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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 12:09
Zitat von AndanteAndante schrieb:Andererseits kann es ja wohl auch nicht sein, dass Hinz und Kunz mit irgendwelchen Dingen, die in ihren Augen wichtig sind, zu den Ermittlungsbehörden rennen und dort angeben, dass sie xyz für hochverdächtig halten, dies und das getan zu haben, woraufhin die Ermittler jedes Mal sofort losspringen und gegen xyz ein Ermittlungsverfahren einleiten müssen.

Schon gar nicht, wenn es bereits einen Täter gibt, der wegen dieser Tat gefasst und mit sehr guten Gründen verurteilt worden ist.
Hier wird ja gerade so getan, als sei der Fall völlig offen. Ist et aber nicht.
Auch da gebe ich recht. Hinz und Kunz soll das nicht dürfen. Aber wenn sich einer nach dem Tod seiner Schwester fragt, warum ein anderer einen Gegenstand in seinem Zimmer verwahrt, der mit dem Verbrechen zu tun hat, dann finde ich es ok.
Und naja, es ist halt auch, sorry, aber unklug gewesen, in dem Umfeld nicht ausreichend zu ermitteln. Ja, steht mir nicht zu das zu beurteilen.
Ich gehe mal von mir aus: Hätte ich den Draht gefunden, hätte ich nach so vielen Jahren sogar das Bedürfnis (!), mich beim Michael Herrmann zu erklären um ihn nicht weiter im Dunklen tappen zu lassen. Auch wenn es nur „gefühlt“ dunkel ist und der Täter ja wahrscheinlich schon sitzt.
Aber Menschen sind nun mal unterschiedlich und verhalten sich unterschiedlich. Ich ziehe aus dem Verhalten des Drahtfinders keine Schlüsse.
Das ist eine Geschichte, bei der alle nur verlieren können. Und deshalb ist sie so tragisch und lässt uns alle nicht zur Ruhe kommen. Mich seit über 10 Jahren nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 12:17
Zitat von max63max63 schrieb:Und naja, es ist halt auch, sorry, aber unklug in dem Umfeld nicht ausreichend zu ermitteln.
Warum ist das „unklug“? Ermittkungsbehörden sind nicht dazu da, so lange zu ermitteln, bis auch der letzte Bürger dieses Landes erklärt, dass es nun reicht. Und es wird nie ein Urteil geben, das jeden, aber auch jeden Bürger dieses Landes zufriedenstellt. Zweifler und Kritiker wird es immer geben.

Was das angeht, ist MH auch (nur) ein Bürger dieses Landes. Lediglich deshalb, weil er Bruder des Opfers ist, hat er keine Sonderrechte bzw. Anspruch auf Wunschermittlungen. Er hat Zweifel am Urteil (wobei ich bis heute nicht verstanden habe, worin die so genau eigentlich bestehen - mit Ausnahme des Tonbandhutachtens), das mag sein. Aber das ist kein Beleg dafür, dass das Urteil falsch und er selber mit seinen Thesen richtig liegt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 12:21
Grundsätzlich kann die STA schon ermitteln, wenn sie will. Beispiel: Es wird eine Tote gefunden, der Ehemann wird in einem Indizienprozess wg. Totschlags verurteilt, bekundet seine Unschuld. Nach der Verjährungfrist für Totschlag stellt sich der wahre Täter, er gesteht die Frau ausgeraubt und getötet zu haben. Die STA ermittelt nun gegen ihn wg. Mordes.

Im vorliegenden Fall gibt es keine anderen Mordmerkmale als damals, die Umstände gelten als relativ klar. Wenn der Täter dahingehend nichts neues gesteht, so wird die STA meiner Meinung nach keine neue Anklage erheben.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 12:22
Zitat von roberndrobernd schrieb:Das Wort "nachdem" beschreibt in meiner Welt eine zeitliche Reihenfolge. Warum meinst du, diese Reihenfolge betrifft genau den letzten Satz dieses Absatzes nicht?
Die Konjunktion "nachdem" im Nebensatz bezieht sich temporär gesehen zwingend nur auf die Handlung im Hauptsatz. Das per eigener Interpretation auf den nächsten Satz auszudehnen, kann man machen, ist aber keine Grundlage für eine ganze These mit der Beweisbehauptung "Pfaffinger kann das Loch nicht gegraben haben". Das ist echt Unsinn, genauso wie die Herleitung des Zufallsopfers ausgehend von der Fichte, die nicht genug Nadeln verlor.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 13:11
Zitat von AndanteAndante schrieb:max63 schrieb:
Und naja, es ist halt auch, sorry, aber unklug in dem Umfeld nicht ausreichend zu ermitteln.
Warum ist das „unklug“? Ermittkungsbehörden sind nicht dazu da, so lange zu ermitteln, bis auch der letzte Bürger dieses Landes erklärt, dass es nun reicht. Und es wird nie ein Urteil geben, das jeden, aber auch jeden Bürger dieses Landes zufriedenstellt. Zweifler und Kritiker wird es immer geben.


Nein, schon klar! Sie sind nicht dafür da zu ermitteln, bis alle Zweifler zufriedengestellt sind. Und ich bin auch grundsätzlich zufrieden mit dem System.
„Unklug“, weil ein Beigeschmack bleibt. Ich spreche es jetzt einfach mal aus, was ich denke.
Ich habe Schwierigkeiten mit Indizienprozessen an sich. Weil ich von meiner Persönlichkeit her ein ewiger Zweifler bin. Ich gäbe einen lausiger Juristen ab. Aber ich kann mir trotz aller Zweifel vorstellen, dass WM Tätsächlich der Täter ist. (Stichwort Gesamtbeschau.)
So, nun zweifle ich an Indizienprozessen an sich. Und dann kommt noch dazu, dass man eine Firma in unmittelbarer Nähe des Tatorts nicht auf den Kopf gestellt hat, obwohl es Hinweise gibt, dass dort mit Bitumen gearbeitet wird. Und dann handelt es sich noch um die Firma von xy. Und dann wird auch noch ein Indiz im LEH verwahrt.
Hätte man Firma und Internat auf den Kopf gestellt, hätte man die Internatsschüler etwas weniger geschont, wäre jetzt weniger Spielraum für Verschwörungstheorien. Und, sind wir mal ehrlich, überall auf der Welt spielt Vitamin B eine Rolle. Man hätte vielleicht deutlicher zeigen sollen, dass es eben hier keine Rolle gespielt hat. Man hatte ja weder im LEH noch in der Firma etwas zu verbergen. (Stimmt doch so, oder?)
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was das angeht, ist MH auch (nur) ein Bürger dieses Landes. Lediglich deshalb, weil er Bruder des Opfers ist, hat er keine Sonderrechte bzw. Anspruch auf Wunschermittlungen. Er hat Zweifel am Urteil (wobei ich bis heute nicht verstanden habe, worin die so genau eigentlich bestehen - mit Ausnahme des Tonbandhutachtens), das mag sein. Aber das ist kein Beleg dafür, dass das Urteil falsch und er selber mit seinen Thesen richtig liegt.
Ich schicke voraus: ich kenne MH nicht persönlich.
Stimmt. Er ist nur Bürger des Landes. Er wünscht sich Gerechtigkeit, er hat Zweifel und offene Fragen. Er hat keine Sonderrechte, wenngleich doch eine Sonderstellung in dieser Sache: Er hat seine Schwester und vielleicht auch ein gewisses Grundvertrauen verloren. Außerdem hatte er z.B. als einziger die Möglichkeit, das Urteil an WM noch einmal von Profis ansehen zu lassen. Siehe Zivilprozess. Er könnte es sich auch einfacher machen. Ich finde es gut, dass er für seine Zweifel einsteht. Vielleicht sind Zweifel für den Typus Lehrer typischer, als für Juristen, die ja „Recht sprechen“. Sie tun ihm bestimmt nicht gut, diese Zweifel. Zweifel in so einer Sache nagen wahrscheinlich ganz schön an einem. Zumindest an einem bestimmten Typus Mensch. An anderen nagt gar nichts.



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05.02.2021 um 13:18
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Im vorliegenden Fall gibt es keine anderen Mordmerkmale als damals, die Umstände gelten als relativ klar. Wenn der Täter dahingehend nichts neues gesteht, so wird die STA meiner Meinung nach keine neue Anklage erheben.
Ja das sehe ich auch so. Danke @JosephConrad


Allerdings würde Sie meiner Einschaetzung nach zuvor mit Nachdruck ermitteln bis eine entsprechende Entscheidungsgrundlage vorhanden ist, ob sie einstellen oder anklagen würde.

Alles natürlich nur bei ernst zu nehmenden Hinweisen oder Tatsachen.


Auf nichts anderes wollte ich oben raus. Verjaehrt heisst nicht, dass da nichts passiert.


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05.02.2021 um 13:34
Zitat von max63max63 schrieb:warum ein anderer einen Gegenstand in seinem Zimmer verwahrt, der mit dem Verbrechen zu tun hat,
Das kann man nicht so stehen lassen. Zu dem Zeitpunkt als die Schüler den Draht mitnahmen, bestand kein Tatzusammenhang. Der Draht wurde wohl von den Ermittlern 1981 wahrgenommen, aber nicht mit der Entführung in Zusammenhang gebracht.
Gerade gestern kam ich an einem Schaltkasten der Post vorbei und sah frische Reste doppellitzigen Drahtes auf dem Boden liegen. Rot und weiß. Volldraht mit Isolation wie der Klingeldraht.
Wird somit auch heute noch von der Post benutzt.

Meine einzigen Zweifel bestehen darin, dass ich Mazurek intelligenzmässig die Tat nicht zutraue. Er war damals 30 und hatte gerade mal eine Lehre als Mechaniker in der Tasche. Ob er dadurch Geselle wurde, weiß ich nicht, aber vielleicht. Dann war er zugegebenermaßen Bastler auf el. Gebiet. Aber reicht dies aus, diese überwältigte Logistik der Vorgehensweise für die Tat zu erklären?

JagBlack


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05.02.2021 um 13:35
Zitat von AndanteAndante schrieb:So, nun zweifle ich an Indizienprozessen an sich. Und dann kommt noch dazu, dass man eine Firma in unmittelbarer Nähe des Tatorts nicht auf den Kopf gestellt hat, obwohl es Hinweise gibt, dass dort mit Bitumen gearbeitet wird. Und dann handelt es sich noch um die Firma von xy. Und dann wird auch noch ein Indiz im LEH verwahrt.
Ich weiß nicht genau, was es mit dieser Firma auf sich hatte. Da wird viel behauptet, aber nichts Konkretes. Schon gar nicht wird behauptet, dass dort Bitumen in der Zusammensetzung des Kistenanstrichs verwendet wurde. Und allein, weil der Sohn von jemandem, der eine Firma hat, wo VIELLEICHT irgendein Bitumen verarbeitet wird, Ermittlern etwas übergibt, was im Fall Herrmann eine Rolle spielt und dazu erklärt, er habe es in der Nähe des Tatorts gefunden, wird sicher kein Richter einen Durchsuchungsbeschluss fürs ganze LEH oder für die Firma erlassen, sofern die Firma damals bekannt bzw. auf dem Schirm der Ermittler war.

Von Verschwörungstheorien der Art, das diese Firma bewusst nicht wegen des Bitumens angeschrieben worden sei, halte ich ziemlich wenig, mal ganz zu schweigen davon, dass offenbar viele der angeschriebenen Firmen überhaupt nicht geantwortet haben, der Bitumen rein theoretisch auch daher hätte stammen können. Aber genausogut kann natürlich auch Mazurek Bitumen für die Kiste verarbeitet haben, warum denn nicht.

Ich frage mich wirklich, warum manche, denen die wirklich fetten Indizien gegen Mazurek nicht ausreichen, allen Ernstes die dürftige LEH-These, wo es quasi nichts an Indizien gibt, derartig ernst nehmen können.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 13:46
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich frage mich wirklich, warum manche, denen die wirklich fetten Indizien gegen Mazurek nicht ausreichen, allen Ernstes die dürftige LEH-These, wo es quasi nichts an Indizien gibt, derartig ernst nehmen können.
„Fett“ und „dürftig“, das sind leider genau die Worte, die Zweifel schüren.
Urteilszweifler sehen die Indizien gegen M nicht als „fett“ und die anderen nicht als „dürftig“. Und wenn dann einer zu denen immer wieder sagt, die LEH These sei dürftig, dann fragen die sich halt, ob man ihnen da etwas suggerieren will, was so nicht stimmt. Muss los


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05.02.2021 um 13:50
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Das kann man nicht so stehen lassen. Zu dem Zeitpunkt als die Schüler den Draht mitnahmen, bestand kein Tatzusammenhang.
Danke. Stimmt.
Darum meine ich ja: da könnte man doch jetzt sagen: „Das ist ja wirklich blöd gelaufen, dass wir den Draht fälschlicherweise mitgenommen haben. Tut uns leid.“
Wurde der Draht damals auf Nachfrage der Polizei übergeben?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 14:34
Zitat von max63max63 schrieb:Wurde der Draht damals auf Nachfrage der Polizei übergeben?
Durch Zufall wurde die Polizei auf die Sache aufmerksam.
@robernd
Ist es nicht so, dass ein richtiger Klingeldraht doppeldrahtig ist, wobei die Isolierung zwischen den beiden Drähten miteinander verschweißt ist.
Der Draht,der für die Tat benutzt wurde, war aber ursprünglich einlitzig, der dann durch einen zweiten Draht verdrillt wurde, so dass ein zweilitziger Draht daraus wurde. Also war das ursprünglich kein richtiger Klingeldraht im herkömmlichen Sinne.

Nochmal zu meiner angesprochenen Logistik:
Es muss ein Täter dabei gewesen sein, der intelligent genug war, daran zu denken, sogar ein Sack Samen schnell wachsenden Grases zur Grabungsstelle mitzunehmen.
Wer denkt sich so ein eigentlich unauffälliges Detail aus? Das ist wirklich bemerkenswert. Ich habe auch schon meinem Hund ein Grab geschaufelt, habe aber nie an schnell wachsendes Gras gedacht, um die Stelle zu kaschieren.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 14:45
Zitat von schärlookschärlook schrieb:Ich habe erst angefangen, mich mit dem Fall zu beschäftigen und daher begründet sich meine vorläufige Einschätzung nur darauf, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie ein Täter, der keinerlei Spuren hinterlassen hat, so fahrlässig sein kann, ein altes Tonband nicht zu entsorgen und eine weitere Person (Pfaffenberger) mit dem Ausheben eines Loches im Wald zu beauftragen und diese Person nicht mal zu bezahlen bzw. darauf zu vertrauen, dass diese Person auch dicht hält. Das ist nicht stimmig.
Das kann ich zwar nachvollziehen, allerdings liegt das mit den fehlenden Spuren (falls du DNA-Spuren oder Fingerabdrücke meinst) wohl eher daran, dass sich die Kiste voll mit Wasser gesogen hat, als sie vergraben war und daran, dass die erste Ermittlergruppe wohl nicht sehr sorgsam mit dem Tatort umgegangen ist.

Und es gibt schon einiges, das ihm möglicherweise zuzuordnen ist: das Fernglas, das Bettlaken, der Gürtel.

Nochmal zu dem „Bekennerschreiben“: sollten da wirklich Infos drin sein, die man nicht aus öffentlichen Quellen wissen kann, wäre das natürlich sehr interessant. Aber allein in diesem Forum und im Urteil sind so viele Details über den Fall zu finden, dass es wohl möglich sein wird, auch ohne einen Bezug zur Tat ein glaubhaftes Bekennerschreiben zu formulieren. Ich dachte ja zuerst, das wäre einfach ein sehr schlechter Scherz. Aber es wird wohl der erfolglose Versuch gewesen sein, neue Ermittlungen in den Bereich der ehemaligen LEH-Schüler zu lenken. Was natürlich nicht funktionieren kann, weil die Tat verjährt ist.


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05.02.2021 um 15:01
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Ist es nicht so, dass ein richtiger Klingeldraht doppeldrahtig ist, wobei die Isolierung zwischen den beiden Drähten miteinander verschweißt ist.
Der Draht,der für die Tat benutzt wurde, war aber ursprünglich einlitzig, der dann durch einen zweiten Draht verdrillt wurde, so dass ein zweilitziger Draht daraus wurde. Also war das ursprünglich kein richtiger Klingeldraht im herkömmlichen Sinne.
Das hatte er geschrieben (nutze die Suchfunktion):
Zitat von roberndrobernd schrieb am 16.03.2018:Klingeldraht
Hier hatte ich ein Aha-Erlebnis. Für mich ist Klingeldraht prinzipiell zweiadrig und verdrillt (verseilt). Ich habe schon viele Klingeldrähte verbastelt. Beide Adern hatten immer unterschiedliche Farben. Und hier sollen plötzlich beide grün gewesen sein?

Ursprünglich handelte es sich tatsächlich um Einzeldrähte, die die Täter selbst so schlampig verdrillt haben, dass sie gerade aneinander hielten. Bereits als Kind hatte ich meinem Vater beim Verdrillen von Drähten geholfen. Das ging schnell und sauber mit einer Handbohrmaschine, in die beide Drähte eingespannt waren. Heute mache ich das noch immer mehrmals im Jahr mit einem Akkuschrauber.

Offenbar haben weder Gutachter noch Täter praktische Erfahrung mit dem Verdrillen von Drähten. Der Täter kannte zwar eine selten verwendete Verbindungstechnik der Drähte, die praktische Erfahrung fehlte ihm offenbar.
Werner M. würde ich genau umgekehrt einschätzen. Als Radiotechniker kannte er die Freileitungsverbindungen der Pioniere sicher ebenso wenig wie ich. Das Verdrillen mit der Bohrmaschine sollte auch ihm geläufig gewesen sein.



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05.02.2021 um 15:10
Mord verjährt nicht. Und falls Ursula Hermann mit einer Überdosis Lachgas getötet worden wäre weil bei dem Überfall auf sie etwas schief lief und sie einen der Täter unmaskiert gesehen hätte, dann wäre die Tat anders zu bewerten als im vorliegenden Urteil gegen Mazurek.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 15:11
Die Zweifel und die LEH-These wären vermutlich nicht so groß, wenn die genannte Firma eben nicht ausgerechnet xy gehört hätte und dieser eben nicht hervorragende Beziehungen zur Bayerischen Staatskanzlei gehabt hätte. Und noch viel weniger, wenn diese Beziehungen nicht in anderen Fällen offenbar und erwiesenermaßen zu vielerlei üblen Machenschaften geführt hätten.

Dass nun gerade der Sohn einer solchen öffentlichen Person in dieser Schule war, und eben ein Schüler als Besitzer des ominösen Drahtes in Erscheinung tritt, gibt Raum für Spekulation. Mehr aber tatsächlich auch nicht!

Ohne Motiv, Zeugen oder ähnliches daraus einen Tatverdacht stricken zu wollen, erscheint mir auch sehr schwierig.


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05.02.2021 um 15:16
Zitat von meerminmeermin schrieb:Mord verjährt nicht. Und falls Ursula Hermann mit einer Überdosis Lachgas getötet worden wäre weil bei dem Überfall auf sie etwas schief lief und sie einen der Täter unmaskiert gesehen hätte, dann wäre die Tat anders zu bewerten als im vorliegenden Urteil gegen Mazurek.
Genau, wenn sie ermordet worden wäre und ein Täter oder Zeuge das aussagen würde, dann könnte ich mir vorstellen, dass wg. Mordes ermittelt wird.
So wie die Sache jetzt liegt, geht der Oberstaatsanwalt aber von keiner verfolgbaren Straftat aus. Also sind keine neuen Ermittlungen mehr möglich. Da müsste schon der Täter oder ein Zeuge aktiv den Mord einräumen. Also wenn jetzt z.B. ein DNA Treffer zur Kiste erzielt würde, so würde die STA nicht gegen den mutmaßlichen Täter ermitteln, wenn er sagt: "ich sage nichts" oder "ich war es, mehr sage ich nicht", sondern nur wenn er sagt: "ich war es, ich habe ihr eine Plastiktüte über den Kopf gezogen damit sie erstickt".


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05.02.2021 um 16:32
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Es muss ein Täter dabei gewesen sein, der intelligent genug war, daran zu denken, sogar ein Sack Samen schnell wachsenden Grases zur Grabungsstelle mitzunehmen.
Wer denkt sich so ein eigentlich unauffälliges Detail aus? Das ist wirklich bemerkenswert. Ich habe auch schon meinem Hund ein Grab geschaufelt
Beim ersten Hund denkt man nicht dran, beim zweiten vielleicht schon eher...
Was wurde eigentlich aus Susi, dem Tiefkühlhund?

Man muss praktisch veranlagt sein um an Grassamen zu denken. Oder gerade gebaut haben. Aber intelligent im Sinne von „schulisch intelligent“ muss man nicht sein.
Ich zitiere erneut WM: ein „raffiniert geplantes und inszeniertes Verbrechen“.


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05.02.2021 um 16:41
Ich ergänze: ich würde es nicht so nennen! Finde es aber bezeichnend, wenn es einer so zusammenfasst.


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05.02.2021 um 17:28
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Das kann man nicht so stehen lassen. Zu dem Zeitpunkt als die Schüler den Draht mitnahmen, bestand kein Tatzusammenhang. Der Draht wurde wohl von den Ermittlern 1981 wahrgenommen, aber nicht mit der Entführung in Zusammenhang gebracht.
Gerade gestern kam ich an einem Schaltkasten der Post vorbei und sah frische Reste doppellitzigen Drahtes auf dem Boden liegen. Rot und weiß. Volldraht mit Isolation wie der Klingeldraht.
Wird somit auch heute noch von der Post benutzt.
Entweder es gibt einen Zusammenhang zwischen Draht und Entführung oder nicht. Das hat nichts mit irgendeinem Zeitpunkt zu tun. Das Gericht ist der Meinung, es gab diesen Zusammenhang. Also hat es ihn auch 1981 gegeben. Oder das Gericht hat sich geirrt. Für den Fall, dass WM Täter wäre, hätte es sich wohl geirrt. Der hatte nämlich Funkgeräte. Und jetzt bitte nicht wieder die Geschichte vom Mithören! Ein kurzer Signalton über Funk fällt weniger auf als ein Draht im Wald.

Was hat das mit der Post und deren Material zu tun? Soll das Nachhilfeunterricht über die Verwendung von Drähten sein? Ganz nebenbei hättest du den Draht der Post einmal ansehen dürfen. Die Leitung im Wald bestand aus zwei grünen Einzeldrähten mit einem einen Durchmesser von 0,8 mm. Die Post verwendet eng verdrillte Drähte die sich immer unterscheiden lassen (z.B. rot und weiß). Außerdem haben die Postdrähte im Schaltkasten 0,6 mm Durchmesser. Das hatten wir hier alles schon durchgekaut und auch wiedergekäut.

Es ist typisch für die Diskussion hier. Entlastende Argumente werden nicht zur Kenntnis genommen. Egal ob Draht oder Tischlerplatte. Nur beim Draht ist es (zufällig) leicht nachweisbar.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.02.2021 um 17:42
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Der Draht,der für die Tat benutzt wurde, war aber ursprünglich einlitzig, der dann durch einen zweiten Draht verdrillt wurde, so dass ein zweilitziger Draht daraus wurde. Also war das ursprünglich kein richtiger Klingeldraht im herkömmlichen Sinne.
Nicht schon wieder! Soll das Beschäftigungstherapie sein? Längere Klingeldrähte sind immer zwei verdrillte Drähte. Von denen ist immer einer weiß. Das war wohl zwischen den Bäumen unerwünscht. Einadrige Klingeldrähte werden nur in Verteilerkästen von Klingelinstallationen verwendet. In unserem Fall wurden zwei davon diletanttisch lose umeinandergezwirbelt.
x-litzige Drähte sind übrigens so etwas wie schwarze Schimmel.


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