbewahrte. usw Und sie werden auch die Ermittlungen in den Göhrde-Morden und die Verdachtsmomente gegen KWW schon vor dessen Suizid gekannt haben, aber eben auch eindeutig nach dem Suizid.

Daher kann man durchaus auch davon ausgehen, dass sie einen zumindest kleinen Einblick in die Vorlieben des KWW hatten und sein Interesse für das Hamburger Rotlichtmilieu usw. In jedem Falle waren die Bindungen zu KWW so eng, dass sie für ihn schwiegen und die Ermittlungen unterwanderten.

KWW hatte also auch da Beziehungen und Kumpaneien. Deswegen wäre es eben rein theoretisch vorstellbar, dass er sie anderweitig auch gehabt haben könnte, eben weil er eine charmante, attraktive, auffällige, Person mit viel Ausstrahlung war. Ob es so war, wissen wir eben nicht.

Im Falle Ilse Gerkens, wenn er es denn war (wovon ich durchaus geneigt bin auszugehen), dann hatte er da auch Mittäter und Mitwisser und Kumpaneien. In den Göhrde-Fällen ebenso. In der Buchholzer -Serie usw usw usw, wenn er es denn war, dann ebenso. Er neigte dann also dazu, wie auch immer.


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17.01.2023 um 13:06
@brigittsche
Na, dann überleg doch mal, was fast alle schweren Straftäter miteinander gemeinsam haben. Sie sind so nicht vom Himmel gefallen, sondern mit diversem Kleinkram schon früher aufgefallen und oft auch schon in Haft gewesen.
Jedenfalls haben Männer dort viel Zeit, neue Fantasien und Strategien zu entwickeln und sich gut kennen zu lernen. Während zugleich die Bindungen an ein noch halbwegs normales Umfeld und die Familie sich oft dadurch lösen oder erkalten.


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17.01.2023 um 13:08
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:KWW hatte also auch da Beziehungen und Kumpaneien. Deswegen wäre es eben rein theoretisch vorstellbar, dass er sie anderweitig auch gehabt haben könnte, eben weil er eine charmante, attraktive, auffällige, Person mit viel Ausstrahlung war. Ob es so war, wissen wir eben nicht
Ich glaub, ich hatte das schon mal erwähnt, ich schätze mal, dass er das schon ab Wichernstift/Jugendheim hatte.


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17.01.2023 um 13:12
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Jedenfalls haben Männer dort viel Zeit, neue Fantasien und Strategien zu entwickeln und sich gut kennen zu lernen. Während zugleich die Bindungen an ein noch halbwegs normales Umfeld und die Familie sich oft dadurch lösen oder erkalten.
Nochmal: Es geht um Leute die VORHER, also im Verborgenen Kontakt hatten. OHNE im Knast gesessen zu haben, auch wenn es dabei um "Kleinigkeiten" gegangen wäre die gar nichts mit den späteren Taten zu tun haben.

Wie soll man sich im Knast kennenlernen, wenn man noch nie dort war?

Und selbst wenn: Ist wohl ein bisschen unwahrscheinlich, dass ausgerechnet zwei Autodiebe oder Kneipenschläger mit kannibalistisch-sadistischen Phantasien ganz zufällig in einer Zelle aufeinandertreffen und dann merken: "Heh, der tickt ja genauso wie ich, geil, da machen wir mal was zusammen!"


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17.01.2023 um 13:16
@brigittsche
Seit wann ist denn jetzt Wichmann ein sadistischer Kannibale?
Wäre neu.
Und welche sadistischen Vergewaltiger sind vorher noch nie anderweitig aufgefallen?


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17.01.2023 um 13:23
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Jedenfalls haben Männer dort viel Zeit, neue Fantasien und Strategien zu entwickeln und sich gut kennen zu lernen. Während zugleich die Bindungen an ein noch halbwegs normales Umfeld und die Familie sich oft dadurch lösen oder erkalten.
Ja, im Gefängnis kann man gut Gleichgesinnte kennenlernen in einem Schutzraum sozusagen, denn man bewohnt seine Zelle allein und schläft dort nachts allein.

KWWs Bindung an sein halbwegs normales Umfeld, an seine bürgerliche Fassade, blieb aber erhalten. Sein Heim war sein Schutzraum, in dem er sich erholen konnte, um von dort aus zu neuen Abenteuern zu starten. So wird er das seinem Bruder und seiner Ehefrau verkauft haben.

Wahrscheinlich hat er sich in seiner Familie immer als Supermann verkauft und die Objekte seiner Abenteuer als die Schuldigen, die es ja so wollten. Und wer hätte in den 1980iger Jahren gedacht, dass sogar das Gesetz selbst im Jahre 2004 das Quälen und Foltern straffrei stellen würde, wenn davon ausgegangen wird, dass der Partner gefoltert werden wollte? Jedenfalls konnten Polizei und Staatsanwaltschaft KWWs Bruder und KWWs Ehefrau nichts nachweisen.


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17.01.2023 um 13:24
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich glaube nicht, dass der Mittäter KWWs Bruder war aus genau diesem Grund, das KWW eine ungebändigte Lust am Töten hatte. Wenn KWW seinem Bruder erzählt hätte, dass er schon viele Menschen getötet hatte und welche Lust und Befriedigung er dabei empfindet, dann wird sich KWWs Bruder dabei zwangsläufig denken: "Diese Menschen haben meinem Bruder vertraut und wurden von ihm bestialisch umgebracht! Ich vertraue meinem Bruder. Also: Auch ich werde umgebracht werden von ihm. Warum erzählt er mir das überhaupt? Will er mir drohen? Ich muss mich wappnen." Ich glaube nicht, dass KWW so dumm war, diesen Zweifel zu säen bei dem Menschen, mit dem er zusammen wohnte.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es gab aber auch einen Fall, und da weiß ich eben die Namen auch nicht mehr, da haben zwei Serientäter, die sich kannten, ebenso gegenseitig die Fantasien belebt. Ich habe nicht mehr auf dem Schirm, wieviel sie sich konkret gegenseitig sagten und austauschten. Aber sie haben voneinander gewusst. Ich meine, sie haben nie gemeinsam zusammen agiert.
@darkstar69
Du meinst vielleicht Leonard Lake

Wikipedia: Leonard Lake

Ich muss aber jeden vorwarnen. Er und sein Mittäter und so grausam vorgegangen, dass man die Taten für lange Zeit nicht aus dem Kopf bekommt. Insbesondere, weil beide auch vor einem Säugling nicht halt gemacht haben.
Ganz im ernst: Lest euch nicht ein, wenn ihr sensibel seid.

Natürlich gibt es Komplizeschaften, insbesondere Pärchen.
Aber das ist keine Regel.


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