Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
10.06.2018 um 01:302r2n schrieb:Allerdings wundert er sich rückblickend, dass diese Schüsse von niemandem thematisiert wurden.Irgendwie dachte ich mir schon dass die Schüsse am Tatabend kein Einzelfall waren. Damit erscheint a) plausibel dass die wiederholten Schießübungen eher nicht das Werk von LEH-Schülern waren - das hätte auffallen müssen, unter Schülern bleibt so etwas nicht lange geheim. Und b) die Bestätigung dass die Schießübungen mit Wissen und Wollen der Waldeigentümer/Jagdpächter passiert sein müssen, sonst hätte man (ähnlich der Wilderei) die Exekutive eingeschaltet. Dazu passt auch die Aussage der Zeugin, die eine Serie von Schüssen gehört hat, die sie "an den Krieg erinnert haben." Die Paramilitärs a la WSG hatten ja (damit auch alles echt wirkt) Waffen der WH wie Karabiner 98K oder K43, mit 5 bzw. 10-Schuss-Magazinen/Ladestreifen. Beide Gewehre hätten mit einer Länge von 1,11 m locker in ein Erddepot so wie die Kiste gepasst.
Lebt die Zeugin eigentlich noch? Was hat sie an den Schüssen konkret an den Krieg erinnert?
Man sollte wirklich mal mit einem Metalldetektor im Westteil des Weingartens suchen. Oder gegebenfalls nach Einschüssen in Bäumen. Sollte man dort zahlreiche Patronenhülsen Kal. 9 x 19 (P38 Parabellum, Walther) oder 7,92 x 57 finden wäre das ein kleiner Hinweis auf solche Aktivitätenb auch wenn letztere auch als 8 x 57 is als Jagdmunition verwendet wird. Und es wäre auch interessant zu wissen wer alles zur fraglichen Zeit in dem Wald gejagt hat; könnte es da noch Aufzeichnungen geben? Vielleicht waren weitere einschlägige Personen darunter.
Also dieser Wald hatte es scheinbar in sich. Ich finde es nur erstaunlich, dass sich offenbar die Schulleitung nicht für abgegebene nächtliche Schüsse in der Umgebung der Schule interessiert hat, wo sie doch wissen mussten dass üblicherweise in der Nacht nicht gejagt wird - schon gar nicht neben einem Internat? Was sagte die damalige Schulleitung dazu? Als wir seinerzeit im Gymnasium am Sportplatz einen "Piraten" Kracher losgelassen haben war das ein Riesenthema.
2r2n schrieb:Aber der Westteil wäre für uns ohnehin nie infrage gekommen.Warum wenn ich fragen darf? Das klingt irgendwie nach einer no-go-Area. Territorium der LEH-Schüler? (war bei uns auch so ähnlich - "Sperrgebiet" der großen Jungs. Ich bin wegen unbefugtem Betretens einmal in den Brennnesseln gelandet. :-)
Der Schüler, der die Aussage gemacht hat und noch im Wald war, hat er auch gesagt wieso er am Abend dort hineingegangen ist?
Gruß EK