Mailaika schrieb:Ich verstehe nicht, warum man sich das Leben nehmen sollte und dabei unbedingt verschwinden möchte. Gerade in Bezug auf die ältere Tochter, wäre das doch ziemlich grausam. Man muss doch wissen, dass man sie in ständiger Hoffnung zurücklässt.
@MailaikaDas wissen Viele nicht.
Der verzweifelte Mensch ist wie in einem Tunnel, sieht nur die eine Möglichkeit als Ausweg.
Ich habe noch einen anderen Gedanken:
Ich habe über Herrn Sch. oft gelesen, er hätte sich so aufopfernd um seine Familie gekümmert.
Vielleicht steckte mehr hinter diesem auffälligen sich sorgen und kümmern?
Es könnte doch sein, dass er das gemacht hat, um geliebt zu werden.
Viele Menschen glauben nicht, um ihrer selbst willen geliebt zu werden. Sie denken, sie müssten sich Zuneigung verdienen, weil sie nicht liebenswert sind. Darum machen sie große Geschenke, stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück und versuchen ihren Lieben die Wünsche von den Augen ablesen. (Und manchmal werden die geäusserten Wünsche immer größer)
Und in der Krise (was auch immer in der Familie plötzlich- oder sich seit langem abzeichnend - schief gelaufen ist),
hatte Herr Sch. plötzlich das Gefühl, alles ist umsonst gewesen. Er hat nicht genug getan, er würde nie so viel arbeiten können, um den Wünschen gerecht zu werden.
Wenn seine Frau ihn verlassen wollte (spekulativ. Die Ursache für die Krise wurde nicht genannt), hat er keine Chance gesehen, die Beziehung zu retten. Mehr als er getan hat, konnte er nicht tun.
Dann hat er keinen Weg gesucht, mit ihnen (trotz Trennung) weiter in Kontakt zu bleiben. Er hat das ganze aufgebaute Leben im Eimer gesehen.
Dass Hope an ihrer Familie hängt, sie liebt und das Verschwinden nicht aushalten kann, konnte er sich schlicht nicht vorstellen.
Dass sie traurig wäre ja, aber sie würde darüber hinwegkommen, dachte er,- jedenfalls in seiner Vorstellung von Liebe.