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Vermisste Familie aus Drage

24.498 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Suizid, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisste Familie aus Drage

Vermisste Familie aus Drage

12.07.2020 um 11:42
Also ein Verschwinden ist definitiv möglich...siehe Fall Petra P die erst nach 31 Jahren wieder gefunden wurde...

Aber hier in diesem Fall glaub ich nicht so wirklich daran. Sind halt komplett andere Umstände.


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Vermisste Familie aus Drage

12.07.2020 um 15:42
Die Frau hätte mit der Tochter wie ein Geist verschwinden müssen. Ohne Auto, Geld, Pässe, Kleidung...Es spricht alles dagegen. Leider


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12.07.2020 um 19:53
Die von Marco Schulze ermordete Ehefrau Sylvia und seine Tochter Miriam liegen im Schlamm des Seppenser Baches bzw. Mühlenteiches.
Um sie zu finden, müssten weitergehende Nachforschungen stattfinden. Der Teich samt Mühle sind ein Naturdenkmal, also
ist das ausgeschlossen. Es sei denn, es erfolgt doch nochmal ein Umdenken.


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Vermisste Familie aus Drage

12.07.2020 um 19:58
Ich denke sie wären am Ufer gefunden wurden. Es gibt dort keine Boote. Das Zeitfenster für Tötung und Ablage war zu kurz m.M nach.


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12.07.2020 um 19:58
@MATULINE



Vielen Dank für Deine Freundlichkeit mit Quellenangabe, supernett.


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13.07.2020 um 13:30
Zitat von lebensendelebensende schrieb:Vielen Dank für Deine Freundlichkeit mit Quellenangabe, supernett.
Hier für braucht es keine Quellenangabe. Du musst dir nur die Mühe machen zu lesen.
Ich weiß, ist sehr viel, aber nur so findest du dich rein.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 11:45
Für mich ist die Theorie der Polizei, dass der Vater sich mit einem festgebundenen Betonklotz von einer Brücke gestürzt hat, nachdem er Frau und Kind für immer verschwinden ließ, aus meiner Sicht nicht schlüssig. Wozu der große Aufwand für einen scheinbar geplanten (erweiterten) Suizid?


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 12:48
Was findest du daran nicht schlüssig? Wenn er wollte, dass alle drei spurlos verschwinden, hat er doch genau das Richtige getan. Dass der Betonklotz nicht schwer genug ist, um eine Leiche auf dem Grund des Flusses festzuhalten, konnte er ja nicht wissen. Ich hätte das auch nicht vermutet.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 13:47
Zitat von mUePEt353mUePEt353 schrieb:Wozu der große Aufwand für einen scheinbar geplanten (erweiterten) Suizid?
Heißt das, du würdest bei einem geplanten erweiterten Suizid einen geringeren Aufwand erwarten?


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 13:56
Ich verstehe nicht, warum man sich das Leben nehmen sollte und dabei unbedingt verschwinden möchte. Gerade in Bezug auf die ältere Tochter, wäre das doch ziemlich grausam. Man muss doch wissen, dass man sie in ständiger Hoffnung zurücklässt.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 15:15
@mUePEt353
@Mailaika

Endlich wieder ein paar kritische Stimmen...

Auch wenn ich zugeben muss, daß es keinen Hinweis auf Fremdverschulden gibt und es nur folgerichtig erscheint, dass die Polizei von Mord an Sylvia Schulze und ihrer Tochter und einem Selbstmord des Täters ausgeht, habe ich von Anfang an nicht recht daran geglaubt. Für mich ist das alles zu glatt...

Die Leiche des mutmaßlichen Täters wurde gefunden mit den charakteristischen Anzeichen eines Selbstmörders, der ins Wasser geht....

Ich bin kein Rechtsmediziner, aber ich habe in einer Vorlesung während meines Studiums die Merkmale kennengelernt, die ein ins Wasser gehender Selbstmörder häufig aufweist:

Die Leute fesseln sich z.B. oft, um ein unwillkürliches Schwimmen zu verhindern. An der Lage der Knoten, die für die Suizidenten leicht erreichbar sind, ist dann in der Regel schnell festzustellen, dass sie die Schnur selbst zugeknotet haben (können). Sie beschweren sich typischerweise mit Gewichten (z.B. Rucksäcken mit Steinen oder ähnlichem) und ziehen sich oft Handschuhe an, manchmal verkehrt herum, um das unwillkürliche Aufknüpfen der Knoten im Todeskampf zu verhindern, da der Körper im Todeskampf versucht, wieder an Luft zu kommen und die Suizidenten dann nicht mehr recht Herr ihres Willens sind: Entgegen dem ursprünglichen Beschluss, sich zu töten, versuchen die Suizidenten im Ertrinken ihre Fesseln doch wieder zu lösen. Das sollen die Handschuhe erschweren, denn zum Öffnen der festgezogenen Knoten der Fesselung benötigt man die Fingernägel...

Alle diese untrüglichen Merkmale eines Suizides lagen bei Herrn Schulze vor, als er gefunden wurde...

Aber wenn ich diese Merkmale eines Selbstmordes kenne, kennt sie wahrscheinlich jeder Mörder auch...

Wenn ich in der Lage wäre, mein Opfer zu betäuben z.B. indem ich ihm schnell abbaubare KO-Tropfen versetzte, die bei einer späteren Autopsie möglicherweise nicht mehr nachweisbar sind, es aber kampfunfähig machen, würde ich es im bewusstlosen Zustand exakt so fesseln, als ob es sich selbst gefesselt hätte, ihm einen Sack über den Kopf ziehen, ihm Handschuhe anziehen und es dann, bevor es wieder erwacht, mit Gewichten beschwert über ein Brückengeländer werfen... Die Leiche würde dann die klassischen Symptome des Ertrinkens (z.B. Schaumpfropf in den Atemwegen, überblähte Lungen etc.) aufweisen und die äußeren Umstände sprächen für sich.

Für den Fall, dass mein Opfer gefunden wird und keine Dritteinwirkung ersichtlich ist, würde der Fall von den Ermittlungsbehörden voraussichtlich als Routinefall eines Selbstmordes abgehakt und ich käme nie in Verdacht, weil es in meine Richtung gar keine Ermittlungen gäbe....

Was mich zweifeln lässt an der Selbstmordtheorie ist, dass nie ein zureichendes Motiv genannt wurde und auch keinerlei Informationen über eine psychiatrische Vorerkrankung z.B. eine Depression des mutmaßlichen Täters bekannt sind.

Das Geschehen weist die Züge eines Bilanzselbstmordes auf. Der Täter wollte anscheinend "reinen Tisch machen". Solche Entschlüsse werden in der Regel in vermeintlich aussichtslosen Situationen ( z.B. tödliche Erkrankung, Ehrverlust, soziale Deklassierung) gefasst. Offenbar lag aber eine solche aussichtslose Situation überhaupt nicht vor. Es gab vordergründig keine auch nur ansatzweise hinreichende Motivation für eine solche monströse Tat. Es gab auch keinen Abschiedsbrief.

Für eine sogenannte "Familientragödie" ist das Geschehen völlig untypisch: In der Regel geschehen Familientragödien, die Ausmordung ganzer Familien und der folgende Selbstmord des Täters, in und aus einer Eskalationssituation heraus. Für eine solche gibt es aber hier gar keinen Anhaltspunkt.

Ich kenne keinen anderen Fall, in dem bei einer "Familientragödie" der Täter eiskalten Planungsaufwand getrieben hat, um die Opfer und sich selbst spurlos verschwinden lassen. In der Regel liegen die hingemetzelten Opfer solcher Geschehnisse am Tatort verteilt. (Im vorliegenden Fall gab es noch nicht einmal Spuren, die auf ein Tötungsdelikt hingedeutet hätten.)

Eine Ausnahme bilden vielleicht die Fälle, in denen eine Trennungssituation vorliegt und der eine Partner dem anderen die Kinder endgültig dadurch entziehen will, dass er sie tötet. In solchen Fällen kommt es vereinzelnd vor, dass die Kinder nie wieder auftauchen. Diese Situation ist aber hier auch nicht gegeben gewesen.

Ich halte Drittverschulden für möglich. Ich bin aber mangels Informationen natürlich nicht in der Lage irgendeine Vermutung zu bilden, wer gegebenenfalls als Täter in Frage käme.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 15:38
@KimByongsu
Dank deiner Ausführung hinsichtlich eines Selbstmordes durch ertrinken, frage ich mich ernsthaft, warum man das tut. Es ist eine ziemlich grausame Art sich das Leben zu nehmen. Da gibt es doch einfachere Möglichkeiten.

Das mit dem Abschiedsbrief ist auch so eine Sache. Gut, nicht jeder Suizident hinterlässt einen Abschiedsbrief, aber wenn man das scheinbar so plant, dann war es ja nun kein Affekt, sondern wohl durchdacht. Und da denkt man nicht an die Menschen die man zurücklässt? Und woher hatte der Mann das Wissen über den Selbstmord durch ertrinken? Das ist ja nun kein Allgemeinwissen. Hätte man nicht iwelche Suchergebnisse auf dem Rechner der Familie oder dem Handy finden müssen?


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 15:41
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Ich verstehe nicht, warum man sich das Leben nehmen sollte und dabei unbedingt verschwinden möchte. Gerade in Bezug auf die ältere Tochter, wäre das doch ziemlich grausam. Man muss doch wissen, dass man sie in ständiger Hoffnung zurücklässt.
Das verstehe ich auch nicht. Bei einem Suizid-Mord muss man ja aber irgendwo die Grenze ziehen und kann nicht alle mitnehmen, die man ungern zurücklässt.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 15:55
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Dank deiner Ausführung hinsichtlich eines Selbstmordes durch ertrinken, frage ich mich ernsthaft, warum man das tut. Es ist eine ziemlich grausame Art sich das Leben zu nehmen. Da gibt es doch einfachere Möglichkeiten.
Wenn man möchte, dass die Leiche nicht gefunden wird, ist es aber die einzige Möglichkeit, die ein Suizident wählen kann. Nur ein Selbstmord in einem Gewässer kann dazu führen, dass der Leichnam verschwunden bleibt, zumindest solange der Körper nicht wieder auftaucht.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 16:05
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Bei einem Suizid-Mord muss man ja aber irgendwo die Grenze ziehen und kann nicht alle mitnehmen, die man ungern zurücklässt.
Absolut, aber genau deswegen würde ich doch dann für die, die ich zurücklasse einen Brief hinterlassen.

Wahrscheinlich wurde das schon 1000mal durchgekaut, aber gab es eine Lebensversicherung? Das wäre für mich vll der einzige Grund für ein Verschwinden ohne Abschied.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Nur ein Selbstmord in einem Gewässer kann dazu führen, dass der Leichnam verschwunden bleibt, zumindest solange der Körper nicht wieder auftaucht.
Hm...auch wieder wahr. Aber ist es dann nicht wahrscheinlich, dass er Frau und Tochter genauso hat verschwinden lassen? Schließlich sind die beiden ja bisher auch nicht gefunden worden.


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Vermisste Familie aus Drage

20.07.2020 um 16:09
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Absolut, aber genau deswegen würde ich doch dann für die, die ich zurücklasse einen Brief hinterlassen.
Das ging vielleicht in diesem Falle nicht, weil er - wahrscheinlich aus Narzissmus - verschleiern wollte, dass es sich überhaupt um einen Suizid-Mord handelte. Das erklärt übrigens auch die Art und Weise wie er sich umgebracht hat. Es war ihm scheinbar wichtig, weder als Suizident noch als Mörder in Erinnerung zu bleiben. Dazu musste er seinen Leichnam verschwinden lassen - und da man sich nicht selbst vergraben kann, ging er ins Wasser.


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20.07.2020 um 16:15
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Was mich zweifeln lässt an der Selbstmordtheorie ist, dass nie ein zureichendes Motiv genannt wurde und auch keinerlei Informationen über eine psychiatrische Vorerkrankung z.B. eine Depression des mutmaßlichen Täters bekannt sind.
Düker kann aus familiären Gründen das Motiv nicht nennen. Er sprach mir Marcos Mutter darüber. Ich gehe davon aus Familienangehörige sind Teil des Motives. Es wird etwas sein, was vielleicht etwas zerstören würde, daher hat Marco diese Form ausgewählt. Marco wollte nicht gefunden werden. Aus Scham?


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20.07.2020 um 16:37
Zitat von MailaikaMailaika schrieb: Und woher hatte der Mann das Wissen über den Selbstmord durch ertrinken?
Eine interessante Frage! Aber vielleicht wissen wir nur einfach nicht, dass die Ermittler auf seinem Rechner Hinweise auf eine entsprechende Recherche gefunden haben?

Aber das wäre tatsächlich eine wirklich grausame Art sich selbst umzubringen.


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20.07.2020 um 16:39
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Hm...auch wieder wahr. Aber ist es dann nicht wahrscheinlich, dass er Frau und Tochter genauso hat verschwinden lassen? Schließlich sind die beiden ja bisher auch nicht gefunden worden.
Doch - genau davon scheinen die Ermittler ja auch auszugehen. Wenn er das getan hat, kann es sehr lange dauern bis vielleicht mal irgendwo ein Knochen auftaucht.


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20.07.2020 um 16:40
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Für den Fall, dass mein Opfer gefunden wird und keine Dritteinwirkung ersichtlich ist, würde der Fall von den Ermittlungsbehörden voraussichtlich als Routinefall eines Selbstmordes abgehakt und ich käme nie in Verdacht, weil es in meine Richtung gar keine Ermittlungen gäbe....
Also jemand wollte Marco umbringen, hat das als Suizid getarnt, und diesen getarnten Suizid hat er dann so inszeniert, dass auch den niemand entdecken soll. Find ich ein bißchen zuviel um die Ecke gedacht.
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Was mich zweifeln lässt an der Selbstmordtheorie ist, dass nie ein zureichendes Motiv genannt wurde und auch keinerlei Informationen über eine psychiatrische Vorerkrankung z.B. eine Depression des mutmaßlichen Täters bekannt sind.
Für einen Mord ist ein Motiv aber genauso wenig ersichtlich.
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Offenbar lag aber eine solche aussichtslose Situation überhaupt nicht vor.
Genau genommen liegt eine solche Situation nie vor. Das ist doch immer das subjektive Empfinden des Mörders/Suizidenten. Ich kann mir jetzt keine Situation vorstellen, zu der man ganz objektiv und unvoreingenommen sagen würde: "Hier ist ein sog. erweiterter Suizid genau die richtige Lösung."


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