Es gibt auch noch andere Theorien als die vom durchgeknallten Co Piloten, auf die sich sowohl Medien als auch die Lufthansa sehr schnell eingeschossen haben:
ie Staatsanwaltschaft hatte für die Hinterbliebenen bei einem Hearing drei Monate nach dem Absturz die Tonaufnahmen aus dem Flugzeug abgespielt und dabei sekundengenau das Gehörte erklärt. Ein Jahr nach dem Absturz gab es den Abschlussbericht der BEA – und dieser stellte laut Aussagen der Angehörigen den Verlauf an manchen Stellen anders dar.
So kam etwa nicht mehr vor, dass Lubitz einen Medikamentencocktail eingenommen haben soll. Auch eine gefundene Krankschreibung für den Zeitraum des Fluges war nicht Teil des Berichts. Der Kapitän soll während des Hämmerns an der Tür gerufen haben: "Andreas, mach die Tür auf!" Auch dies fehlte demnach im Abschlussbericht.
Und dann das:
Der Luftfahrtjournalist Andreas Spaeth weist in der Sky-Doku darauf hin, dass aus dem Bericht zudem nicht hervorgeht, ob der Kapitän versucht hat, über eine Tastatur an der Tür mithilfe des Notfallcodes ins Cockpit zu gelangen.
Somit bleiben Fragen unbeantwortet: Hat er diese Möglichkeit oder gar den Code vergessen? Oder war die Tastatur defekt?
Sowohl der Luftfahrtexperte Tim van Beveren als auch Simon Hradecky bekamen unabhängig voneinander einen anonymen Hinweis, dass es bereits auf einem früheren Flug der Maschine ein Problem mit dem Notfallcode gegeben haben soll. Damals habe sich die Crew bereits einmal ausgesperrt. Laut Hradecky soll die Taste mit der Ziffer 2 nicht funktioniert haben. "Damit war klar, dass der Notfallcode gar nicht eingegeben werden konnte. Die Taste 2 war Bestandteil des Notfallcodes", sagt er in der Doku.
Und weiter:
Den Experten sind noch weitere Ungereimtheiten aufgefallen. So steht im Abschlussbericht, dass die Flughöhe des Autopiloten innerhalb von einer Sekunde neu eingestellt wurde. Tim van Beveren erstellte im Auftrag der Familie Lubitz ein Gutachten.
Der Luftfahrtexperte hält fest: Die Flughöhe kann demnach nicht innerhalb von einer Sekunde umgestellt werden. Denn für diese Einstellung muss man an einem Drehknopf "mehrere Male umgreifen und ziehen", wie van Beveren erklärt. In einem Flugsimulator, der in der Doku zu sehen ist, wird klar: Innerhalb von einer Sekunde lässt sich der Drehknopf tatsächlich nicht einstellen – zumindest nicht von Menschenhand.
Auch der ruhige Atem des Co-Piloten wirft Fragen auf. Andreas Lubitz soll mehrmals in psychiatrischer Behandlung gewesen sein, mit dem absichtlichen Flugzeugabsturz hat er laut den Behörden Suizid begangen – und 149 weitere Menschen mit in den Tod gerissen.
Laut Thomas Bronisch, Facharzt für Psychiatrie, könnte sich Lubitz in einem wahnhaften Zustand befunden haben. In einer solchen Situation könnten Menschen "ganz ruhig bleiben", Geräusche in ihrer Umgebung ausblenden und es würden sich "keine wesentlichen Veränderungen im Herz und Kreislauf" ergeben. So lässt sich der ruhige Atem erklären – doch auch eine andere Theorie ist möglich. Laut Tim van Beveren, der einen Anästhesisten um eine Einschätzung bat, kann eine solche Atemfrequenz wie auf der Audioaufnahme auch eintreten, wenn man bewusstlos ist.
Eine Bewusstlosigkeit kann etwa durch verunreinigte Kabinenluft ausgelöst werden, wie Journalist und Luftfahrtexperte Andreas Spaeth erklärt. Er erzählt von einem Hintergrundgespräch bei Lufthansa mit zwei Piloten, die einige Monate vor dem Germanwings-Absturz in einem Germanwings-Airbus-320 im Anflug auf Köln-Bonn handlungsunfähig geworden seien. Schuld war demnach verunreinigte Kabinenluft – verbrennende Ölrückstände aus dem Triebwerk gelangten in die Kabine.
"Es gibt immer wieder solche Vorfälle und es gibt eine Vielzahl beschriebener Symptome, von Kribbeln bis Taubheitsgefühl bis zu einer partiellen Handlungsunfähigkeit", sagt Spaeth. "Diese Fälle gibt es und werden gerne von der Luftfahrtbranche beziehungsweise den Herstellern unter den Teppich gekehrt." Tim van Beveren ergänzt: "Germanwings war eine der Airlines, die die meisten Fume Events (Rauchereignis, Verunreinigung der Kabinenluft, Anm. d. Red.) verzeichnet hat." Doch Beweise, dass dies auch bei Flug 9525 der Fall war, gibt es nicht.
https://web.de/magazine/panorama/liess-co-pilot-germanwings-maschine-abstuerzen-untersuchung-wirft-zweifel-40761728Und zu guter Letzt gibt es einen kleinen Ausschnitt einer sehr verräterischen Pressekonferenz, die zeigt, dass hier gelogen oder zumindest Dinge verschwiegen wurden. Am Vormittag, kurz nach dem Absturz gab es bereits eine PK mit einem leuitenden Ingenieur von Germanwings. Der sagte, dass auch ein technischer Defekt möglich ist. Im folgenden Ausschnitt bezieht sich eine Reporterin auf Englisch mit spanischem Akzent auf der PK am Mittag auf dessen Aussage. Man kann es mit Kopfhörern besser verstehen, muss aber die Lautstärke hochdrehen.

Lufthansa Vizepräsidentin »Das war das, was er nicht sagen sollte!
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Das war das, was er (der Ingenieur) nicht sagen sollte. Tja, wäre ein technischer Defekt in Betracht gezogen worden, wäre es sehr teuer geworden für die Lufthansa.