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Mordanklage nach 41 Jahren

725 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord Sohn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 17:48
@E_M

Hier will niemand Fakten kleinreden, sondern andere Möglichkeiten nicht außer Betracht lassen. Kommt immer auf die Sichtweise an. Ich finde es auch nicht angebracht, Aussagen anderer Mitkommentatoren als dreist zu bezeichnen.
Ich finde Deine Art, wie sie rüberkommt, etwas unangebracht. Ist aber nur meine Meinung. ;-)


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 17:52
Zitat von oBARBIEoCUEooBARBIEoCUEo schrieb:Ich finde Deine Art, wie sie rüberkommt, etwas unangebracht. Ist aber nur meine Meinung. ;-)
Das sei Dir unbelassen.


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:04
@oBARBIEoCUEo
Ehrlich gesagt kommt es bei mir auch so Rüben als willst du@E_M
Sie unbedingt als Mörderin sehen, und nimmst deine intuitive Wahrnehmung als Fakten.
Fakten sind umunstössig
- Fakt ist die Todesursache
- das die Familie in der Wohnung war
-das der Notarzt gerufen wurde der nur den Tod feststellen konnte.

Aussagen eines 12 Jährigen Kindes sind keine Fakten bzw nur bedingt glaubwürdig.
Und nur weil jemand wohl einen schlechten Charakter laut einer Aussage gehabt haben soll,muss das nicht stimmen.
Das sind nur Indizien, Indizien Verhandlungungen sind aber sehr schwer zu führen


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:13
@SinopeElektron
Aber das gilt ja dann für beide Seiten mit den Fakten. Fakt ist, wir haben keine. Zumindest keine, auf deren Grundlage man einen Mordprozeß führen könnte. Weil wir Laien sind und uns das erstmal nichts angeht - und die Staatsanwaltschaft auch nicht mal aus Jux eben Anklage erhebt. Die müssen das doch auch begründen und sich im Zweifelsfall rechtfertigen.
@oBARBIEoCUEo
Und ja, er/sie heißt @E_M und nicht E-M, wie er/sie sich erlaubte zu korrigieren. Soviel Zeit muß schon sein.

Im Augenblick ist doch noch alles offen und ich persönlich hab soviel Vertrauen in die Justiz, daß sie wissen, was sie tun. Gerade in einem solchen Fall, der nach soooo vielen Jahren wieder aufgerollt wird. Das hätten sich die lieben Damen und Herren doch einfacher machen können. Tun sie aber nicht, das wird seinen Grund haben. Wir sollten uns etwas in Geduld üben und der Dinge harren, die da kommen. Es wird sicher spannend. Vielleicht wird es politisch, vielleicht "nur" menschlich. Vielleicht auch ein Reinfall. Zumindest geht es um einen kleinen Jungen, das sollte man nicht vergessen.


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:14
@StreuGut

Danke für diesen Beitrag. Ganz recht - jetzt heißt es erstmal abwarten...


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:16
Aussagen sind ja erst mal Aussagen, natürlich kann man sich daraus einen Handlungsablauf kreieren. Es kann aber auch ganz anders sein. Der Ex-Mann hasst die Frau, die Tochter hasst die Mutter usw...

Argumente wie, die hatten mehrere Männerbekanntschaften sind für mich irrelevant.

Natürlich kann es so gewesen sein. Es ist jedoch schlechte Arbeit, sich auf eine Sache festzubeißen. Nach meinen Erfahrungen gibt es die hanebüchendsten Dinge, ich finde, man sollte andere Dinge nicht ignorieren.

Es scheint ja auch Fakt zu sein, dass es schlußendlich niemand gesehen hat.


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:23
@StreuGut

Man kann sich auch anstellen, das gehört wohl zu seinem Naturell, das darf ich auch anmerken und so sehen. :-)

Übrigens schreibt niemand etwas gegen die andere Seite, sondern nur zusätzliche Ansichten. Bisher lehnt nur er andere Meinungen ab.

Aber ok, jedem Tierchen sein Plaisierchen, ich ignoriere das jetzt einfach, bin ja nicht für Schulhofdiskussionen hier. :-)


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:29
Man kann wirklich hin und her überlegen.
Im Anbetracht der Tatsache, dass sie ihre Tochter beim Vater abgeliefert hat, könnte das Argument, dass die Kinder ihr im Weg waren, schon als Argument nehmen, aber auch, dass die Tochter die Mutter hasst und ihr noch eins reinwürgen will.
Da möchte ich nicht Richter sein.


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 18:32
@oBARBIEoCUEo
Da hast Du Recht, es wird sicher nicht einfach. Aber der Richter entscheidet ja nur, wenn er ganz sicher ist, zu ihren Ungunsten. Bißchen schwierig ist, daß aller Augen auf ihn gerichtet sein werden.

Übrigens hat sie die Tochter nicht abgeliefert, sondern ich glaube gelesen zu haben, sie hat sie in den Zug gesetzt und gut. Aber natürlich macht auch ein solches Verhalten vielleicht eine schlechte Mutter, aber noch keine Mörderin.


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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 19:53
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1473652
Neu ins Rollen gebracht hat die Ermittlungen gegen Erna F. ein anonymes Schreiben, das bei der Staatsanwaltschaft in Hannover, dem damaligen Wohnort von Erna F., im August 2009 einging. Der Inhalt des Briefes bezichtigt die Mutter, ihren Sohn damals mit Gas umgebracht zu haben.

Die Ermittler aus Hannover informierten ihre Frankfurter Kollegen, die begannen tatsächlich, 36 Jahre später neu zu ermitteln. Es dauert fünf Jahre, das damaligen Umfeld der Frau zu ermitteln, noch lebende Zeugen aufzuspüren und zu befragen. Dass dabei noch neue Beweismittel auftauchen, ist eher unwahrscheinlich. Aber möglicherweise neue, belastende Erkenntnisse durch Aussagen von Zeugen.

Neun Zeugen hat die Staatsanwaltschaft geladen, unter anderem den Vater von Mario, ebenfalls 74, von dem sich Erna F. bereits vor dem Tod ihres Sohnes trennte. Gehört werden sollen aber auch der damals diensthabende Notarzt sowie ein Sicherheitsinspektor der Gaswerke. Fünf Verhandlungstage sind angesetzt, für Mordsachen vergleichsweise wenig.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/neuruppin-hautfarbe-roetlich-rosa-1.2971591
In ihrer Wohnung in Schwedt, wo Mario in der Nacht vom 4. auf den 5. November 1974 tot aufgefunden wurde, haben die Fenster nie offen gestanden. Das hat der ermittelnde Polizeibeamte berichtet, der die Tochter von Erna F. vernommen hat. Es galt damals, so die Tochter, Heizkosten zu sparen. Nie hätten sie und ihre Schwester und ihr Bruder Mario Fenster öffnen dürfen. In der Tatnacht allerdings habe es die Ausnahme gegeben: Sie und ihre jüngere Schwester schliefen auf Anweisung im Schlafzimmer der Mutter, sie sollten das Fenster darin gekippt lassen, die ganze Nacht. Novemberkälte habe den Raum erfüllt. Das, so die Tochter, "war sehr ungewöhnlich". Sie sei froh, dass jetzt gegen ihre Mutter ermittelt werde. Der Todesfall ihres Bruders sei ja bis heute ein Mysterium.

Es gab nicht einmal eine Todesanzeige für das Kind

Von auffälligen Ungereimtheiten berichtete auch der Zeuge Peter Friedrichs am Donnerstag vor dem Landgericht. Friedrichs, der bis 2010 am Krankenhaus Schwedt als Arzt angestellt war, ist 1974 in der Tatnacht als diensthabender Notarzt in die Wohnung von Familie F. gerufen worden. Dort hatte Erna F. nach der Scheidung von ihrem zweiten Ehemann alleine mit ihren drei Kindern gewohnt. Der heute 71 Jahre alte Arzt kann sich noch gut an jenen Morgen gegen 6 Uhr erinnern, an dem er den toten Mario in seinem geblümten Pyjama zugedeckt im Bett untersucht hat. "Ich habe sofort gesehen", sagte er, "dass es sich hier um eine Gasvergiftung handeln muss." Indiz sei vor allem die rosa-rötliche Hautfarbe des Jungen gewesen, auch die Leichenflecken, die nicht lila gewesen seien, sondern ebenfalls rötlich-rosa. Der Junge habe auch Erbrochenes eingeatmet und sei daran erstickt, dies habe er zwar als Todesursache eingetragen, dennoch habe er den Staatsanwalt damals darauf hingewiesen, dass die eigentliche Todesursache wohl eine Kohlenmonoxidvergiftung sei.
...
Der damalige Notarzt wundert sich noch heute über seine Begegnung mit Erna F. "Marios Mutter war ungewöhnlich gefasst", sagte er im Gerichtssaal. "Sie hat keinerlei emotionale Entladung gezeigt, wie es wohl beim Tod des eigenen Sohnes üblich gewesen wäre." Und dann sei da noch eine Sache, die er bis heute nicht vergessen könne: "Dass es keinerlei Gasgeruch in der Wohnung gegeben hat und sowohl die Mutter als auch ihre beiden Töchter völlig gesund geblieben sind, obwohl sie ja auch in der Tatnacht in der Wohnung geschlafen haben." Der Prozess wird am 10. Mai fortgesetzt.



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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 22:11
Und hier wird immer noch angezweifelt, warum die Mutter emotionslos gehandelt hat... Selbst der Notarzt sagte,
wäre es seine Frau gewesen, sie wäre ins Irrenhaus gekommen. Für mich völlig nachvollziehbar.
Für manche hier anscheinend irrelevant...

http://www.bild.de/regional/berlin/prozess/tag-zwei-notarzt-hat-zweifel-45573006.bild.html

KINDSMORD VOR 41 JAHREN
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Notarzt zweifelt an
Aussage der Mutter
Prozessauftakt gegen Mutter: Löst sie nach 41 Jahren das Todesrätsel um ihren Sohn?
Erna F. steht nach fast 42 Jahren vor Gericht – sie soll ihren Sohn umgebracht haben

28.04.2016 - 18:47 Uhr
VON MATTHIAS LUKASCHEWITSCH
Berlin – Im Mordprozess gegen die 74-jährige Erna F. wegen der Tötung ihres Sohnes schürt die Aussage des damaligen Notarztes große Zweifel an der Version der Mutter.
An Tag zwei im Prozess um das Todes-Rätsel des Schwedter Jungen Mario F. (8) schwieg die wegen Mordes angeklagte Mutter Erna F. (74) weiterhin.
Die grausamen Vorwürfe: Sie soll ihren Sohn im November 1974 mit Gas erstickt haben. Doch umso mehr hatte der Notarzt zu berichten, der den toten Mario in seinem Kinderbettchen an jenem Morgen des 5. November um 5.30 Uhr, untersuchte.
„Ich konnte nur noch seinen Tod feststellen, auf dem Körper waren schon Totenflecken unter dem Schlafanzug zu sehen“, sagte Peter Friedrichs (71), ehemaliger Chefarzt für Anästhesie im Krankenhaus Schwedt.


An dem Novembermorgen 1974 war er noch Notarzt. Er entdeckte Merkwürdiges an der kleinen Leiche (der Achtjährige war 1,37 Meter groß).
„Die Haut war schon rosa eingefärbt und die Totenflecken ebenfalls. Die sind sonst lila.“ Was das bedeutet? „Nun ja: Mir war schnell klar, dass der Junge eines nichtnatürlichen Todes gestorben war. Im Klartext: Alles sprach für eine Kohlenmonoxidvergiftung.“
Peter Friedrichs rief die Kripo, der damalige Staatsanwalt kam auch: „Ich sagte ihm, dass ich den Verdacht habe, dass da was mit Gas passiert ist.“
Noch in der Wohnung befragten die Ermittler die Mutter. „Das muss ein Unfall gewesen sein. Er ist nachtaktiv, war wohl in der Küche und hat am Herd gespielt und Kuchen genascht.“
Das sei laut Notarzt ihre Antwort gewesen. Der Mediziner war aber schon damals skeptisch: „Das konnte kaum sein. Denn es gab keinen Gasgeruch in der Wohnung.“ Außerdem wäre Mario so nicht mehr zurück in sein Bett gekommen. „Er wäre sofort ohnmächtig gewesen.“
Außerdem wunderte sich der Notfallmediziner damals, wie „kalt und emotionslos“ die Mutter auf den Tod des Jungen reagiert habe. „Also wenn das mit einem meine Kinder passiert wäre – meine Frau wäre ins Irrenhaus gekommen.“ Bei Erna F. ? „Nichts, da gab es keine derartige emotionale Entladung.“
DAS TODESRÄTSEL VON SCHWEDT
Prozessauftakt gegen Mutter: Löst sie nach 41 Jahren das Todesrätsel um ihren Sohn? BERLIN
PROZESSAUFTAKT
Löst die Mutter das Todesrätsel um ihren Sohn?
Mario (8) starb im elterlichen Haus, an einer Gasvergiftung. Jetzt steht seine Mutter, nach 41 Jahren, wegen Mordes vor Gericht.
Das Todes-Rätsel von SchwedtPREMIUM BILDPLUS INHALT
MUTTER SOLL SOHN UMGEBRACHT HABEN
Mordanklage nach 41 Jahren!
Hat Erna F. (74) vor mehr als 40 Jahren ihren Sohn Mario (8) umgebracht? Diese Frage wird jetzt vor Gericht verhandelt.
Später fragte er bei dem DDR-Staatsanwalt noch einmal nach. Inzwischen stand fest: Der Junge hatte 73 Prozent Kohlenmonoxid im Blut – eine todbringende Dosis. Friedrichs wunderte sich weiter: „Das konnte doch nicht sein! Die beiden anderen Töchter und die Mutter hatten keine Spur von Gas-Vergiftung, waren aber auch in der Wohnung.“
Und Gasleitungen und Herd waren nicht defekt. Das stand fest. Trotzdem ermittelte der Staatsanwalt nicht weiter. Was und wenn ja – warum – unter den Teppich gekehrt werden sollte, das konnte der Notarzt nicht sagen.
„Der Staatsanwalt sagte mir damals: Das Verfahren wird eingestellt.“ Als Friedrich nachfragte, war die Antwort: „Es bringt doch keinem was, wenn den anderen Kindern die Mutter weggenommen wird.“
Der DDR-Jurist kann dazu nicht mehr befragt werden, er ist inzwischen gestorben.
Für Friedrich stand aber auch nach 41 Jahren die Frage im Raum: „Die 73 Prozent CO2 stehen im Raum. Und: Die Leitungen waren intakt. Das Kind lag im Bett. Vergiftet. Die anderen lebten. Das passt nicht zusammen.“


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28.04.2016 um 22:42
http://www.sueddeutsche.de/panorama/prozess-in-neuruppin-ein-ungeheures-verbrechen-1.2969839
In der Nacht vom 4. zum 5. November 1974 soll sie den Jungen mit Schlaftabletten in einen Tiefschlaf versetzt und vor Mitternacht in die Küche getragen haben. Dort habe sie den Gasherd aufgedreht und den Sohn das Gas inhalieren lassen, sie habe den bewusstlosen Sohn in sein Kinderzimmer zurückgetragen und gegen fünf Uhr den Notarzt verständigt.



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Mordanklage nach 41 Jahren

28.04.2016 um 23:16
Das sieht nicht gut aus für die Angeklagte:

- Die aufgenommene Gasmenge schließt eine selbständige Rückkehr ins Bett aus.

- Kein Gasgeruch in der Wohnung wahrnehmbar (bedeutet: keine defekte Leitung, ausgiebiges Lüften)

- Ausnahme: Mädchen schliefen im Schlafzimmer der Mutter, Fenster gekippt (November)


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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 00:27
@emz: Das hast du gut zusammengefasst, das spricht eindeutig für diese Tat.

In dem Bericht steht, die Mutter sei ungewöhnlich emotionslos gewesen. Das ist der einzige Punkt, der nicht für einen Mord spricht, was das Gericht sicher berücksichtigen wird. Denn wie wir alle wissen, ist die Psyche des Menschen so facettenreich, dass jeder anders auf eine emotionale Ausnahmesituation reagiert.
Emotionslosigkeit bedeutet also erst mal gar nichts.

Aber die anderen Punkten sprechen Bände für mich.


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 07:20
Aus einem Artikel aus der Märkischen Allgemeinen:
[...]Der Junge habe die typischen Merkmale einer Kohlenmonoxid-Vergiftung aufgewiesen, so der jetzt 71-jährige Notarzt, der bis 2010 als Mediziner am Schwedter Krankenhaus tätig war. Das Kind habe sich erbrochen, seine Haut sei rosa verfärbt gewesen. Seltsam sei jedoch gewesen, dass es nicht einmal einen schwachen Gasgeruch in der Wohnung gegeben habe. Stadtgas sei zu DDR-Zeit mit äußerst übel riechenden Zusatzstoffen vermischt gewesen, um im Havariefall rechtzeitig reagieren zu können. Deshalb sei er von vornherein nicht von einer natürlichen Todesursache ausgegangen, sagte der Arzt. Die kurz darauf erfolgte Obduktion in der Berliner Charité hatte bei Mario eine Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut von 73 Prozent festgestellt – eine absolut tödliche Dosis.
Ein früherer Prüfingenieur (76) vom Energieversorgungsbetrieb, der Herd und Wohnung einige Tage später untersucht hatte, hält es theoretisch für denkbar, dass über Stunden ausströmendes Gas – begünstigt durch eine offene Tür – das Zimmer mit dem schlafenden Junge erreicht haben könnte. Was für den Fachmann aber nicht ins Bild passt, ist der hohe Kohlenmonoxid-Wert im Blut. „73 Prozent sind nur zu erreichen, wenn der Betroffene direkt an der Gasquelle ist oder mit dem Kopf in der Backröhre steckt. Dann genügen wenige Atemzüge bis zum Tod.“ Bereits 60 Prozent hätten eine tödliche Wirkung. Und: Schon 3,5 bis 4 Prozent Stadtgas in der Raumluft bedeuteten ein explosives Gemisch. „Dann reichen ein Funke oder das Anspringen des Kühlschranks.“ Aber es gab keine Explosion in der Nacht, als Mario ums Leben kam.
[...]
http://www.maz-online.de/Brandenburg/Nach-41-Jahren-Raetselraten-um-Gasvergiftung

Auch hier wird wieder erwähnt, dass ein unabsichtliches Vergiften eigentlich auszuschließen ist, da eine derartig hohe Konzentration von CO im Blut nur erreicht werden kann, wenn man ganz nahe an der Gasquelle ist.


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 08:00
Die Morgenpost hat auch noch einen aktuellen Artikel:
[...]Ein Spielen am Gasherd mit tödlichem Ausgang wurde wenig später auch von einem Ingenieur für Gastechnik ausgeschlossen. Der heute 76 Jahre alte Horst L. war mit zwei Kollegen der Kommunalen Energieversorgung beauftragt worden, in der Wohnung zu klären, wie sich das Unglück abgespielt haben könnte. Sie gingen anfangs noch davon aus, dass es möglich gewesen sein könnte, dass Stadtgas aus dem Herd in das Zimmer des Kindes geströmt sein könnte. Da hätten sie aber noch nichts von dem sehr hohen Kohlenmonoxidgehalt im Blut des Jungen gewusst, sagte Horst L. Bei einer derartigen Gaskonzentration hätten die beiden Schwestern und die Mutter, die ebenfalls in der Wohnung schliefen, etwas bemerken müssen – das Stadtgas habe nach faulen Eiern gestunken. (mim)
http://www.morgenpost.de/berlin/article207490565/Frueherer-Notarzt-belastet-Mutter-in-Mordprozess.html


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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 09:23
Manche picken sich immer nur ein Indiz raus und nehmen es auseinander, ich sehe das als falsch an, denn hier macht es die Gesamtschau, die am Ende nicht zu ihrer Version passt. Entsprechende Fachleute haben dazu ausgesagt. Nimmt man all die Umstände ringsherum noch dazu, wird es wirklich eng für die alte Dame. Angefangen beim damaligen Staatsanwalt, der den verbliebenen Kindern die Mutter nicht nehmen wollte, was typisch für die DDR war, denn es gab da keine Verbrechen und solche wurden gern unter den Teppich gekehrt oder die der Tochter, dass sie im Schlafzimmer schlafen sollten bei geöffneten Fenster im Winter, wo sonst die Fenster nie geöffnet waren und die Kinder nie im Schlafzimmer geschlafen haben oder auch die eigentlich kaum aussagefähige Reaktion der Mutter, die trotzdem ins Bild passt.


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 09:58
Auch diese Passage macht nochmal deutlich, dass es sich wohl kaum um einen "Unfall" gehandelt haben kann, so wie ihn die Angeklagte beschrieben hat...
Friedrichs, der einstige Notarzt und spätere Chefarzt für Anästhesie am Krankenhaus Schwedt, hält es nicht für ausgeschlossen, dass die heute 74-jährige Erna F. den Kopf ihres Sohnes für kurze Zeit in den Backofen gesteckt hat - nur so sei die hohe Kohlenmonoxid-Konzentration an der Leiche zu erklären. Dass Mario einfach so im Bett seines Zimmers starb, hält auch ein technischer Gutachter für unmöglich. "Dort, wo das Kind gelegen hat, wäre das Gas zum Schluss angekommen", sagt er. Und das hätte mindestens 15 Stunden gedauert. Der Prozess wird in zwei Wochen fortgesetzt.

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1478301 (Archiv-Version vom 11.07.2016)
Im Zusammenhang mit der Aussage, dass ihr der Junge im Weg war und
[…]In ihrer Vernehmung hatte Erna F., eine gelernte Fleischerin, auch über ihre Auffassung zu Erziehung allgemein gesprochen: Schläge als Strafe seien notwendiger Teil davon, "so muss das sein", habe sie gesagt. Mario sei ein wildes Kind gewesen, er habe zu Hause mit Streichhölzern eine Matratze angekokelt und sei öfter von der Schule abgehauen.[…]

Nachdem der Sohn tot war

[…]die ältere setzte sie in einen Zug zum Vater, der darüber ziemlich baff gewesen sein soll. Vor Gericht spricht der Vater vorerst nicht, dafür aber in der lokalen Ausgabe der Bild-Zeitung. Der Mann, der heute in Angermünde lebt, sagt da über seine geschiedene Frau: "Erna war ein Teufel in Menschengestalt."[…]
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/prozess-in-neuruppin-ein-ungeheures-verbrechen-1.2969839

und
Außerdem wunderte sich der Notfallmediziner damals, wie „kalt und emotionslos“ die Mutter auf den Tod des Jungen reagiert habe.
Bei Erna F. ? „Nichts, da gab es keine derartige emotionale Entladung.“
Quelle: http://www.bild.de/regional/berlin/prozess/tag-zwei-notarzt-hat-zweifel-45573006.bild.html

und dazu noch die einmalig veränderte Schlafsituation der Mädchen an genau diesem einen Abend lassen mich einfach glauben, dass sie es getan hat.


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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 10:19
@E_M
Die Mutter sagte ja über ihren Sohn:
Zitat von E_ME_M schrieb:Mario sei ein wildes Kind gewesen
Es gibt Nachbarn von damals, die noch immer in dem Haus leben und sich an Elvira B. und ihren Sohn erinnern. „Mario war ein stilles Kind, er war ein Einzelgänger. Der Junge hat meinem Mann oft geholfen, wenn es etwas zu werkeln gab“, sagt eine ältere Frau.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/brandenburg/prozess-mutter-wird-nach-41-jahren-wegen-kindsmord-angeklagt-23924102
Da widerspricht sich ja auch etwas. Nun wäre es interessant, die Erzieher von damals zu hören, und die Lehrer. Zeugnisbeurteilungen dürften acuh hilfreich sein.
Im Jahr 1980 soll Elvira B. vom Kreisgericht Schwedt wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden sein. Drei Jahre später stellte die Frau einen Ausreiseantrag. Am 5. Dezember 1987 wurde sie „aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen“, wie es damals offiziell hieß. Elvira B. wohnt heute in der Nähe der niedersächsischen Stadt Göttingen.
Habe nur ich das bisher überlesen? Das lasse ich mal unkommentiert.


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E_M Diskussionsleiter
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Mordanklage nach 41 Jahren

29.04.2016 um 10:41
Zitat von StreuGutStreuGut schrieb:Im Jahr 1980 soll Elvira B. vom Kreisgericht Schwedt wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden sein. Drei Jahre später stellte die Frau einen Ausreiseantrag. Am 5. Dezember 1987 wurde sie „aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen“, wie es damals offiziell hieß. Elvira B. wohnt heute in der Nähe der niedersächsischen Stadt Göttingen.
Das hatte ich auch schon mal gelesen - interessant dazu:

Ein Antrag auf „ständige Ausreise“ in den Westen Deutschlands, also Auswanderung, war in den Gesetzen der DDR an sich nicht vorgesehen. Wenn ein DDR-Bürger einen solchen stellte, konnten die staatlichen Organe (Ausdruck für Behörden in der DDR) diesen allerdings nicht ignorieren, da er aus ihrer Sicht eine nicht akzeptable Absage an den in der DDR propagierten „real existierenden Sozialismus“ darstellte. Der Ausreiseantrag wurde von den Antragstellern oft mit einem Antrag auf Entlassung aus der DDR-Staatsbürgerschaft gemäß § 10 DDR-Staatsbürgergesetz verbunden.

Anträge auf dauerhafte Ausreise in westliche Länder wurden zunächst generell abgelehnt. Anträge auf vorübergehende Ausreise in diese Länder wurde nur Reisekadern gewährt. In seltenen Fällen wurde die Ausreise Personen, die in der DDR nicht mehr erwünscht waren, vorübergehend oder dauerhaft gestattet.

Vielleicht war sie ja eine solche unerwünschte Person?

Wikipedia: Ausreiseantrag


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