EDGARallanPOE schrieb:Meiner Meinung nach lautete das Programm:
Aufstieg auf den Mirador, danach kurze Erkundung des weiteren Verlaufes des Trails. Aber kein Vordringen in den urwüchsigen Regenwald.
Die Strecke welche von K+L angedacht war, dürfte nahezu deckungsgleich mit dem Weg sein, der von ihren Eltern abgelaufen und als Video hier im Thread dokumentiert wurde.
Dieser Abschnitt gleicht einer typischen deutschen Mittelgebirgslandschaft und hat mit dem eigentlichen Dschungel noch nichts zu tun. Vielmehr ist diese Fläche von der landwirtschaftlichen Nutzung durch Ortsansässige geprägt.
Der eigentliche Dschungel beginnt nach der Passage der ersten Kabelbrücke.
Deshalb lautet die entscheidende Frage.
Warum entschied man sich für den Eintritt, in den eigentlichen Regenwald ?
Ja, so sehe ich das auch, das ist die Frage um die letztendlich alles kreist.
- liefen sie tatsächlich einfach gedankenlos zu weit und fanden den Rückweg nicht mehr?
- glaubten Sie an einen Rundweg und liefen deshalb immer weiter?
Wenn man eine dieser Fragen mit "Ja" beantworten würde, kommt man auf die nächste entscheidende Frage:
Warum dann keine Fotos mehr nach dem letzten normalen Foto?
Vom Zeitpunkt des letzten normalen Fotos bis zum ersten Notruf vergingen über zwei Stunden, in denen es scheinbar nichts Interessantes zum Fotografieren gab? Das finde ich sehr auffällig. In zwei Stunden in der fremden Umgebung eines Urwaldes findet sich immer ein interessantes Motiv zum Knipsen - es wurde ja auch vorher jedes Etappenziel dokumentiert.
Was geschah in diesen gut zwei Stunden, bis die Mädchen sich entschieden, den ersten Notruf abzusetzen?
Das Medienverhalten der Mädchen lässt sich aus meiner Sicht ab da einfach nicht mehr logisch erklären. Nach dem letzten Foto waren sie noch nicht in Panik, die dürfte sich in einem Verlaufensszenario erst viel später am Nachmittag eingestellt haben, als erkennbar wurde, dass sie es nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit zurück schaffen. Es gab vorher keinen offensichtlichen Grund, das Verhalten bezüglich des fotografierens zu ändern.
Meines Erachtens bleibt daher das reine Verlaufensszenario mehr wie fraglich - in diesen zwei Stunden ist etwas geschehen, was die Mädchen massiv aus dem Konzept gebracht haben muss. Für mich wird diese Vermutung durch die wenigen und regelmäßigen Notrufe, sowie weitere fehlende Fotos erhärtet. Akku sparen am Handy wäre eine mögliche Erklärung, in der Hoffnung, einen Platz mit Netzempfang zu finden. Aber den Akku der Kamera sparen, statt sich über Fotos versuchen zu orientieren, und den Verlauf des Weges zu dokumentieren? Das macht für mich wenig Sinn. Wenn die beiden sich nur verlaufen hätten, hätten Sie doch später davon berichten wollen und Fotos gemacht. Die konnten ja noch gar nicht wissen, dass sie den Trip nicht überleben werden. Und dann plötzlich so viele Fotos in einer Nacht... Als wenn sie nur auf die Gelegenheit gewartet hätten, dass sie endlich fotografieren konnten....
Die zweite Frage, um die sich alles dreht ist:
Was geschah am 1. April zwischen 13.55 Uhr und 16.39 Uhr?