Belvedere schrieb:Das Verstellen der Flughöhe soll technisch angeblich in diesem Ausmaß von Menschenhand nicht möglich sein, zudem fehle das Klickgeräusch.
Huber hat dazu dieses Video heute veröffentlicht:
https://www.austrianwings.info/fileadmin/aw/Videos_am_Server_Beginn_M%C3%A4rz_2022/new_final_a320_fcu_38000_to_100ft_1second_ge_and_en.mp4https://www.austrianwings.info/2025/03/videobeweis-widerlegt-germanwings-absturz-spekulationen-hoehenverstellung-auf-100-fuss-in-einer-sekunde-moeglich/Mit dieser speziellen Drehtechnik, die aber scheinbar kaum jemand anwendet oder kennt ("...die im normalen Flugbetrieb nicht angewendet wird"), geht es innerhalb einer Sekunde. Ändert aber trotzdem nichts daran, dass mein ein lautes Knattergeräuscht beim Drehen hört. Und an der Stelle des Stimmenrekorders, wo Lubitz diese Änderung angeblich vornahm, fehlt dieses Geräusch. Wäre es dagewesen, hätten es die BEA-Ermittler ganz sicher erwähnt, um eindeutig zu beweisen, dass die Flughöhe von Hand eingestellt wurde.
Ich konnte die Doku immer noch nicht sehen, aber es gibt eine pdf-Datei vom Aviation Herald, die sich auch mit dem Hinflug beschäftigt:
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=http://avherald.com/files/argumentation_saltfcu_english_250313.pdf&ved=2ahUKEwjCrOiI75aMAxVAnP0HHdBED00QFnoECBUQAQ&usg=AOvVaw3Ah9LFxKxv5OGICYG9WcmcDer Hinflug nach Barcelona wird ja selten thematisiert. Da wurde immer gesagt, Lubitz habe seine Tat dort bereits "geübt", und hätte die Flughöhe mehrfach auf 100 Fuß / 30 Meter gestellt.
In der pdf-Datei hat Hradecky die Daten des Hinflugs stehen, und dazu genau aufgelistet, wie schnell diese Änderungen von Reiseflughöhe auf 30 Meter und wieder zurück durchgeführt wurden. Dazu noch einige Beispiele.
Ohne die pdf-Datei zu haben kann man damit nur wenig anfangen. Aber ich kann das nicht alles hier rüber kopieren da es zum einen etwas zu viel ist, aber auch weil Grafiken dabei sind, die sich nicht kopieren lassen. Ich kann niemanden zwingen, die verlinkte pdf-Datei runterzuladen, daher hier ein paar Sachen mit nem Online-Übersetzer (sorry für diverse Schreibfehler, solche Online-Übersetzer übersetzen nicht so gut wie manuell):
Alle Ereignisse, die Änderungen der ausgewählten Höhe auf der FCU anzeigen, sind nun von 0 bis 9 nummeriert.
Wir untersuchen nun die Grundlagen, die Breite und Dauer der Ränder jedes einzelnen Ereignisses:
Die Länge der Zeitlinie von 07:20:00Z bis 07:25:00Z beträgt 3016 Pixel, jede der insgesamt 300 Sekunden
(5 Minuten) des Zeitstrahls wird also über eine Breite von 10 Pixeln abgebildet.
Ereignis 0: beginnt bei Pixel 500 und endet bei Pixel 510, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Ereignis 1: beginnt bei Pixel 743 und endet bei Pixel 754, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Ereignis 2: beginnt bei Pixel 784 und endet bei Pixel 814, also 30 Pixel oder 3 Sekunden später.
Ereignis 3: beginnt bei Pixel 962 und endet bei Pixel 982, also 20 Pixel bzw. 2 Sekunden später.
Ereignis 4: beginnt bei Pixel 1728 und endet bei Pixel 1738, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Ereignis 5: beginnt bei Pixel 2248 und endet bei Pixel 2258, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Ereignis 6: beginnt bei Pixel 2301 und endet bei Pixel 2311, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Ereignis 7: beginnt bei Pixel 2370 und endet bei Pixel 2380, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Wir werden später auf diese Anomalie der Kurve zurückkommen.
Ereignis 8: beginnt bei Pixel 2514 und endet bei Pixel 2524, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
Wir werden später auf diese Anomalie zurückkommen.
Ereignis 9: beginnt bei Pixel 2786 und endet bei Pixel 2796, also 10 Pixel oder 1 Sekunde später.
....
Wenn wir von einem technischen Fehler ausgehen und annehmen, dass die nicht-menschlichen Änderungen 1 Mikrosekunde (1 Millionstel Teil der Sekunde) statt der 0,9/0,7 Sekunden pro (menschlich verursachter) Änderung dauern, dann berechnet sich die
Wahrscheinlichkeit berechnet als: (999999/1000000)* (999999/1000000)*(999999/1000000)
*(999999/1000000) *(999999/1000000) *(999999/1000000) *(999999/1000000) mit dem Gesamtergebnis
Ergebnis: 0,999993 oder 999993/1000000. Nur in 7 von einer Million Fällen würde der FDR inmitten einer solchen Änderung abtasten und somit einen Zufallswert ablesen.
Während die Wahrscheinlichkeit menschlichen Handelns bei diesen aufgezeichneten und analysierten 7 Veränderungen genau Null und damit unmöglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit einer unmöglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines technischen Fehlers so hoch (nahe 1), dass der technische Fehler als sicher angesehen werden muss.
Dies beweist über die menschlichen Faktoren und die Wahrscheinlichkeit, dass die Sprünge von der Reiseflughöhe auf 100 Fuß sowie
die Sprünge von Reiseflughöhe auf 100 Fuß sowie einige der Korrekturen von 100 Fuß zurück auf Reiseflughöhe nicht durch menschliche nicht durch menschliches Handeln zustande kommen konnten, während die Wahrscheinlichkeit eines technischen Fehlers nahe bei 1 und damit an der Grenze zur Gewissheit liegt.
Selbst wenn wir entgegen den bekannten menschlichen Fähigkeiten davon ausgehen, dass die Ereignisse 5 und 9 tatsächlich von einem mit der erforderlichen Präzision und innerhalb einer Sekunde mit einer durchschnittlichen Zeit für diese Änderung von 0,9 Sekunden, dann liegt die Wahrscheinlichkeit einer menschlichen Interaktion immer noch bei
1/3704*1/10*1/10, insgesamt also nur 1/370400.
Dies ist deutlich unwahrscheinlicher als der Gewinn der Klasse (fünf Richtige) bei einer Lotterie 6 aus 49, wie sie in Deutschland angeboten wird. Die Wahrscheinlichkeit, die vierte Klasse im deutschen Lotto zu gewinnen, liegt bei 1/60223 (während die Chance, alle sechs Zahlen richtig ist, liegt bei 1/139 Millionen). Die Chancen, diese 7 Änderungen zu erreichen, wären also wesentlich geringer als der Gewinn der vierten Gewinnklasse im Lotto. Zum Vergleich: Die meisten Menschen gewinnen nie Klasse der Lotterie 6 von 49 während ihres Lebens, selbst wenn sie an allen Ziehungen über einen Zeitraum von
von 60 oder mehr Jahren (also mehr als 6000 Ziehungen) teilnehmen.
Die Wahrscheinlichkeit eines technischen Fehlers ändert sich durch diese Überlegung nicht. Selbst wenn wir also die
menschliche Faktoren ausschließen, kommen wir zu einer extremen Unwahrscheinlichkeit für menschliches Handeln, aber zu einer
Wahrscheinlichkeit für einen technischen Fehler, die an Sicherheit grenzt.Man kann ja denken und glauben was man will, aber diese Dinge wurden im Abschlussbericht des BEA etc. eigentlich nie erwähnt.
Alle anderen Dinge einfach mal vergessen:
Wurden diese Eingaben von Reisehöhe auf 30 Meter (auf Hin- und Todesflug) beweisbar von menschlicher Hand ausgeführt oder nicht? Das ist für mich die 100 Millionen Dollarfrage. Alles andere ist zweitrangig. Wenn es so war, dann müsste egal wie schnell der Schalter gedreht und gezogen wurde (1 Sekunde oder nicht) ein Knack- bzw Rasselgeräusch auf dem Stimmenrekorder geben. Man kann das Geräusch ja im Trailer und im obigen Video von Huber hören. Das ist schon relativ laut, klingt als ob man mit einem Haar-Kamm sehr schnell über eine rauhe Metalloberfläche zieht. Fehlt das Geräusch im Stimmenrekorder, hat Lubitz das nicht eingestellt. Ist es da, hat er's eingestellt, die Zeit wie lange (1 Sekunde oder schneller/langsamer) ist weniger relevant, das Geräusch ist wichtiger. Denn sobald dieses Knopf gedreht wird, rasselt er.
Wenn man Hradeckys Ausführungen nimmt, sieht es nach einem technischen Defekt aus. Wenn man die Ausführungen der offizellen Ermittler nimmt, gibt es keine, da diese sich nie spezifisch dazu geäussert haben, sondern es wird einfach ohne Beleg so was gesagt wie "dann hat er die Höhe auf 30 Meter geändert". Lustig ist, dass Desjardin, als er im März 2016 den Abschlussbericht in Paris vorstellte, sagte: "Dann veränderte sich die Einstellung von 11.500 Meter auf 30 Meter", aber er sagte nicht dies wurde von Hand getan oder der Erste Offizier aka Copilot hätte diese Einstellung vorgenommen. Warum? Sehr wahrscheinlich weil das BEA genau das nicht beweise konnte, sonst hätten sie es genau so vorgetragen. Desjardin ist haupberuflich ein Diplom-Ingeniuer und kann meines WIssens nach so ein Flugzeug nicht fliegen, sprich er ist selbst kein Pilot. Und Reuss ist Elektro-Ingeniuer, der meines Wissens nach ebenfalls so ein Flugzeug nicht fliegen kann.
Egal von wem, BEA, BFU, Arnaud Desjardin (Chefermittler BEA), Johann Reuss (Chefermittler BFU), keiner hat sich jemals spzifisch dazu geäussert, ob die Daten (Stimmen- und Datenrekorder) für eine Einstellung auf 30 Meter von menschlicher Hand oder durch Defekt am Computer sprechen, sprich nach was es eher aussieht wenn man mal sämtliche Dramatisierung, Panikmache etc. weglässt (wie Sondenheimer hämmert die Tür mit der Axt ein was er nie gemacht hat! Genauso wenig rief er je "Andreas, mach die Tür auf!", was man immer wieder in Dokus sieht.
Hradecky hat das jetzt getan. Und laut ihm sehen die Daten so aus, als spreche fast alles für einen technischen Defekt, und nicht von einer von Menschenhand gemachter Einstellung. Eben weil er nicht nur diesen einen Moment auf dem Todesflug erwähnt, sondern auch die ganzen Daten des Hinfluges nach Barcelona dazu nimmt.
Belvedere schrieb:Es wird geschrieben das die Familie Lubitz einen ihnen angebotenen Termin zum Abhören des Voice Rekorders nicht wahr genommen hat, auch erwähnt das dies ein Entgegenkommen gewesen sei, aber nicht der Grund warum sie diesen nicht wahr genommen hat (wollten einen Flug Experten dabei haben weil sie sich im Flugverkehrswesen nicht auskennen)
Das hatte van Beveven damals so erklärt. Fam. Lubitz wollte Karsten Severin als Experten dabei haben. Aber die BFU untersagte es. Und den Stimmenrekorder alleine zu hören wollten sie scheinbar nicht. Sie wollten einen Experten dabei haben, einen Psychologen der dazu noch selbst fliegen kann. Genau das ist Hr Severin. Er ist Psychologe und auch Pilot, verfasste mit eine Uni (glaube Bonn) 2008 eine wissenschaftliche Studie: "Suizid bei Piloten".
Karsten Severin (Dipl.-Psych.) begann nach dem Studium in Kiel und Bloomington, Indiana, als Psychologe in der Auswahl von Flugzeugführern für die Bundeswehr am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe. Nach einem Wechsel zur Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen unterwies er dort Flugschüler und Piloten im Bereich 'Human Factors' und war an der Gestaltung des Faches 'Human Performance and Limitations' für das Luftfahrt-Bundesamt beteiligt. Es folgten 17 Jahre als Flugunfalluntersucher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, wo er die Fachgruppe 'Human Factors' leitete. Er ist im Besitz einer Berufspiloten-Lizenz, ist Fluglehrer und arbeitet heute als freiberuflicher Flugsicherheitsuntersucher und Lehrbeauftragter.https://www.dglp.de/who-we-areIch kann das nicht prüfen, aber laut van Beveren wurde der Stimmenrekorder damals ausschliesslich von Ingenieuren (Desjardin, Reuss, etc.) ausgewertet und abgehört, nicht von Faktor-Mensch-Experten. Eigentlich werden immer beide Parteien genommen, sprich für den Faktor Mensch und Faktor Maschine. Im Germanwings-Fall waren es nur Ingeniuere.
Das BEA hat auch so einene Human-Factor-Experten, der heisst Dr Didier Delaitre wenn ich nicht recht erinnere. Aber auch er hat den Stimmenrekorder nie gehört, zumindest laut van Beveren (ich kann das natürlich nicht nachprüfen!).
Aber es heisst ja Germanwings war ein Suzid eines Piloten. Und Severin veröffentlichte 2008 ein Studie "Suizid bei Piloten". Dass die BFU ihn nicht genommen hat, um den Stimmenrekorder abzuhören, ist schon etwas komisch. Er arbeitete für die BFU und veröffentlichte diese Studie.
Laut van Beveren fragte Fam. Lubitz Johan Reuss im Gebäude der BFU ob Severin sie begleiten könnte den Stimmenrekorder abzuhören. Hr Reuss soll dann gesagt haben, Severin sei nicht im Haus answesend. Später stellte sich heraus, dass er anwesend war, sogar nur ein paar Zimmer entfernt. Ob das stimmt oder nicht kann ich nicht sagen.
So oder so: Wenn es doch normal ist, das bei solchen Abstürzen immer Faktor-Mensch und Faktor-Maschinen Experten dabei sein müssen, die einen sind für das Flugzeug zuständig, die anderen für die Menschen, die das Flugzeug bedienen, sollte man sich fragen, warum man das im Fall Germanwings nicht machte? Das versatößt eigentlich gegen ICAO (
Wikipedia: Internationale Zivilluftfahrtorganisation) Regeln.