Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst
04.11.2023 um 14:12Heribert schrieb:Und doch ist Inga augenscheinlich genau auf dieser Wegstrecke (so wird es zumindest vermittelt) verschwunden.Ja. Aber das heisst nicht, dass der Täter sie dort bereits angesprochen hat. Ebenso kann sie sich von selbst dort wegbewegt haben und ist dem Täter woanders (in einem Gebäude) oder dem umliegenden Nahbereich begegnet. Eventuell während nach ihr im Wald gesucht wurde. Da das Gelände so groß ist. denke ich nicht, dass man es überblicken konnte, während so viele unterwegs waren, um im Wald zu suchen. Wenn sich das Geschehen um Inga weiter von den Ort entfernt, wo sie gesicht wurde, passierte erklärt das zumindest, warum niemand etwas davon bemerkt oder gesehen hat.
Ich gehe davon aus, dass Inga die Umgebung nicht bedrohlich wahrgenommen hat, auch wenn, dann sie allein war. Deswegen muss sie nicht automatisch zur Gruppe oder dorthin wo Trubel war, zurückgekehrt sein. Sie war 5 Jahre, nicht 2 oder 3. Der Reflex sofort zu den Eltern zurück zu wollen ist bei Kindern vor allem gegeben, wenn sie eine Umgebung als neu wahrnehmen, als fremd und unbekannt. War dem so? Es war soweit ich weiss nicht der erste Besuch der Familie auf dem Gelände. Ausserdem war sie den ganzen tag schon dort unterwegs.
Hat man die Kinder genau dahingehend befragt, wo sie sich in der Gruppe überall aufgehalten haben, ausser dem Spielpferd und dem Wald? An welchen Punkten war Inga den Tag über, wo hat es ihr möglicherweise gefallen? Wo gab es interessante Orte für Kinder? Damit meine ich nicht nur Spielmöglichkeiten.
Leider ist alles schon lange her, sodass man manche Spuren nicht mehr finden kann. Wie gründlich wurde auf dem WH alles auf den Kopf gestellt?
Rick_Blaine schrieb:Es ergab sich für den Täter eine Gelegenheit das Kind zu entführen, und die hat er genutzt. Hätte sich die Gelegenheit an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und mit einem anderen Kind ergeben, hätte er sie dort genutzt. Nur leider ergab sie sich hier und Inga wurde sein Opfer.Das sehe ich auch so. Entweder das, oder es handelt sich um einen Täter, was hier zu wenig Beachtung findet, der eigentlich kein Interesse daran hatte, Inga verschwinden zu lassen. Ein Pädokrimineller, der sie beispielweise betäubt und dort irgendwo angegangen hat, bei dessen Tat aber etwas schief ging, sodass er sie verbringen musste. Oder, und das finde ich wahrscheinlicher, jemand der überhaupt keinen Hintergrund bezüglich solcher Sachen hat, sondern in dessen Gegenwart Inga etwas zugestoßen ist. Derjenige hätte dann aus Angst vor Verantwortlichkeit ebenfalls Inga weggebracht. Man sollte meiner Ansicht nach nicht nur von einem intelligenten oder erwachsenen oder rational (oder allen in einem) handelnden Menschen ausgehen. Es gibt Menschen, die in Paniksituationen falsch reagieren, oder anderweitige Probleme haben, Abhängigkeiten, die sie davon abhalten nach so einem Geschehen ihr tun zu offenbaren.
ZB Menschen, die schlechte Erfahrungen mit Polizei und Behörden gesammelt haben. Oder Menschen die in persönlichen Beziehungen Konflikte haben und der Tod eines Kindes, für den sie Verantwortung tragen, ihre ursprüngliche Probleme signifikant verschlimmert.
Als Beispiel: Jemand der selbst Probleme mit dem Jugendamt hat, wird bei Problemen mit fremden Kindern nicht wollen, dass ihm das zur Last gelegt wird. (Dies ist nur ein Beispiel, wahrscheinlich wird das nicht auf jemanden aus dem Familien, Freundes und Bekanntenkreis zutreffen.)
Noch ein Beispiel: Ein Mann, der Probleme mit seiner Frau hat, weil die Kenntnis hat über seine deviante Sexualität, wird auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden wollen mit einem verschwundenen Kind.
Da liegt meiner Ansicht nach der Schlüssel. Wenn es ein Unfall oder die Folge eines anderen Deliktes war, offenbart sich der Täter aufgrund persönlicher Verstrickungen nicht. Und wird dies auch nicht tun. Gleiches kann für jemanden gelten, der etwas gesehen hat.
Es gibt nicht nur intelligente, offene, strategisch denkende Leute auf der Welt, sondern auch ganz viele, die Angst haben in etwas hinein gezogen zu werden. Angst vor Behörden, Angst vor der Polizei, Angst um ihren Ruf.
Ein jugendlicher Täter könnte auch aus irrationaler Angst vor Konflikten mit den Eltern, der Polizei oder Anderen handeln. Hat Inga vielleicht irgendwo zurück gelassen und schweigt bis heute. Diese Tätergruppe finde ich beachtenswert, eben weil sie bis vor kurzem allgemein wenig oder keien Beachtung fand, weil man Jugendlichen das nicht zutraut, oder sie anders befragt, als man es bei Erwachsenen tut. Welche Jugendlichen sich dort aufgehalten haben, weiss wahrscheinlich die Polizei. Ich nehme an es gibt Listen, wer sich dort offensichtlich den Tag über aufgehalten hat. Abgearbeitet wurden die mit Sicherheit, nur wie? Man hat Jugendliche oder gar Kinder sicher nicht so intensiv befragt wie Erwachsene und auf deren Aussagen auch keinen so großen wert gelegt, weil in der Beweisfrage Aussagen von Kindern wackelige Angelegenheiten sind. Sie sind nicht so glaubwürdig wie Erwachsene. Ob nun zu recht oder nicht steht auf einem anderen Blatt Papier.