robernd schrieb:Dann hätten wir noch das leidige Transistorradio in der Kiste. Da hat der Täter die Stabantenne "fachmännisch" durch einen Draht ersetzt, damit auch in der Kiste Radioempfang möglich ist. Ich hatte schon einmal angedeutet, dass ich an den Radioempfang in der Kiste nicht glaube. Fachmann im Sinne des Gerichts ist hier offenbar jemand, der einen Lötkolben bedienen kann. Ein wirklicher Fachmann hätte die Stabantenne durch ein Koaxialkabel ersetzt (so etwas, das hinten im Fernseher steckt), dieses durch das Erdreich ins Freie geführt und erst dort den Antennendraht angelötet. Und wenn man schon kein Fachmann ist, warum soll man dann die Stabantenne ausbauen? Stattdessen hätte es völlig gereicht, den Antennendraht an die eingeschobene Stabantenne zu knippern.
Man hätte auch die Lötstellen genauer untersuchen müssen.
Eine Lötstelle sagt normalerweise recht viel aus, wie geübt derjenige im Löten war. Jemand der geübt ist, wird den Lötvorgang möglicht kurz durchführen, ein Ungeübter erhitzt die Lötstelle viel zu lange. Ob jemand überhaupt im Löten geübt war, hätten jedenfalls die Lötstellen verraten.
Und natürlich gebe ich Dir recht, ein wirklicher Fachmann, der etwas von HF-Technik versteht, hätte da ein Koax-Kabel oder zumindest eine 240 Ohm Zwillingslitze verwendet um dann oberirdisch einen Dipol (mit Draht) aufbauen zu können. Aber, ob es nicht doch funktioniert haben könnte, kann man so einfach nicht feststellen, da müsste man wissen, mit welchen Feldstärken man hier zu rechnen hatte.
Weiß man, welcher Bereich eigentlich empfangen werden sollte (UKW, LW, MW oder KW)?
Wie Du schon sagst, dass ein Draht angelötet wurde, sagt wenig aus, ob da ein Fachmann am Werk war, zur damaligen Zeit war es noch deutlich üblicher (im Gegensatz zu heute), dass man auch mal einen Lötkolben zur Hand nahm, wenn es sein musste.
@2r2n Welche Anstrengungen hatte denn das ursprüngliche Gericht aufgebracht, seine Behauptung im Urteil zu untermauern. Hat es ein Sachverständigengutachten erstellen lassen, oder ist die Feststellung hier auf einem Gebiet erfolgt, wo es in Wirklichkeit keinerlei eine Kompetenz besaß?