Ein absoluter "XY"-Klassiker, der Fall.
Wenn ich, wie
@Ludwig_01 zu Recht anmerkt, noch das berücksichtige, was in XY-Fällen in jener Zeit nicht explizit erwähnt oder nur umschrieben wurde, dann hat die "tiefe seelische Krise" von Frau J. eine bestimmte Bedeutung. Ansonsten hätte man diese im Film sicherlich nicht erwähnt.
Vielleicht hatte sie aufgrund dieser "Krise" auch keine wirkliche Eile, ihre vierjährige Tochter zu sich zu holen, sondern wollte lieber noch "ein paar Tage" einen Schwarzwald-Urlaub mit einem anderen Herrn einschieben.
Ich vermute zudem, dass dieser "Bekannte" mehr als ein Bekannter war, man das in XY nur nicht entsprechend ausführen wollte.
Ich kann mir im Jahr 1974 eine Situation jedenfalls nicht wirklich vorstellen, laut der ein "Bekannter" vorab mit Frau J. vereinbart, er sei zu einem bestimmten Zeitpunkt ohnehin auf der Rückreise von einem Italien-Urlaub und fahre dann mit ihr nach Krefeld.
Er kommt dann zufälligerweise genau einen Tag an, nachdem sich Frau Jahn von ihrem Mann getrennt hat... Und dann beschließen die beiden auch noch spontan, einen Kurzurlaub zusammen zu verbringen....?
Leuchtet mir nicht ein, es sei denn, die Beziehung war eine engere als hier angedeutet.
Oder aber, Frau J. war wirklich so durch den Wind, dass ihr Verhalten jeglicher Logik entbehrte.
Folgerichtig würde auch ich vermuten, dass die Lösung des Falles etwas mit jenem Bekannten zu tun hat - in welcher Form auch immer.
Das "wie er später aussagt" im Filmfall deutet für mich ebenfalls darauf hin, dass man seinen Aussagen polizeilicherseits nicht unbedingt Glauben schenkte...
Andererseits kann aber natürlich auch jemand aus dem Umfeld der beiden (der Noch-Mann von Frau J., eine etwaige eifersüchtige Partnerin des "Bekannten") in Frage kommen. An einen "Zufallstäter" glaube ich eher nicht.