swinedog schrieb:Eine Funkzellenauswertung könnte ja erfolgt sein, weiß man nicht. Braucht gar kein Google dafür.
Hoffentlich war es so. Und falls jemand z. B den Flugzeugmodus eingeschaltet hat, ist GPS trotzdem weiter bereit und damit die Google Zeitachse.
swinedog schrieb:Dass auf Verdacht einfach mal die privaten Daten von hunderten Nutzern eines US-Dienstleisters eingesehen werden, funktioniert in einem Rechtsstaat zum Glück nicht. Einen richterlichen Beschluss für sowas zu bekommen ist schon utopisch. Google würde da auch nichts rausrücken.
Nunja, was ist daran so schlimm? Datenschutz hat eh in vielen Bereichen einen totalen Sockenschuss. Sogar die USA betreiben nicht so einen Wahnsinn, wie wir hier gerade.
Aber davon abgesehen- ein Massen DNA Test macht nichts anderes. Er erhebt die fraglichen Datensätze und bittet die entsprechenden (tausenden) Zielpersonen zum DNA Test, der sogar mehr Aufwand für den Angeschriebenen bedeutet. Und warum wird er angeschrieben? Weil er (zumeist ) ein Mann ist und das allein ausreicht, um ihn in den Fokus zu bringen.
So- nun haben wir den Wilhelmshof und nehmen uns mal 5 Quadratkilometer als Erhebungsregion. Er liegt so einsam, dass hier nur wenige Menschen (200) in Frage kommen. Und sie kommen in Frage, weil sie eben da waren. Das bedeutet ja nicht, dass sie verdächtig sind. Es ist ein Ausschlussverfahren, mehr nicht.Und diese Zielpersonen schreibt man an und bittet freundlich um die Nutzung der Bewegungsdaten zur Aufklärung eines Vermisstenfalls, falls überhaupt erforderlich.
Man kann das auch noch eleganter machen, indem Google einfach eine anonymisierte Map aller Zeitachsen des fraglichen Raums zu Verfügung stellt. Das allein würde den Ermittlern möglicherweise schon extrem helfen.
Natürlich müssen nicht alle Meschen dort ein Android-Handy dabei haben. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zeitachsen Map Bewegungen zeigt, die den Ermittlern nicht bekannt waren.
Und was soll das auch für ein Datenschutz sein, der den potentiellen Entführer deckt? Falls z. B ein Bewegungsmuster am Tag des Verschwindens um 19:00 Richtung Wald ging- das sollte man wegen dem Datenschutz nicht überprüfen? Kann ja wohl nicht sein.
Ich glaube nicht, dass die Zeitachse bei Google Maps schon automatisch bei deutschen Ermittlungen hinzugezogen wird, aber es gibt effektiv keinen Unterschied zur Datenspur eines Netzbetreibers.
swinedog schrieb:Nur dann, wenn aus den Daten deutlich hervorgehen würde, dass er zum tatrelevanten Zeitpunkt nah an der Familie war, wäre das ein Indiz.
Aber das ist eh alles Makulatur, weil die Daten niemals herausgegeben würden.
Stimmt nicht, in USA wird das so schon gemacht. Also könnten die deutschen Behörden das möglicherweise auch nutzen, auch wenn es ihnen vielleicht noch nicht so geläufig ist.
Aber um Ingas Verschwinden aufzuklären, wäre dieser einsam liegende und besondere Ort des Verschwindens geradezu perfekt gewesen. Leider ist es jetzt schon vier Jahre her.
https://www.mactechnews.de/news/article/Google-Maps-Timeline-Wie-die-Polizei-den-Standortspeicher-als-Schleppnetz-nutzt-172157.htmlUnschuldiger in Untersuchungshaft
Nicht jeder, der sich in der Nähe eines Tatort aufhielt, ist für die Ermittler automatisch ein Verdächtiger. Allerdings hat es bereits Fälle gegeben, in denen Unschuldige lediglich wegen des Standortverlaufs ins Visier der Fahnder gerieten. Im Bundesstaat Arizona etwa verbrachte ein Mann eine Woche in Untersuchungshaft, weil er sich den von Google an die Behörden übermittelten Daten zufolge am Ort eines Mordes aufgehalten hatte und aus seinem Auto heraus Schüsse abgegeben worden waren. Erst nach sieben Tagen stellte sich heraus, dass er unschuldig war: Das Fahrzeug war zum Tatzeitpunkt vom ehemaligen Lebenspartner seiner Mutter benutzt wurden, dieser wurde verhaftet.