Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
11.06.2018 um 10:30SCMP77 schrieb:Ein wesentlicher Punkt ist die Frage, ob es ein Lebenszeichen vom Opfer gab und ob eine entsprechende Forderung danach die Entführer erfüllen konnten.Die Mutter der Ursula hat zwar am Telefon nach einem Lebenszeichen der Tochter gefragt. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Entführer das nicht mitbekommen haben.
Das gesamte letzte Telefongespräch dauerte 51,3 sec, fast ebenso lange, wie der vorhergehende Anruf mit 51,8 sec. Die übliche Toleranz der Bandgeschwindigkeit beträgt +-1%.
Bereits nach 11 sec haben die Täter nach nur einem B3-Jingle die Tonüberspielung abgebrochen. In den zwei Anrufen davor waren es jeweils zwei B3-Jingles nacheinander.
Die Frage nach dem Lebenszeichen erfolgte nach 42 sec.
Nach 51,3 sec hat wahrscheinlich der Telefonautomat den Anruf beendet.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Entführer in der Telefonzelle ruhig das Ende der Verbindung abgewartet hat. Wahrscheinlich hat er die Telefonzelle immer direkt nach dem Ende der Übertragung verlassen. Ein Geräusch des Türöffnens oder -schließens war nie wahrnehmbar. Es ist auch kein Verkehrslärm zu hören.
Es hat sich übrigens niemand bei der Polizei um die Länge der Telefonverbindungen gekümmert. Interessant wäre, innerhalb welches Zeitrasters (entsprechend welches Münzbetrags) Telefonautomaten Verbindungen abgebrochen haben. Ich habe zwar Informationen über die Abrechnung an privaten Anschlüssen gefunden nicht aber an Münzfernsprechern. Soweit ich mich erinnern kann, ging es dort um 10-Pfennig Einheiten.
Gruß RoBernd