x-aequitas schrieb:Möglich, dass sich der Uniformierte eines Vorwands bedient hat.
Ja warum sollte der das tun? Nach deiner Version wäre es ein offizieller Mitarbeiter des Flughafens in offizieller Mission. Wozu sollte der dem Arzt was vom Pferd erzählen? Noch dazu, wo Mittank gar kein Bulgarisch verstand (was eh egal ist, denn man würde den Mann kaum geschickt haben, um unerkannt Informationen einzuholen, das macht alles keinen Sinn).
x-aequitas schrieb:Die Sms zu Cefzil 500 in doppelter Form führe ich eher auf Software- oder Konfigurationsfehler zurück.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Die beiden SMS kamen doch zu ganz unterschiedlichen Zeiten, nämlich um 3:06 Uhr und um 4:15 Uhr
Biff_tannen schrieb:Da er die bewaffneten Polizisten an der Zufahrt zum Flughafen sicherlich (zumindest bei der Ankunft) bemerkt haben wird, gehe ich davon aus, er ist bewusst über den Zaun, um bei ihnen keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Von bewaffneten Polizisten weiß ich nichts, aber in einem Flughafen gehen ständig Leute rein und raus. Warum hätte Mittank da auffallen sollen? Es ist auch abwegig, dass man dort auf ihn gewartet hätte, denn Mittank hatte keine Straftat begangen und wurde nicht gesucht noch sonstwas. Und kein Polizist der Welt hält eine erwachsene Person auf, nur weil Mutti vom Ausland aus Theater macht (wenn man denn letzteres unterstellen will). In jedem Fall wäre es wahrscheinlicher gewesen, man hätte Mittank beim Zaun erwischt.
Biff_tannen schrieb:Den Kontaktverlauf und das was für die Öffentlichkeit vom Inhalt preisgeben wurde finde ich kompletten Blödsinn.
Naja, das ist eine recht allgemeine Aussage, die ich dann im folgenden nicht sehr gut begründet finde bzw. die Begründung nicht verstehe:
Biff_tannen schrieb:Er ruft seine Mutter aus dem Hotel an und sagt, hier stimmt was nicht mit dem Hotel. Bitte sperre die Kreditkarte.
Was mit soll nicht stimmen mit dem Hotel. Wieso erwähnt er es nicht? Es wurde nur gesagt, oh weiß ich auch nicht, etwas stimmt nicht. Keine weiteren Nachfragen.
Warum gehst du denn davon aus, wir müssten den vollständigen Gesprächsverlauf kennen? Inwiefern sie da nachgefragt hat, ist doch nicht gesichert. Es ist im Gegenteil gar nicht naheliegend, dass man in den diversen Interviews lang und breit die vollständigen Dialoge wiedergibt (soweit sie die überhaupt noch in Erinnerung hätte). Vielmehr beschränkt man notwendigerweise sich auf das Wesentliche, und das Wesentliche ist: "Mit dem Hotel stimmt irgendwas nicht." Wenn Mittank sich da nicht weitergehend geäußert hat – so what?
Die andere Seite ist: Wenn er zu dem Zeitpunkt schon psychotisch war (was ich annehme, denn ich halte den Gesprächsverlauf nicht für "kompletten Blödsinn" in dem Sinne, dass er so gar nicht stattgefunden hat), dann ist es plausibel, dass mit dem Hotel "irgendwas nicht stimmte". Und zwar ohne dass der Mann dies hätte konkretisieren können. Es ist nun mal häufig Teil einer Psychose, Dinge, von denen man sich bedroht fühlt, nicht konkret benennen zu können (siehe z.B. Günther Stoll, hinter dem "jemand" her war, ohne dass er diesen Jemand benannt hätte. Auch dort natürlich die Diskussion, ob der Mann denn psychotisch war oder nicht, aber es spricht manches dafür).
Biff_tannen schrieb:Der Detektiv sagte, dass er das Hotel bar bezahlt hatte, und auch keine Kreditkarte hinterlegen musste. Wozu also die Karte sperren lassen?
Ließe sich mit dem eben Genannten erklären (Mittank hatte das diffuse Gefühl, irgendwas stimme mit der Karte nicht, jemand (!) habe diese manipuliert). Dass er im Hotel bar bezahlt hat, dürfte Frau Mittank zu dem Zeitpunkt ncoh nicht gewusst haben.
Biff_tannen schrieb:Dazu dieser in meinen Augen völlig an den Haaren herbeigezogene post der FLM-Seite
Findet Lars Mittank Vor dem Flughafen war nur das Hotel merkwürdig, aber das hatte dünne Wände, da hätte wahrscheinlich keiner was gesagt, was da nicht stimmt, wegen der vielen Ohren und der alten dünnen Wände.
Das ist in der Tat keine besonders sinnvolle Aussage, aber wir wissen ja nicht, wer von den Betreibern dort genau schreibt, und vllt. fiel demjenigen gerade keine bessere Begründung ein. Wenn es nicht Frau Mittank selbst war, dann muss es nicht heißen, dass sie tatsächlich nicht nachgefragt bzw. Mittank nichts gesagt hat. Das sind für mich alles keine belastbaren Indizien, sondern Details, die alle irgendwie erklärbar sind.
Biff_tannen schrieb:Dann der Anruf, das er verfolgt wird und sich verstecken muss. Keine Nachfrage der Mutter warum, wieso?
Das verstehe ich nun gar nicht: Erstens (siehe oben): Woher wissen wir denn, dass die Mutter nicht nachfragte? Zweitens sagte Mittank durchaus, vor wem er sich verstecken muss, nämlich vor den ominösen Bayern Fans, die ihn als Bremen-Schwein und Nazi bezeichneten und hinter ihm her waren (was davon stimmt und ob überhaupt was, sei dahingstellt).
Biff_tannen schrieb:Aber wenn er beim Flughafenarzt sitzt und sich 45 Minuten nicht meldet.
Dazu hatte ich schon eine Erklärung geliefert: Mutter und Sohn telefonierten und besprachen die Sache mit der Western-Union-Aktion. Mittank wollte sich daraufhin wieder melden, um den Code entgegenzunehmen. Da er das nicht tat, wurde sie dann unruhig.
Biff_tannen schrieb:Sie wollte ihn nicht anrufen nachdem er verfolgt wurde, um keine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Aber auf SMS die er nach der angeblichen Verfolgung noch geschrieben hat, reagiert sie auch nicht?
Sie hat das so begründet, wie ich schon kürzlich hier niederschrieb: Mittank hatte was von einer Anhöhe erzählt und dass er sehr vorsichtig sein müsse, damit er nicht in den Abgrund fällt. Sie wollte ihn deshalb nicht kontaktieren aus Angst, dass er versehentlich loslässt, wenn das Handy klingelt (gleiches trifft natürlich auf die SMS zu). Eine andere Version war, seine Verfolger sollten nicht durch das Handy auf ihn aufmerksam werden. Ich würde der Frau hier nicht gleich einen Widerspruch vorwerfen. Vielleicht hat LM beide Gründe aufgeführt, damit sie nicht zurückruft, vielleicht hat er tausend konfuse Sachen erzählt, die seine Mutter im Nachhinein zu sortieren hatte und dabei nicht immer konsistent war.
Also – ich kann nur nach wie vor sagen: Für mich gibt es für alles Erklärungen, die halbwegs plausibel sind, und deshalb würde ich Frau Mittank erstmal keine absichtlich verdrehten Aussagen unterstellen. Eines möchte ich an der Stelle auch mal sagen, ganz allgemein: Frau Mittank ist nicht dafür zuständig, unsere kriminalistische Neugier zufriedenzustellen. Sie sucht einfach nur ihren Sohn. Falls sie in der Öffentlichkeit Dinge weglässt, die ihr zu persönlich sind, ist das legitim.