Hallo zusammen,
nachdem ich bis dato nur eifrig mitgelesen habe, möchte ich doch noch einige Überlegungen anfügen. Ich stamme selbst aus einem kleinen Bauerndorf, von daher kann ich versichern, dass Konflikte unter Landwirten nicht eben selten und häufig auch sehr langlebig sind, mitunter werden sie sogar "vererbt". Gründe hierfür können im Verkauf/Verpachtung von Grundstücken, Grundstücksgrenzen, Wege- oder Wasserrechten liegen, nur um die häufigsten zu nennen. Allerdings wissen die Alteingesessenen, wer mit wem und warum im Clinch liegt, selbst wenn die Auseinandersetzung nicht vor Gericht ausgetragen wird. Insofern ist davon auszugehen, dass bekannt war, wer alles ein Motiv gehabt haben könnte, das Opfer umzubringen und zu beseitigen. Bloße Antipathie allein reicht dafür meines Erachtens nicht.
Um an den Beitrag von
@Slaterator anzuknüpfen: Auch für mich stellt sich die Frage, ob die Tat geplant oder nur einem zufälligen Zusammentreffen geschuldet war. Bei einer geplanten Tat müsste der Täter gewusst haben, dass HWS auf eben diesem bestimmten Feld Roggen säen wollte. Das kann er aus der Tatsache geschlossen haben, dass das Opfer das entsprechende Feld für die Aussaat vorbereitet (Vertikulieren, Eggen,...) und auf den Anhänger Saatgut aufgeladen hat. Das setzt aber schon etwas intimere agrartechnische Kenntnisse voraus, und daher dürfte die Zahl möglicher Verdächtiger übersichtlich sein.
Rein intuitiv vermute ich ja, dass ein länger schwelender Konflikt zwischen Täter und Opfer durch ein aktuelles Ereignis zu einer tödlichen Eskalation geführt hat.
Einige Fragen habe ich dennoch:
1. Hat der Täter den Traktor des Opfers nach der Tat evtl. noch bewegt, damit er kein Hindernis auf dem Wirtschaftsweg bildet?
2. Um welchen Traktortyp handelte es sich genau (Fabrikat, Typ, Aufbauten)?
Ausgesprochen merkwürdig kommt mir auch das Verhalten desjenigen vor, der den Traktor mit laufendem Motor und die Blutflecken bemerkt hat, sich aber nicht zum Handeln veranlasst sah. Normalerweise geht man in so einer Situation von einem landwirtschaftlichen Arbeitsunfall aus und sucht die Umgebung intensiv nach einem Verletzten ab!
Viele Grüße
Ludwig