Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
27.02.2021 um 22:24monstra schrieb:Nur wissen wir noch immer nicht, ob die Kiste in das von P. gegrabene Loch gepasst hätte, weil das Gericht keine Maße des Lochs ermittelt hat.Das ist unerheblich, denn die Kiste passte ja hinein. Wie das Loch ggf. nach der Fertigstellung durch Pfaffinger noch nachgearbeitet wurde, hätte dieser nicht gewusst oder nicht erzählt. Das Gericht hat also offen gelassen, was es bei der zugrunde gelegten These auch offen lassen konnte.
monstra schrieb:Und warum P. seine Buddelei - als Gehilfe oder Mittäter - quasiöffentlich zelebriert hat, indem er kreuz und quer seine Spaten spazierengefahren hat.Dazu hatten wir schon mal die Überlegung angestellt, dass KP davon ausging, dass nie eine Verbindung zum Weingarten hergestellt werden würde, weil nicht geplant war, das Versteck mitzuteilen, sondern Ursula erneut zu betäuben und woanders zu übergeben. Ansonsten ist P. seinen wenig durchdachten Diebstählen und Betrügereien nach zu urteilen auch ein sorgloser und nicht besonders vorausschauender Typ.
monstra schrieb:Warum er die Leiter als Geheimnis behandelt hat, wenn er sie denn genutzt hat und warum er keine anderen Werkzeuge benutzt haben will.Das hatte ich geschrieben: Weil er die echte Grabestelle Mazurek zuschieben wollte, dort gehörten dann auch Leiter, Pickel und Schaufel hin. Er wusste, dass diese Dinge gefunden werden würden und er erwähnte entsprechend, dass WM so etwas haben wollte.
monstra schrieb:Und welche Auswirkungen es auf die Wahrheitsfindung hatte, dass er kein Bier bekamIch weiß nicht, was du damit sagen willst. Er hat doch sein Geständnis abgelegt, als die Vernehmung bereits beendet war. Er hätte schneller fertig sein können, ohne die Grabung für Mazurek noch zu berichten.
monstra schrieb:Und warum Polizisten, die ihm 1982 nicht geglaubt hatten, 2008 einen ganz anderen Eindruck hatten.Sie haben nicht verstanden, worauf er hinaus wollte. Es war ja auch nicht glaubhaft, dadurch, dass er nur eine Teilwahrheit erzählen wollte. Weil man ihm diese nicht abnahm, hat er seine Idee auch wieder verworfen und alles zurückgenommen. Und dann stand er wieder ohne Erklärung für seine Spatenfahrten da.
Ich kann nur sagen, welche Interpretation der Umstände und Aussagen ich plausibel finde. Sie weicht etwas von der Würdigung des Gerichts ab, aber im Ergebnis stimme ich mit dem Gericht überein. Woran man nicht vorbeikommt, sind die Zeugenaussagen, Pfaffingers Erklärungsnotstand und sein Fingerzeig auf Werner Mazurek.