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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

3.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Unbekannt, Wien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

24.07.2022 um 22:25
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:Z.B.: die Wahl des Strandes. Hier hatte er entweder keinen Plan außer mal kurz auf die Karte geschaut, oder er ließ sich durch einen Taxifahrer flugs vom Plan abbringen.
Ich sehe das wie @mitH2CO3
Insgesamt erscheint mir sein Vorgehen überhaupt nicht planlos, im Gegenteil.

Ich glaube, dass er sich sehr sicher war, dass man ihn nicht erkennen würde oder dass es ihm schlicht egal war. Er wusste ja, dass er auf den Überwachungskameras zu sehen war. Er wusste auch, dass ihn am Strand etliche Zeugen sahen. Dazu der Taxifahrer, Busfahrer etc. Er musste damit rechnen, dass man zumindest schlussfolgert, dass der Herr PB ertrunken ist, auch wenn man keine Leiche gefunden hätte.

Wenn er ohne jede Spur hätte verschwinden wollen, dann hätte er sich die ganze Sligo-Show sparen können. Er hätte irgendwo tief in einen Wald wandern können, fernab von jeglicher Zivilisation, und hätte sich dort suizidieren können. Hat er nicht getan. Er wollte eben so gehen, wie er das in Sligo geplant hatte.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

25.07.2022 um 02:27
Es hat sich ja nun hier die ziemlich mehrheitlich angenommene These festgesetzt, dass sich PB suizidieren wollte, und alle seine Aktionen daraufhin überprüft werden, wie sie in so ein Selbstmordszenario passen.

Ich habe ja schonmal an anderer Stelle gesagt, dass ich an Foul Play glaube. Wobei in beiden Fällen seine Nichterkennung durch Nichtvermissen das viel größere Rätsel ist. Er hatte nur eine Niere und hatte ein behandeltes Gebiss über Jahre. Seine Haare waren zumindest nicht vernachlässigt (ist eigentlich mal geklärt worden, ob es ein professioneller Haarschnitt war bzw. ob man das überhaupt deuten kann?). Wieso zum Teufel vermisst nicht irgendeiner (einer reicht ja) diesen Mann, meldet es, bekommt sein Gesicht gezeigt und erkennt ihn wieder? Das will absolut nicht in meinen Kopf.

Bei einem Plan (oder auch keinem Plan) möchte ich mal die Wahrscheinlichkeitsrechnung anbringen. Wenn ich Roulette spiele, ist für jedes Mal wo sich die Kugel dreht, die gleiche Wahrscheinlichkeit von 1/37 gegeben. Egal wann ich spiele - sie ist immer gleich. Wenn nun aber 6 mal hintereinander dieselbe Zahl kommt, dann ist das ein Jahrhundertereignis. Würde mich mal interessieren, ob das überhaupt schon mal in einem Casino in dieser Form vorgekommen ist. Zufälle bestimmen unser Leben, ganz klar, aber eine auffällige Hintereinanderreihung von Zufällen ist schon sehr, sehr ungewöhnlich - und auch extrem unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.

In diesem Fall wurde er 13 mal mit einer lila Plastiktüte aufgenommen, 13 mal beobachten in Kameras im Stadtgebiet einer sehr kleinen Stadt, was er tut - und 13 mal will es der Zufall, dass man in keinem Moment sieht, was er mit der Tüte machte. Kein Ausleeren, kein Komplettwegwerfen, kein Eingrenzen eines Gebietes, wo sie kurz vorher noch sichtbar war, und 2 Minuten später nicht mehr. Kurzum, das kann natürlich Zufall sein. Aber in Verbindung mit den anderen "Zufällen" (keiner weiß, wie er nach Derry kam, keiner weiß, wo seine letzte lila Plastiktüte, die er noch am Strand hatte, abgeblieben ist, keiner vermisst ihn, keiner erinnert sich an ihn, außer die in Sligo, keiner kann erklären, warum er seine Unterhose über der Badehose trug). Jedes Ereignis für sich ist alleine vielleicht merkwürdig, alle zusammen und multipliziert (Wahrscheinlichkeitsrechnung) ist in meinen Augen nicht als Zufall mehr deutbar. Ausschließen kann man es natürlich nicht, und solange es keine neuen Erkenntnisse gibt, ist das auch alles reine Annahme.

Aber für mich ist das kein Mann, der sich Sligo als Ort für seinen Suizid ausgesucht hat, und der mit all den Zufällen am Ende seines Lebens am Strand mit Herzstillstand einen natürlichen Tod erlitten hat.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

25.07.2022 um 07:51
Es kommt alles darauf an wie man die Tatsachen interpretiert.
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:13 mal beobachten in Kameras im Stadtgebiet einer sehr kleinen Stadt, was er tut - und 13 mal will es der Zufall, dass man in keinem Moment sieht, was er mit der Tüte machte.
Aber wir wissen nicht wie gut die Abdeckung durch Kameras war. Das ganze klingt unwahrscheinlich weil die Annahme ist, daß es unwahrscheinlich ist, daß man der Überwachung ausweichen kann.

Aber schau dir das mal so an: die Ermittler können entweder nicht nur den Entsorgungsort auf den Überwachungsbildern ermitteln, sondern auch den Weg dahin nicht - oder sie können den Weg dorthin ermitteln und wissen daher genau wo er die Tüten entsorgte. Das erstere zeugt mMn davon, daß die Überwachung eher lückenhaft ist. Das zweite das hier nichts außergewöhnliches sein muß .

Auch bei wenigen Lücken kann das ganz schnell wie Zufall wirken und nicht wie Plan.
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:keiner weiß, wie er nach Derry kam
Auch weil die Rekonstruktion seiner Anreise ehrlich gesagt halbherzig rüberkommt. Sogar Einreisedaten ins Vereinigte Königreich wurden nur im Zeitraum von einem Monat vor dem Tod überprüft.

Da braucht der Mann nur auf einer längeren Tour gewesen sein, und schon ist der Spuk vorbei. Man hätte in diesem Fall schlicht unzulänglich ermittelt.
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:warum er seine Unterhose über der Badehose trug
Hier scheinst du in deiner Wahrscheinlichkeitsrechnung auch bedeutungslose Details einzubauen. Wenn man das so macht, kippt die Rechnung schnell auf die eine oder andere Seite.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

25.07.2022 um 09:38
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:Hier scheinst du in deiner Wahrscheinlichkeitsrechnung auch bedeutungslose Details einzubauen. Wenn man das so macht, kippt die Rechnung schnell auf die eine oder andere Seite.
In der Wahrscheinlichkeitsrechnung hat jedes Ereignis eine Wahrscheinlichkeit, und mathematisch bekommt die z.B. bei Ziehen einer Kugel aus einem Behältnis eine Zahl. Das ist natürlich bei Ereignissen im unmathematischen Leben schwierig. Z.B. war es mal sehr unwahrscheinlich in Deutschland, dass man 5 mal hintereinander Verspätung im Zugverkehr hat - heute ist das wohl fast schon die wahrscheinlichere Variante.

Es könnte durchaus sein (und dessen bin ich mir sehr bewusst), dass PB mit einer hohen Wahrscheinlichkeit NICHT dabei gefilmt wurde, wie er seine lila Tüte los wird. Dann ist 13 mal nicht gefilmt eventuell das wahrscheinlichere Ereignis. Das Problem ist, dass wir keine Wahrscheinlichkeit zuordnen können. Und übrigens, "bedeutunglose" Details gibt es bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht. Es gibt eine Zahl von Personen, die mit einer Badehose aufgefunden werden, und eine Zahl, bei denen die Unterhose über der Badehose getragen wird. Das sind einfach Ereignisse. Es liegt an uns, diesen Ereignissen Bedeutung zuzumessen. Z.B. wie das Wetter an seinem Todestag war. Das wurde hier nie thematisiert, und ich denke, dass es auch keine Rolle spielt. Trotzdem hat es eine gewisse Wahrscheinlichkeit.

Ich betrachte Fälle immer mit einer "gefühlten" Wahrscheinlichkeit, die bei Mitbetrachtern völlig andere Dimensionen haben kann. Darum ist auch die Diskussion darüber eigentlich müssig, denn diese gefühlte Wahrscheinlichkeit hat bei anderen Menschen zur Folge, dass sie Ereignisse als normal wahrnehmen, während sie für mich unnormal sind. Das Produkt von vielen unnormalen Ereignissen bestärkt mich dann darin, was ich glaube (und aber natürlich nicht weiß). Und die lässt mich in diesem Fall eben glauben, dass sein Tod nicht natürlich war.


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25.07.2022 um 09:54
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Ich betrachte Fälle immer mit einer "gefühlten" Wahrscheinlichkeit, die bei Mitbetrachtern völlig andere Dimensionen haben kann. Darum ist auch die Diskussion darüber eigentlich müssig, denn diese gefühlte Wahrscheinlichkeit hat bei anderen Menschen zur Folge, dass sie Ereignisse als normal wahrnehmen, während sie für mich unnormal sind. Das Produkt von vielen unnormalen Ereignissen bestärkt mich dann darin, was ich glaube (und aber natürlich nicht weiß). Und die lässt mich in diesem Fall eben glauben, dass sein Tod nicht natürlich war.
Sehr schön geschrieben und beschrieben, dankeschön. Ob die Diskussion darüber dann müßig ist oder nicht, empfindet jedoch auch wieder jeder anders. Ich persönlich denke, dass nur so eine sachliche Diskussion möglich ist, indem man auch andere Sichtweisen und Wahrnehmungen zulässt und betrachtet, welche man dann abwägen und für sich annehmen kann oder nicht, solange sie nicht zu abstrus sind und in einer Fantasystory enden.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

25.07.2022 um 09:58
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:betrachte Fälle immer mit einer "gefühlten" Wahrscheinlichkeit
Ist auch gut so. Das tue ich auch. Und ich nehme an , jeder andere auch. Dazu sind wir ja hier. Und Fakten haben wir eh wenige. Oder zumindest weniger als die EBs. Es bleibt uns nur Spekulation, basiert of genau diese gefühlten Wahrscheinlichkeiten.

Ich, z.B., komme dabei halt zu einem anderen Ergebniss als du. Was ja auch den Wahrscheinlichkeiten entspricht:-)

Für mich sagt das Bauchgefühl halt: "das sieht ja alles mysteriös aus, aber Vorsicht! Auf den zweiten Blick scheint da sehr viel Annahme drin zu sein, daß die ganze Sache auf die Seite des konspirativen lenken will (was ja der normalen Tendenz entspricht... wir suchen Muster und Intention, von Natur aus)". Das Ding mit den Kameras ist ein gutes Beispiel. Die Interpretation, daß hier etwas konspiratives abgeht stammt, soweit ich das ermittlen kann, von einem (vielleicht zwei?) Aussagen von ehemaligen Polizisten. Aber das ist dann ganz schnell Teil des "Mythos Peter Bergmann" geworden. Aber mMn ist das total ohne (bekannte) Grundlage.


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25.07.2022 um 10:01
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Sehr schön geschrieben und beschrieben, dankeschön. Ob die Diskussion darüber dann müßig ist oder nicht, empfindet jedoch auch wieder jeder anders. Ich persönlich denke, dass nur so eine sachliche Diskussion möglich ist, indem man auch andere Sichtweisen und Wahrnehmungen zulässt und betrachtet, welche man dann abwägen und für sich annehmen kann oder nicht, solange sie nicht zu abstrus sind und in einer Fantasystory enden.
Ich meinte nicht müssig in Bezug auf eine Diskussion führen, sondern müssig in Bezug auf wer hat recht. Ich habe ja keinen Bezug zu der Person und finde es spannend, sich auszutauschen. Man sollte immer versuchen, sich in die Welt des Gegenübers hineinzuversetzen, das schafft andere Sichtweisen. Und das ist auch letztendlich der Mehrwert eines solchen Forums.


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25.07.2022 um 10:06
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Mich würde viel mehr mal interessieren, was hier die Analysten zu der Situation Unterhose über Badehose sagen. Das finde ich nämlich wirklich ungewöhnlich.
Das find ich jetzt nichts ungewöhnliches. Du gehst zum Baden. Ziehst dich aus. Und stehst in der Badehose da. Praktisch oder?
Viel mehr frage ich mich, warum PB die Unterhose nicht ausgezogen hat. Und ereilte ihn der Tod wie er im Wasser war?


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25.07.2022 um 10:07
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:Für mich sagt das Bauchgefühl halt: "das sieht ja alles mysteriös aus, aber Vorsicht! Auf den zweiten Blick scheint da sehr viel Annahme drin zu sein, daß die ganze Sache auf die Seite des konspirativen lenken will (was ja der normalen Tendenz entspricht... wir suchen Muster und Intention, von Natur aus)". Das Ding mit den Kameras ist ein gutes Beispiel. Die Interpretation, daß hier etwas konspiratives abgeht stammt, soweit ich das ermittlen kann, von einem (vielleicht zwei?) Aussagen von ehemaligen Polizisten. Aber das ist dann ganz schnell Teil des "Mythos Peter Bergmann" geworden. Aber mMn ist das total ohne (bekannte) Grundlage.
Ja, das kann ich gut verstehen. Ich sehe es auch so, dass mein Mysterium des Falles einen völlig banalen Hintergrund haben kann, den ich nicht erkenne. Ich kenne das auch von anderen Fällen, z.B. dem Yogtse Fall. Für mich hat der Zettel überhaupt keine Bedeutung, ich glaube nicht mal, dass er so exisitierte - Wikipedia spricht vom "Yogtse-Fall". Wahrnehmung ist einfach eine sehr individuelle Sache.


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25.07.2022 um 10:09
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das find ich jetzt nichts ungewöhnliches. Du gehst zum Baden. Ziehst dich aus. Und stehst in der Badehose da. Praktisch oder?
Viel mehr frage ich mich, warum PB die Unterhose nicht ausgezogen hat. Und ereilte ihn der Tod wie er im Wasser war?
Also abgesehen davon, dass ich in solchen Fällen immer auf die Unterhose verzichtet habe, und ich auch keinen kenne, der die Badehose unter seine Unterhose trägt, ist genau deine Frage für mich entscheidend. Warum hatte er sie noch an? Das andere kann ja einfach ein Spleen sein, wie das Heraustrennen von Etiketten.


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25.07.2022 um 13:30
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:will es der Zufall
Nein, kein Zufall. Er hat ja Augen im Kopf. Bei der ersten von 13 Entsorgungsrouten hat er geschaut, wo eine schlecht einsehbare Ecke mit Mülleimer ist. Die nächsten zwölf mal ging er wieder dort hin. Er ist ja kein Roboter, der rein zufällig irgendeinen Mülleimer ansteuert mit dem Auftrag "Tütenentleerung".

Ich denke, dass er kein Aufsehen erregen wollte bei seinen Entsorgungstouren. Das ist ja schon etwas merkwürdig, wenn man da so eine komplette Tüte ausleert. Auf Nachfragen wird er keine Lust gehabt haben, daher wählte er einen Abfalleimer abseits des Trubels aus. Dort war dann auch keine Kamera.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

25.07.2022 um 13:53
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Nein, kein Zufall. Er hat ja Augen im Kopf. Bei der ersten von 13 Entsorgungsrouten hat er geschaut, wo eine schlecht einsehbare Ecke mit Mülleimer ist. Die nächsten zwölf mal ging er wieder dort hin. Er ist ja kein Roboter, der rein zufällig irgendeinen Mülleimer ansteuert mit dem Auftrag "Tütenentleerung".
Das könnte natürlich sein. Aber das wäre ein Muster. Innerhalb von drei Tagen 13 mal wäre er dann dort hingegangen. Und solche Muster hinterlassen normalerweise Spuren. Dann hätte ihn eine Kamera 13 mal an einer Stelle aufgenommen, die vor der uneinsehbaren Ecke angebracht war. Ich habe davon nix gehört. Zudem ist eine lila Tüte auffällig. Da wäre es verwunderlich, wenn ihn nicht irgendeiner ein paar Mal an derselben Stelle wahrgenommen hätte. Das ist für mich übrigens ein weiteres Zeichen dafür, dass irgendwas mit dieser Tüte nicht stimmt. Wenn sich einer völlig unauffällig verhalten will, dann wählt er doch keine lila Tüte aus. Jeder, der ihn am Strand in Rosslare gesehen hat, konnte sich u.a. deswegen an ihn erinnern, weil er die lila Tüte dabei hatte.


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25.07.2022 um 18:29
Zitat von KraftwerkerKraftwerker schrieb:Z.B.: die Wahl des Strandes. Hier hatte er entweder keinen Plan außer mal kurz auf die Karte geschaut, oder er ließ sich durch einen Taxifahrer flugs vom Plan abbringen.
Natürlich hatte er einen Plan. Einen geeigneten Strand zu finden, der ihm zusagt. Das muss ja nicht automatisch die allerbeste Wahl gewesen sein.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Aber als planlos oder gar inkompetent kann man das mMn. nun wirklich nicht bezeichnen. "Seine mögliche Rechnung" ging doch eigentlich auf den Punkt auf. Er ist anonym verstorben.
Richtig. Seine Leiche wurde zwar gefunden, was er wahrscheinlich vermeiden wollte, aber ansonsten hat er die offensichtlich gewollte Anonymität ja durchziehen können
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Wieso zum Teufel vermisst nicht irgendeiner (einer reicht ja) diesen Mann, meldet es, bekommt sein Gesicht gezeigt und erkennt ihn wieder? Das will absolut nicht in meinen Kopf.
Da kann es viele Gründe für geben.
Vor allem aber, wer kommt schon auf die Idee Nordirische Nachrichten zu verfolgen, die den Fall ja wohl auch nicht zeitnah brachten.
Auch wird der Mann sich durch seine Krankheit optisch verändert haben. Das ist oft bei Krebspatienten so.
Zudem wurde der Fall so gut wie gar nicht in D oder Österreich publiziert.
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:13 mal beobachten in Kameras im Stadtgebiet einer sehr kleinen Stadt, was er tut - und 13 mal will es der Zufall, dass man in keinem Moment sieht, was er mit der Tüte machte.
Das muß nichts mit Zufall zu tun haben. P.B. suchte sich einen Ort, der eben nicht kameraüberwacht war um die Tüten bzw deren Inhalt zu entsorgen.
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Es könnte durchaus sein (und dessen bin ich mir sehr bewusst), dass PB mit einer hohen Wahrscheinlichkeit NICHT dabei gefilmt wurde, wie er seine lila Tüte los wird. Dann ist 13 mal nicht gefilmt eventuell das wahrscheinlichere Ereignis.
und
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Nein, kein Zufall. Er hat ja Augen im Kopf. Bei der ersten von 13 Entsorgungsrouten hat er geschaut, wo eine schlecht einsehbare Ecke mit Mülleimer ist. Die nächsten zwölf mal ging er wieder dort hin.
und
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Auf Nachfragen wird er keine Lust gehabt haben, daher wählte er einen Abfalleimer abseits des Trubels aus. Dort war dann auch keine Kamera
Genau so. Er suchte sich einen Abfalleimer aus , der abgeschieden war und der nicht Videoüberwacht war aus.
Da ist jetzt für mich nichts außergewöhnliches dabei.
Er brachte halt Müll weg. Aufgrund seiner Erkrankung halte ich es für möglich, das er entsprechende Hygieneartikel entsorgt hat. Vielleicht weil es ihm peinlich war, dies im Hotelmülleimer zu tun.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 00:40
Mir ist weder Sligo noch Irland bekannt. Ich denke aber mit diesen CCTV Kameras wird nicht jede Strasse und jeder Ecken erfasst sein. Um PB auf seinen 13 lila Taschentouren ausmachen zu können. Da verwundert mich eher, dass er mit diesen lila Tüten niemanden aufgefallen bzw. gesehen wurde.

Weiter halt ich es für möglich, dass sich PB bei seinen Streifzügen eher in einem engeren Raum zum Hotel bewegt haben dürfte. Der Mann dürfte Krankheits bedingt beim Laufen erheblich Schmerzen verspürt haben. Vermutlich ist er deswegen am Strand auch nicht aus dem Taxi gestiegen.

Ich bin mir nicht so sicher, dass PB in diesen lila Taschen Müll entsorgte. Für wahrscheinlicher halte ich das mitnehmen dieser lila Taschen als Erkennungsmerkmal für ein treffen. Und würde mich der Meinung anschliessen, das PB ein Sterbemedikament zu sich nahm.

Ich habe keinen Zweifel, dass er die 8 Briefe eingeworfen hat. Mithin glaube ich, dass PB ein sehr ordentlicher und disziplinierter Mensch war. Vermutlich sogar mit guter Bildung.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:aber ansonsten hat er die offensichtlich gewollte Anonymität ja durchziehen können
Ja aber nur den Behörden bzw. der Öffentlichkeit gegen über. Dies 8 Briefe lassen doch ahnen, dass es Menschen gib die um PB wissen. Falls das Abschiedsbriefe waren, waren die meiner Auffassung nach kurz gefasst.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 00:48
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:r wahrscheinlicher halte ich das mitnehmen dieser lila Taschen als Erkennungsmerkmal für ein treffen.
Warum sollte man Müllbeutel als Erkennungszeichen verwenden ?
Nein mal ehrlich. Das ist doch Fantasie.
Er wurde ja auch nie mit jemanden gesehen
Klar, er könnte sich in einer abgelegenen Ecke getroffen haben, aber wozu
Mir sieht das eher aus als bringe er nur seinen Müll weg.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und würde mich der Meinung anschliessen, das PB ein Sterbemedikament zu sich nahm.
Das er sich in Sligo besorgte ?
In seinem Gesundheitszustand könnte er da auch die Medikamente nehmen, die man ihm auch verschrieben hätte.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 07:25
@Nightrider64
das waren keine müllbeutel! das waren plastiktüten, wie sie im einzelhandel gang und gebe waren. diese auffällig lilanen teile kenne ich persönlich v.a. aus dem UK, wo bei kleineren einkäufen, v.a. bücher/zeitschriften oder kleinere elektronikartikel (wenn nicht bei den großen ketten mit ihren gebrandeten werbeartikeln gekauft) oder gar touri-souvenirs darin landeten. häufig gab es die auch in schwarz, zumeist bei "pikanterem" inhalt ;o) grüne plastiktüten waren unüblich, weil diese farbe wohl für ein bekanntes großes warenhaus in knightsbridge reserviert war, und, um eine autoantenne gewickelt, gerne von touristenführern als "fahne" verwendet wurden. selbst papiertüten waren oftmals lila (was mich immer irgendwie irritiert hat, zumal die nach der röntgenkontrolle am flughafen schwarze streifen bekamen...)

hierzulande waren diese kleinen "no-name"-plastiktüten eher "neutral" weiß.

@all

interessant ist doch die frage, inwiefern das "entsorgungsgebiet" eingegrenzt werden konnte. d.h., dass es wohl videoaufnahmen mit tüte und kurz darauf ohne tüte gegeben haben wird, was einen perimeter für deren entsorgung definieren würde, in dem man sich den inhalt öffentlich zugänglicher mülleimer mal näher anschaut (z.t. auch schon auf der deponie, wie in anderne fällen belegt). dadurch kam man wohl auf den trichter, dass, weil eben keine lila plastiktüten in diesem inhalt gefunden wurden, immer dieselbe wiederverwendet wurde. sie hätte aber am finalen tag auftauchen können/müssen, wenn sie auf gleichem wege entsorgt worden wäre und nicht etwa als plastikmüll im meer gelandet ist.

nun hatte PB ja eine ("kleine", also durchaus "alltagstaugliche") umhänge-/laptoptasche dabei. weshalb diese nicht für die enstorgungsgänge genutzt wurde (was tatsächlich höchstens bei hygieneartikeln (an die ich nicht so recht glauben mag, zum einen aufgrund des nicht operativ behandelten prostatakarzinoms, dass so noch lange nicht zur inkontinenz geführt haben muss, zum anderen, weil sich kaum jemand für deren korrekte entsorgung im badezimmermülleimer (notfalls in einem geschlossenen beutel) des hotels schämen muss und gerade bei schon länger bestehendem gebrauch da auch die scham abbaut) sinn machen würde), ist die nächste frage, die man sich stellen kann. hätte evtl. aufgrund des größeren volumens auch noch den einen oder anderen gang erspart, hätten z.b. mehrere tüten, bzw. deren inhalt hineingepasst und auf einmal entsorgt werden können.

nun ist aber während seines aufenthalts auch ein teil seines gepäcks verschwunden, wo es aber augenscheinlich keine aufnahmen der hotelkameras gibt, wie er mit diesem das haus verlassen hat. d.h., er hatte sie beim einchecken dabei, beim auschecken nicht mehr, wurde aber nicht dabei beobachtet, wie er mit ihnen das hotel zwischenzeitlich verließ. wo können diese teile abgeblieben sein? im hotel unauffällig entsorgt? passt irgendwie nicht zur sonstigen "entsorgungspraxis" von PB. jemand anderem im hotel ausgehändigt? anderer gast, oder hatte PB zwischenzeitlich sogar besuch? erinnern wir uns an das von der servicekraft geschilderte verhalten, als diese ihn überraschte...

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arbeitet man sich mal "von hinten nach vorne" durch den fall, so wird auch klarer, wie es zum "mysterium" kommt:

PBs leiche wird gefunden. natürlicher tod durch herzstillstand (bzw. "cardiac arrest"). somit primär höchstens ein (bade)unfall eines kranken älteren mannes, der sich auch einfach selbst überschätzt haben kann. intendierter suizid nicht erkennbar, auch nicht durch die aufgefundenen effekten. einzig der todeszeitpunkt, bzw. der "badezeitpunkt" mitten in der nacht leitet in diese richtung.

spätere zeugenaussagen verhärten dies durch das geschilderte verhalten PBs, der völlig unbekannte freundlich grüßt. (woher kommt eigentlich hier im forum die neuerdings vertretene auffassung hinsichtlich unfreundlichen und schroffen verhaltens PBs???)

im zuge der identifikation stößt man auf das hotel, bar bezahlt für drei nächte, unauffälliges verhalten bis auf die aussage einer servicekraft. bei durchsicht von videomaterial fallen evtl. schon die gepäckdiskrepanz und die häufigen lila beutel auf. die adressüberprüfung verläuft schließlich ins leere, was den hautpaufhänger für die mystifizierung darstellen dürfte.

anreiseermittlung führt zur erkenntnis der busfahrt aus derry und zum taxifahrer, damit zum interesse für den strand, wo es aber eben auch um eine einfache schwimmgelegenheit gegangen sein kann.

hauptpunkte des mysteriums sind also primär die falsche adressangabe (wobei hier angesichts der offensichtlichen falschkolportierung des straßennamens schon zweifel an deren gesamter lesung angebracht sind!) und die "tüten-gänge" ohne nachverfolgbaren sinn. dies, kombiniert damit, dass PB wohl keiner typisch "touristischen" aktivität während seines aufenthalts nachhing, also wohl auch nicht bei den wenigen "attraktionen" sligos in erscheinung trat, lässt dann spekulationen über den zweck seines aufenthalts aufkommen, der insgesamt eher "geschäftlich" wirkt, als "touristisch".
und diese spekulationen schießen wild ins kraut, wenn man anfängt, über evtl. "geschäftliche" aktivität PB in sligo nachzusinnen... da macht man es sich dann auch gerne (zu?) leicht, indem man dahinter die inszenierung eines suizids wittert.

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ich will hier mal ein alternatives bild zu entwerfen versuchen, ohne anspruch auf richtigkeit oder absolute fundiertheit:

PBs aufenthalt in sligo ist tatsächlich geschäftlich begründet. aufgrund seiner erkrankung ist er diesbezüglich nur noch wenig aktiv, evtl. nur für "privilegierte" oder "alteingesessene" kunden.
tagsüber nimmt er entsprechende termine wahr, wozu er das wenige (z.b. dokumente, warenmuster), das er dafür benötigt, im lila beutel mitführt, dessen inhalt dann beim kunden verbleibt.
in der restlichen freizeit ist er bzgl. seiner aktivitäten eingeschränkt, v.a. durch seine erkrankung, sodass touristische attraktionen eher qual als labsal sind und beschränkt sich daher eher auf eindrücke, ausblicke, natur,...
seinem wunsch, noch einmal im meer zu schwimmen, kann er tagsüber aufgrund körperlicher scham nicht nachkommen, und sei es nur, weil es an "geschützten" umkleidemöglichkeiten am strand fehlt. daher muss er bis zum einbruch der dunkelheit warten, bis er es wagt, sich zu entkleiden und ins wasser zu gehen. wie praktisch, dass er erst am nächsten tag weiterreisen muss. eigentlich wollte er ja noch ein hotel in strandnähe für die nacht buchen, aber der warme tag am meer hat den badewunsch so weit befördert, dass er sich entschieden hat, die nacht stattdessen, womöglich auch in erinnerung an seine jugend, am strand zu verbringen. notfalls kann er ja nach dem bad immer noch versuchen ein spätes checkin im nahegelegenen hotel zu bekommen...
dabei kommt ihm, aufgrund des "langen" tages, zu wenig getrunken, anstrengung beim entkleiden, sein herz zuvor, sodass er bei ebbe in der gezeitenzone noch vor ablegen der unterhose, deren tragen über der badehose tatsächlich eine eher ungewöhnliche sitte ist, aber bei älteren herrschaften doch häufiger vorkommt - und sei es aus gewohnheit, bzw. dem vorbehalt von schamüberwindender spontaneität -, kollabiert und schließlich, bereits bewusstlos oder gar tot, von den einsetzenden flut umspült wird. ob er jemals überhaupt "ins wasser ging" ist nicht feststellbar.
die fehlende identifikation durch seine lokalen geschäftspartner dürfte größtenteils an einem "geschäftlichlichen desinteresse" an firmenkontakten liegen, wo der "vertreter" in dem moment, wo er aus der tür ist, schon aus der realität verschwunden ist und man sich ohnehin dessen gesicht nicht merkt. kommt leider häufiger vor, als man denkt. (ich selbst könnte mich, trotz recht gutem gesichtergedächtnis, nicht an das aussehen des alljährlich uns besuchenden weinvertreters erinnern... ;o) , selbst, wenn der am nächsten tag aus dem meer gefischt würde.)
da der fall im deutschsprachigen raum kaum medienecho erzeugte, wird es hier wohl den fall eines vermissten älteren mitarbeiters oder gar seniorchefs geben, der aber nicht mit PB in verbindung gebracht wurde und angesichts des generationenunterschieds auch nicht mehr so ohne weiteres wird. sprich, ein hierzulande vermisster wird kaum mit einer unbekannten leiche in irland in verbindung gebracht werden. und eine geschäftsreise, gerade, wenn der seniorchef selbst auf tour geht und sie sich über mehrere länder erstreckt, muss hier noch lange keinen anfangsverdacht zeitigen, der zur verbindung mit PB führt. dazu kommt die nicht immer ideale "zusammenarbeit" auf behördenebene - s.a. die fragliche zuordnung der falschen adresse, die es so ja eigentlich gar nicht gibt, zu "vacant lots" in wien...

ich gebe zu, dass gerade in hinblick auf die fehlende identifikation einiges an spekulation und logischen verrenkung drin steckt, halte das szenario aber durchaus für vorstellbar; mindestens ebenso, wie den spekulativen und einzig auf seinen gesundheitszustand abzielenden geplanten suizid.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 07:43
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:In diesem Fall wurde er 13 mal mit einer lila Plastiktüte aufgenommen, 13 mal beobachten in Kameras im Stadtgebiet einer sehr kleinen Stadt, was er tut - und 13 mal will es der Zufall, dass man in keinem Moment sieht, was er mit der Tüte machte.
Pardon, das halte ich nicht für logisch gedacht.

Wenn er bei jeder Tour denselben nicht überwachten Weg nahm, hat es nichts mit Zufall und Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun, dass er nicht aufgenommen wurde.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 08:09
Zitat von LügenfresseLügenfresse schrieb:Pardon, das halte ich nicht für logisch gedacht.

Wenn er bei jeder Tour denselben nicht überwachten Weg nahm, hat es nichts mit Zufall und Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun, dass er nicht aufgenommen wurde.
Nein, das stimmt. Aber bei 13 mal würde sich über den kurzen Zeitraum von 2-3 Tagen ein Muster ergeben, wo er normalerweise erkannt worden wäre. Derselbe Typ, dieselbe lila Plastiktüte, immer derselbe Weg.

Ich gebe dir ein Beispiel:

Ich gehe seit ca. 5 Wochen ohne Auto Einkaufen. Und laufe dafür immer denselben Weg, mit immer demselben Rucksack. Unterwegs komme ich an mehreren Häusern vorbei. Bei einem sitzt fast immer derselbe Typ davor, und ich grüße ihn inzwischen wie einen alten Bekannten. Das ergibt sich automatisch.

Ich war schon in Sligo - das ist eine Kleinstadt. Anonymer als ein Dorf, aber nicht vergleichbar mit Dublin, Cork oder Limerick. 2006 lebten dort knapp 18000 Menschen.

Bei immer demselben Weg und 13 mal gelaufen wäre das mit der Kamera erklärbar, aber er wäre normalweise jemanden aufgefallen.

Es könnte aber auch daran liegen, wenn es nicht so ist, dass die Investigation nicht zwingend genug war. Mich würde mal interessieren, wie viele Menschen 2-3 Wochen nach dem Tod von PB dort lebten und von ihm wussten.


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26.07.2022 um 08:35
Zitat von fravdfravd schrieb:das waren keine müllbeutel! das waren plastiktüten, wie sie im einzelhandel gang und gebe waren. diese auffällig lilanen teile kenne ich persönlich v.a. aus dem UK, wo bei kleineren einkäufen, v.a. bücher/zeitschriften oder kleinere elektronikartikel (wenn nicht bei den großen ketten mit ihren gebrandeten werbeartikeln gekauft) oder gar touri-souvenirs darin landeten.
Das war aber keine kleine Plastiktüte, wie man sie bei einem kleinen Einkauf bekommt, sondern eine große, wie man sie für Supermarkteinkäufe bekommt. Es wäre auch mal interessant zu wissen, woher diese Tüte kam. Er muss sie ja irgendwo herbekommen haben, und das war wohl nicht in Sligo. Und ich war auch zu dieser Zeit oft in UK und kann mich an eine lilafarbene in der Größe nicht erinnern.

Ich teile übrigens deine These, dass die Tüte nicht zum Müllentsorgen benutzt wurde. Das hätte er einfacher haben können. Man muss sich in den Mann hineinversetzen. Er hatte Krebs, der schon in die Knochen gestreut hatte, ergo hatte er Schmerzen auch beim Laufen. Warum sollte er dann 13 mal Dinge entsorgen gehen, anstatt das mit weniger Laufaufwand und mehreren Tüten für ihn einfacher zu machen. Dann würde ich sogar eher die These annehmen, dass er etwas produzierte, was eben nicht auf einmal zu entsorgen war - ergo was mit persönlicher Hygiene zu tun hatte, was hier auch schon angenommen wurde.

Es muss einen Grund geben, warum er die "Qual" auf sich nahm, 13 mal kleine "Botengänge" zu unternehmen. Zwischen diesen war er ja offensichtlich auf seinem Zimmer. Mich würde z.B. auch interessieren, wie er sich in den 4 Tagen ernährt hat. Wir wissen ja nur von einem Sandwich kurz vor der Fahrt mit dem Bus an den Strand. Und er hatte Frühstück im Hotel. Kann natürlich sein, dass er zusätzlich aufgrund seiner Krankheit keinen Appetit hatte und auch nichts weiter aß. Wobei es dann schon auch merkwürdig ist, dass er am Tag seines Auscheckens trotz Frühstück im Hotel mittags um 13.38 wieder etwas aß, was eigentlich darauf hindeutet, dass er doch Appetit hatte. Ich würde es logischer finden, wenn er nur einen Cappucino getrunken hätte. Takeaways hatte er auf seinem Zimmer ja offensichtlich nicht. Es ist auch seltsam, dass Kameras außer dem Briefmarkenkauf und dem Sandwich/Cappucino keinerlei Konsumverhalten aufnehmen konnten.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

26.07.2022 um 09:46
@Strongbow
nehmen wir mal an, es wären tatsächlich "hygieneartikel" in diesen tüten gewesen.
wie groß ist denn eine gebrauchte inkontinenzvorlage aka "erwachsenenwindel"? davon hätte im besten falle gerade mal eine einzige in diese tüte gepasst, die dann auch deutlich ausgebeulter gewesen wäre. (habe lange genug für meine pflegebedürftigen eltern diese teile entsorgen dürfen. die haushaltsmülltonne war bei zwei personen nach zwei tagen voll!) und man muss auch bedenken, dass es bei inkontinenz mit einer vorlage pro tag nicht getan ist. im günstigsten falle gibt es eine für den tag und eine für die nacht. die hätten aber beileibe nicht in diese taschen gepasst.
und am letzten tag, nachdem er den letzten beutel entsorgt hat, trägt er dann statt inkontinenzvorlage badehose unter der unterwäsche?!
wie gesagt, der prostatakrebs alleine macht noch lange keine inkontinenz, sondern erzeugt primär ein ständiges harndranggefühl, ohne dass dann die blase produktiv entleert werden kann. das berüchtigte tröpfeln beim toilettengang. erst die lange zeit als mittel der wahl favorisierte totaloperation hat bei der mehrzahl der patienten eine dauerhafte harninkontinenz zur folge gehabt. und von einer entsprechenden op bei PB ist nichts bekannt.

es gibt auch inkontinenzlösungen jenseits der "vorlage", z.b. als "urinalkondom", im extremfall dauerkatheterisierung, die aber primär beim weitgehend immobilen patienten anwendung finden und auch, zudem in selbstanwendung, nicht sehr weit verbreitet sind. hier wäre aber ebenfalls die frage, weshalb er dann letztlich beim letzten tag am strand darauf verzichtet haben sollte...

der knochenkrebs ohne schmerztherapie ist ohnehin schon schwer erklärbar. bei dieser krebsart kommt es fast ausnahmslos selbst bei dauerhafter (starker) opiodtherapie zu durchbruchschmerzen. aber weder waren opiate bei PB nachweisbar, noch hatte er ein notmedikament (meistens temgesic) gegen die erwartbaren und prinzipiell unaushaltbaren schmerzatacken bei sich. übrigens wirken opiate stark appetithemmend und harnverhaltend ;o)

zu den mahlzeiten hatte ich ja schon viel früher mal etwas angemerkt... da hätte es tatsächlich zeugen und/oder videoaufzeichnungen geben müssen. wir wissen ja nicht mal, ob er tatsächlich das hotelfrühstück eingenommen hat!
und beim essen hört es ja nicht auf, sondern er muss v.a. auch flüssigkeit zu sich genommen haben. es gibt aber keinen hinweis, dass er jemals speisen oder getränke mit zurück ins hotel gebracht hat, noch, dass die minibar geplündert wurde, oder er außerhalb konsumiert hat. bliebe höchstens noch methode zahnputzbecher und wasserhahn... nur warum?! einzig übertriebene sparsamkeit, um am ende 140€ übrigzulassen?!
dies hat mich gerade hinsichtlich des langen letzten tages am strand bereits irritiert, wo bei sommerlichen temperaturen und der salzigen luft schnell durst aufkommt... da er aber bei den sichtungen an diesem tag und ort nur noch den lila beutel (wo ist denn der rest vom gepäck geblieben, der im bus noch dabei war?!) bei sich trug, kann er höchstens dort trinkbares mitgeführt haben. von käufen in der umgebung ist nichts bekannt; wie aber auch schon zuvor in sligo nicht! sprich, entweder ist er auch dabei der kameraüberwachung, so diese denn überhaupt von den ermittlern geprüft wurde, was mich schon beim einkaufszentrum erstaunt, entgangen, und auch niemandem im gedächtnis geblieben, oder er hat tatsächlich keinerlei einkäufe getätigt.

ist eben teil des mysteriums, dass sich nicht mal die einfachsten alltagsabläufe rekonstruieren lassen...

p.s. hatte bis vor einigen monaten noch genau so eine tüte mit krimskrams aus london hier rumfliegen, dann leider entsorgt. hatte die in den späten 90ern in einem buchladen in soho bekommen. das format war praktisch, weil eben keine "supermarktgröße", die für kleinkram eher unhandlich ist, aber auch keine "apothekengröße", wo gerade mal zwei packungen taschentücher reinpassen. ziemlich genau ausgelegt für ein gebundes buch, bzw. zwei taschenbücher... letztens noch ein ähnliches format - etwas breiter und kürzer - bei meinem lokalen künstlerbedarf bekommen, allerdings in weiß mit werbelogo und vom material her dünner. die englische war auch "zweilagig".


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