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Verbrechen in Höxter

8.904 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 13:30
Zitat von Borwin_B.Borwin_B. schrieb:Und ich bin immer noch der Meinung dass in der Zeit noch einiges passiert ist, was nicht ermittelt und schon gar nicht ausgesagt wurde.
Ist aber mein subjektiver Eindruck u. irrelevant.
Deinen Eindruck teile auch ich. Anfangs hieß es doch auch, W.‘s Handy sei immer in der Nähe von Frauke Liebs gewesen. Davon hört man gar nichts mehr.
Vermutlich konnte nichts weiter nachgewiesen werden.

Was mich irritiert - es hieß doch immer, man könne einen Menschen in einem haushaltsüblichen Ofen/Kamin nicht verbrennen. Und nun soll es A. doch gelungen sein? Ist das doch möglich? Und wenn ja, wo hat sie die unverbrannten Leichenteile entsorgt?
Ist es nicht auch denkbar, dass die Leiche gar nicht verbrannt wurde, sondern irgendwo liegt, wo möglicherweise weitere Opfer liegen könnten? Wo man vielleicht eigentlich auch das letzte Opfer entsorgen wollte, bevor die Autopanne dies verhinderte?


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Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 14:21
Hier noch der Live- Ticker für den heutigen Verlauf aus der "Neuen Westfälischen":

https://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/22241025_Liveticker-zum-Bosseborn-Prozess-Die-Angeklagte-spricht.html

Ich muss sagen, es ist für mich schwer erträglich, wie Angelika W. sich herauszuwinden versucht und für die Hinterbliebenen der Opfer keine Worte der Reue und des Bedauerns findet!


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Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 15:21
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Eine Entschuldigung oder ein Wort des Bedauerns in Richtung der Opfer-Vertreter sagte Angelika W. in den ersten Stunden ihres letzten Wortes nicht.
Und in den letzten Stunden?
Zitat von Glucke2Glucke2 schrieb:Anfangs hieß es doch auch, W.‘s Handy sei immer in der Nähe von Frauke Liebs gewesen. Davon hört man gar nichts mehr.
Siehe Der Prüffall Frauke Liebs & das Höxter-Paar
Zitat von ligalaligala schrieb:Ich muss sagen, es ist für mich schwer erträglich, wie Angelika W. sich herauszuwinden versucht und für die Hinterbliebenen der Opfer keine Worte der Reue und des Bedauerns findet!
Zuende gelesen?


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Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 15:41
@emz
Ich gestehe, ich hatte erst die Seite 1 gelesen und erst später Seite 2., daher nehme ich das 'keine Worte ' zurück und ersetze es durch 'nur sehr wenige Worte'. Dennoch meine ich, dass sie fast ausschließlich über sich gesprochen hat. Angesichts der furchtbaren Dinge, zu denen sie beigetragen hat, erscheint mir das ziemlich dürftig- meine Meinung.


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14.09.2018 um 15:41
Zitat von emzemz schrieb:Sunrise76 schrieb:
Eine Entschuldigung oder ein Wort des Bedauerns in Richtung der Opfer-Vertreter sagte Angelika W. in den ersten Stunden ihres letzten Wortes nicht.
Zitat von emzemz schrieb:Und in den letzten Stunden?
Aus Link von @igala
https://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/22241025_Liveticker-zum-Bosseborn-Prozess-Die-Angeklagte-spricht.html

Dies fiel ihr jedoch deutlich schwer: "Ich kann es einfach nicht, hier ein Wort der Entschuldigung zu sagen. Ich kann es einfach nicht. Könnte ich den Tod von Annika rückgängig machen, ich würde es gerne tun. Es tut mir leid, dass die Mutter von Annika kein Grab hat, an dem sie trauern kann." Auch bei Opfer Christel P. entschuldigte sich die Angeklagte.

Link von @ligala eingestellt, Dank!

https://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/22241025_Liveticker-zum-Bosseborn-Prozess-Die-Angeklagte-spricht.html

Kurzer Auszug:

Detlev Binder, Strafverteidiger, erwähnt, dass beide Angeklagten von der Justizvollzugsanstalt in einem gemeinsamen Bulli zur Gerichtsverhandlung gefahren wurden.
Hier stellt sich die Frage der Tätertrennung.

Peter Wüller berichtet von einem Gespräch zwischen den beiden.

Detlev Binder berichtet, dass Angelika W. zu Wilfried gesagt haben soll, "Ich vermisse Dich, mir tun die letzten Worte leid, die ich gleich vor Gericht spreche."


In ihrer letzten Aussage gegen W.W. zu sprechen und dann zu lesen, dass sie ihren Quäler vermisst?

Sie scheint innerlich noch sehr verbunden mit W.W. zu sein.

Immerhin 16 Jahre Zusammenarbeit, das sitzt fest im Hirn.


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Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 17:12
Die Schlussszene, die ich im Gegensatz zum Journalisten Mahnke im Blick hatte, stellte sich mir wie folgt dar.

Angelika hatte sich versucht halbwegs zu entschuldigen - sie könne grundsätzlich kein Mitleid empfinden - und bedankte sich bei allen (Anwalt, Gericht, Justiz usw.), nahm dabei aber Wilfiried explizit aus. Dieser, er war gerade mit Schreiben beschäftigt, als sie das sagte, riss seine Brille runter, warf sie auf den Tisch und drehte sich grinsend zu Angelika hin. Es war das erste Mal, dass ich beobachten konnte, dass er sie überhaupt ansah. Was er zu ihr sagte, war nicht zu verstehen. Angelika wandte sich an Wüller, es ging wohl darum, dass sie nicht mit Wilfried gemeinsam im Bulli in die JVA zurückfahren wolle. Wilfried tuschelte grinsend mit Dr. Binder, der dann meinte, dass Angelika zu Wilfried auf der Hinfahrt gesagt haben soll "Ich vermisse Dich, mir tun die letzten Worte leid, die ich gleich vor Gericht spreche." und lehnte damit den Wunsch der Tätertrennung von Angelika ab. Und Wilfried saß da und genoss dies sichtlich, immer noch selbstzufrieden grinsend.


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Verbrechen in Höxter

14.09.2018 um 17:38
Zitat von ligalaligala schrieb:Ich muss sagen, es ist für mich schwer erträglich, wie Angelika W. sich herauszuwinden versucht und für die Hinterbliebenen der Opfer keine Worte der Reue und des Bedauerns findet!
Mal sehen, ob Wilfried W. das besser macht.
Obgleich es nicht viel ändern wird.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 10:29
Am 05.10.2018, 9.00 Uhr, beginnt der letzte Verhandlungstag.

Zunächst wird Wilfried sein letztes Wort sprechen, anschließend wird das Urteil verkündet.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 10:38
@emz
Ich kenne mich da nicht aus. Aber ist das dann normal, das Urteil am gleichen Tag zu sprechen?
Man stelle sich vor, er hält eine intelligente Rede, wie dominant er ist, und wie intelligent er ist. Und er war der Federführende.

Urteil am gleichen Tag kann doch nicht versprochen werden, oder? @Revisionsgrund etc


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 10:59
Zitat von lullaby69lullaby69 schrieb:Ich kenne mich da nicht aus. Aber ist das dann normal, das Urteil am gleichen Tag zu sprechen?
Man stelle sich vor, er hält eine intelligente Rede, wie dominant er ist, und wie intelligent er ist. Und er war der Federführende.
Das ist normal. Was ist, wenn der Angeklagte nichts sagt? Soll dann nochmal vertagt werden?
Prinzipiell kann man aber wohl in die Beweisaufnahme zurückgehen, falls sich grundsätzlich etwas ändert, z. B. ein neuer Zeuge auftaucht.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 11:03
@lullaby69

Ich darf mal kurz darauf verweisen Wikipedia: Letztes Wort des Angeklagten

Was soll denn in diesem Fall von Wilfried kommen, so dass das Urteil umgeschmissen werden müsste? Ein irgendwie geartetes Geständnis? Das glaube ich, kann man getrost ausschließen und wenn, dann bestünde immer noch die Möglichkeit abzubrechen und die Urteilsverkündung auf einen neuen Termin zu verschieben.

Ich wage mal zu behaupten, dass dieses Urteil, die Urteilsverkündung war eigentlich für den gestrigen Tag in Planung, schon längst in trockenen Tüchern ist. Warum es nun erst in drei Wochen verlesen werden kann, liegt einzig in Problemen bei der Terminabstimmung begründet.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 11:46
Zitat von emzemz schrieb:dann bestünde immer noch die Möglichkeit abzubrechen und die Urteilsverkündung auf einen neuen Termin zu verschieben.
Das meinte ich ja. Man könnte das Urteil verschieben, falls der Angeklagte noch Fakten hinzufügt.
Zitat von emzemz schrieb:schon längst in trockenen Tüchern ist.
Das halte ich dann natürlich für nicht korrekt. Urteile vorher fällen, sollte so nicht sein.

But hey, ich bin kein Fan von den beiden.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 11:55
Zitat von lullaby69lullaby69 schrieb:Das halte ich dann natürlich für nicht korrekt. Urteile vorher fällen, sollte so nicht sein.
Wieso ist das nicht korrekt? Entscheidend ist doch nur, wann das Urteil verlesen wird. Also nach dem letzten Wort beider Angeklagter.

Im übrigen hat Dr. Binder bereits verkündet, dass sein Mandant nur sehr kurz sprechen wird. Meinst du nicht, er weiß, was Wilfried zu sagen gedenkt?


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 12:29
Zitat von emzemz schrieb: Ein irgendwie geartetes Geständnis? Das glaube ich, kann man getrost ausschließen und wenn, dann bestünde immer noch die Möglichkeit abzubrechen und die Urteilsverkündung auf einen neuen Termin zu verschieben.
Zitat von emzemz schrieb:Ich wage mal zu behaupten, dass dieses Urteil, die Urteilsverkündung war eigentlich für den gestrigen Tag in Planung, schon längst in trockenen Tüchern ist.
Zitat von lullaby69lullaby69 schrieb:Das meinte ich ja. Man könnte das Urteil verschieben, falls der Angeklagte noch Fakten hinzufügt.
Nochmal im Zusammenhang damit nichts verfälscht wird.

Ein Urteil in trockenen Tüchern ist absolut nicht ok, bevor es verlesen wird.
Zitat von emzemz schrieb:Wieso ist das nicht korrekt? Entscheidend ist doch nur, wann das Urteil verlesen wird. Also nach dem letzten Wort beider Angeklagter.
Entscheidend ist, wann das Urteil gefällt wird. Nicht wann es verlesen wird. Ich hoffe Du merkst.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 12:45
Zitat von lullaby69lullaby69 schrieb:Entscheidend ist, wann das Urteil gefällt wird. Nicht wann es verlesen wird. Ich hoffe Du merkst.
Dann darf ich dich bitten, diese Aussage in irgendeiner Form zu begründen. So merke ich mal gar nichts.

Wenn der Angeklagte beispielsweise sagt, ich schließe mich den Worten meines Verteidigers an, warum sollte dann das Urteil nicht verlesen werden dürfen?


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 12:56
Die Reihenfolge ist: Letztes Wort - Beratung - Urteil

Das Urteil wird "verkündet" (§ 260 I StPO). Verlesen wird nur die Urteilsformel, die Urteilsgründe werden lediglich "eröffnet" (§ 268 II 1 StPO). Das Urteil soll am Schluss der Verhandlung verkündet werden (§ 268 III StPO). In der Praxis wird bei größeren Verfahren auch gerne dazu ein gesonderter Termin anberaumt.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 14:47
Ich stelle jetzt mal den Gesetzestext hier ein. Denn so, wie er in den Klammern eingegeben ist, findet man ihn nur schwerlich:

https://dejure.org/gesetze/StPO/268.html

§ 268
Urteilsverkündung

(1) Das Urteil ergeht im Namen des Volkes.

(2) Das Urteil wird durch Verlesung der Urteilsformel und Eröffnung der Urteilsgründe verkündet. Die Eröffnung der Urteilsgründe geschieht durch Verlesung oder durch mündliche Mitteilung ihres wesentlichen Inhalts. Bei der Entscheidung, ob die Urteilsgründe verlesen werden oder ihr wesentlicher Inhalt mündlich mitgeteilt wird, sowie im Fall der mündlichen Mitteilung des wesentlichen Inhalts der Urteilsgründe soll auf die schutzwürdigen Interessen von Prozessbeteiligten, Zeugen oder Verletzten Rücksicht genommen werden. Die Verlesung der Urteilsformel hat in jedem Falle der Mitteilung der Urteilsgründe voranzugehen.

(3) Das Urteil soll am Schluß der Verhandlung verkündet werden. Es muß spätestens am elften Tage danach verkündet werden, andernfalls mit der Hauptverhandlung von neuem zu beginnen ist. § 229 Absatz 3, 4 Satz 2 und Absatz 5 gilt entsprechend.

(4) War die Verkündung des Urteils ausgesetzt, so sind die Urteilsgründe tunlichst vorher schriftlich festzustellen.



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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 18:31
Zitat von emzemz schrieb:Wenn der Angeklagte beispielsweise sagt, ich schließe mich den Worten meines Verteidigers an, warum sollte dann das Urteil nicht verlesen werden dürfen?
Ich denke nicht, dass W.W. einen langen Text vorlesen wird.

Zudem wird ihn sein Anwalt dahingehend beraten haben.
Zitat von emzemz schrieb:Am 05.10.2018, 9.00 Uhr, beginnt der letzte Verhandlungstag.

Zunächst wird Wilfried sein letztes Wort sprechen, anschließend wird das Urteil verkündet.
Dabei wird es wahrscheinlich auch bleiben…


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 19:00
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Dabei wird es wahrscheinlich auch bleiben…
Und dann geht ein Prozess zu Ende, der zwei Jahre dauerte, obschon von Anfang an kaum Unklarheiten da waren. Die Täter waren bekannt und auch die Opfer, ebenso die Motive. Uneins war man sich nur darüber, ob dem Angeklagten W. Schwachsinn zu attestieren sei, und ob das Opfer Susanne F. noch hätte leben können. Ein Streit der Gutachter.

Der Beobachter des Prozesses dankt, dass bei diesem Schauspiel nun endlich der Vorhang fällt. Es wird Zeit, dass die Protagonisten an Orte geschickt werden, wo sie die Schuld für zwei Leben übernehmen können.


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Verbrechen in Höxter

15.09.2018 um 19:07
Zitat von E.A.PoeE.A.Poe schrieb:Der Beobachter des Prozesses dankt, dass bei diesem Schauspiel nun endlich der Vorhang fällt. Es wird Zeit, dass die Protagonisten an Orte geschickt werden, wo sie die Schuld für zwei Leben übernehmen können.
Dem ist nichts hinzuzufügen...

Ich bin jedoch gespannt auf das Urteil, welches der Angeklagten A.W. zugesprochen wird.

Obwohl diese, für sich selbst, zwölf Jahre in Kauf nehmen würde, laut ihrer Aussage gegenüber ihren Verteidigern.


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