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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 15:21
Im Grunde waren sich Ehling, der nach eigenen Angaben, als er zur Ermittlungsgruppe gestoßen war und die Ergebnisse bezüglich Mazurek „aktenmäßig überprüft“ hatte, und die StA damals ja einig: es reichte nicht für eine Anklageerhebung gegen Mazurek. Daher wurde damals am Ende auch keine Anklage gegen Mazurek erhoben, die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt.

Ehling fokussierte sich daraufhin auf Halrald W. als Tatverdächtigen, aber gegen den wurden brkanntlich, nach über 5 Jahren Ermittlungsdauer, gleichfalls die Ermittlungen eingestellt.

Damals konnte keiner der Beteiligten ahnen, dass in ferner Zukunft, im Jahre 2007, doch noch mal Anklage gegen Mazurek erhoben werden würde. Mazureks Verteidigung war dann natürlich froh über den Zeugen Ehling, der vor Gericht weiter seinen Lieblingstatverdächtigen Harald W. hervorhob.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 15:44
Zitat von AndanteAndante schrieb:Mazureks Verteidigung war dann natürlich froh über den Zeugen Ehling, der vor Gericht weiter seinen Lieblingstatverdächtigen Harald W. hervorhob.
Das Urteil stellt es als haltlos und ein bisschen als fixe Idee dar. Wenn W. aber 5 Jahre Beschuldigter war, dann muss ja immerhin einen Anfangsverdacht gegeben haben, der auch Bestand hatte, 5 Jahre lang. Da wir die ganzen Ermittlungen aus diesen Jahren nicht kennen, lässt es sich schwer beurteilen, was am Verdacht dran war.

Jedenfalls kann Ehling nicht so einsam damit dagestanden haben, mindestens ein Staatsanwalt hat diesen Verdacht geteilt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:26
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Ein Kind zu entführen hat nur mit gewissenloser Kaltblütigkeit und Abgestumpftheit zu tun, da wird sicherlich nicht überlegt, ob es zumutbar ist.
Die Täter richten die Kiste also als eine Art Wohnzimmer her, natürlich für zwei Opfer, das zweite Loch für die Toilette wird aber nicht gemacht, aus taktischen Gründen. Ist klar, das macht Sinn😂
Zitat von monstramonstra schrieb:Egal, wer hier versagt hat, Solon, Ehling oder das LKA, besonders rund schienen die Ermittlungen nicht gelaufen zu sein.
Sehe ich auch so. Umso schlimmer, dass die Fehler heute mit einem Schulterzucken ausgeblendet oder negiert werden.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:38
Zitat von monstramonstra schrieb:Das Urteil stellt es als haltlos und ein bisschen als fixe Idee dar. Wenn W. aber 5 Jahre Beschuldigter war, dann muss ja immerhin einen Anfangsverdacht gegeben haben, der auch Bestand hatte, 5 Jahre lang. Da wir die ganzen Ermittlungen aus diesen Jahren nicht kennen, lässt es sich schwer beurteilen, was am Verdacht dran war.
Meinst du die Zeit ab 2003? Darf ich mal fragen, was in diesen Jahren eigentlich ermittelt wird. Da wurde ja wohl mehr ermittelt, nicht nur gegen WM, oder? Da gab es ja den Hinweis des LEH Schülers und ich meine mich zu erinnern, dass ich 2003 einen SZ Artikel gelesen habe, dass UH als cold case wieder behandelt wird.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:39
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Umso schlimmer, dass die Fehler heute mit einem Schulterzucken ausgeblendet oder negiert werden.
Vorsicht: Die Existenz von Fehlern bedeutet noch nicht, dass sie für die Verurteilung von Mazurek relevant waren. Das Gericht hat sich damit hier und dort auseinander gesetzt und sie für irrelevant erachtet. Diese Irrelevanz müsste erst widerlegt werden.

Zudem kann man das Nichtwissen nichtermittelter Tatsachen zwar spekulativ füllen, aber es bleiben nur theoretisch denkbare Zweifel als Ergebnis. Schlimmer finde ich es deshalb, wenn für interpretierbare Tatsachen wie die abgehörten Gespräche oder das Geständnis des P. nur eine einzige Interpretationsmöglichkeit beschworen wird. Denn hier wird auf der Bewertungsebene so getan, als sei nur ein Schluss möglich. Das geben aber die Tatsachen nicht her.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:40
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Sehe ich auch so. Umso schlimmer, dass die Fehler heute mit einem Schulterzucken ausgeblendet oder negiert werden.
Welchen Vorschlag hast du?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:40
Zitat von max63max63 schrieb:Meinst du die Zeit ab 2003?
Das Gericht erwähnt auf S. 285 Vorfälle aus 1984/85. Was ab 2003 geschah, das weiß ich nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 16:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Das Gericht erwähnt auf S. 285 Vorfälle aus 1984/85. Was ab 2003 geschah, das weiß ich nicht.
Danke muss ich nochmal nachlesen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 17:06
@monstra
Sorry, habe unachtsam gelesen. Habe W mit WM verwechselt...


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 17:41
Zitat von AndanteAndante schrieb:bei seinem Kollegen und zeitweiligen Ermittlungsleiter Solon, der von Ehling behauptete, dieser habe die Spur Mazurek „versaut“.
Bitte verzichtet auf die Klarnamen! Im Urteilstext sollten sie ebenfalls unkenntlich sein. Bei dir nicht?
E. wurde Nachfolger von S., nachdem dieser zu viele Böcke geschossen hatte.
Die Art wie die Kammer E. herunter gebügelt hat, ist ebenso merkwürdig, wie sie KP herauf gebügelt hat.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 17:43
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich kann mir den "Seeweg" nichtvorstellen, gäbe es denn die Möglichkeit, dass ein Kind alleine zu Fuß den Weg herunterkommt?
Wirklich groß ist die Entfernung zwischen Eching und Schondorf nicht, ein Fahrrad war nicht unbedingt erforderlich. Es ist auch nicht gesagt, dass das Kind von einem Ort zum anderen wollte. Die Stelle an der Perfallhütte war der Treffpunkt der Landheimschüler, es konnte auch sein, dass ein gerade angekommenes Kind dort nach Freunden gesucht hat. Bezüglich der Uhrzeit darf man nicht vergessen, dass wir nicht wissen, wie lange die Entführer schon auf eine Gelegenheit gewartet haben.


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17.02.2021 um 17:57
Zitat von monstramonstra schrieb:Vorsicht: Die Existenz von Fehlern bedeutet noch nicht, dass sie für die Verurteilung von Mazurek relevant waren. Das Gericht hat sich damit hier und dort auseinander gesetzt und sie für irrelevant erachtet. Diese Irrelevanz müsste erst widerlegt werden
Als Beispiel: Ein Ermittlungsteam ermittelt bewusst nur in eine Richtung. Alles andere ist verpönt oder wird verboten. Dieser Fall hätte definitiv negative Konsequenzen für den verurteilten, weil das wenige, was man hat wird grundsätzlich zum Nachteil des verurteilten ausgelegt. Um aus der Nummer wieder raus zu kommen, muss allerdings der Verurteilte Beweise für einseitige oder parteiische Ermittlungsarbeit leisten?

Nicht desto trotz wurden im vorliegenden Fall erhebliche Fehler schon zu beginn der Ermittlungstätigkeit gemacht ( Sprung in die Kiste, Zerstörung von Spuren in Wald und Kiste usw). Für mich rätselhaft und unbegreiflich, dass das Gericht dies als irrelevant abtun kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass bei ordentlicher Ermittlung genug Spuren hätten gesichert werden können, um seinerzeit zeitnah die Täter zu stellen und ohne Zweifel zu verurteilen. Jetzt sind Jahrzehnte vergangen, der Zug ist abgefahren, war er meines Erachtens auch schon zur Verurteilung vom WM. Wie so oft hat man das Gefühl, dass ein Fall irgendwie als gelöst gelten muss fürs Ermittlungsteam, erst Recht für die Öffentlichkeit. Egal wer letztlich sitzt. Und bei WM scheint es erst Recht egal zu sein, der ist sowieso ein schlechter Mensch und hat so oder so eine Strafe verdient.
Zitat von monstramonstra schrieb:Denn hier wird auf der Bewertungsebene so getan, als sei nur ein Schluss möglich. Das geben aber die Tatsachen nicht her.
Sehe ich auch so.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 18:07
Der Dienstag sollte der Tag der Entführung werden. Das verhinderte Mädchen wäre normalerweise zusammen mit Ursula nach Eching geradelt, ob sie noch die Cousine besucht hätten, bezweifelte ich. Die beiden hatten einen langen Tag hinter sich, da will man heim.
Dann wäre es auch zu keiner Verspätung gekommen und beide wären erwartungsgemäß am Zugriffspunkt angekommen.
So könnte es gewesen sein.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 18:08
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Um aus der Nummer wieder raus zu kommen, muss allerdings der verurteilte Beweise für einseitige oder parteiische Ermittlungsarbeit leisten?
Nein. Das müssen StA und Gericht prüfen. Die StA von Anfang an (belastende und entlastende Umstände sind zu ermitteln). Sie ist die Herrin des Ermittlungsverfahrens.

Und die Verteidigung bringt später in solchen Fällen häufig vor Gericht vor, dass nur einseitig ermittelt worden ist. Das Gericht muss dann darlegen, warum diese Ermittlungsdefizite nicht relevant sind oder für ein in dubio nicht ausreichen. Die Polizei wird natürlich nicht gegen eine andere Person ermitteln, die sie nicht (mehr) für verdächtig hält. Und sie hat auch nicht unendliche Kapazitäten. Und häufig haben die Verteidiger auch nicht darauf gedrängt.

Der BGH prüft im Rahmen der allgemeinen Sachrüge, ob im Ermittlungsverfahren schwere Fehler unterlaufen sind, die das Gericht nicht beachtet hat (z.B. Verstoß gegen § 136a StPO).

Der Angeklagte muss aber im Falle der rechtskräftigen Verurteilung beweisen, dass es a) eine politische Einflussnahme gegeben hat, die b) dazu geführt hat, dass Beweise nicht erhoben wurden, die c) geeignet gewesen wären, einen Freispruch zu erwirken (vgl. § 359 Nr. 5 StPO).


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17.02.2021 um 18:15
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Der Dienstag sollte der Tag der Entführung werden. Das verhinderte Mädchen wäre normalerweise zusammen mit Ursula nach Eching geradelt, ob sie noch die Cousine besucht hätten, bezweifelte ich. Die beiden hatten einen langen Tag hinter sich, da will man heim.
Dann wäre es auch zu keiner Verspätung gekommen und beide wären erwartungsgemäß am Zugriffspunkt angekommen.
So könnte es gewesen sein.
Also war Ursulas Freundin jetzt das eigentliche Opfer?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 18:19
Einige von euch schließen aus anderen Entführungsfällen regelmäßig, wie UHs Entführung abzulaufen hatte.
Fast jeder Zweifel daran wird durch Verweise auf andere Fälle zerstreut. Begründung: Was bislang niemals vorgekommen ist, sei unwahrscheinlich.

Fakt ist:
Entführungsort, Gefängnis des Opfers, Wohnort des Entführers und Wohnort des Opfers sind alle nicht weiter als 1000 m von einander entfernt.

In welchem anderen Entführungsfall gibt es diese Nähe aller kritischen Orte?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 18:29
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Dann wäre es auch zu keiner Verspätung gekommen und beide wären erwartungsgemäß am Zugriffspunkt angekommen.
Warum eigentlich nur zwei Opfer? Und die beiden auch noch in derselben Kiste?
Wir erinnern uns alle an den Stapel Holzplatten in der Maschinenhalle des Guts Achselschwang. Der hätte locker für die Produktion von drei Kisten ausgereicht. Und KP ist so oft mit seinem Spaten aufgefallen, dass er auch hätte drei Löcher graben können. Deshalb hatte er die Polizei auch zu einem der anderen Löcher nahe des Seewegs führen wollen. Als er bemerkte, dass die Polizei aber dieses gar nicht gefunden hatte, hat er schnell sein Geständnis widerrufen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 18:47
Zitat von roberndrobernd schrieb:Begründung: Was bislang niemals vorgekommen ist, sei unwahrscheinlich.
Also bei mir ist das nicht die Begründung! Ich versuche nur zu verstehen. Ich bin für alles offen! Aber eine Tendenz habe ich.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 19:20
Zitat von roberndrobernd schrieb:Warum eigentlich nur zwei Opfer? Und die beiden auch noch in derselben Kiste?
Wir erinnern uns alle an den Stapel Holzplatten in der Maschinenhalle des Guts Achselschwang. Der hätte locker für die Produktion von drei Kisten ausgereicht. Und KP ist so oft mit seinem Spaten aufgefallen, dass er auch hätte drei Löcher graben können. Deshalb hatte er die Polizei auch zu einem der anderen Löcher nahe des Seewegs führen wollen. Als er bemerkte, dass die Polizei aber dieses gar nicht gefunden hatte, hat er schnell sein Geständnis widerrufen.
Wie meinst du das? Entführungskisten als Massenproduktion? Und der Weinberg wimmelt von vergrabenen Kisten? Das wär es noch. Da würde ich sagen, wir treffen uns Mal mit alle Mann vor Ort, jeder bringt was zu graben mit oder zum sondeln und auf geht's.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.02.2021 um 20:13
Zitat von AndanteAndante schrieb:Aber überleg mal, wie wahrscheinlich es ist, dass täglich (!) abends diverse bestimmbare Kinder oder auch nur ein einziges bestimmtes Kind aus reichem Haus zu Fuß (wenn Fahrrad ausgeschlossen sein soll) allein den Seeweg entlang kam
Wenn man aufgrund des Lesestoffs und der Größe des Jogginganzuges davon ausgeht dass eher ein jugendliches Opfer vorgesehen war, jedenfalls älter als 10, dann ist das zumindest nicht unplausibler als die Augsburgsche Theorie vom Nicht-Zufallsopfer. Und es ist im übrigen auch nicht gesagt, dass nicht genauso ein Junge als Opfer vorgesehen gewesen sein könnte.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Bitte verzichtet auf die Klarnamen!
Das ist offenbar zuviel verlangt, oder man muss von Absicht ausgehen, da sie immer von denselben Personen verwendet werden.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Und KP ist so oft mit seinem Spaten aufgefallen, dass er auch hätte drei Löcher graben können.
Dann wissen wir ja warum KP das Loch unten am Seeweg gesucht hat. Trend zum Zweitloch.
Zitat von roberndrobernd schrieb:In welchem anderen Entführungsfall gibt es diese Nähe aller kritischen Orte?
Mir ist zumindest keiner aus dieser Zeit bekannt. Was nichts anderes heisst als dass so etwas normalerweise nicht gemacht wurde. Eine von zahlreichen Anomalien in diesem Fall, wo bleibt der Fallanalytiker??


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