Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere
05.06.2016 um 08:33Teil 3 Auswahl der Jury
Der Komplizierteste Punkt kommt jetzt: Neben dem Recht, Kandidaten aus gutem Grund abzulehnen (for cause) hat jede Seite auch ein begrenztes Recht Kandidaten ohne Grund abzulehnen. Das gibt dem Anwalt die Möglichkeit Kandidaten abzulehnen, bei welchen er nur ein ungutes Gefühl hat, zum Beispiel das Gefühl, dass sie lügen, dass sie doch voreingenommen sind, usw. Allerdings gibt es eine wichtige Begrenzung dieses Rechts:
Die Staatsanwaltschaft darf keine Kandidaten nur wegen ihrer Rasse ablehnen. So darf ein Staatsanwalt zum Beispiel bei einem schwarzen Angeklagten nicht alle schwarzen Kandidaten ablehnen, damit nur eine weisse Jury übrig bleibt. Bei jedem Kandidaten, bei dem Rasse als Ablehnungsgrund verdächtigt wird, wird der Richter übergenau nach den Gründen fragen.
Die Zahl der Kandidaten, die ohne Grund abgelehnt werden dürfen (peremptory challenge) ist limitiert auf 10 für die Verteidigung und 6 für die Anklage.
Das Problem ist also nun für den Anwalt, diese Ablehnungen nicht zu "vergeuden." Angenommen im ersten Kandidatenpanel sitzen nun 7 Juroren, die ich nicht mag. Ich könnte sie alle ausschliessen, habe dann noch 3 übrig. Es rücken nun aber 5 Juroren nach, die ich noch weniger mag. Pech gehabt: ich kann nur noch 3 ausschliessen, muss jetzt also mit 2 Juroren leben, die ich nicht will.
Keine Seite muss alle ihre peremptory challenges ausüben.
Sobald nun 12 Juroren gefunden wurden, die von keiner Seite abgelehnt werden, werden diese die "trial jury" bilden. Dann werden als nächstes auf genau die gleiche Weise die Ersatzjuroren ausgewählt.
Sobald die komplette Zahl der Juroren gefunden ist, werden alle übrigen Kandidaten entlassen und dürfen nach Hause gehen und der Prozess kann beginnen.
Die Jury wird nun an jedem Prozesstag teilnehmen. Mehr dazu werde ich schreiben, wenn es so weit ist. Keine der beiden Seiten darf irgendeinen Kontakt zur Jury aufnehmen und auch die Jury darf keinen Kontakt mit einer der beiden Seiten aufnehmen. Der Richter wird der Jury auch zwei wichtige Dinge untersagen:
1) Die Jury darf sich von nun an nicht selbstständig über den Fall informieren, also Nachrichten darüber lesen oder hören, selbst recherchieren, usw.
2) Die Jury darf mit niemandem über den Fall sprechen, nicht mit Freunden, Familie, und auch nicht untereinander (bis zur offiziellen Beratungsphase).
Ein Verstoss dagegen wird in der Regel den Prozess zum Platzen bringen.
In ganz besonderen Fällen, und nur dann, wenn man befürchtet, die Jury wird sich nicht daran halten, kann die Jury für die Dauer des Prozesses von der Aussenwelt abgeschirmt werden, "sequestered." Das bedeutet, nach dem Prozesstag wird die Jury vom Sheriff zu einem Hotel gebracht, in dem sie keinen Zugriff auf Medien oder Telefon hat, wird dort auf Staatskosten untergebracht, und am nächsten Prozesstag wieder zum Gericht gefahren und die gesamte Zeit von Bediensteten des Sheriffs bewacht.
Alles klar? Let the trial begin!
Der Komplizierteste Punkt kommt jetzt: Neben dem Recht, Kandidaten aus gutem Grund abzulehnen (for cause) hat jede Seite auch ein begrenztes Recht Kandidaten ohne Grund abzulehnen. Das gibt dem Anwalt die Möglichkeit Kandidaten abzulehnen, bei welchen er nur ein ungutes Gefühl hat, zum Beispiel das Gefühl, dass sie lügen, dass sie doch voreingenommen sind, usw. Allerdings gibt es eine wichtige Begrenzung dieses Rechts:
Die Staatsanwaltschaft darf keine Kandidaten nur wegen ihrer Rasse ablehnen. So darf ein Staatsanwalt zum Beispiel bei einem schwarzen Angeklagten nicht alle schwarzen Kandidaten ablehnen, damit nur eine weisse Jury übrig bleibt. Bei jedem Kandidaten, bei dem Rasse als Ablehnungsgrund verdächtigt wird, wird der Richter übergenau nach den Gründen fragen.
Die Zahl der Kandidaten, die ohne Grund abgelehnt werden dürfen (peremptory challenge) ist limitiert auf 10 für die Verteidigung und 6 für die Anklage.
Das Problem ist also nun für den Anwalt, diese Ablehnungen nicht zu "vergeuden." Angenommen im ersten Kandidatenpanel sitzen nun 7 Juroren, die ich nicht mag. Ich könnte sie alle ausschliessen, habe dann noch 3 übrig. Es rücken nun aber 5 Juroren nach, die ich noch weniger mag. Pech gehabt: ich kann nur noch 3 ausschliessen, muss jetzt also mit 2 Juroren leben, die ich nicht will.
Keine Seite muss alle ihre peremptory challenges ausüben.
Sobald nun 12 Juroren gefunden wurden, die von keiner Seite abgelehnt werden, werden diese die "trial jury" bilden. Dann werden als nächstes auf genau die gleiche Weise die Ersatzjuroren ausgewählt.
Sobald die komplette Zahl der Juroren gefunden ist, werden alle übrigen Kandidaten entlassen und dürfen nach Hause gehen und der Prozess kann beginnen.
Die Jury wird nun an jedem Prozesstag teilnehmen. Mehr dazu werde ich schreiben, wenn es so weit ist. Keine der beiden Seiten darf irgendeinen Kontakt zur Jury aufnehmen und auch die Jury darf keinen Kontakt mit einer der beiden Seiten aufnehmen. Der Richter wird der Jury auch zwei wichtige Dinge untersagen:
1) Die Jury darf sich von nun an nicht selbstständig über den Fall informieren, also Nachrichten darüber lesen oder hören, selbst recherchieren, usw.
2) Die Jury darf mit niemandem über den Fall sprechen, nicht mit Freunden, Familie, und auch nicht untereinander (bis zur offiziellen Beratungsphase).
Ein Verstoss dagegen wird in der Regel den Prozess zum Platzen bringen.
In ganz besonderen Fällen, und nur dann, wenn man befürchtet, die Jury wird sich nicht daran halten, kann die Jury für die Dauer des Prozesses von der Aussenwelt abgeschirmt werden, "sequestered." Das bedeutet, nach dem Prozesstag wird die Jury vom Sheriff zu einem Hotel gebracht, in dem sie keinen Zugriff auf Medien oder Telefon hat, wird dort auf Staatskosten untergebracht, und am nächsten Prozesstag wieder zum Gericht gefahren und die gesamte Zeit von Bediensteten des Sheriffs bewacht.
Alles klar? Let the trial begin!