@HipMalic Gerne. Ja, Fotos gibt´s auch, aber bitte etwas Geduld, ich arbeite dran.
@Enterprise1701 Der gewählte Parkplatz war m. E. genau derjenige, der bei einer vollen Ausnutzung des Gemeindehausparkareals als letzter benutzt worden wäre. Äußerste Ecke, am weitesten vom Eingang weg, quasi bescheiden. Psychologisch günstiger, als unverschämt irgendwo mittendrin.
Umgekehrt der am wenigsten als nervig empfundene, wenn da mal ein Auto steht.
Sowohl von der Idee ausgehend, B.A. hätte vorgehabt, nach etwas über zwei Stunden ( übliche Parkzeit auf öffentlichen Parkplätzen sonst im Ort ) Stunden wieder aufzutauchen, als auch aus Sicht eines ortskundigen Täters war dort die längste ungestörte Abstellzeit zu erwarten.
Hat ja auch geklappt, gemeldet wurde der Wagen erst nach Fahndungsaufruf.
Das das rückwärts eingeparkte Auto den Eindruck macht, die Fahrerin hätte auf jemanden warten wollen, sehe ich auch so.
Erstmal weiter mit meinen Eindrücken vom Ort:
......
Ein Wanderroutenplaner gibt die Strecke von 669 bis zum Terminal mit ca. 800 m an, aber das ist Quatsch. Man kann nämlich über die Parkplätze, an den alten militärischen Tankanlagen vorbei und an einer mittlerweile stillgelegten Treppe deutlich abkürzen. Ich habe das noch nicht maßstabsgerecht übertragen, aber das mache ich noch.
An einem Tag mit schlechtem Wetter kann man sich das Leben etwas erleichtern, indem man durch den Terminal geht. Da B.A. am Backshop gesehen wurde, halte ich es bei der bekannt schlechten Wetterlage am Tage ihres Verschwindens für recht wahrscheinlich, dass sie das so machte:
- vom Tower in den Terminal, dort am Backshop noch etwas gekauft,
- weiter bis zum nord-ostwärtigen Ausgang des Terminals im Trockenen,
- dann um die Nord-West-Ecke des Parkhauses
- der abwärts führenden Straße gefolgt bis zum nächsten Parkplatz rechts,
- dann in der Nordecke des Parkplatzes die Treppe runter und auf kürzestem Wege ( ideal wäre diagonal aber auch man wenn wg. geparkter Autos von der Ideallinie abweicht, kann man abkürzen )
- die Südecke erreicht,
- dort die Treppe ( ist derzeit gesperrt, wie es vor zweieinhalb Jahren war, weiß ich nicht, aber neben der Treppe führt ein deutlicher Pfad am Geländer entlang ) runter ,
- rechts, also südwestlich die Straße entlang, die stillgelegten militärischen Tankanlagen zur Linken ( bei gutem Wetter und Helligkeit hätte man da auch diagonal durchgekonnt )
- dann links über den Parkplatz und rein in Gebäude 669.
Es gibt einen zweiten Weg, der ist aber länger, da er nicht abgekürzt werden kann.
Da der Mensch von Natur aus faul ist, halte ich die Annahme des kürzesten Weges für vertretbar, da der Weg auch bequem zu gehen ist. Einzige diesbezüglich fragliche Stelle wäre die Böschung an der gesperrten Treppe. Wie die Spuren dort zeigen, schreckt die aber die Insider nicht ab und das Treppengeländer ist stabil und gibt guten Halt beim Weg die Böschung runter ( oder hoch ), wenn man eine Hand frei und kein schweres Gepäck hat.
Für Stöckelschuhe und Gepäckwagen ist es allerdings nichts.
Die stillgelegten militärischen Tankanlagen auf der Grünfläche haben es in sich. Keine Absperrungen, kein "Betreten verboten!"-Schild, alles zugänglich.
Einige der ehemaligen Lager- und Bedienungseinrichtungen stehen offen und werden auch sichtbar von Obdachlosen und/oder Jugendlichen frequentiert. Die frühherbstliche Belaubung bietet gute Tarnung. Im April war das aber höchstwahrscheinlich kahl. Zwei der etwas versteckteren Tankanlagen waren offen, d. h. eine stand offen und war mit trübem Wasser gefüllt, dessen Tiefe ich nicht abmessen konnte.
Anhand einer Zweiten, die zwar ge-, aber mangels Vorhängeschloss nicht
verschlossen war und die ich daher aufziehen konnte, konnte ich den Eindruck gewinnen, dass das keine sehr tiefen Löcher sind, aber ob die Kiesfüllung da die Regel ist, kann ich nicht sagen. Ich halte die Überbleibsel für nicht ungefährlich, da sie von Kindern erreicht werden können und ein Stock reicht, um dort einen spielhalber gemachten Gefangenen unter einem zugeschobenen Deckel sehr sicher einzusperren. Bezüglich einer Belüftung habe ich keine Versuche gemacht. Das sind so die "Brunnen" in die das Kind erst reingefallen sein muss, ehe mal jemand wach wird....
Mein vorläufiger Gesamteindruck:
Der Bereich zwischen Tower und Terminal und der Terminal selbst scheiden für mich als Angriffsorte aus. Zu viele Leute, zwar sicher Versteckmöglichkeiten aber schwierig für den Abtransport einer gefesselten, besinnungslosen oder toten Frau.
Der von mir begangene und beschriebene Weg ist genauso wie der zweite, den ich der Einfachheit halber befahren habe, zu Betriebszeiten des Flughafens recht gut frequentiert. Das dürfte vor zweieinhalb Jahren noch mehr gewesen sein.
Der befahrene Weg ( also die Autozufahrt zum Terminal ) bietet praktisch keinerlei Deckung für einen überraschenden Zugriff, wenn man nicht den gegenüber des Wohngebäudeblocks gelegenen Parkplatz dafür hernehmen will. B.A. überwältigen und ab in den Minivan o. Ä., aber das mitten auf dem Präsentierteller. Für mich wenig wahrscheinlich.
Ähnliches gilt für den oberen Parkplatz, den man diagonal queren muss, um abzukürzen. Wenn nicht Nacht oder dicker Nebel ist, ist es für einen Täter praktisch unmöglich, zu sehen, ob ihn gerade jemand sieht, da der Platz vertieft liegt und daher von oben eingesehen werden kann.
Die teilverwilderten Tankanlagenrelikte bieten zwar einige Möglichkeiten, aber im unbelaubten April sind die reduziert. Trotzdem wäre für mich hier der überraschende Zugriff aus der Deckung von Gebäuden heraus eine Option.
Zwischenlagerung einer Gefesselten, Besinnungslosen oder Toten in so einem Schuppen oder in der zweiten offenen Tankanlage möglich.
Endgültiger Abtransport schon wieder schwieriger. Stetiger Publikumsverkehr um die Fläche hinderlich.
Meine Ortsbesichtigung hat für mich die Gesamtwahrscheinlichkeit für einen Angriff auf B.A. auf dem Flughafengelände stark gesenkt.
Zudem hätte der Angreifer in dem knappen Zeitfenster sich B.A.´s sicher bemächtigen und anschließend ihr Auto an den Fundort bringen müssen. Und das noch, ohne darin Spuren zu hinterlassen.
Sicher alles möglich, aber für mich wieder weniger wahrscheinlich.
Als ich nach meinen ausgiebigen Erkundungen zurück zu meinem Motorrad kam, wurde ich von einer Frau auf einem benachbarten Grundstück angesprochen. Sie wollte wissen, ob das mein Motorrad sei, was ich bejahte.
Als nächstes forderte sie mich auf, ihr meinen Namen zu nennen und wollte meinen Personalausweis sehen, da sie schon die Polizei verständigt hätte und das weitermelden müsse. Die Polizei wäre auch schon dagewesen und eben wieder weg.
Das ging mir dann doch ein wenig zu weit.
Ich belehrte sie höflich, aber bestimmt, dass sie dazu als Privatperson keinerlei Befugnisse hätte. Meine Recherche im Zusammenhang mit einem Vermisstenfall gab ich ihr gerne an, wer ich aber bin und wo ich herkomme ginge sie nichts an. Sie fing dann an, zu telefonieren und ich bin zur Polizei gefahren, um mal zu hören, was an der Sache dran war.
Vorweg: Sie hatte tatsächlich die Polizei verständigt und die waren auch tatsächlich dort gewesen. Was ich sonst noch auf der Wache erlebt habe, gibt´s morgen oder so. Heute muss ich Schluss machen. Ich habe Küchendienst und muss weg.
MfG
Dew