Helen559 schrieb:. Da stehen ja wirklich mal ein paar Hintergründe drin.
Na ja, aber im Protokoll stehen halt die Aussagen des Innen- und des Justizministeriums zu den angesprochenen Fragen, die sich im MDR-Artike nicht finden. Man muss ja immer beide Seiten betrachten.
Und da finde ich nicht, dass der Artikel zB zu der Psychologin Klarheit gibt, aber das Protokoll auch nicht.
Richtig ist ja, dass eine operative Fallanalyse wird von speziell fortgebildeten erfahrenen Polizisten, Kriminalisten (nicht Kriminologen) und einigen Psychologen durchgeführt wird Sie verfügen über die gleichen polizeilichen Erfahrungen und haben die gleichen polizeiinternen Aus- und Fortbildungen. In der Regel sind es Kriminalbeamte, die nach ihrer Polizeiausbildung mit Studium an einer Fachhochschule noch ein Studium der Psychologie an einer Universität absolviert haben.
Bei der Fallanalyse zieht der Fallanalytiker Schlüsse auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse anhand von Indizien, Spuren am Tatort und den Umständen der Straftat. Dabei schließt er auf das Verhalten des Täters und kann unter Umständen daraus Muster erkennen, die auf statistischer Basis mit spezifischen sozio-ökonomischen Merkmalen in Verbindung gebracht werden können. Insofern ist es nicht unbedingt die Psychologie, sondern vielmehr sind es zuerst die Kriminalistik, und dann die Kriminologie und die Soziologie, die als wichtigste Hilfswissenschaften hinzugezogen werden.
Wikipedia: FallanalytikerNun ist die Frage, ob die beauftragte Psychologin, jetzt mal unabhängig von der Qualifikationsfrage, hier so eine Fallanalyse erstellen sollte. Viele Spuren bzw. Indizien, die hätten analysiert werden können, gab es ja nicht. Um nicht zu sagen: gar keine Spuren, jedenfalls so weit wir wissen. Oder sollte die Psychologin eher die Glaubhaftigkeit der Aussagen der Bewohner des Wilhelmshofs, bekanntlich einer ganz speziellen Klientel, beurteilen? Oder das mögliche Verhalten eines Kindes in Ingas Alter bei einer Entführung, bei einem Unfall etc.?
Je nachdem, wie der Gutachtenauftrag lautete und wie er erfüllt wurde, kann man doch erst dann sagen, ob die Beauftragung dieser speziellen Person ein Fehler war oder nicht.
Wie auch immer, im MDR-Artikel klang ein bisschen die Enttäuschung von Ingas Mutter über die Sitzung des Ausschusses durch. Was immer sich die Mutter vom Ausschuss erwartet, ich hoffe, es geht für sie in der nächsten Sitzung in Erfüllung.