Der Fall Birgit A. aus Lohmar

MissMary schrieb:Dann hätte man auch gleich Gewissheit gehabt, dass Tiere nicht unkontrolliert fressen und einzelne Leichenteile verschleppen

Eigentlich ist es aber doch von großem Interesse für einen Täter, dass Tier die Leiche möglichst schnell anfressen, in Teile zerlegen und diese dann verschleppen. Dadurch werden ja Spuren vernichtet und es wird viel schwere, die Ablegesituation zu rekonstruieren.

Ich erinner mich an die Aussage des Staatsanwalts in einem Filmbeitrag zum Fall Birgit Rösing, der sagte, dass jemand, der sich mit dem Thema Jagd und damit auch mit Wildtieren gut auskennt in der Lage wäre, eine Leiche so zu präparieren, dass sie besonders schnell von Wildtieren angefressen wird und nach rel. kurzer Zeit nichts mehr von ihr übrig ist.

@Raissa

bei den aktuellen Fragen wird nicht mehr explizit nach Personen am Parkplatz des Gebäudes 669 gefragt (Frage 4 im Jahr 2015)
"Wer hat Personen auf dem Parkplatz, im Bereich des Gebäudes 669 gesehen, die mit dem Verschwinden der Frau Ameis in Verbindung stehen könnten?"

Es wird nunmehr gefragt:

mitH2CO3 schrieb:1. Wer hat Birgit Ameis am Ostersamstag, dem 04.04.2015, allein oder in Begleitung im Bereich des Flughafens Hahn oder der umliegenden Gemeinden gesehen?

Demnach wird eine ganz neue Frage gestellt, die Birgit Ameis im Fokus hat. "Wer hat Birgit Ameis allein oder in Begleitung gesehen."
Wenn man nur nach Personen auf dem PP des Gebäudes 669 fragt, könnte da etwas mitschwingen wie: Frau Ameis wurde dort von einer oder mehreren Personen ggf. überwältigt.
Die jetzige Fragestellung ist offener, berücksichtigt mit der Formulierung "Begleitung" statt "Person" z.B. die Möglichkeit, dass Frau Ameis freiwillig mit jemandem gesprochen hat oder mit der Begleitung unterwegs gewesen sein könnte. (Ich hoffe, es ist verständlich, wie ich das meine.) Zudem erhofft man sich vielleicht auch mal die Sichtung eines Zeugen, der Frau Ameis z.B. alleine auf dem Weg vom Tower zum Apartment gesehen hat.

Raissa schrieb:Aber das Interesse scheint sich jetzt auf den Gemeindeparkplatz verlagert zu haben, oder?

Der Mühlenweg-PP ist und bleibt im Fokus, weil dort ja der Wagen des Opfers gefunden wurde.

mitH2CO3 schrieb:Bei den aktuellen Fragen wird nicht nach Personen am Parkplatz des Gebäudes 669 gefragt.

Aber sie fragen dafür allgemein, ob jemand BA im Bereich des Flughafens gesehen hat, das schließt ja das Gebäude mit ein.

mitH2CO3 schrieb:1. Wer hat Birgit Ameis am Ostersamstag, dem 04.04.2015, allein oder in Begleitung im Bereich des Flughafens Hahn oder der umliegenden Gemeinden gesehen?

Allerdings stimmt es, dass sie nicht explizit nach dem Parkplatz des Gebäudes 669 fragen und auch nicht nach Sichtungen auf dem Weg vom Tower zum Appartementgebäude. Daraus kann man wohl schließen, dass Tower, der Weg zum Appartementhaus, das Appartementhaus selber und der Parkplatz als Tatort auszuschließen sind, denn dann würde sicher konkreter auf Sichtungen in diesem Bereich eingegangen.
Und daraus kann man auch schließen, dass die Ermittler davon ausgehen, dass BA den Täter erst in Lautzenhausen begegnet ist bzw. ihn dort getroffen hat. Es wird zwar gefragt, ob man sie im Bereich des Flughafens in alleine oder in Begleitung gesehen hat, aber ich denke, da würde sehr viel deutlicher und detaillierter drauf eingegangen, v.a. in Bezug auf die konkreten Örtlichkeiten (also das Appartementhaus und dessen Parkplatz), wenn man vermuten würde, dass der Täter dort mit ihr zusammen war.

cododerdritte schrieb:dass der Täter dort mit ihr zusammen war.

Aus welchem Grund hat sie sich denn mit jemanden getroffen? Das ist ja dann die große Preisfrage. Was ist so wichtig, dass sie nicht direkt heimfährt.

MettMax schrieb:Ich nehme an, das die Umhängetasche samt Mobiltelefon später zum Fahrzeug gebracht wurde.
Das Einstellen des Flugmodus kann in der gesamten Mobilfunkzelle erfolgt sein, da bekanntgegeben wurde, das das Handy diese vorher nicht verlassen hat.

Das denke ich auch.

cododerdritte schrieb:Allerdings stimmt es, dass sie nicht explizit nach dem Parkplatz des Gebäudes 669 fragen und auch nicht nach Sichtungen auf dem Weg vom Tower zum Appartementgebäude. Daraus kann man wohl schließen, dass Tower, der Weg zum Appartementhaus, das Appartementhaus selber und der Parkplatz als Tatort auszuschließen sind, denn dann würde sicher konkreter auf Sichtungen in diesem Bereich eingegangen.

So unterschiedlich können Interpretationen sein! Für mich ist das Apartmentgebäude oder der Tower nicht ausgeschlossen, da die Formulierung "Bereich des Flughafens" diese Orte mit abdeckt.

Insgesamt gesehen erscheinen einige Formulierungen der Polizei recht offen gehalten, so dass nicht der Zuhörer oder Leser nicht mehr als nötig interpretiert bzw. in eine Richtung gelenkt wird.

cododerdritte schrieb:Es wird zwar gefragt, ob man sie im Bereich des Flughafens in alleine oder in Begleitung gesehen hat, aber ich denke, da würde sehr viel deutlicher und detaillierter drauf eingegangen, v.a. in Bezug auf die konkreten Örtlichkeiten (also das Appartementhaus und dessen Parkplatz), wenn man vermuten würde, dass der Täter dort mit ihr zusammen war.

Ja, die Fragen/Angaben sind wenig konkret. Wenn die Ermittler nicht sagen würden, dass sie Hoffnung haben den Täter dranzukriegen, könnte man den Eindruck gewinnen, dass da nicht wirklich viele Erkenntnisse -außerhalb des rekonstruierten Tatgeschehens- vorliegen.

Ich frage mich auch nach wie vor, wieso man die Russlanddeutschen in der Gegend nicht auch für die neuen Fragen in russischer Sprache angesprochen hat 🤔

mitH2CO3 schrieb:Ich frage mich auch nach wie vor, wieso man die Russlanddeutschen in der Gegend nicht auch für die neuen Fragen in russischer Sprache angesprochen hat 🤔

Vielleicht weil man jetzt in der Situation ist, dass man die Leiche hat. So wie ich das verstanden habe, hat man 2015 mit diesem Plakat auch in russischer Sprache nicht nur die Russlanddeutschen vor Ort ansprechen wollen, sondern es gab auch eine Reihe russischer Obdachloser (die genaue Quelle habe ich im Moment nicht parat). Diese lebten wohl um den Hahn herum an den Wald- oder Orträndern und man erhoffte sich, dass sie eventuell auf die Leiche gestoßen sein könnten.

Schwierig zu sagen, ob das plausibel ist.

mitH2CO3 schrieb:Ich frage mich auch nach wie vor, wieso man die Russlanddeutschen in der Gegend nicht auch für die neuen Fragen in russischer Sprache angesprochen hat

Die Russlanddeutschen die ich kenne, können alle sehr gut Deutsch. Das mit den Obdachlosen russischer Abstammung mach für mich da schon ehe Sinn, vielleicht sind die einfach nicht mehr dort anzutreffen, weil sich die Situation vor Ort in den letzen 6 Jahren geändert hat.

cododerdritte schrieb:Das mit den Obdachlosen russischer Abstammung mach für mich da schon ehe Sinn, vielleicht sind die einfach nicht mehr dort anzutreffen, weil sich die Situation vor Ort in den letzen 6 Jahren geändert hat.

Das könnte sein, ja.

Haben denn überhaupt viele Bürger aus der Gegend mitbekommen, dass es sich in diesem Fall um ein Tötungsdelikt handelt?
Wenn das Thema noch nicht mal in der deutschsprachigen Gruppe durchgedrungen sein sollte, wie soll man da auf Zeugen hoffen ...

mitH2CO3 schrieb:Haben denn überhaupt viele Bürger aus der Gegend mitbekommen, dass es sich in diesem Fall um ein Tötungsdelikt handelte?

Ich denke schon. Wenn man nach News googelt, findet man auch mehrere Berichte der Regionalzeitungen. Und Lautzenhausen und die umliegenden Ortschaften sind ja recht klein, ich denke so etwas mit regionalem Bezug spricht sich da zusätzlich auch von Mund zu Mund recht schnell rum.

cododerdritte schrieb:Ich denke schon. Wenn man nach News googelt, findet man auch mehrere Berichte der Regionalzeitungen. Und Lautzenhausen und die umliegenden Ortschaften sind ja recht klein, ich denke so etwas mit regionalem Bezug spricht sich da zusätzlich auch von Mund zu Mund recht schnell rum.

Zu hoffen wäre das! Es soll nach den ersten Tagen leider kaum Rückmeldungen gegeben haben, wie hier bereits berichtet wurde.

Ich finde ja, dass es langsam mal an der Zeit wäre, einen Bericht bei Aktenzeichen XY zu bringen!

mitH2CO3 schrieb:Haben denn überhaupt viele Bürger aus der Gegend mitbekommen, dass es sich in diesem Fall um ein Tötungsdelikt handelt?

Ja, schon. Stand überall in der Regionalpresse. Aber dass nach 6 Jahren "neue" Beobachtungen mitgeteilt werden können, ist ja auch ziemlich unwahrscheinlich. Der Aufruf kann sich eigentlich nur an Leute richten, die damals schon was beobachtet haben, es sich aber aus irgendeinem Grund nicht zu melden trauten. Vielleicht ist es auch nur reine Routine.

mitH2CO3 schrieb:Haben denn überhaupt viele Bürger aus der Gegend mitbekommen, dass es sich in diesem Fall um ein Tötungsdelikt handelt?

Naja, also, wer mal "auf dem Dorf" gelebt hat, der weiß, dass solche Geschichten a) sehr schnell die Runde machen und b) teilweise über Jahrzehnte noch in Erzählungen präsent sind. Ich denke mal, dass sowohl das Verschwinden damals als auch der Leichenfund relativ schnell die Runde gemacht haben.

Daher würde ich auch denken, dass, wenn sich niemand meldet, einfach niemand etwas gesehen hat oder es eben andere Gründe gibt, warum sich ein eventueller Zeuge nicht meldet.

mitH2CO3 schrieb:Ich finde ja, dass es langsam mal an der Zeit wäre, einen Bericht bei Aktenzeichen XY zu bringen!

Habe ich bis jetzt auch gedacht, weil ich der Meinung war, dass es wichtig ist, die Leute überregional anzusprechen. weil sich das Geschehen an einem Flughafen abgespielt hat. Klar hat man die in Frage kommenden Passagiere angeschrieben, aber dort sind ja auch noch jede Menge anderer Leute unterwegs, z.B. Angehörige, die jemanden zum Abflug hinbringen oder abholen. Wer da nicht nur eben vor den Eingang fährt und jemanden rauslässt, sondern sein Auto abstellt um denjenigen zur Verabschiedung in die Abflughalle zu begleiten, der hat sich immerhin auf dem Gelände aufgehalten und bewegt und konnte von der Polizei wahrscheinlich gar nicht ermittelt werden.
Da gleiche gilt für Fahrer von Taxis und AirportShuttles.

Aber mittlerweile scheint es sich herauszustellen, dass sich das Tatgeschehen wohl eher in Lautzenhausen (oder im Wald) abgespielt hat. Da ist der Personenkreis, der Hinweise geben könnte ja wirklich lokal beschränkt und Lautzenhausen ist so klein, dass man da wirklich jeden einzelnen Einwohner persönlich befragen kann.
Personen, die wegen des Flughafens in die Gegend kommen, kommen da, obwohl es ja super nah ist, eigentlich nicht hin. Nicht mal, wenn man erst dort bemerkt, dass man seine Zahnbürste zu Hause vergessen hat oder wenn man sich für die Reise noch Proviant kaufen will, weil einem das am Flughafen zu teuer ist, denn in Lautzenhausen gibt es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten.

Insofern ist es in diesem Fall wahrscheinlich gar nicht wichtig, eine möglichst große, überregionale oder sogar internationale Öffentlichkeit anzusprechen.

mitH2CO3 schrieb:Zu hoffen wäre das! Es soll nach den ersten Tagen leider kaum Rückmeldungen gegeben haben, wie hier bereits berichtet wurde.

Ich finde ja, dass es langsam mal an der Zeit wäre, einen Bericht bei Aktenzeichen XY zu bringen!

Liegt wohl einfach daran, dass sich durch den Flughafen haufenweise Fremde in der Gegend aufhalten. Und BA kam von auswärts. Wenn jetzt jemand aus den Ortschaften vermisst gewesen wäre, hätte es sicher von Seiten der Einwohner mehr Suchmaßnahmen gegeben. Könnte ich mir zumindest vorstellen.

XY auf jeden Fall!!!! Vielleicht auch mit mehr Hinweisen zum Tatgeschehen...

brigittsche schrieb:Ich denke mal, dass sowohl das Verschwinden damals als auch der Leichenfund relativ schnell die Runde gemacht haben.

Wahrscheinlich hat schon RTL dafür gesorgt, dass es wirklich jeder mitbekommt, als sie in Lautzenhausen und evtl. auch den umliegenden Ortschaften rumgerannt sind, um die beiden Pilzsammler zu finden.

cododerdritte schrieb:Wahrscheinlich hat schon RTL dafür gesorgt, dass es wirklich jeder mitbekommt,

Genau! "Neulich war sogar das Fernsehen bei uns im Dorf! - Ach, sag blos? - Ja, stell Dir vor, die waren auch bei uns an der Tür und haben gefragt, ob wir was gesehen haben! - Also wirklich, da muss ich aber mal gucken, wann das gesendet wird!" Usw.

Das ist doch nach dörflichen Maßstäben so sensationell, dass das jeder jedem erzählt....

Entweder bin ich jetzt völlig durch den Wind, aber ich dachte, dass ich im Jahr 2019 einen Kurzbeitrag über den Fall Ameis in Aktenzeichen XY gesehen hätte. Wohlgemerkt keinen Filmbeitrag, sondern so eine Art Bericht/Schnellzusammenfassung, an deren Ende Rudi Cerne sagte: In Lohmar sitzt eine Familie, die dringend Klarheit braucht.

Deswegen bin ich erst auf den Fall Ameis aufmerksam geworden.

cododerdritte schrieb:Insofern ist es in diesem Fall wahrscheinlich gar nicht wichtig, eine möglichst große, überregionale oder sogar internationale Öffentlichkeit anzusprechen.

Aber die allermeisten Fälle bei XY sind doch regional. Wenn sich was in Thüringen abgespielt hat, kann man sich keine Hinweise aus z.B. Hamburg erhoffen. Über das Fernsehen erreicht man halt die meisten Leute, auch auf regionaler Ebene. Vielleicht gibt es ja noch andere Kriterien, einen Fall auf XY zubringen, weiß ich jetzt nicht.