Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst
03.11.2023 um 11:10@Sonnenblume23 Dann waren dort am bewussten Tag, außer den Kindern der Gastfamilie und denen der Besucher, nur Erwachsene?
sallomaeander schrieb:Also im Sinne von "das ist unsere Tischtennisplatte, haut hier ab" oder so ähnlich.Genauso sehe ich das auch. Inga nahm die Dynamic der verschiedenen Gruppen auf dem Hof schon bewusst wahr, ohne damit umgehen zu können. Eine gewisse Sicherheit gab ihr evtl., sich von allem abzusondern und mehr bei der Mutter zu sein. Deshalb wurden vielleicht auch keine anderen Kinder aufgefordert zu helfen, damit die Kleine etwas zur Ruhe kam.
capslock schrieb:Beonders dubios finde ich das Verhalten der Gastfamilie.Ebenso. Ich denke, da wurde zu wenig recherchiert in diese Richtung. Ich hoffe, dass die neuen Ermittler endlich etwas finden und der/die Täter gefasst bzw. ermittelt werden.
capslock schrieb:In den letzten Monaten waren jugendliche Täter/innen in den Medien. Schließt man so etwas im Fall Inga komplett aus? Ein Jugendlicher überschätzt sich vielleicht eher derart, oder ist naiver bei der Tatbegehung und kam eher durch Zufall und ungünstige Umstände für Inga mit seiner Tat (bis heute) davon.Diesen Gedanken hatte ich hier auch schon einmal in ähnlicher Form geäußert, dieser Beitrag fiel aber in Ungnade. Leider wird nicht unterschieden zwischen den Kindern der G.s bzw. der Gastgeberfamile (die natürlich niemand verdächtigt, ganz klar) und den vielen anderen Kindern und Jugendlichen, die, aus welchen Gründen auch immer, gleichfalls vor Ort gewesen sein können.
sallomaeander schrieb:Hat ein Kind oder ein Jugendlicher ernsthaft die Möglichkeit, sich eines Kindes zu bemächtigen, und es ohne erwachsene Hilfe dauerhaft verschwinden zu lassen?
sallomaeander schrieb:Aber wie wahrscheinlich ist das? Hat ein Kind oder ein Jugendlicher ernsthaft die Möglichkeit, sich eines Kindes zu bemächtigen, und es ohne erwachsene Hilfe dauerhaft verschwinden zu lassen?Diesbezüglich wäre halt ggf. ein Klassiker an Sandbodenunfall dran wie z.B.
Zeralda schrieb:Vier tobende Kinder versuchten, in einen Dachsbau zu krabbeln, oder spielten verstecken, nur eins passte rein und verschwand auf nimmer wiedersehn. Der Rest hat's nicht in Gänze mitbekommen oder schwieg aus Schuldgefühl schockiert für immer.Dachsbau? Streiche Dachsbau, setze Kanalisationsrohr, dann errinnert Dein Gedanke ein klein wenig an diesen Fall:
sallomaeander schrieb:Dachsbau? Streiche Dachsbau, setze Kanalisationsrohr, dann errinnert Dein Gedanke ein klein wenig an diesen FallDas die ggf vorhandenen Rohre kontrolliert wurden und wahrscheinlich auch alte, davon kann man m.E. ausgehen. Da ist auch wahrscheinlicher, dass die Hunde finden würden und Kanalisation wird so weit ausserhalb auch nicht sein.
Zeralda schrieb:Alte Bunker, Brunnen, Stollen so vorhanden, dann schon eher.Oder Eiskeller, Zisternen, oder eben vergessene Brunnen. Ich hatte mal versucht, alte Landkarten der Altmark zu bekommen, leider war das, was ich erlangen konnte, unbrauchbar für diesen Zweck.
capslock schrieb:Richtig kompliziert wird es, wenn Inga noch nicht wirklich verschwunden war, als man sie im Wald suchte, sondern erst verschwand, als sie mehr oder weniger allein auf dem Gelände um den Grillplatz herum auf den Täter traf?Ein interessanter Gedanke, dass die Anwesenden durch die Suche im/am Wald/rand abgelenkt waren und Inga erst dadurch verbracht werden konnte.
sallomaeander schrieb:und den vielen anderen Kindern und Jugendlichen, die, aus welchen Gründen auch immer, gleichfalls vor Ort gewesen sein können.Na ja, so viele Kinder und Jugendliche, die nicht zum kleinen Kreis der hier schon besprochenen gehören, wird es wohl kaum gegeben haben. Gegen Abend waren die meisten, wenn nicht alle, Besucher der Bewohner wohl nicht mehr da. Und auf dem Gelände gibt es zwei oder drei Mitarbeiterhäuser, die Zahl der potentiellen Kinder und Jugendlichen anderer Mitarbeiter als der Gastfamilie ist daher wohl auch eher sehr begrenzt, falls überhaupt welche vorhanden sind. Dass sich dann daraus Rivalitäten ergeben, die in einem Gewaltdelikt enden, ist daher m.E. doch sehr unwahrscheinlich.
Petersen80 schrieb:Ich bin der Meinung, das Inga nicht in einem Bodenloch, alten Schacht oder Dachsbau verschwunden ist, sondern durch einen oder mehrere Täter verbracht wurde.Das denke ich auch. Trotzdem weiß das fast keiner so wirklich und es sind immer noch mehrere Möglichkeiten offen.
capslock schrieb:Den Zeitraum zwischen der Küche und dem Grillplatz mit den wasserflaschen und die 100m Wegstrecke halte ich für zu kurz und zu riskant für einen planvoll agierenden Täter. Das muss dann wenn jemand gewesen sein, der insgesamt nicht mehr ganz bei Trost war, ein Psychopath, dem es egal gewesen wäre, wenn er erwischt wird. Oder jemand, der dieses Risiko unterschätzt, aber dafür müsste der Täter, mit Verlaub, schon sehr naiv oder dumm gewesen sein.Ja. Und doch ist Inga augenscheinlich genau auf dieser Wegstrecke (so wird es zumindest vermittelt) verschwunden. Was faktisch nicht möglich ist in dem Trubel und dynamischen Geschehen. Wäre so, als wenn ein Fußballer auf dem Fußball Feld verschwindet, natürlich spurlos.
Diarmuid schrieb:Auch ein Übergriff durch Jugendliche wäre denkbar.Denkbar ist (leider) alles.
Zeralda schrieb:Das wäre eben noch eine Unfallidee, wie sie ansonsten eher im Norden, da aber leider relativ oft vorkommt.Selbst das ist nicht zu 100% auszuschließen. Weil alles andere so unwahrscheinlich erscheint.
Rick_Blaine schrieb:Anders wäre es vermutlich, wenn wir von einer grosstädtischen Hochhaussiedlung reden würden etc. Aber ich denke, der Täter in unserem Fall ist sicher ein "Erwachsener." Und das Motiv keine Rivalität.Rick, das sagt mein Bauchgefühl auch. Aber wie hat er/sie das angestellt? Da sind dem Täter schon einige Zufälle zugute gekommen. Ich sag mal so, gäbe es an diesem Tag nicht bessere Möglichkeiten Inga abzugreifen- als abends wo jeder auf den Beinen ist und in Aktion? Ich verstehe das große Ganze nicht.
Heribert schrieb:Rick, das sagt mein Bauchgefühl auch. Aber wie hat er/sie das angestellt? Da sind dem Täter schon einige Zufälle zugute gekommen. Ich sag mal so, gäbe es an diesem Tag nicht bessere Möglichkeiten Inga abzugreifen- als abends wo jeder auf den Beinen ist und in Aktion? Ich verstehe das große Ganze nicht.Richtig, auch mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Tat im Detail so nicht geplant war. Und wenn unter "Insider" verstanden wird, ein Täter, der irgendwie einen Grund hatte, am WH zu sein, dann stimme ich da auch zu. Die Erfahrung mit solchen Taten zeigt auch, dass oft ein Täter zwar eine generelle Disposition zu so einer Tat hat, aber Tatort, Tatzeit und vor allem Opfer sich dann zufällig ergeben. Das haben wir bei den Fällen in Berlin zum Beispiel so gesehen. Es ergab sich für den Täter eine Gelegenheit das Kind zu entführen, und die hat er genutzt. Hätte sich die Gelegenheit an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und mit einem anderen Kind ergeben, hätte er sie dort genutzt. Nur leider ergab sie sich hier und Inga wurde sein Opfer.
Dieser Hof ist in einer gottverlassenen Gegend im Nirgendwo. Keiner kommt dort zufällig hin.
Wenn Entführung war es ein Inside Job, meine Meinung
Rick_Blaine schrieb:Und auf dem Gelände gibt es zwei oder drei Mitarbeiterhäuser, die Zahl der potentiellen Kinder und Jugendlichen anderer Mitarbeiter als der Gastfamilie ist daher wohl auch eher sehr begrenzt, falls überhaupt welche vorhanden sind.Korrekt. Dennoch, und damit meinte ich "viele" Kinder und Jugendliche, können diese prinzipiell auch von anderswoher stammen, aus benachbarten Ortschaften etwa.
Momomo schrieb:Und nun kam evtl. ein Fremder auf sie zu, der genau die richtigen Worte des Trostes fand, weil er die Situation auf dem Hof beobachtet hatte.da macht das mit dem 'Fremden' schon mehr Sinn.. da bin ich mit dir @Momomo einer Meinung..
FadingScreams schrieb:ganz ehrlich? ein Jugendlicher der überschaubaren Gruppe soll Inga ALLEINE so verschwinden lassen dass sie niemand, trotz intensiver Suche findet?Daran kann ich beim besten Willen auch nicht glauben. Das wäre definitiv aufgefallen und so abgebrüht und beherrscht kann ich mir keines der Kinder vorstellen.
daran kann ich überhaupt nicht glauben.. — schon gar nicht, wenn er im Anschluss Hilfe gehabt hätte.
Das Zeitfenster in dem Inga unbeaufsichtigt war und die sofortige, wenn auch planlos erscheinende Suche, lassen so ein Szenario wirklich sehr unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich erscheinen..