Deleila schrieb:Vielleicht, weil das Risiko möglicher Zeugen zum Verbringen der Leichen geringer war?
Ja, das kann schon sein Gedanke gewesen sein. (Genauso, dass Miri nicht als Zeugin anwesend ist, wenn mit der Mutter etwas passieren sollte.) Aber - auch wenn die Mutter nachmittags nicht mehr in Drage gesehen wurde und für ihre Heimkehr nur die Indizien des irgendwann abgeparkten Autos, der im Haus befindlichen Handtasche und Einloggen ihres Handys um 16.50 Uhr bleiben - diese verfrühte Heimkehr, die sich zwischen 14.15 und ?18.30? nicht mehr planen liess, war doch erst recht ein Grund, aufzufallen. Zuerst bei ihren Kolleginnen. Danach - falls sie selbst bis nach Drage gekommen ist - zu einer Zeit (16.45?), zu der vllt doch mehr Leute unterwegs waren als zB gegen 14.30 Uhr.
Vor dem Verbringen steht ja erstmal der Tatort und das "in-Schach-halten", falls die Taten an Mutter und Tochter gleichzeitig geschehen sind.
Eine Möglichkeit wäre das Betäuben/Vergiften/... Beider gleichzeitig, im Haus, mit späterer Verbringung. Da wäre nach meinem Empfinden die verfrühte Heimkehr der Mutter nicht notwendig gewesen.
Sollte das Töten (oder nur ein Ausflug, der eskalierte) fernab vom Haus geplant gewesen sein, wie zB am Mühlteich, wäre es durchaus "sinnvoll" gewesen, dass die Mutter früher heimkommt und sich noch zu einem Ausflug überreden lässt, zu dem sie nach ihrer vollen Schicht vllt keine Lust mehr gehabt hätte. Dazu wäre der genaue Inhalt der sms interessant, der aber auch evtl abgesprochen gewesen sein kann.
Eine dritte Möglichkeit wäre, die Taten nacheinander zu begehen (oder war nur eine geplant), an verschiedenen Orten und Zeiten, jeweils einzeln. Da gäbe es nicht das Problem des "in-Schach-haltens". Mit Miri war er viele Stunden allein, wo ihr etwas hätte passieren können. Garantiert ohne Miri (als Zeugin. Wenn die Reiterhofaussage stimmt.) hatte er nur die Reit-Stunde. Wenn das sein Zeitplan war UND er in der Zeit auch noch die Mutter verstecken/verbringen wollte, kann ein vorbereitetes Versteck nicht so weit entfernt gewesen sein bzw wäre es zunächst tagsüber geschehen.
Wie ich es auch drehe, irgendetwas passt immer nicht. Am wenigsten kann ich mir vorstellen, dass die ganze Familie gemeinsam
in Harmonie (die Mutter galt als pflichtbewusst)
zu einem Ausflug aufbricht (ein Abtauchen aller Drei hätte man unauffälliger planen können),
aber keiner der Drei sein reguläres Handy mitnahm, obwohl zumindest Miri gesundheitlich etwas angeschlagen war.