@Slaterator Sehe ich auch so.
Davon ausgehend, dass die Hypothese stimmt, dass er seine Identifizierung unmöglich machen wollte und überdies in der Annahme, dass er einen Suizid plante, wäre das widersprüchlich.
Versteckte (bewusst eingesetzte) Hinweise auf seine Identität, würden nicht nur seinen Plan, nicht identifiziert werden zu können ad absurdum führen.
Vielmehr müsste man dann einem Menschen der verzweifelt genug ist, sich selbst das Leben zu nehmen, eine gewisse Portion Humor und Freude am Irreführen unterstellen. Im Sinne von: "Wie schade, dass ich nicht mehr erfahren werde, ob sie die Nuss knacken, die ich ihnen hinterlasse."
Würde mir jetzt schwer fallen, derartige (von mir vermutete) Verzweiflung, Akribie und offenbar gut geplantes Handeln mit einem rätselfreudigen Spaßvogel in Einklang zu bringen, der alle das nur getan hat, um seiner Umwelt eine Denkaufgabe zu stellen.
Dass er unbewusst Hinweise durch die Adressangabe gegeben haben könnte, mag sein.
Nur auch da denken wir ja schon die ganze Zeit kontrovers.
Hat er Österreich als Heimatland bewusst gewählt, weil er zumindest aus dem deutschen Sprachraum kam und somit keine Angst hatte, sich vor eventuellen Gästen oder Angestellten mit Bezug zum deutschen Sprachraum zu verraten?
Selbst die falsche PLZ könnte sogar bei einem Österreicher Absicht sein. Dass man eben Österreich als Herkunftsland dann doch wieder verwirft, wenn nach seinem Tod die Unmöglichkeit dieser Adresse in Wien bewiesen würde.
Wäre nicht dumm. Zu Lebzeiten würde ihm jeder Österreicher, dem er möglicherweise hätte begegnen können, seine Staatsangehörigkeit sofort abnehmen.
Nach dem Suizid aber, würde die falsche Adresse die Herkunft wieder in Frage stellen.
Er könnte aber auch genau gegenteilig gedacht haben und ein Herkunftsland wählen, mit dem man ihn nie verbinden würde. Wohlmöglich gar kein deutscher Muttersprachler sein.
Wien als Wohnort anzugeben setzt ja nicht voraus, Österreicher zu sein.
So hätte auch die Variante was für sich, einen komplett falschen Bezug herzustellen. Für den Fall, dass ein Österreicher, dem man dort begegnet, einen auf die Herkunft anspricht, könnte man sagen, dass man dort momentan lebt und beruflich viel in der Welt rum käme.
Überdies weiß ich nicht, ob das Risiko groß war, dort auf Österreicher zu treffen und ist er menschlichen Konversationen ja aus dem Weg gegangen.
Was ich an dem Fall am Denkwürdigsten finde ist die Tatsache, dass sein ganzes Handeln und die Feststellung der Krebserkrankung durch die Gerichtsmedizin eigentlich ein schlüssige Bild zum Suizid geben.
Die Tatsache, dass er aber kein Wasser in den Lungen hatte, würde aber ja eigentlich bedeuten, dass ein verzweifelter Mann alles getan hat, um seinen Ausstieg aus dem Leben bestens vorzubereiten. Seine Vorbereitungen auch abgeschlossen waren, da ja nichts mehr gefunden wurde im Hotelzimmer oder am Strand, was hilfreich gewesen wäre.
Just in dieser Phase, wo der Suizid geplant war, geht er nochmal in Hosen (mit Badehose unter der Hose) im viel zu kalten Meer baden, wo ein plötzlicher Herztod das geplante Finale verhindert.
Wie hoch wäre da die Wahrscheinlichkeit?
Soll jetzt nicht heißen, dass ich böse Mächte, Dritte oder gar einen Mord dahinter vermute.
Aber diese Tatsache macht den Fall für mich mysteriös. Alles andere ist rationales Handeln eines Menschen, der offenbar nicht mehr leben und nicht erkannt werden möchte.
Nicht gerade alltäglich, wäre aber durchaus durch Alltägliches zu erklären.