Vermisste Familie aus Drage

@Calathea
Ja, aber was ist der Grund seiner Familie auch umzubringen?

Heribert schrieb:Aber in der Gegend dort gibt es eher Wasser. Daher liegt halt die Wasser Vermutung nahe.

Ich meinte das mit dem Wald/Gebirge generell und nicht auf den Fall bezogen, weil es hieß, man könne nicht anders spurlos verschwinden. Für mich besteht auch kein Zweifel, dass Frau und Kind tot sind.

Es ist gut möglich, dass er sie in einem Gewässer versenkt hat, so wie er das für sich geplant hatte. Ich denke eher, dass er sie irgendwo vergraben hat. Wie wir heute wissen, hatte er genug Zeit dafür.

Was die Leichenspürhunde angeht, sei noch mal an die Möglichkeit erinnert, dass er die Opfer betäubt haben könnte (Aussage am Telefon "sie schlafen" würde auch dazu passen) und er sie dann an einem anderen Ort, dem Verbringungsort, tötete.

@Calathea
Aus dem Themenwiki:

Kurz vor dem Verschwinden sei etwas vorgefallen, sagt Michael Düker von der Kriminalpolizei in Buchholz/Nordheide.
Er ist von der einst 25-köpfigen "Sonderkommission Schulze" der einzige Ermittler, der sich noch um den Fall kümmert.
Die Ermittler hätten auch ein mögliches Motiv gefunden, über das er allerdings nicht sprechen dürfe. Nur so viel: "Es liegt im persönlichen Bereich der Familie." Hinweise darauf, dass sich Sylvia Schulze von ihrem Mann trennen wollte, gebe es aber nicht. Auch von finanziellen Sorgen der Familie hat niemand im Ort gehört.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Familie-Schulze-aus-Drage-bleibt-verschwunden,drage390.html

Tritonus schrieb:Die Ermittler hätten auch ein mögliches Motiv gefunden, über das er allerdings nicht sprechen dürfe. Nur so viel: "Es liegt im persönlichen Bereich der Familie."

Danke. Ich verstehe das aber nicht so, dass wirklich etwas physisch im Haus "gefunden" wurde, sondern dass sie in den Ermittlungen auf ein (auch gedanklich-abstraktes) Motiv gestoßen sind. Welches vielleicht auch schon Grund für die dann anstehende Trennung war...

Ich weiß noch, dass sich die Frau eine neue SIM-Karte besorgt hatte und die Bücher ihrer Tochter aus der Schule abgeholt hat. Das allein reicht für eine Trennung sicher nicht aus, wenn sie sich - möglichst vollständig und effektiv - von ihrem Mann trennen wollte, wären das aber sinnvolle Vorbereitungen.

@Calathea
Aber es wurde doch von den EBs gesagt, dass das gefundene Motiv eben keine mögliche Trennung gewesen wäre.

Diarmuid schrieb:Naja, mysteriös würde ich das nicht nennen. Es zeigt einmal mehr, dass man Menschen ermorden und verschwinden lassen kann, ohne dass die Ermittlungsbehörden auch nur den Hauch einer Ahnung haben bzw. die Opfer finden. Das vor dem Hintergrund der vielen vermissten Menschen gesehen deutet auf eine hohe Dunkelziffer an Morden hin.

Alle sind ja stolz auf die niedrige Mordquote in Deutschland. Die ist m.E. nur Makulatur. So wie auch die knapp 10.000 Suizide jährlich nur die sind, die auch offiziell als solche deklariert werden.

Das ist ein guter Punkt an dem man hier einhaken kann. Ich will da jetzt gar nicht zu weit ausholen und von Tötungsdelikten die trotz Obduktion nicht entdeckt wurden anfangen, oder wo auf eine solche direkt verzichtet wurde, dazu kommen noch Leichen die erst spät gefunden wurden wo die Todesursache nicht mehr klar ermittelt werden konnte, von den unzähligen langjährigen Vermissten (meine Erfahrung sagt dass es a.) viel mehr davon gibt als öffentlich bekannt ist und b.) auch hier eine hohe Dunkelziffer existiert) dürften tendenziell auch einige als bisher unentdeckte Leichen in irgendwelchen Wäldern vergraben, in Seen versenkt, eingemauert oder was weiß ich sein. Die tatsächliche Anzahl an Tötungsdelikten dürfte von offiziellen Zahlen und Statistiken klar abweichen.

Mir sind auch Fälle bekannt wo schlichtweg nicht viel getan wurde um sie aufzuklären aber dieser scheint mir nicht so zu sein. Zum einen weil vorerst die ganze Familie verschwunden ist und auch eine Minderjährige involviert war, zum anderen weil bereits vor der Auffindung des Vaters eine klare Bedenklichkeit auf den ersten Blick erkennbar war. Dementsprechend dürfte man hier auch wirklich einiges unternommen haben (ob genug, da enthalte ich mich) und der Fall ist ja auch öffentlich stark präsent gewesen und teilweise sogar heute noch.

Man könnte über abenteuerliche Theorien sprechen in denen Mutter und Tochter noch leben, das Gegenteil wurde immerhin noch nie bewiesen, aber sehr wahrscheinlich ist das natürlich nicht. Man muss vielleicht gar nicht all zu viel spekulieren, dass Körper über einige Jahre oder überhaupt nie aufgefunden werden, würde hier ja bei weitem nicht zum ersten Mal passieren.

swinedog schrieb:Aber es wurde doch von den EBs gesagt, dass das gefundene Motiv eben keine mögliche Trennung gewesen wäre.

Ich würde ja sehr gerne das Zitat nochmal nachlesen, leider funktioniert der Link im Wiki nicht mehr.
Hm, wenn das Motiv keine Trennung war, heißt ja noch nicht, dass keine Trennung im Raum stand?

Calathea schrieb:ielleicht wäre es in der Nachbarschaft aufgefallen, wenn er die Tonnen nicht herausgestellt hätte.

Vielleicht war ja sogar etwas Verdächtiges in den Tonnen drin, was dann die Müllabfuhr für ihn beseitigt hat? Sicher keine Leichen, aber vielleicht eine Waffe?

Ich hatte eher in

AlteTante schrieb:Vielleicht war ja sogar etwas Verdächtiges in den Tonnen drin, was dann die Müllabfuhr für ihn beseitigt hat? Sicher keine Leichen, aber vielleicht eine Waffe?

Man kann auch Leichen in Mülltonnen entsorgen ohne dass es bemerkt wird. Zum Beispiel den Fall Georgine K. aus Berlin.

kittyka schrieb:Man kann auch Leichen in Mülltonnen entsorgen ohne dass es bemerkt wird. Zum Beispiel den Fall Georgine K. aus Berlin.

Ich denke bei Georgine waren es eher Müllcontainer, in Mehrfamilienhäusern. Bei normalen Mülltonnen würden m.E. nach zwei Leichen auffallen anhand des Gewichtes

kittyka schrieb:Man kann auch Leichen in Mülltonnen entsorgen ohne dass es bemerkt wird. Zum Beispiel den Fall Georgine K. aus Berlin.

Die Polizei hat festgestellt, dass die Tonne zu klein gewesen wäre.
Wie ich schon schrieb, ist es etwas ganz "Normales", dass Suizidenten kurz davor noch mal alles in Ordnung bringen. Das Argument, "denen kann doch egal sein, was hinterher ist" greift halt nicht.

Tritonus schrieb:Die Polizei hat festgestellt, dass die Tonne zu klein gewesen wäre.
Wie ich schon schrieb, ist es etwas ganz "Normales", dass Suizidenten kurz davor noch mal alles in Ordnung bringen. Das Argument, "denen kann doch egal sein, was hinterher ist" greift halt nicht.

So sehe ich das auch.
Die Mülltonne sollte ganz einfach einen geregelten Ablauf darstellen, was für mich die Theorie eines lange vorher geplantes Handeln unterstützt. Ebenso die Verbringung der Leichen, die ganz gezielt irgendwo in ein vorbereitetes Grab verbracht wurden.
Was die Leichenhunde angeht: Er hat m.E. Miri Mittwoch nachmittag betäubt und außer Haus gebracht, dann getötet und evtl in einem vorbereiteten Grab (Pferdehof?) begraben. (s. Besuch Pferdehof)
Seine später nach Hause kommende Ehefrau hat er ebenso in die "Natur" führen können, da ja Miri nicht anwesend war und ihre Mutter mit Sicherheit wissen wollte, wo sie ist und wie es ihr geht.
D.h. auch die Ehefrau wurde von ihm an einen für ihn sicheren Ort verbracht, getötet und dort vergraben.

Dass er seiner Angehörigen planlos umbrachte und irgendwo versenkte, schließe ich aus. Er hat das sehr effizient geplant und durchgeführt.

Diarmuid schrieb:Er hat m.E. Miri Mittwoch nachmittag betäubt und außer Haus gebracht, dann getötet und evtl in einem vorbereiteten Grab (Pferdehof?) begraben. (s. Besuch Pferdehof)

Möglich.

Diarmuid schrieb:Seine später nach Hause kommende Ehefrau hat er ebenso in die "Natur" führen können, da ja Miri nicht anwesend war und ihre Mutter mit Sicherheit wissen wollte, wo sie ist und wie es ihr geht.

Dazu würde mich interessieren, wie sehr sich die Mutter bemüht hat, gleich nach der SMS um 13.45 Uhr bzw weit vor Schichtende nach Hause zu kommen!
Falls es eine Planung gab, muss doch die Uhrzeit, zu der die Mutter zu Hause eintrifft, die grosse "Unbekannte" gewesen sein.
GLEICH/ SOFORT loszufahren, hätte ja wohl bedeutet, dass Miri noch gar nicht auf dem Reiterhof gewesen wäre. Was dann?
Die Mutter kam 16.50 heim. Sie hat weder einen Notruf abgesetzt, noch versucht, ihre evtl abwesende Tochter telefonisch zu erreichen. Mglw war noch alles in Ordnung. Mglw war Miri auch betäubt iSv: Sie hatte wieder Bauchschmerzen und ihr Vater hatte ihr ein schmerzlinderndes / Schlafmittel gegeben, sodass die Mutter es nicht verdächtig fand, dass Miri nachmittags "schlief"?

Ich glaube das würde hier schon mal angeschnitten, aber meiner Meinung nach sind die ominösen Bauchschmerzen von Miriam im Zusammenhang mit der Tat zu sehen.
Nicht selten haben derartige Probleme auch einen psychischen Hintergrund. Und man fand hier offenbar keine körperlichen Ursachen für Miriams Beschwerden.

Ja, das kann durchaus psychosomatisch gewesen sein bei Miriam. Hat vielleicht gemerkt, dass es kriselte bei Mama und Papa, vielleicht gab es auch schon Streit, handfeste Auseinandersetzungen, oftmals geht es hinter der schönen Fassade richtig böse zur Sache.

Andererseits wurde zu den Bauchschmerzen schon so viel spekuliert: Schlimme Krankheit, sexueller Missbrauch, komplett ausgedacht... Wir wissen es halt nicht. Kinder in dem Alter haben schon mal Bauchschmerzen, ist jetzt auch nicht so selten und kann eine ganz harmlose Ursache gehabt haben. Also nicht mal psychisch bedingt, sondern einfach Bauchweh. Wer weiß.

@swinedog
Meine Tochter hatte immer "Bauchweh", wenn sie keine Lust oder Angst hatte, in die Schule zu gehen. Ich als Kind übrigens auch :-) Und bei so ziemlich allen, die ihre Kindheit nicht vergessen haben, war das ebenfalls so...
Womit ich allerdings nichts verharmlosen will. Miriams Bauchschmerzen können auch ernste Gründe gehabt haben.

Und wenn sie Gift bekommen hat und dadurch die Bauchschmerzen.
In Miris Alter kann man Schmerzen eigentlich gut lokalisieren...die Bauchschmerzen für jegliche Art von Körperschmerz kennt man eher von kleinen Kindern.

Wobei natürlich psychosomatisch immer möglich ist.