Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt
20.03.2025 um 00:51
Hallo liebe Forengemeinde,
neuer user, erster Beitrag, schon lange hier mitgelesen, etc. pp.
Wenn ich richtig informiert bin, ist es unstrittig, selbst von Seiten der Familie L. / T.v.B., dass AL zum Zeitpunkt des Absturzes alleine im Cockpit war, und dass eine Veränderung der Flughöhe auf 30m stattgefunden hat. Dann gibt es aus meiner Sicht vier mögliche Szenarien:
1) AL hat die Flughöhe manuell geändert und das Flugzeug bewusst zum Absturz gebracht.
2) Die Änderung der Flughöhe geschah durch einen Fehler in der Software, AL hat dies festgestellt und sich bewusst entschieden, nichts dagegen zu unternehmen.
3) Ebenfalls Softwarefehler, aber AL war aufgrund seiner psychischen Verfassung oder aufgrund seiner durch psychische Probleme beeinträchtigten körperlichen Verfassung oder aber aufgrund einer Ohnmacht nicht in der Lage, den Absturz zu verhindern.
4) Ebenfalls Softwarefehler, AL war körperlich und geistig fit, hat aber nichts davon bemerkt.
Option 4) wäre für Familie L natürlich am angenehmsten. Allerdings erscheint mir diese Option reichlich unrealistisch. Selbst wenn AL die Anzeige auf dem Display nicht wahrgenommen haben sollte, hätte ein Blick aus dem Cockpitfenster genügt, um festzustellen, dass sich die Maschine in einem ziemlich steilen Sinkflug befand. Ich denke, diese Option kann man mehr oder weniger ausschließen.
Option 1) und 2) sind aus meiner Sicht realistisch und spiegeln wohl im Wesentlichen die offizielle Version der ermittelnden Behörden wider. (Wie weiter oben von einem anderen user ausgeführt, hat sich der Chefermittler von BEA bei der Pressekonferenz in einer Weise artikuliert, die beide Möglichkeiten zulässt.) Aus meiner subjektiven Sicht wären beide Optionen gleich „schlimm“. Frage an die Juristen hier im Forum: würden diese beiden Sachverhalte strafrechtlich unterschiedlich beurteilt? (Natürlich abgesehen von der Tatsache, dass gegen Tote nicht ermittelt wird, aber mal angenommen, AL hätte den Absturz wundersamer Weise überlebt?)
Option 3) ist aus meiner Sicht äußerst unwahrscheinlich, aber zumindest theoretisch möglich. Ich habe den Eindruck, dass Familie L diese Version gerne „anerkannt“ hätte. Mir stellt sich allerdings die Frage nach dem Warum? AL war zum Zeitpunkt des Absturzes krankgeschrieben und nicht flugtauglich. Selbst wenn er aufgrund seines Gesundheitszustandes den Softwarefehler nicht beheben konnte, ändert das doch – zumindest nach meinem subjektiven Empfinden – relativ wenig an seiner Schuld. Er wusste um seinen Zustand bestens Bescheid. Er war nicht flugtauglich. Juristisch betrachtet – erneut gesetzt den Fall, er hätte überlebt – wäre das zwar vermutlich ein großer Unterschied zu den Optionen 1) und 2), laienhafter Weise würde ich vermuten „fahrlässige Tötung“ statt „Mord“ (für Berichtigungen an dieser Stelle durch Fachleute wäre ich dankbar), aber „Schuld gewesen“ wäre er halt zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung trotzdem.
Von daher verstehe ich das Vorgehen der Familie L nicht so recht. Denn zum einen sind die Aussichten auf eine offizielle Akzeptanz von Version 3) oder zumindest eine breite Akzeptanz selbiger in der Bevölkerung aus meiner Sicht gering, zum zweiten ist die Sache mit Kosten verbunden – T.v.B. wird das Gutachten kaum unentgeltlich angefertigt haben - und zum dritten ist dieser ganze Vorgang mit dem Gang an die Öffentlichkeit verbunden. Inwiefern das für Herrn L senior ein Problem ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich vermute stark, dass die überwältigende Mehrheit in seiner Situation das Rampenlicht meiden würde.
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt
20.03.2025 um 10:41
Ich hätte nur mal eine Frage als kompletter Laie, die letzten Tonaufnahmen die man ja heute noch hören kann, gibt es da eine längere Tonspur?
Also ich hab bis jetzt nur die letzte Minute gehört, ohne das der Pilot das Cockpit verlässt. Ich hab mir nach dem die Doku veröffentlicht wurde, diese Minute nochmal angehört, die Minute wo jemand an die Tür klopft und irgendwas schreit. Aber das AL normal Atmen würde, davon hör ich gar nichts. Eigentlich überhaupt kein Atmen, oder hört ihr da was anderes? Wie gesagt bin in dem Fall ein kompletter Laie.
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt
20.03.2025 um 21:47
Nur mal eine Nachfrage.
Ich ab das nicht mehr so genau im Kopf, da ich den Fall für gelöst halte:
Hat man nicht anhand anhand des Stimmenrecorders gehört, das jemand von aussen in das verschlossene Cockpit eindringen wollte ?
Hätte L. dann ,im Falle einer Fehlfunktion der Türverriegelung, nicht versucht von innen die Tür auf zu bekommen ?
Zumal dann , wenn er, wie auch immer, die Kontrolle über das Flugzeug verloren hätte und seinen Chefpiloten benötigte ?
Soweit ich mich erinnere, hat L. die Türsteuerung aktiv gesperrt, durch die Umlegung eines Schalters.
Das alles lässt eigentlich nur den einen Schluß zu, der auch der offiziellen Erkenntnisstand ist.
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