Vermisste Familie aus Drage
13.09.2022 um 21:21Steppel schrieb am 08.09.2022:Aber ließe man dann sein Kind mit dem Vater alleine zuhause?Für sie mag das die Tage vor Ferienbeginn, als ihr Entschluss, ihn zu verlassen und die weiteren Pläne einigermaßen Form annahmen, ein notwendiges Übel gewesen sein, da sie ihre Trennungsabsichten vor MS auf jeden Fall bis zur letzten Minute verheimlichen wollte, um eben jeden Widerstand seinerseits und zu befürchtende Eskalationsszenarien zu vermeiden. Daher wollte SS die letzten Tage zusammen im gemeinsamen Haus so gewöhnlich wie möglich gestalten. Wie hätte sie ihm unter diesen Umständen einleuchtend erklären sollen, dass sie nicht zur Arbeit geht und was sie noch alles hätte tun müssen, um ihn mit der Tochter nicht allein zu lassen?
Entgegen ihrer - laut Podcast - sonstigen Gewohnheit ging sie ja offenbar am Abend zuvor mit zum Reiterhof 1, was vielleicht auch MiS und MaS verwunderte. Sie wiederum merkte, dass ihm ihr Verhalten auffiel und fürchtete, dass ihr Vorhaben scheitert. Marco hingegen kannte seine Frau vielleicht zu gut und wusste längst, dass etwas im Busch war. Ich kann mir vorstellen, dass es spätestens am selben Abend des vorletzten Schultages zu einem Gespräch/Auseinandersetzung kam, an dessen Ende er sich sicher war, dass er nicht nur handeln musste, sondern das auch schnell, bevor MiS und SiS endgültig aus seinem Einflussbereich verschwinden würden. Schließlich hätte SS mehrere Wochen Zeit gehabt, mit Miriam nach Unbekannt zu fahren und dort ganz legal einen Neuanfang zu wagen mit neuer Schule und Umgebung. Vielleicht musste Miriam auch deshalb auf Geheiß der Mutter mit dem Reiten aufhören. Diesen Grund konnte SS aber niemandem nennen und schob daher die schlechten Noten vor.
Diarmuid schrieb am 10.09.2022:lovestar schrieb:So sicher ist das nicht. Das nähere Umfeld ahnt so etwas oft nicht. Aber der innere, nahe Kreis, insbesondere Partner ahnen/fühlen durchaus oft eine Gefahr, vor allem dann, wenn Kinder mit im Spiel sind. Oft verändern sich Personen in den Tagen und Wochen vor der Tat in ihrem Verhalten unwillkürlich und zum Teil zwangsläufig, was einem aufmerksamen Partner auffällt. Es ist schon möglich, dass die Mutter allmählich ein ungutes Gefühl beschlich und daher ebenfalls einen Plan schmiedete, um aus seinem Dunstkreis erst einmal zu verschwinden bis auf weiteres. Sie muss ja nicht gleich von drohender Tötung ausgegangen sein. Mit steigender Verzweiflung wird eine Eskalation in körperliche Gewalt immer wahrscheinlicher. SS könnte diese Gefahr gespürt haben. Muss sie natürlich nicht.
Aber ließe man dann sein Kind mit dem Vater alleine zuhause?
Wieso nicht?
Ist ja schließlich der Vater.
Die Mutter ahnte mit Sicherheit nicht, ob und was Marco plante. Und mit absoluter Sicherheit traute sie ihm nicht zu, die Tochter und sie zu töten.