"Zwei Fliegen mit einer Klappe" sehe ich eher bei dem möglichen Tötungsdelikt und dem Ablageort.
Ein Tötungsdelikt angenommen, kann ich mir vorstellen, dass Frau Ameis Opfer eines Rache- oder Wut-Tätertyps geworden ist.
Der Auffindeort von Frau Ameis Wagen -am doch etwas abgelegenen Gemeindehausparkplatz- und die Null Spuren in ihrem Wagen,
könnten darauf hinweisen, dass sie dort jemanden getroffen, und ihren Wagen verlassen hat (mußte).
Es scheint mir unwahrscheinlich, dass es sich um eine auswärtige Person gehandelt haben wird oder daß sich Opfer und Täter kannten.
Eine Zufallstat ohne Spuren könnte darauf deuten, dass der Täter Frau Ameis aus einer sich ergebenden Situation "abgegriffen" hat.
Nicht um ihre Routinen wissend sondern zufällig.
Er könnte sie in seinem Wagen mißbraucht und anschliessend getötet haben. Er wollte sich auf keinen Fall länger als nötig mit dem Opfer beschäftigen. Um sich der Leiche schnell zu entledigen wählt er einen Ablageort in der Nähe, der für ihn einen speziellen "Kick" hat.
Allmachtsphantasien könnten ihn beflügelt haben:
"Ich habe Macht über eine Frau, wenn ich das will." "Von der Polizei, den Idioten, lasse ich mir schon überhaupt nichts (mehr?) sagen. Ich bin mächtiger als die." Möglicherweise hatte er bereits -sein narzisstisches Ego- demütigende Kontakte zur Polizei, und legt ihnen seine Macht demonstrierend "das Opfer fast vor die Tür". (Es hat ja nicht jeder Täter einen IQ über 130.)
Zu dem Rache- und Wut-Typ gehören auch etliche jener Vergewaltiger, die immer dann, wenn sie sich sehr geärgert oder eine besondere Frustration im Leben erlitten haben, nachts auf die Pirsch gehen. Und schauen, ob sie nicht irgendeine Frau überfallen können, um den gekränkten Selbstwert auf diese Weise wieder zu stabilisieren. Zumindest kurzfristig.
Wählen diese Täter ihre Opfer zufällig?
Zunächst muss man festhalten, dass die meisten Vergewaltigungsopfer keine fremden Frauen sind. In der Regel kennen sich Täter und Opfer. Dagegen ist der Vergewaltiger, der als Fremder hinter einer dunklen Ecke hervorspringt, eher selten. Doch wenn wir schon von dieser Tätergruppe reden: Da sind die Frauen tatsächlich meist Zufallsopfer. Es geht darum, einfach mal loszugehen und zu schauen, was läuft. Irgendjemand wird sich schon finden.
Einige dieser Täter zeichnen sich durch ein zutiefst „dissoziales“ Wesen aus, wie wir sagen. Sie nehmen sich einfach, was sie gerade möchten. Brauche ich Geld, nehme ich mir das eines anderen. Brauche ich ein Mobiltelefon, nehme ich das eines anderen. Brauche ich ein Auto, nehme ich das eines anderen. Und will ich Sex, dann nehme ich mir die Frau, die zufällig meinen Weg kreuzt. Diese Täter sind häufig auch noch wegen zahlreicher ganz anderer Delikte wie Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Raub vorbestraft.
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/23211-rtkl-sexuelle-gewalt-vergewaltiger-sind-keine-starken-maenner