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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

12.03.2018 um 22:53
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Frage an die Rechtskundigen hier: Darf in einer Urteilsbegründung nachweisbar Falsches stehen?
Ohne, dass ich nun ein grosser Experte darauf bin. Kommt vermutlich darauf an, ob es sich um ein Werturteil oder eine Tatsache handelt. Ein Werturteil kann ja nicht richtig oder falsch sein, eine Tatsache schon. Und dann passieren natürlich auch einem Gericht Fehler, also ohne dass dies nun mit Vorsatz zu tun hat. Aber Vorsatz wäre natürlich schon so etwas wie Rechtsbeugung.
Und der BGH kann ja auch nur Rechtsfehler überprüfen: Also ein Gericht kann in einem Urteil einen falschen Film vorspielen, das mit den Tatsachen recht wenig zu tun hat und trotzdem keine Rechtsfehler haben und dann wird das Urteil auch nicht kassiert.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 00:48
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Darf in einer Urteilsbegründung nachweisbar Falsches stehen
Nein, das Recht der freien Beweiswürdigung nach §261 StPO wird nach Lehre und Rechtsprechung nicht nur durch sehr stringente Verfahrensvorschriften, sondern schon auch durch "rational-objektive Beweisgrundsätze" eingeschränkt: Die Feststellung der Tatsachengrundlage ist "zwingend an die Denkgesetze und Erfahrungssätze sowie an gesicherte Erkenntnisse aus dem (natur)wissenschaftlichem Bereich gebunden."
Die Denkgesetze, also die Regeln der Logik verlangen dass die tatrichterliche Argumentation klar, folgerichtig, frei von Irrtümern, Begriffsverwechslungen (...) Widersprüchen ist
weiters führt der BGH aus
Sind die tatsächlichen Feststellungen unklar, ungenau oder lückenhaft oder ist die in den Gründen niedergelegte Beweiswürdigung widersprüchlich oder unvollständig, verstösst sie gegen Denkgesetze oder Erfahrungsregeln des täglichen Lebens oder der kriminalistischen Praxis sowie gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, lässt sie andere nahe liegende Geschehensabläufe außer acht, stellt sie an die zur Verurteilung erforderliche Gewissheit überspannte Anforderungen oder ist insgesamt eine tragfähige Tatsachengrundlage zu vermissen ist ein Aufhebungsgrund gegeben
BGH StV 1981 55, 508; 1982, 59f.; 1986, 421f.

In der Revision wird das Urteil mittels Fragenkatalog abgecheckt der bis zu 300 Punkte umfassen kann. Eine sehr gründliche Überprüfung.

Also nicht von der Erde stammende Isotopen in der Kiste wären vermutlich aufgefallen.

Aber die Revision ist im Gegensatz zur Berufung keine Tatsacheninstanz. Auch wenn nachweislich falsche Tatsachen ein Aufhebungsgrund sind: Es gibt keine neue Beweisaufnahme. Da wären wieder bei Peters: Was Hänschen nicht ermittelt, ermittelt Hans nimmermehr.


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13.03.2018 um 10:42
Ich finde es sehr skurril, dass die Täter ein Fahrzeug anforderten wie es die imaginären Hauptfiguren in dem Clever & Smart Heft für ihre Abenteuer benutzten.. Darauf muss man erstmal kommen. Ich meine aus der Sicht des Täters. Und diese Vorgehensweise lässt eher an ein Abenteuerspiel als an ein geplantes Verbrechen denken, bzw. an eine unbedarfte naive Mischung aus beiden. Diese Vermutung wird weiter gestützt durch die diversen Beigaben und Bastellarbeiten, die an und in der Kiste vorgefunden wurden. Vieles diente aus Sicht der Täter sicher dazu , dem Opfer die Angst zu nehmen, überlebensnotwendig war es nicht.


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13.03.2018 um 11:52
@Mark_Smith
@ErwinKöster
Danke für den Nachhilfeunterricht :)

@AnnaKomnene
@meermin
Wir sollten nicht in alle Umstände geheimnisvolle Zusammenhänge hinein interpretieren. Dümmer als die Polizei, die damals an die 20000 Seiten Material zusammengetragen hat, sind wir auf jeden Fall.
Die Getränke in der Kiste und ein Teil der Lebensmittel stammen aus einem Supermarkt, ungefähr 25 km entfernt.
Ein Teil der Literatur stammt vom Wühltisch eines Warenhauses, ungefähr 20 km entfernt.
Da wird der Täter wohl ziemlich systemlos zugegriffen haben.

Wahrscheinlich wurde das Auto so ausgesucht, weil es wichtige Vorgaben erfüllt, und weil sich damit das ausgedachte Zeichen zur Geldübergabe realisieren lässt. Wer so eine aufwendige Kiste baut, wird für die Lösegeldübergabe kaum weniger Gehirnschmalz investieren.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 13:46
@robernd

Kann alles sein, vor allem was die Lebensmittel betrifft ist das sogar sehr wahrscheinlich. Vor allem wenn die Herkunft feststeht. (?) Es kann übrigens auch keine ehemalige BW Munitionskiste gewesen sein denn die waren aus einem anderen Material gefertigt und die vorliegende Dimension gab es nicht.

Auch glaube ich nicht, dass die Täter unintelligent waren. Auch nicht dass alle Schüler oder sehr junge Leute waren. Dieser Organisationsgrad ist für sie eine Nummer zu groß.

Aber bei zwei Dingen muss ich ein wenig widersprechen. Die polizeilichen Ermittlungen vor allem in der ersten Phase waren nicht immer sehr professionell (wenn ich mich so ausdrücken darf) und nur dadurch sind wichtige Fragen offengeblieben, die uns bis heute beschäftigen. Da nützen letztendlich auch 20.000 Seiten nichts.
So eine könnte der Fiat 600 sein. Warum ausgerechnet dieses Auto, kein Mini, kein Polo? Ich denke dass der Zusammenhang mit dem Clever & Smart Comic (das Auto kommt in der Serie übrigens deshalb öfter vor weil es Fred Clevers Privatauto ist) interessant genug ist um überprüft zu werden.

Und warum haben die dem Opfer ausgerechnet literweise naturtrüben Apfelsaft (wenn ich das Tatortfoto richtig deute?) in die Kiste gegeben, wo man doch weiß, welche Nebenwirkungen das Zeug bei übermäßigem Konsum haben kann? Haben die wirklich gedacht Ursula würde sich da unten Apfelschorle mixen oder dgl.?? Auch das würde in das Täterbild passen, brutal und unsensibel sowie ahnungslos gegenüber den Bedürfnissen von Kindern einerseits, doch mit einer nicht dazupassenden fürsorglichen Komponente andereseits. Ein weiterer Hinweis dass es mehrere Täter gegeben haben muss.

Frage: An der Antenne war ja das Klebeband mit den Isotopen :-) , darauf soll ein Fingerabdruck gefunden worden sein. Was ist denn dabei herausgekommen? Gibt es das Asservat noch?

Gruß EK


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13.03.2018 um 14:24
Um noch Mal auf die Kiste zu kommen, die Masse
150x60x60 sind typisch für Aquarien oder Terrarien mir dem Inhalt 540l. Vielleicht kann man da ansetzen und einer Verbindung zu den Tätern suchen?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 15:07
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Warum ausgerechnet dieses Auto, kein Mini, kein Polo?
Genau deshalb:
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 10.03.2018:Der gelbe Fiat 600 wurde wohl von der Polizei aufgetrieben, wir kannten niemand mit so einem Fahrzeug.
Das war ja ziemlich selten.
Was wohl passiert, wenn die Polizei so ein Auto eine Weile in der Hand hat, können sich sicher auch die Täter denken.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Frage: An der Antenne war ja das Klebeband mit den Isotopen :-) , darauf soll ein Fingerabdruck gefunden worden sein. Was ist denn dabei herausgekommen? Gibt es das Asservat noch?
Ich weiß nicht, was speziell mit dem Fingerabdruck war. Soweit ich weiß, konnte kein Fingerabdruck einem bekannten Menschen zugeordnet werden. Das Asservat dürfte es noch geben.
Zitat von GeheimratGeheimrat schrieb:150x60x60 sind typisch für Aquarien oder Terrarien mir dem Inhalt 540l. Vielleicht kann man da ansetzen und einer Verbindung zu den Tätern suchen?
Ich kenne auch noch eine andere Maßangabe (außen): 138x72x60 (ohne den aufgesetzten Deckel?).
Vielleicht haben diese Maße einen ganz banalen Grund. Eine mir bekannte Messgerätefirma hat größerer Geräte immer so gebaut, dass sie in deren Mercedes-Kombi gepasst haben. Ähnlich geht es mir. Zu Hause gibt es immer mal wieder Spanplatten mit der Länge 170 und der Breite 95. 170x95 ist nämlich das Größte, das gerade in mein Auto passt (auf den Boden gelegt).

Gruß RoBernd


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2r2n ehemaliges Mitglied

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13.03.2018 um 16:02
@robernd
@Geheimrat
@ErwinKöster
Die Maße der Kiste waren 138x72x60, der aufgesetzte Deckel, der die Riegel vor dem Erdreich schützen sollte, ist da nicht mitgerechnet. Die Kiste war für Transportzwecke viel zu schwer (Sie wog 60 Kg) und es ist deshalb davon auszugehen, dass sie genau für die geplante Entführung hergestellt wurde.
Die Personen, die sie hergestellt haben, wussten auch, dass sie eine gewisse Stabilität brauchte, nicht zuletzt wegen der Vergrabung im feuchten Waldboden. Eine Transportkiste wäre hierfür nicht passend gewesen.
Die Fingerspur an dem Klebeband konnte, wenn ich mich recht erinnere, niemandem zugeordnet werden. Also ein weiteres Indiz, dass es eine unbekannte Person gibt. Da bin ich mir aber nicht mehr sicher, ich werde nochmal recherchieren...


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 19:44
Habe mir heute nochmal den Filmfall von Aktenzeichen xy angesehen und Überlegungen/Gedanken gemacht.
Wäre es möglich, das einer der Täter evtl. von der Schule kommt, wo Ursula zur Schule gegangen ist? Der Täter würde sie dann vom sehen her kennen und wüßte wahrscheinlich auch dann wo sie wohnen würde, bzw. wie sie zur Schule kommen würde (Fahrrad). Auch wann der Sportunterricht zu Ende wäre. Vielleicht hatte er ja auch schon mal ihr Fahrrad repariert und sie sind so ins Gespräch gekommen wo sie wohnt.
Ich meine jetzt was wäre mit dem Hausmeister von der Schule. Die haben immer Zugang zur Schule. Die können jederzeit in die Schule rein und raus, da sie einen Universalschlüssel haben. Es gibt ja z.B. auch einen Raum für Werkunterricht mit sämtlichen Maschinen und Material, die man evtl. gebrauchen könnte um solch eine Kiste zu bauen, würde sich dort finden. Und in den Ferien hätte man auch genügend Zeit daran zu arbeiten, wenn man nicht selbst eine Werkstatt hat. Kein Mensch würde sich ansonsten in den Ferien in der Schule aufhalten. Evtl. würde ja auch ein Werklehrer in Frage kommen? Werklehrer haben ja auch die Fähigkeiten und Kenntnisse mit Holz und Metall zu arbeiten um solch eine Kiste fertigzustellen. Hat man sich darüber schon mal Gedanken gemacht? Ich kenne jetzt nicht jeden Eintrag hier im Forum deshalb die Frage.
Wenn ich jetzt damit falsch liege einfach den Eintrag ignorieren, aber mir kam auf einmal diese Idee.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 20:28
@curt
Die Idee mit der Schule ist grundsätzlich nachvollziehbar. Allerdings ging meine Schwester vor den Sommerferien noch in die Hauptschule nach Windach. Dort fuhr sie mit dem Bus hin. Der 15.09.81 war dann der erste Schultag im Gymnasium in 20 km entfernten Landsberg. Der Turnunterricht, von dem sie weggefahren ist, fand zwar auch in einer Schule statt, aber das war die Realschule in Schondorf. Dort fanden die Turnstunden des TSV Schondorf statt. Und um die Verwirrung komplett zu machen, muss auch noch eine vierte Schule genannt werden. Das war das Landerziehungsheim Schondorf, das direkt an den Weingarten angrenzte. Dort gab es natürlich auch Werkstätten, wo die Kiste gebaut worden sein könnte. Aber es existieren keine Ermittlungsansätze in diese Richtung.
Grundsätzlich ist zudem eher davon auszugehen, dass Ursula ein Zufallsopfer war und dass es keine persönliche Beziehung von der Tätergruppe zu unserer Familie gab. Ansonsten wäre der erste Erpresserbrief rechtzeitig aufgegeben worden. Die Entführer musste erst herausfinden, von welcher Familie ihr Opfer stammt, da sie es offensichtlich nicht mehr fragen konnten.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.03.2018 um 22:09
@ErwinKöster

Ich habe im Grundschulalter ganz alleine ein Baumhaus im Garten gebaut, das voll funktionsfaehig war, einschliesslich Scharnieren an der Tuer. Es war allerdings etwas schief, da ich mich nicht an der Stichsaege versuchen wollte, und einige Spanplatten die falsche Groesse hatten. Das Material dazu kam sozusagen aus dem Keller. Man sollte die Planungsfaehigkeiten von Minderjaehrigen nicht unterschaetzen.

Ich hatte es auch gut abgesichert, mit extra vielen langen Naegeln und zusaetzlichen Streben.


@robernd

Das wir duemmer sind als die Polizei wuerde ich auf keinen Fall sagen. Wir wissen nur weniger, wir beide zumindest. @2r2n nicht unbedingt, der hat naemlich Zugang zu den meisten Akten.

Die Sache mit den Isotopen am Klebeband verstehe ich auch nicht. Was genau wollten sie damit feststellen? Ich denke mal, dass dieses Klebeband in Chargen produziert wird, welche dann identische Produkte enthaelt. Wuerde es wirklich irgendetwas beweisen, wenn das Klebeband identisch gewesen waere?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

14.03.2018 um 10:31
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich habe im Grundschulalter ganz alleine ein Baumhaus im Garten gebaut
Zumindest gab es darin keinen Sauerstoffmangel ;)
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Die Sache mit den Isotopen am Klebeband verstehe ich auch nicht.
Prinzipiell haben Isotopenverteilungen nichts mit den chemischen Eigenschaften eines Stoffes zu tun. Wenn man es darauf anlegt, lassen sich Verbindungen von der Isotopenverteilung zu Analyseergebnissen finden. Verschiedene Isotope desselben chemischen Elements unterscheiden sich in ihrer Atommasse bzw. Kernmasse. Unterschiedliche Atommassen sind in einem Massenspektrometer von Bedeutung. Ein solches könnte für chemische Analysen verwendet worden sein. Oft auch als Detektor eines Gaschromatographen. Dabei geht es aber nicht um Isotopenverteilungen sondern um Massenverteilungen verdampfter Moleküle und Bruchstücken davon (vielleicht vom Kleber).
Außerdem gibt es noch Aktivierungsanalysen durch Neutronenbestrahlung. In dem Fall können in der Auswertung Isotopenbezeichnungen auftauchen.

Die Atome chemischer Elemente sind nicht alle absolut gleich. Sie unterscheiden sich in ihrer Kernmasse. In dem Zusammenhang sprechen wir von Isotopenverteilungen. Zu allen Elementen auf der Erde gehört eine typische (natürliche) Isotopenverteilung. Die ändert sich nur durch bestimmte Kernreaktionen, die ihre Ursache in der Kosmischen Strahlung oder Kernreaktoren haben können. Die bekannteste Anwendung einer Isotopenverteilung ist das C-14-Verfahren zur Altersbestimmung.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

14.03.2018 um 11:05
In Polen, bei Krakau wurde ein Kindesentführer Boguslaw K (50) verhaftet. Er hat erfolgreich vor ca. 1Jahr, einen 10 jährigen Jungen entführt und 100000€ erbeutet. Das Opfer würde 5 Tage in einer Kiste eingesperrt, hat die grausame Tat trotzdem überlebt. Wahrscheinlich weil die Kiste nicht vergraben war und relativ gross war.
Der Täter war 1982- 14 Jahre alt aber in 1990 verbüßte er eine Strafe wegen Entführung. Vielleicht hat er mit Jemanden Kontakt gehabt,der Verbindung mir Fall Herrmann hatte. Ich verlinke hier ein Artikel aus einer poln. Onlinezeitung, dort kann man in einer Galerie die Aufnahmen der Kiste sehen.

https://www.wprost.pl/galeria/10836/10/Policja-zatrzymala-porywacza.html


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

14.03.2018 um 11:23
Zitat von GeheimratGeheimrat schrieb:Ich verlinke hier ein Artikel aus einer poln. Onlinezeitung, dort kann man in einer Galerie die Aufnahmen der Kiste sehen.
https://www.wprost.pl/kraj/10092017/boguslaw-k-oskarzony-o-porwanie-dziecka-i-76-latka-ofiary-wiezil-w-metalowej-skrzyni.html


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14.03.2018 um 13:21
@2r2n
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Der Turnunterricht, von dem sie weggefahren ist, fand zwar auch in einer Schule statt, aber das war die Realschule in Schondorf.
Ah, damit ist auch klar dass ihr täglicher Schulweg nicht nach Schondorf führte sondern nur der Turnunterricht.

Und ging sie dort alleine hin oder waren auch Freundinnen mit dabei (im. AZ xy FF besucht sie die Turnstunde mit "Monika", vermutlich Fiktion des Regisseurs)?
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich habe im Grundschulalter ganz alleine ein Baumhaus im Garten gebaut, das voll funktionsfaehig war, einschliesslich Scharnieren an der Tuer
Haben die "großen Jungen" (also 14-16) bei uns im Auwald auch gemacht. Einen Erdbunker aus Brettern und Erlenholz mit Tür, besser als bei der BW.
Und wir haben mit 16 ua (jetzt kann ich es ja sagen) mittels selbstgefertigtem Sprengsatz inklusive Zündschnur von der Dynamit Nobel Vertretung versucht einen Jagdhochstand baulich zu verändern. Und wir waren beileibe nicht die einzigen mit solchem Unsinn.

Aber es ging mir nicht um solche isolierten Aktionen von Jugendlichen, sondern um die Einbettung in ein konkretes Verbrechen mit hohem Organisationsgrad und vor allem die Bereitschaft dazu. So etwas traue ich Jugendlichen im Sommer '81 als Täter eigentlich nicht zu, möglicherweise aber als Beitragstäter unter erwachsener Führung?

Deshalb wäre es nicht kontraoproduktiv unter damaligen Erziehern Lehrern oder auch Eltern zu recherchieren ob es Schüler gab die zu solchen Vermutungen Anlass geben würden?


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

14.03.2018 um 14:31
@ErwinKöster
Ihre Cousine aus Schondorf war dabei und noch ein paar andere Mädchen. Der Turnunterricht des TSV Schondorf fand das erste mal nach den Ferien wieder statt. Monika ist natürlich nicht der richtige Name.
Um welche Erzieher ginge es da? Und die vom LEH?


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14.03.2018 um 20:04
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Um welche Erzieher ginge es da? Und die vom LEH?
Ja genau. Sollte es solche Schüler gegeben haben ist vielleicht einem von denen oder Mitschülern einmal was aufgefallen, was mit einer solchen Tat in Zusammenhang stehen könnte. Wobei auch Kleinigkeiten wichtig sein könnten. Das wird die Polizei damals doch sicherlich ermittelt haben?


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14.03.2018 um 21:06
Zitat von roberndrobernd schrieb:Dann hätten wir noch das leidige Transistorradio in der Kiste. Da hat der Täter die Stabantenne "fachmännisch" durch einen Draht ersetzt, damit auch in der Kiste Radioempfang möglich ist. Ich hatte schon einmal angedeutet, dass ich an den Radioempfang in der Kiste nicht glaube. Fachmann im Sinne des Gerichts ist hier offenbar jemand, der einen Lötkolben bedienen kann. Ein wirklicher Fachmann hätte die Stabantenne durch ein Koaxialkabel ersetzt (so etwas, das hinten im Fernseher steckt), dieses durch das Erdreich ins Freie geführt und erst dort den Antennendraht angelötet. Und wenn man schon kein Fachmann ist, warum soll man dann die Stabantenne ausbauen? Stattdessen hätte es völlig gereicht, den Antennendraht an die eingeschobene Stabantenne zu knippern.
Man hätte auch die Lötstellen genauer untersuchen müssen.

Eine Lötstelle sagt normalerweise recht viel aus, wie geübt derjenige im Löten war. Jemand der geübt ist, wird den Lötvorgang möglicht kurz durchführen, ein Ungeübter erhitzt die Lötstelle viel zu lange. Ob jemand überhaupt im Löten geübt war, hätten jedenfalls die Lötstellen verraten.

Und natürlich gebe ich Dir recht, ein wirklicher Fachmann, der etwas von HF-Technik versteht, hätte da ein Koax-Kabel oder zumindest eine 240 Ohm Zwillingslitze verwendet um dann oberirdisch einen Dipol (mit Draht) aufbauen zu können. Aber, ob es nicht doch funktioniert haben könnte, kann man so einfach nicht feststellen, da müsste man wissen, mit welchen Feldstärken man hier zu rechnen hatte.

Weiß man, welcher Bereich eigentlich empfangen werden sollte (UKW, LW, MW oder KW)?

Wie Du schon sagst, dass ein Draht angelötet wurde, sagt wenig aus, ob da ein Fachmann am Werk war, zur damaligen Zeit war es noch deutlich üblicher (im Gegensatz zu heute), dass man auch mal einen Lötkolben zur Hand nahm, wenn es sein musste.

@2r2n
Welche Anstrengungen hatte denn das ursprüngliche Gericht aufgebracht, seine Behauptung im Urteil zu untermauern. Hat es ein Sachverständigengutachten erstellen lassen, oder ist die Feststellung hier auf einem Gebiet erfolgt, wo es in Wirklichkeit keinerlei eine Kompetenz besaß?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

14.03.2018 um 21:33
@robernd

Ja, aber was wuerde es beweisen, wenn das Klebeband identisch gewesen waere?

Wikipedia: Klebeband

Anscheinend haben manche Klebebaender einen organischen Kleber, also Kautschuk. Den koennte man also mit C14 datieren. Und dann kaeme heraus, dass beide Proben identische Mengen an C14 enthalten, also aus derselben Charge kommen, und in den letzten 10 Jahren produziert wurden.


@ErwinKöster

1993 haben zwei 10 Jahre alte Jungs James Bulger entfuehrt, gefoltert und bestialisch ermordet. Gut, das war eine andere Art vom Verbrechen, mit sadistischen Motiven und wenig Planung. Kriminelle Energie brauchte es trotzdem.

Bei UH habe ich immer wieder das Gefuehl, es koennten zwei Jugendliche gewesen sein, einer davon aelter, gerade den Fuehrerschein gemacht, ansonsten aber eher unreif. Der andere mit Raeuberpistolen im Kopf. Aber das ist nur mein persoenlicher Eindruck, und es muss nicht stimmen.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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14.03.2018 um 23:09
@ErwinKöster
Die Polizei hat im LEH nicht detailliert recherchiert. Da gab es laut Polizei keine Ermittlungsansätze. Ich hatte nach dem Strafverfahren die Gelegenheit, mit einem Exschüler aus der damaligen Zeit zu sprechen und der meinte, dass es aus seiner Sicht möglich ist, dass Schüler zu so etwas fähig gewesen sein könnten.

@SCMP77
Das Gericht hat schon Fachleute beauftragt, aber in welcher Form das ins Urteil einfloss, weiß ich nicht. Auf jeden Fall traute man Mazurek die Modifikation des Transistorradios zu. Inwiefern das fachmännisch ist, wurde hier schon diskutiert. Und inwiefern Mazurek ein Fachmann ist, müsste vielleicht auch noch beleuchtet werden. Wenn man davon ausgeht, dass er eine Radio und Fernseh-Klinik betrieben hat, müsste er ein Fachmann sein. Allerdings hat er seine Firma auch gegen die Wand gefahren und gleichzeitig auch Autos repariert...
Der Empfangsbereich war auf jeden Fall auf Bayern3 eingestellt (Nachts war es die Gastarbeitersendung)


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