Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Rick_Blaine schrieb:Man kann davon ausgehen, dass die Polizei eine Funkzellenabfrage und was sonst erlaubt und technisch möglich ist, durchgeführt hat. Die sind ja nicht blöd.

Aber offensichtlich hat das zu nichts geführt.

Google ist auch nur eine Datenspur, aber viel genauer als die schnöde Abfrage, ob sich ein Handy in eine Funkzelle eingeloggt hat.

Der genaue Bewegungsablauf wäre sichtbar gewesen.Und das haette gerade bei der Insellage des Ortes wichtigste Informationen liefern ( können).

Für jeden Tag gibt es eine neue Strecke sowie in der dazugehörigen Auflistung die Details zu den von euch besuchten Orten. Der Weg wird jeweils durch blaue Linien inklusive Details zum Zeitraum und der Geschwindigkeit angezeigt, die Haltepunkte werden als Markierung auf der Karte dargestellt. In den meisten Fällen sind die Haltepunkte sehr akkurat und zeigen sehr zuverlässig, welchen Ort ihr besucht habt

https://www.googlewatchblog.de/2019/05/was-google-hier-maps/

Dawn schrieb:Handys mit Android Betriebssystem haben aktuell mächtige 76 % Marktanteil und da kann man ohne Google Konto eigentlich nichts machen (Google Play, Maps, Earth,Youtube, Chrome etc.) moderne Handys schalten GPS automatisch zu.

Ich habe seit einem Jahr ein Android und ein relativ neues Handy. Gerade getestet, die Zeitachse war bis jetzt ausgeschaltet. Ich musste gerade noch eine letzte Zustimmung geben. Die Daten der vorherigen Tage sind deshalb auch nicht abrufbar.

Elduderina schrieb:Ich habe seit einem Jahr ein Android und ein relativ neues Handy. Gerade getestet, die Zeitachse war bis jetzt ausgeschaltet. Ich musste gerade noch eine letzte Zustimmung geben. Die Daten der vorherigen Tage sind deshalb auch nicht abrufbar.

Eigentlich ist sie per Standard angeschaltet, das kann aber durch das Datenschutzgesetz verändert worden sein.

Dawn schrieb:Eigentlich ist sie per Standard angeschaltet, das kann aber durch das Datenschutzgesetz verändert worden sein.

Beim iPhone kann man die Zeitachse seit Jahren an- oder abschalten, beim Android wird es das gleiche sein. Ob der Täter nun ein solches Handy hatte, ob er die Zeitachse nutzte ist viel Spekulation die uns im Forum zumindest nicht weiter bringt.

Zudem man, bei mir zumindest, fehlende Orte manuell hinzufügen konnte.
Google fragte "Wo waren Sie zu der und der Zeit?"
Somit ist dies auch manipulierbar.

Elduderina schrieb:Beim iPhone kann man die Zeitachse seit Jahren an- oder abschalten, beim Android wird es das gleiche sein. Ob der Täter nun ein solches Handy hatte, ob er die Zeitachse nutzte ist viel Spekulation die uns im Forum zumindest nicht weiter bringt.

Ich finde, das Wissen um diese Zeitachse ist wichtig.Und hätte man sie damals genutzt , hätten vier weitere Jahre ratloser Spekulation im Forum moeglicherweise schon damals ein Ende haben können.

Leider scheint es nicht so zu sein, dass die Ermittler dieses Werkzeug hinzugezogen haben.
Wie 90% aller Handyuser nicht einmal wissen, was die Google Zeitachse ist, was sie tut und erst recht nicht, wie man sie abschaltet.

In dem Fall des vietnamesischen Mädchens, das in Potsdam still und leise, innerhalb von Sekunden, aus einem Einkaufszentrum entführt wurde, konnten die Spürhunde keine Fährte bis zum dem Wohnhaus/Wohnung des Täters aufnehmen. Das Mädchen hatte sich selbst aus der Wohnung befreit als ihr Entführer schlief. Ähnlich könnte ich mir Ingas Verschwinden auch vorstellen mit dem Unterschied, das Inga sich nicht befreien konnte und sie den Täter, wahrscheinlich bereits mehr oder weniger kannte bzw. schon einmal gesehen hatte.

Ich lese aber auch, das Täter im Bereich Kindesentführung solche Taten minutiös und bis ins Detail planen bzw. die Umgebungsbedingungen für ihre Handlungen schaffen. Dafür soll es im Darknet die entsprechenden Plattformen, Strukturen, Wunschlisten, Datenbanken und Zuarbeit geben. Ist alles nur Spekulation, zumal der Besuch der Familie auf dem WH eine spontane Entscheidung war. Obwohl spontan hier relativ für mich ist, spontan im Sinne von wurde noch gar nicht angedacht oder wurde bereits angedacht aber die Entscheidung erst genau an dem Wochenende getroffen?

Ich habe meine Gedanken dazu schon in einem früheren Post geäußert und glaube, dass der Täter der Familie irgendwie bekannt ist aber mit zusätzlicher Hilfe gehandelt hat.

Es macht für eine Hundenase aber einen eklatanten Unterschied, ob sie die Spur in einem Einkaufszentrum oder einem Waldgebiet verfolgen soll.

Viele (professionelle) Kriminelle verwenden sogenannte "Burner", billige Handys mit einer SIM-Karte zur einmaligen Verwendung und danach nie wieder. Die SIM-Karte wird anschließend zerstört und das Handy entsprechend entsorgt. Da ist kein GPS oder ähnliches eingeschaltet.

@LA-Woman

… inga waere zum trinken ins haus gegangen, das haetten auch die kinder und der bruder der polizei gesagt und sei danach nicht mehr gesehen worden und sie waere nicht mit zum holzsammeln gewesen. ...

Das scheint mir ein sehr interessanter Hinweis zu sein, auch wenn er über das zugegebenermaßen wenig verlässliche Facebook veröffentlicht wurde und letztendlich Kinder die Informationsquelle sind. Bekanntlich sagen ja Kinder und Narren die Wahrheit! Es würde nämlich mit einem Schlag ein Szenario ermöglichen das bisher nicht denkbar war und gleichzeitig die 'Erkenntnisse' der Suchhunde bestätigen. Darüber hinaus öffnet sich möglicherweise auch noch ein Zeitfenster in dem das Kind unauffällig vom Hof weggebracht werden konnte.

Das folgende Szenario wäre nun evtl. möglich:
Inga sagt ihren Eltern, dass sie Durst hat, diese schicken sie ins Haus weil dort Getränke sind. Dies bekommt der Täter mit und folgt ihr unauffällig oder er war bereits im Haus als Inga hineingeht. Dort kommt es zu einem Vorfall den Inga nicht überlebt.
Als erstes stiftet der Täter nun Verwirrung, indem der die Kinder zum Holzsammeln auffordert, so dass sich die Kinder über das Gelände verteilen und am Ende nicht mehr genau gesagt werden kann wann Inga zuletzt gesehen wurde.
Die zweite Aktion betrifft die Erwachsenen, denen schlägt er vielleicht vor, dass er noch kurz nach Uchtspringe fährt um etwas zum Grillen zu besorgen. Wenn er Glück hatte, wurde das Fehlen Ingas erst nach seiner Rückkehr bemerkt.

Die Polizei hat übrigens immer gesagt, dass in alle Richtungen ermittelt wird!

Quiver schrieb:Es macht für eine Hundenase aber einen eklatanten Unterschied, ob sie die Spur in einem Einkaufszentrum oder einem Waldgebiet verfolgen soll.

Auf dem Wilhelmshof wurde aber eine Spur aufgenommen und im Wald nicht. Später auf dem Berliner Ring und dann noch einmal in der Nähe von Dresden.

waldläufer schrieb:n sogenannte "Burner", billige Handys mit einer SIM-Karte zur einmaligen Verwendung und danach nie wieder. Die SIM-Karte wird anschließend zerstört und das Handy entsprechend entsorgt. Da ist kein GPS oder ähnliches eingeschaltet.

Wie kommt man in diesen Fällen an die SIM-Karte? Man muss sich ausweisen, wenn man eine kaufen will bzw. spätestens beim Aktivieren.

Quiver schrieb:Wie kommt man in diesen Fällen an die SIM-Karte? Man muss sich ausweisen, wenn man eine kaufen will bzw. spätestens beim Aktivieren.

Denkst Du jetzt an den ehrlichen Otto-Normalverbraucher der bei Saturn einkaufen geht oder an Kriminelle die sich diese Dinge aus dem Darknet oder Ausland beschaffen?

@waldläufer

Auf dem Wilhelmshof wurde aber eine Spur aufgenommen und im Wald nicht. Später auf dem Berliner Ring und dann noch einmal in der Nähe von Dresden.

Diese Spuren vom Berliner Ring und Dresden sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Trugspuren wie im Fall Maria Baumer.



Am Freitag kamen zwei Suchhunde – so genannte Mantrailer – samt Hundeführern aus der Oberpfalz in den EN-Kreis, um der Vermissten nachzuspüren. „Wir haben etwas gefunden, wollen diese Spur aber in der kommenden Woche noch überprüfen“, sagt Hundeführer Markus Stopfer im Gespräch mit dieser Zeitung.

https://www.wp.de/staedte/ennepetal-gevelsberg-schwelm/vermisste-regensburgerin-spur-fuehrt-nach-gevelsberg-id7965479.html

100 m um ein Kind abzugreifen..kennt sich dort jemand aus ? Da sind doch überall Gebäude und somit auch unerwartete Menschen / Personen..
gibt es dort eine gute Gelegenheit , vom Grillplatz zurück zur Küche wo die Mutter war ?
gut , also jemand schnappt sich erfolgreich die kleine Inga. Er muss sie aber schnell vom Hof wegbringen. Es ist doch klar , das zeitig nach ihr gesucht wird. - Wie ich auch schon einmal erwähnt, konnte ein Täter gar nicht wissen wo zuerst nach ihr gesucht wird.
Also schnell vom Hof runter, bevor dort der "Teufel" los ist.
dann dürfte der Täter ein Fahrzeug sehr in der Nähe des Abgreifeortes geparkt haben.
Wer darf auf den Hof so weit drauf fahren ? eigentlich nur Mitarbeiter und die Bewohner. Ich nehme an, das alle anderen weit vorne auf dem Besucherparkplatz parken müssen.

wo hat denn die erwachsene Tochter der Bekannten nach Inga gesucht ? sie hat doch als Erste nach ihr gesucht.

ist ihr gar nichts aufgefallen ? Hat sie auch laut nach Inga gerufen, oder nur so nach ihr gesehen ? wenn sie laut gerufen hätte, wären schnell andere Menschen auf sie aufmerksam geworden.
Ich denke sie hat einfach so nach ihr geschaut.

Was ich nicht verstehe, das praktisch niemandem irgend etwas merkwürdiges aufgefallen ist, eine Person die dort nicht hinpasst. Ein Auto mit merkwürdigem Kennzeichen, ein Mensch mit komischen Verhalten.

Nichts dergleichen.

Entweder ist das die perfekte Entführung/Verschleppung.
Nur so etwas gibt es in der Realität eben nicht, jeder macht Fehler, hinterlässt Spuren, selbst mit entführten Kind, und dann? Ganz so einfach stelle ich mir das für einen Täter nicht vor. Er darf von niemandem gesehen werden, mit Kind wäre auffällig. Und hier soll der/Täter keinerlei Fehler gemacht haben?!

Oder sie ist bei einem Unfall spurlos verschwunden, woran ich aber nicht glauben mag.
Gibt es in dieser Richtung nicht schon Kameras welche z.b. Aus der Höhe Knochen Teile erkunden/erkennen können?

@musikengel

gut , also jemand schnappt sich erfolgreich die kleine Inga. Er muss sie aber schnell vom Hof wegbringen.

Ich glaube nicht, daß Inga auf einem der Wege geschnappt wurde, vielmehr denke ich, daß die Tat in dem Haus passiert ist in das sie absolut freiwillig ging, entweder um etwas zu trinken,zu essen oder auf die Toilette zu gehen oder ...
Wenn da ausser dem Täter niemand mehr anwesend war hatte er leichtes Spiel. Das tote Kind konnte er dann ungesehen z.B. in den Kofferraum seines Autos verbringen und kurz danach oder bereits während der Suche nach Inga unter einem Vorwand das Gelände verlassen und die Leiche zumindest temporär irgendwo ablegen.

Bin neulich im Internet über folgenden Artikel aus der Volksstimme vom Mai 2014 gestolpert:

https://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1271736_Fuenfjaehrige-soll-Lockvogel-gewesen-sein.html

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nach dem Schlag gegen einen Pädophilenring in Aschersleben. Noch sind viele Fragen offen.

Magdeburg (dpa) | Bei dem von der Polizei gesprengten Treffen mutmaßlicher Pädophiler in Sachsen-Anhalt soll der Hauptverdächtige seine fünf Jahre alte Nichte als Lockvogel eingesetzt haben. Die insgesamt elf Verdächtigen nahmen das fünfjährige Mädchen mit, um etwa auf Spielplätzen Kontakt zu anderen Kindern aufzubauen, wie Ermittler Holger Herrmann am Montag in Magdeburg sagte.

Das Kind sei zunächst in die Obhut des Jugendamtes gekommen; die Behörde habe es später an den Vater übergeben.

Die Verdächtigen sollen zu einem Pädophilennetzwerk gehören. Am Wochenende hatten sie sich auf Einladung eines 54-Jährigen in Aschersleben getroffen. Dabei machte die Polizei sie dingfest. Inzwischen sind sie wieder frei.

Das war genau ein Jahr vor dem Verschwinden von Inga und ebenfalls in Sachsen-Anhalt. Mein Gefühl sagt mir, dass das Verschwinden von Inga nicht die Tat eines Einzeltäters war. Auch das intuitive Misstrauen der Mutter am Tag des Verschwindens wird wohl nicht ganz unbegründet gewesen sein.

Heribert schrieb:Was ich nicht verstehe, das praktisch niemandem irgend etwas merkwürdiges aufgefallen ist, eine Person die dort nicht hinpasst. Ein Auto mit merkwürdigem Kennzeichen, ein Mensch mit komischen Verhalten.

Genau die sind es meist nicht, die die sich auffällig verhalten. Ich glaube eher, das alles ins Bild gepasst hat und die Person(en) sehr gewöhnlich und unauffällig war/waren.

musikengel schrieb:Wer darf auf den Hof so weit drauf fahren ? eigentlich nur Mitarbeiter und die Bewohner. Ich nehme an, das alle anderen weit vorne auf dem Besucherparkplatz parken müssen.

Peoplevs.... schrieb:Wenn man sich mal den Wilhelmshof bei Google Maps von oben ansieht, gibt es durchaus nicht nur diese eine offizielle Zufahrtsstraße und eben den Wald als Option, sondern wie es aussieht mehrere kleine Wege. Unter anderem ja auch zu anderen Liegenschaften, bspw. etwas westlich vom Wilhelmshof (Draufsicht Google Maps).

Da sich die Mitarbeiterwohnungen (Häuser) direkt an der Waldgrenze befinden, wäre es gut möglich, das Inga über einen der vielen Waldwege nach Norden verbracht wurde ohne dabei Geruchsspuren zu hinterlassen (was möglich sein soll).

Original anzeigen (0,2 MB)

@waldläufer
Also gehst Du von einem Inside-Job aus, d.h jemand von den dort Anwesenden hat mit dem Verschwinden zu tun.
Praktisch wäre der Täterkreis somit stark eingeschränkt auf ca 200 Personen. Da müsste doch was zu ermitteln sein.

Falls es der große Unbekannte war, der an diesem Tag zu diesem Grillplatz gekommen ist und sie dort ab gegriffen hat, sehe ich die Chancen den Fall zu lösen bei 0%.

Daher würde ich mich auf die damals anwesenden Personen konzentrieren.