Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon
09.02.2016 um 22:24
Ich denke seit 2 Tagen über das Schicksal der beiden Mädchen nach und möchte mal meine ersten Gedanken mitteilen.
Genauso, wie einige andere Schreiber hier, denke ich, dass die Mädchen den Trail verlassen haben.
Viele waren der Meinung (z.B. die Eltern oder der eine Ortskundige), dass es unmöglich scheint, vom Weg abzukommen.
Ich vertraue auf deren Entscheidung, dass man sich vom Weg aus nicht versehentlich verlaufen kann.
Man kann aber sehr gut absichtlich vom Weg abkommen (man sucht den Hund, will ein schönes Fotomotiv oder siehe Wasserbüffelgeschichte) und verläuft sich dann natürlich, nachdem man den Weg absichtlich verlassen hat.
Wir können es denke ich als Fakt ansehen, dass am 01.04. zwischen 13 Uhr und 16.39 Uhr etwas passiert sein muss, was die Mädchen veranlasst hat, den Notruf zu wählen.
Wäre das auf dem Trail passiert, hätten sie einfach nur ausharren müssen und wären relativ schnell gefunden worden.
Wir können also relativ sicher davon ausgehen, dass das Geschehen, was sie veranlasst hat, den Notruf zu wählen, außerhalb des Trails passiert ist.
So, nun gibt es drei Möglichkeiten: 1. Verlaufen 2. Unfall mit Verwundung einer oder beider Parteien oder 3. Unfall mit Immobiliät einer oder beider Parteien.
Da sie am 01.04. nur mit jedem Handy jeweils einmal den Notruf gewählt haben, würde ich Möglichkeit 2 und 3 schon fast ausschließen. Wäre eine oder beide verletzt bzw. immobil gewesen, hätten sie vermutlich öfter den Notruf gewählt, da die Situation schon relativ viel bedrohlicher wirkt und als wäre man mehr auf Hilfe angewiesen.
Ein Verlaufen veranlasst die Personen dazu, den richtigen Weg zu finden und noch Hoffnung zu haben, dass man den richtigen Weg findet.
Hätten sie sich vom Pfad weg bewegt und es wäre danach zu einem Unfall mit Verwundung oder Immobilität gekommen, dann wäre mindestens die andere Person zum Pfad zurück gekehrt, da dort am ehesten Hilfe zu erwarten ist und auch erfolgt wäre durch die Frequentierung.
Das heißt, unabhängig davon, ob zum Zeitpunkt des 01.04. eine Verletzung vorlag oder nicht, lag ein Verlaufen auf jeden Fall vor.
Dass beide immobil waren, halte ich für sehr unwahrscheinlich, da sie dann nicht bis zum 11. überlebt hätten (Wasserzufuhr)
Ich gehe also davon aus, dass sie zumindest am 01. noch relativ guter Dinge waren, den richtigen Weg zu finden (nur zwei Notrufversuche) und sich abends damit abfanden im Wald zu übernachten.
Am nächsten Morgen gab es die meisten Versuche des Notrufs bis zum 07. Gleich 4 mal wurde es versucht, bis sie wahrscheinlich gemerkt haben, dass es ohne Netz keinen Sinn ergibt und sind dann dazu übergegangen am morgen des 3. nur noch das Signal zu checken und keine Notrufversuche mehr zu starten.
Am 03. war Lisannes Handy leer, weswegen es nicht mehr benutzt wurde und nur am 05 nochmal eingeschaltet wurde, um den allerletzten Saft zu nutzen.
Die Zeiten mit jeweils 2-3 Stunden Pause dazwischen erscheinen mir logisch. Wenn man keinen Empfang hat, wandert man 2-3 Stunden weiter, um es dort zu versuchen. Es bringt nichts 10 min weiter zu gehen.
Was mich in dem Zusammenhang wundert: Warum war jeweils so viel Zeit zwischen dem letzten und dem ersten Versuch? nachmittags haben sie es um 13 bzw gegen 16 Uhr versucht und dann erst wieder am nächsten Morgen. Bedeutet das, dass sie sich in der Zeit nicht fort bewegt haben und es keinen Sinn gab, es nochmal zu probieren?
Könnte auch Sinn ergeben: Sie sind jeweils von morgens bis gegen 16 Uhr gewandert und haben dann ihr "Nachtlager" aufgeschlagen, da sie nicht mehr weiter schafften. Ab dem 5. Tag sind sie nur noch bis ca. 13 Uhr gewandert. Sie dürften sehr entkräftet gewesen sein.
Wenn man dann morgens gegen 7 oder 8 los geht, den ersten Versuch gegen 10, zweiten Versuch gegen 13 Uhr und anfangs dritten versuch gegen 16 Uhr. Sind das 5-8 Stunden Marsch. Ohne Verpflegung und sehr geschwächt. Könnte hinkommen mit ca.12 km vom Pfad aus gesehen.
Dann ist am 7.04. irgendetwas passiert. Es muss nichtmal ein Unfall gewesen sein. Wenn eine am morgen des 7. nicht mehr hoch kam vor Schwäche, wäre das ausreichend. Ausgehend vom Video, das hier öfter von einem sehr informierten User eines anderen Forums gepostet wurde, scheint es auch sehr wahrscheinlich, dass sie sich Bakterien durch Wasser oder Früchte eingeholt haben. Dazu müssen sie nichtmal giftige Sachen konsumiert haben. Es reicht schon wenn sie Magenkrämpfe/Erbrechen/Durchfall in der Situation haben.
Dann wurde 4 Tage lang 77 mal die Notrufnummer gewählt. Wenn man vorher noch vorsichtig und sinnvoll den Akku genutzt hat und nur 2 mal geguckt hat, ob Empfang da ist, wurde nun ca. 20 mal die Nummer gewählt.
Das spricht dafür, dass man panisch wurde, z.B. weil eine der beiden sich doch etwas schwächer wurde, nicht mehr mobil bzw nicht mehr ansprechbar. Der 07. ist auch der Tag, an dem dann Nachts um 1 (also am 8.) die Licht "signale" gesendet wurden.
Was für mich rätselhaft bleibt:
Warum wurden nur so wenig Knochen und Kleidungsstücke gefunden? Die Kleidungsstücke kann ich mir noch so erklären, dass sie die nach und nach auf dem Weg verteilt haben, um die Suchmannschaften zu lotsen ( erst einen Socken, zweiten Socken dann Hose etc.) Aber warum wurden die Knochen anscheinend verteilt und es wurden keine Tierspuren gefunden? Wer oder was, außer Tiere, verteilt die Knochen, so dass, sie vertsreut und größtenteils unauffindbar sind?
Und die zweite Sache: Wie ist der Fuß abgetrennt worden? Wenn nicht durch Tierbiss, durch sägen, brechen usw.?) Dass der Schuh kein Blut enthielt, spricht für eine Abtrennung post Mortem. Ja, aber wie oder was soll da abtrennen? Versteh ich noch nicht so ganz.
Bis zum Tode der beiden Mädchen kann man das denke ich noch relativ gut nachvollziehen. Aber alles was danach kam, warum die beiden Leichen nicht als komplettes Skelett noch relativ ordentlich neben ihrem Rucksack lagen, gibt mir noch Rätsel auf.