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Vermisstenfall Lars Mittank

36.359 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Video, Mutter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisstenfall Lars Mittank

Vermisstenfall Lars Mittank

30.08.2019 um 23:03
Zitat von blackdoorblackdoor schrieb:Argument
Welches Argument?


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 00:23
Angenommen er hatte keine Psychose, sondern war schlichtweg einfach mit der Situation überfordert in der er sich gerade befand die wie @Fraukie es geschrieben hat. Klar, geht man stiften, jedoch springt man dann über einen Zaun/Mauer wo Womöglich Draht herum ist wo man sich verletzen kann? Läuft man da nicht iwo hin wo es befestigte Wege gibt Gehweg/Straßen?
Das ist eben der punkt wo ich eben dran zweifle das mehr war wie das er nur mit der Situation überfordert war.


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 00:55
@Eisi15

Also gehen wir mal von einer Psychose aus. Bzw. vielmehr von einem psychotischen verhalten aus. Würde man da nicht auch befestigte frei Wege benutzen? Und springen deutet auch nicht unbedingt auf ein psychotisches Verhalten hin.


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 01:48
@schluesselbund

Wenn man stiften geht weil man grad überfordert ist, denke ich eher nicht daran das man dann über einen Zaun mit Draht hüpft eben weil ich denke das man in diesem Punkt noch klar denken kann. Deshalb einen befestigten Weg vorziehen würde.

Bei einer Psychose tun Menschen einfach Dinge die für normal denkende Menschen keinen Sinn ergeben und ich da eben auch denke das man einen Zaun mit Draht auch wohl überwindet.

Für mich sieht es einfach nach Flucht aus vor iwas oder iwem.


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 02:40
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Zumal niemand genau weiß, welche weiteren Schäden der "Faustschlag aufs Ohr" verursacht hatte. Die These, dass es nicht "nur" eine Ruptur des Trommelfells war, hatte ich früher schon geäußert.
Es ist ja nicht mal wirklich bekannt, ob es diesen Faustschlag überhaupt gegeben hat.
Seine Freunde haben die Story ganz offensichtlich nicht geglaubt, ob das so ist, weil sie es von Lars gewöhnt waren, dass er dazu neigt solche Berichte etwas auszuschmücken oder einfach mal daran, dass die Geschichte mit den "bezahlten Schlägern" an sich super schräg und unglaubwürdig kling, wird (zumindest öffentlich) nicht weiter erörtert.

Das Trommelfell kann man sich auf sehr unterschiedlichen Wegen verletzten und soweit ich weiß, lässt sich bei der Diagnose auch nicht wirklich feststellen wie frisch der Trommelfellriss genau ist.

Was neben der Tatsache, dass die ganze Geschichte albern klingt gegen das "Schlägerszenario" spricht, ist z.B. dass weder Lars Freunde noch einer der Ärzte eine sichtbare, äußere Verletzung erwähnen, kein Kratzer, kein blauer Fleck..
Außerdem war es in dem Urlaub wohl nicht unüblich, dass man nicht rund um die Uhr zusammengesteckt hat, sondern zumindest Lars auch hier und da mal alleine loszog.
Das ist an sich auch völlig normal, man braucht ja keine ganze Clique um sich die Gegend ein bisschen anzuschauen, sich einen Burger zu holen oder Ansichtskarten und Souvenirs zu kaufen.

Aber das Lars dieses Verhalten auch nach diesem angeblichen Vorfall beibehalten hat und sogar mit der Abreise seiner Freunde kein Problem hatte erscheint mir nicht wirklich plausibel.
Das war ein eher kurzer Urlaub, der "Schwerpunkt" lag ganz klar bei "Relaxen" und "Feiern", nicht dabei, dass jeder sich ein Tagesprogramm erstellte und die Gruppe sich "notgedrungen" trennen musste, weil jeder seine eigenen Pläne hatte, welche Sehenswürdigkeiten oder Museen er gerne besichtigen wollte.

Es war ein Urlaub bei dem nichts dagegen spricht, wenn jeder auch mal sein eigenes Ding macht, aber es auch keine "Mühe" war einfach zusammen zubleiben, bzw nicht alleine rumzulaufen, wenn etwas dagegen sprach.

Ich bin zwar grundsätzlich vorsichtig mit Aussagen wie:"man tut/tut nicht" zu pauschalisieren was für Verhalten "normal" bzw "abnormal" ist.
Aber die Annahme, dass jemand Schläger bezahlt und auf ihn angesetzt hat wäre doch ein vortrefflicher Grund gewesen nicht ohne Not alleine rumzulaufen, grade während eines solchen Kurzurlaubes bei der es kein Aufwand ist zusammen zu bleiben.

Ich habe keine Ahnung was genau da passiert ist, ich könnte nur spekulieren, dass er sich z.B. einer Frau etwas ungeschickt genähert hat (ggf gar im Rahmen eines Missverständnisses) und daraufhin eine Ohrfeige kassierte, was ihm vor seinen Freunden peinlich war.
Aber wie gesagt, absolut sinnfreie Spekulation, die mir nur so einfiel, weil ich mich durchaus gefragt habe, warum seine Freunde da nicht weiter nachgebohrt haben obwohl sie die Geschichte von den bezahlten Schlägern nicht geglaubt haben, sehr wohl aber ernst genommen, dass Lars sich irgendwie am Ohr verletzt hatte.
Meine recht simple Vermutung:
Sie sind davon ausgegangen, dass da irgendetwas ganz Harmloses hinter steckt, dass Lars nicht erzählen will, ggf weil es ihm peinlich ist und haben es damit abgehakt.
Zitat von blackdoorblackdoor schrieb:Gibt es einen Nachweis (wohl kaum) dass Lars Mittank die SMS an seine Mutter (was ist cfc 500) wirklich selbst geschrieben/gesendet hat?
Gewissermaßen, wenn man das Ausschlussverfahren anwendet bzw "wahrscheinliche" Szenarien von "unwahrscheinlichen" trennt.

Lars hat auch nach dem Versand dieser SMS mit seiner Mutter gesmst und telefoniert.
Also mal ganz abgesehen davon, dass es nicht wirklich Sinn ergibt, hätte jemand anders die SMS nur schreiben können, wenn er nicht nur unbemerkt an Lars Handy gekommen wäre, sondern es danach auch genauso unbemerkt zurückgelegt hätte.
Lars Anmerkung, dass sein Akku schwach ist hätte so eine Aktion zusätzlich erschwert, u.A. weil die meisten, mir bekannten Menschen in so einer Lage das Handy ausschalten um den Akku zu schonen und es nur einschalten um es zu benutzen.
Ein Fremder hätte nicht nur merklich Strom verbraucht, sondern ggf auch Lars PIN benötigt um das Handy überhaupt einzuschalten.
Da Lars seine Mutter nicht per sms sondern durch einen Anruf darüber informiert hatte, dass ihm das Hotel nicht geheuer ist und er sich verfolgt fühlt hätte die Person außerdem noch wissen müssen, das Lars da überhaupt irgendwelchen Klärungsbedarf hat.

Als einzige andere Erklärung böte sich an, dass Lars auf seiner "Flucht" nicht allein war, aber warum hätte er seiner Mutter einen Begleiter verschweigen sollen?
Nachts die Nachricht zu erhalten, dass das eigene Kind hunderte von km entfernt durch die Straßen von Varna irrt, geflohen aus einem ihm unheimlichem Hotel und mit dem Eindruck verfolgt zu werden.
Das ist ein großartiges Rezept um jede Mutter in Sorge zu versetzen, selbst wenn ihr Kind längst erwachsen ist und sie annähme, dass er sich nicht an die Polizei wendet, weil er dazu neigt seine Lage etwas dramatischer zu schildern als sie eigentlich ist.
Die Info, dass er nicht alleine ist hätte seine Mutter beruhigt, warum also genau den Teil verschweigen?

Als er schließlich das Taxi "anhält" und später den Flughafen betritt und dort verweilt ist er nicht nur alleine, sondern interagiert auch weder auf den veröffentlichten Aufnahmen der Kameras noch nach den Zeugenaussagen weder direkt noch übers Handy mit irgendeiner Person, die er aus welchen Gründen auch immer nicht erwähnt hat.

Es liegt also nahe einfach anzunehmen, dass er die sms selbst geschrieben hat, weil ihm unwohl dabei war ein Medikament zu nehmen dessen Packungsbeilage er nicht versteht.
Zitat von Eisi15Eisi15 schrieb:Angenommen er hatte keine Psychose, sondern war schlichtweg einfach mit der Situation überfordert in der er sich gerade befand die wie @Fraukie es geschrieben hat.
Ich wollte übrigens keineswegs sagen, dass eine Psychose ausgeschlossen ist.
Lediglich, dass es sich um eine Diagnose handelt, die aufgrund der veröffentlichten Infos nicht mal jemand vom Fach sicher stellen könnte und ein Laie gleich gar nicht.

Des Weiteren wollte ich anmerken, dass es keine Psychose braucht, sondern dass einem Menschen, grade wenn ihm ein gewisser Erfahrungshintergrund und gewisse Persönlichkeitsmerkmale die das Bewahren eines kühlen Kopfes erleichtern fehlen durchaus auch einfach mal temporär "eine Sicherung rausknallen" kann, z.B.wenn er sich in einer Situation wiederfindet, die er nicht wie gewünscht/erhofft zu kontrollieren vermag und sich vermeintliche Lösungsansätze dann auch noch nach und nach aufzulösen scheinen.

Wie ich aber bereits schrieb habe ich persönlich nicht den Eindruck, dass es sonderlich wichtig ist ob er wegen einer Psychose weggelaufen ist, weil erkurzfristig die Nerven verloren hat oder weil er aus der Situation raus wollte.
Denn auch bei einer Psychose ist es unwahrscheinlich, dass er einfach so verschwindet und über Jahre wie vom Erdboden verschluckt bleibt ohne dass sehr zeitnah irgend etwas passiert ist, das sein Verschwinden bzw "verschwunden bleiben" erklärt.

Und bei der Überlegung was passiert sein könnte fallen mir nicht wirklich Dinge ein bei denen es eine nennenswerte Rolle spielt, ob er eine Psychose hatte oder nur aus "Gründen" irrational gehandelt hat.
Zitat von Eisi15Eisi15 schrieb:Klar, geht man stiften, jedoch springt man dann über einen Zaun/Mauer wo Womöglich Draht herum ist wo man sich verletzen kann? Läuft man da nicht iwo hin wo es befestigte Wege gibt Gehweg/Straßen?
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, dass eine Reihe seiner Verhaltensweisen/"Entscheidungen" ganz schön schräg anmuten.
Allerdings habe ich gelernt mit "macht man doch nicht" super vorsichtig zu sein.

Massenweise Menschen treffen Tag für Tag Entscheidungen, die entweder für Andere nicht nachvollziehbar oder sogar ganz objektiv einfach nur bescheuert sind, mich selbst eingeschlossen.
Manche neigen mehr dazu, andere weniger.

Warum tauscht ein fast 30jähriger Mann Länderfähnchen obwohl doch bekannt ist, dass grade Fußballfans das nicht immer mit Humor nehmen und die Reizschwelle sich mit steigendem Alkoholpegel üblicherweise nicht anhebt sondern tendenziell eher sinkt?

Warum erzählt jemand seinen Freunden eine Geschichte von irgendwelchen bezahlten Schlägern, die er vermutlich selbst nicht glauben würde?

Warum fällt jemandem erst derart kurz vor der Abreise ein, dass man das Ohr untersuchen lassen sollte ehe man in den Flieger hopst?
Ich habe keine Ahnung von sowas, aber gehe ich nicht recht in der Annahme, dass grade bei solchen Pauschalreisen spontane Änderungen des Abflugtages mindestens nervig und tendenziell auch noch unverhältnismäßig teuer sind?

Warum vertrödelt man bei einer doch recht simplen Diagnose Zeit um DREI verschiedene Ärzte zu konsultieren, statt sich nach dem ersten Arztbesuch schlau zu machen was das für die Abreise bedeutet und sei es durch einen Anruf bei seinem Hausarzt in Deutschland (den ja durchaus auch seine Mutter in seinem Auftrag hätte tätigen können)?

Warum kann ein Mann in dem Alter seine Kreditkarte nicht selbst sperren lassen, sich nicht selbst Rückflug bzw Busticket buchen?

Warum versteckt man sich vor vermeintlichen Verfolgern nachts in den Straßen einer unbekannten Stadt und telefoniert aus dem Versteck trotz schwachen Akkus mit Mutti, die von zu Hause aus gar nichts machen kann, außer vor Sorge um ihr Kind kein Auge zuzumachen?

Warum informiert man nicht die örtliche Polizei oder (wenn man das mit der Polizei übertrieben findet) sucht sich eine Kneipe oder sonst einen Ort an dem sich Menschen aufhalten und bestellt sich ein Taxi mit dem man zum Flughafen fährt?

Lars hat da so einige Entscheidungen getroffen, die ich persönlich echt merkwürdig finde.
Aber vermutlich aus dem ganz banalen Gründen, dass jeder Mensch anders tickt, ich mangels so enger Bindung zu meinen Eltern viel früher ganz selbstverständlich sehr viel unabhängiger von meinen Eltern agiert habe und es auch immer ausgesprochen einfach ist das Verhalten eines anderen Mensch als "schräg" abzustempeln, während man selbst eben grade nicht allein in einem fremden Land steht, ggf sowieso schon Kopfschmerzen hat und dann noch ein "Ausweichplan" nach dem Anderen zerbröselt.

Nur weil wir im Grunde eine vernunftbegabte Spezies sind heißt das ja leider noch lange nicht, dass jeder Mensch auch in jeder Situation zu vollständig rationalem Denken und Handeln neigt bzw fähig ist.
Zusätzlich sind Menschen auch einfach mal eine Spezies mit einem viel zu kunterbuntem Gefühlsleben und Emotionen kommen vielen Menschen in die Quere, wenn diese grade versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren bzw zielführende Entscheidungen zu treffen.

Vielleicht hatte er als er da so quer über den Flughafen lief schlicht und ergreifend bereits den (berechtigten) Gedanken, dass das möglicher Weise am Flughafen gar nicht erwünscht ist, befürchtete zusätzlichen Ärger und dachte für einen kurzen Moment, dass das Verlassen des Flughafengeländes über diesen Zaun eine gute Lösung sei.

Ich behaupte mal, die Erfahrung etwas Bescheuertes zu tun um sich Minuten oder gar Sekunden später selbst zu fragen wie um alles in der Welt diese dämliche Aktion im eigenen Kopf grade noch Sinn ergeben konnte hat jeder schon mal gemacht, nur meistens haben wir eben Glück und können das korrigieren ehe etwas Schlimmes passiert.

Ich kann nur annehmen, dass Lars, wenn er über Umwege sicher zu Hause angekommen wäre über so Manches selbst den Kopf geschüttelt und drüber gelacht hätte, wie er denn nu auf die Idee kommen bzw sie auch noch sinnvoll finden konnte.
Das kennen doch auch die meisten Menschen.
Nur ist in seinem Fall offenkundig irgendetwas passiert, so dass die merkwürdigen Handlungen so stehen blieben.
Ich weiß nicht ob es sinnvoll bzw fair ist bei der Beurteilung gar nicht erst zu erwägen, dass er möglicher Weise selbst wusste, dass er sich grade von der Problemlösung entfernt statt ihr näher zu kommen.


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 08:26
@Fraukie
Superbeitrag - vielen Dank!


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Vermisstenfall Lars Mittank

31.08.2019 um 19:45
Fraukie, ich lese Deine vernünftigen Texte mit Vergnügen. Danke dafür.

Einige kleine Anmerkungen:
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Aber die Annahme, dass jemand Schläger bezahlt und auf ihn angesetzt hat wäre doch ein vortrefflicher Grund gewesen nicht ohne Not alleine rumzulaufen
Die Geschichte mit den "bezahlten Schlägern" ist bizarr. So weit ich mich erinnere, hat Lars sie nicht gegenüber seiner Mutter geäußert, sondern gegenüber seinen Kumpels. Laut deren Aussagen war kaum einer aus der Gruppe je wirklich nüchtern. Der Urlaub war darauf angelegt, mal gemütlich über die Stränge zu schlagen. Im Zusammenhang damit hat Lars - sehr spät nachts, als der Alkoholspiegel vieler Spätlinge gewiss hoch war, der Frust nach dem Spiel womöglich auch - sich offenbar "eine Watschn gefangen". Oder einen Faustschlag. Beides ist möglich, und leider gab es keine Zeugen, die die Härte des Schlages einschätzen können.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Warum vertrödelt man bei einer doch recht simplen Diagnose Zeit um DREI verschiedene Ärzte zu konsultieren, statt sich nach dem ersten Arztbesuch schlau zu machen was das für die Abreise bedeutet und sei es durch einen Anruf bei seinem Hausarzt in Deutschland (den ja durchaus auch seine Mutter in seinem Auftrag hätte tätigen können)?
Ich habe nur eine Erklärung dafür: Dass die subjektiv wahrgenommenen Beschwerden den gesundsheitsbewussten (Aussage Mutter) jungen Mann nachhaltig beunruhigt haben. Deshalb gehe ich davon aus, dass tatsächlich irgendjemandes Hand Lars eine Kopfverletzung beigebracht hat. Wie Du schon sagst, es ist überraschend, dass nacheinander 3 Ärzte konsultiert wurden. Möglich: Er hoffte darauf, einen zu finden, der ihm bescheinigt "alles nicht so dramatisch, klar können Sie fliegen - der Kollege XY ist bekannt für seine alarmistischen Aussagen".

Dies geschah aber nicht, sondern das Gegenteil. Daher mein Gedanke: Lars sieht nach der 3. (!) Bestätigung blitzartig ein, dass ein Flug wohl wirklich zu gefährlich wäre (wegen der Druckverhältnisse) und entscheidet sich ebenso blitzartig, den Bus zu nehmen.
Warum kann ein Mann in dem Alter seine Kreditkarte nicht selbst sperren lassen, sich nicht selbst Rückflug bzw Busticket buchen?
Es gibt Informationen hierzu, die sich diametral widersprechen.
- Einmal soll die Mutter etwas tun, weil die Kreditkarte gesperrt sei. (Das geht nicht)
- Einmal soll die Mutter die Kreditkarte sperren.
Welche Info den Tatsachen entspricht, habe ich bis heute nicht verstanden.
Falls die Kreditkarte gesperrt gewesen wäre, ist es nachvollziehbar, dass er keine Buchungen vornehmen konnte.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Des Weiteren wollte ich anmerken, dass es keine Psychose braucht, sondern dass einem Menschen, grade wenn ihm ein gewisser Erfahrungshintergrund und gewisse Persönlichkeitsmerkmale die das Bewahren eines kühlen Kopfes erleichtern fehlen durchaus auch einfach mal temporär "eine Sicherung rausknallen" kann, z.B.wenn er sich in einer Situation wiederfindet, die er nicht wie gewünscht/erhofft zu kontrollieren vermag und sich vermeintliche Lösungsansätze dann auch noch nach und nach aufzulösen scheinen.
Ich verstehe nicht, wie überhaupt die Rede auf "Psychose" kam. Es wurden angeblich keine Drogen genommen, jedenfalls nicht wissentlich. Alkohol in Strömen, ja, aber kein anderes Zeug. Das ist jedenfalls die Aussage der Kumpels.

Eine vernünftige Erklärung für das augenscheinlich unvernünftige Verhalten während der Nacht habe ich allerdings auch nicht. Der "Russe", der für den einen Detektiv undercover ermittelte, deutete an, in diesem Hotel seien Substanzen im Umlauf gewesen. Vielleicht hat Lars eine Prise in den Tee bekommen, in der Hoffnung, dass er Lust auf "mehr" verspürt und den Typen etwas abkauft? Die konnten ja nicht ahnen, dass Lars offenbar keinerlei Erfahrung mit Rauschzuständen hatte und irritiert / höchst beunruhigt reagierte ("Dieses Hotel ... hier ist was komisch ... ich weiß nicht, hier stimmt was nicht... keine Ahnung, irgendwie stimmt hier was nicht").

Wie auch immer. Bis zum darauf folgenden Vormittag war die Wirkung, falls es eine gab (!!) wieder abgeklungen. Am Flughafen verhält Lars sich ganz normal.


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Vermisstenfall Lars Mittank

01.09.2019 um 00:20
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Fraukie, ich lese Deine vernünftigen Texte mit Vergnügen. Danke dafür.
Ich bedanke mich für das Kompliment.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Einige kleine Anmerkungen:
Genau das meine ich.
Ich habe nur ein paar von den Dingen aufgezählt, die auf mich nicht grade vernünftig oder Altersgemäß wirken, aber wie Du ganz richtig schreibt gibt es für jede einzelne dieser "Wie kann jemand das für sinnvoll halten? - Anmerkungen" meinerseits auch mehr oder weniger plausible Antworten was Lars in der jeweiligen Situation dazu verleitet haben könnte sein Denken und Handeln in dem Augenblick für sinnvoll zu halten, einfach weil seine Situation zu keinem Zeitpunkt mit dem Blickwinkel vergleichbar ist, den jeder Einzelne von uns hat und zwar eben nicht nur, weil wir anders ticken als er, sondern eben auch weil wir auf dem sicheren Beifahrersitz hocken und im Gegensatz zu ihm wissen, dass das am Ende nicht gut ausgehen würde.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:eine Watschn gefangen". Oder einen Faustschlag. Beides ist möglich, und leider gab es keine Zeugen
Er kann auch einfach gegen eine Straßenlaterne gelaufen sein, oder versucht haben durch eine geschlossene Glastüre zu gehen.
Hab ich alles schon ohne die Spur von Alkohol oder anderen Drogen hinbekommen.
Er kann sich das Trommelfell auch vor oder nach diesem "Vorfall" (wenn es einen gab) anderweitig verletzt haben.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:entscheidet sich ebenso blitzartig, den Bus zu nehmen.
Na ich weiß nicht.
Da ich so Manches was ich bei anderen Menschen und auch bei mir selbst (vor allem als Teenager) so an Verhalten beobachten konnte das nicht wirklich als Aushängeschild für Vernunft und vorausschauendes Handeln taugt bin ich, wie man sicher merkt, bereit eine ganze Menge sehr dummer Aktionen als "menschlich" und "normal" anzusehen.
Das Menschen auch mal dumm handeln finde ich keineswegs fraglich, aber wenn die "Grenze" zwischen "unklug", "unüberlegt", "dumm" bzw Ähnlichem und "völlig absurd" überschritten wird, fällt mir das nicht mehr so leicht.
Und ob der Erkenntnis, dass ein Flug bestenfalls auf eigenes Risiko möglich ist, sein komplettes Gepäck (wenn ich das richtig in Erinnerung habe incl Handy und Geldbeutel incl Papiere) zurück zulassen um quer über das Flughafengelände, dessen Zaun, ein Sonnenblumenfeld und unwegsame "Wildnis" zu spurten mit dem Plan den Bus heimwärts zu erwischen ist in meinen Augen nicht mehr im Bereich von "seltsam" bzw "unklug" sondern vollkommen absurd und anders als temporäre Dummheit hat absurdes Handeln üblicher Weise eine Ursache die nicht völlig unvorhersehbar wie aus dem Nichts auftaucht.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Ich verstehe nicht, wie überhaupt die Rede auf "Psychose" kam.
Wer warum damit "angefangen" hat weiß ich auch nicht.
Ich kann nur annehmen, dass es eine der Thesen ist, die Menschen sich eben ausdenken, wenn sie versuchen etwas das eigentlich kaum fassbar ist irgendwie greifbar zu machen.
Wäre nicht der erste Fall in dem eine These, die irgendwer aufgestellt hat um sich selbst zu erklären wie sowas passieren konnte, von erstaunlich vielen Menschen ungeprüft zu den spärlichen Fakten des Falls hinzugefügt wurde.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Es wurden angeblich keine Drogen genommen, jedenfalls nicht wissentlich. Alkohol in Strömen, ja, aber kein anderes Zeug. Das ist jedenfalls die Aussage der Kumpels.
Es gibt meiner Ansicht nach auch keinen Grund das nicht zu glauben.
Das ist eine Touristenhochburg die feiernde Jugendliche gewohnt ist, Hinweise auf Drogenkonsum hätten wenigstens einem der 3 konsultierten Ärzten auffallen müssen.
Drogenkonsum, Sonnenstich usw dürften doch zu den "üblichen Verdächtigen" zählen die zumindest der Flughafenarzt erkannt hätte.
Für solch eine Wirkung müssen auch keine Drogen im Spiel sein, auch rezeptfreie Medikamente gegen Übelkeit können jemanden ganz schön aus der Bahn werfen (und ihm den Blick uf die Ursache verschleiern, weil manche Leute nicht zu wissen scheinen, dass solche Medikamente aufs Gehirn wirken), aber es wurde ja scheinbar weder von den Freunden, den Ärzten noch den Ermittlern (also den echten Ermittlern) Hinweise auf sowas gefunden.
Mir fällt auch nichts ein, dass zu diesem "Verlauf" (dem Wechsel zwischen fast schon hysterischem und völlig normalem Verhalten in einem sehr überschaubarem Zeitrahmen) passen würde.
Jedes Mal wenn ich das durchdenke, komme ich wieder bei einem jungen Mann an, dem zum Abschluss seines Spaßurlaubes zu viel schief ging um damit adäquat umgehen zu können.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Eine vernünftige Erklärung für das augenscheinlich unvernünftige Verhalten während der Nacht habe ich allerdings auch nicht.
Exakt und das kann den ganz banalen Grund haben, dass Menschen, grade in Stresssituationen, gar nicht selten zu einem von außen betrachtet eher unvernünftigem Verhalten tendieren.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Der "Russe", der für den einen Detektiv undercover ermittelte, deutete an, in diesem Hotel seien Substanzen im Umlauf gewesen.
Mir wurde noch anerzogen, wann immer möglich, entweder etwas Nettes zu sagen oder gar nichts.
Deswegen kann ich hier leider nicht ausführen was ich über die Kompetenz und Seriosität dieses "Detektives" und seines Partners denke.
Ich kann also auch nicht schreiben für wie glaubhaft ich deren Aussagen betrefflich des Hotels halte.
Deren Performance in dem einen Fernsehbericht hat mir lediglich ein gutes Bild davon vermittelt wie verzweifelt Lars Mutter sein muss.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Vielleicht hat Lars eine Prise in den Tee bekommen, in der Hoffnung, dass er Lust auf "mehr" verspürt und den Typen etwas abkauft?
Halte ich für unwahrscheinlich.
Das ist kein Vorgehen mit dem sich Drogen gut verkaufen lassen, aber mal sicher eins um den Hotelbetrieb zuverlässig in die Sch... zu reiten.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:"Dieses Hotel ... hier ist was komisch ... ich weiß nicht, hier stimmt was nicht... keine Ahnung, irgendwie stimmt hier was nicht"
Diese Aussage kam von einem jungen Mann, dessen Nerven vermutlich blank lagen, dass war sicher kein toller Tag.
Seine Vorstellung er könne für die Nacht einfach so im Krankenhaus "einchecken" war zwar lediglich naiv, aber er hat dann, dieses "ganz merkwürdige Hotel" immerhin mit seinem Gepäck und nach telefonischer Rücksprache mit seiner Mutter verlassen, ist später aber vom Flughafen ohne Gepäck und ohne Rücksprache mit Muttern praktisch nur mit den Klamotten, die er trug "geflohen".

Das hat erstaunlich vielen Leuten gereicht um sowohl dem Krankenhaus, als auch dem Hotel und dem Flughafen bzw einigen Mitarbeitern dort wer weiß was an Zwielichtigkeit zu unterstellen.

Mich führt dieser Ablauf eher zu der Annahme, dass Lars aus irgendwelchen Gründen die Nerven verloren hat, statt anzunehmen, dass er nachdem ihm irgendwelche bezahlten Schläger aufgelauert haben erst in einem Krankenhaus landet dessen Ärzte unfeine Absichten haben, dann in einem Hotel absteigt in dem merkwürdige Dinge vor sich gehen um schließlich von einem Flughafen zu "fliehen" weil dort Leute arbeiten, die es auf ihn abgesehen haben.

Ohne ihm irgendetwas unterstellen zu wollen muss ich Lars zumindest in diesem Zeitraum als eher unzuverlässigen "Zeugen" beurteilen.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Wie auch immer. Bis zum darauf folgenden Vormittag war die Wirkung, falls es eine gab (!!) wieder abgeklungen. Am Flughafen verhält Lars sich ganz normal.
Das ist es halt.
Ich hätte zwar anhand der Kameraaufnahmen nicht beurteilen wollen ob er da "wieder normal" ist oder einfach nur müde und erschöpft, aber seine Mutter hat ja nicht nur die Aufnahmen gesehen sondern auch mit ihm telefoniert und ich habe keinen Grund ihr Urteil, dass er sich in diesen Stunden normal verhalten hat irgendwie anzuzweifeln.

Aber spätestens hier passt eben weder die Annahme, dass Drogen, Alkohol und/oder Medikamente sein Verhalten erklären noch ergibt die Theorie einer Psychose noch Sinn, wenn man berücksichtigt, dass er über mehrere Tage hinweg ohne erkennbaren Auslöser zwischen normalem Verhalten und wirklich Seltsamen "wechselt".
Ich wüsste nicht wie das mit einer Psychose oder durch irgendwelche Substanzen verursachten "Ausfällen" schlüssig erklärbar wäre, dass es aber jemandem der trotz einer Reihe nerviger "Zwischenfälle" versucht einen kühlen Kopf zu behalten mal mehr gelingt die Nerven zu bewahren und mal weniger, das ist absolut menschlich.


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Vermisstenfall Lars Mittank

01.09.2019 um 08:40
Naja wenn er nicht auf Drogen war,dann muss es ein psychotischer Zustand gewesen sein. Wieso? Ganz einfach, weil kein normaler Mensch sich so verhält,wie Lars es getan hat.

Wenn ich mich fürchte,vor Menschen, dann verständige ich die Polizei oder fahre am besten gleich dorthin. Am Flughafen war er sicher. Wer hätte ihm direkt am Flughafen etwas antun können? Jeder der klar bei Verstand ist, hätte ganz anders reagiert. An eine Verschwörung der bulgarischen Polizei glaubt hier wohl ja keiner ernsthaft.

Er wirkte nervös und sagte,er will nicht sterben. Ähm ok. Er hat aber keinerlei Angaben gemacht wovon er denn sterben könnte,seiner Meinung nach. Das hätte ein gesunder Mensch getan. Hey, ich werde verfolgt,es wird mir gedroht....was auch immer...spätestens dann, als er am Flughafen in Sicherheit war. Seine Paranoia und Ängste deuten nunmal auf einen psychischen Ausnahmezustand hin.

Ich hab gestern eine kleine Doku gesehen mit diesem Detektiven. Er ist ja mit einer Sozialarbeiterin im Taxi gefahren, die angeblich aussagte, er hatte ganz weite Pupillen. Der Arzt am Flughafen bestätigte das,dem fiel das auch auf. Wenn das stimmt, dann hat er wohl doch etwas konsumiert.

Mysteriös ist es eigentlich erst ab der Flucht vom Flughafengelände. Wo ist er hin? Was geschah danach? Keiner hat ihn gesehen? Wenn ihn jemand von der Autobahn mitgenommen hat....im Prinzip könnte er danach überall gelandet sein.

Das ihn jemand umgebracht hat...einen offensichtlich geistig Verwirrten? Denke ich nicht. Und danach noch so gut versteckt das man bis heute nichts gefunden hat? Unfall an einem total verlassenen Ort? Auch unlogisch. Das er irgendwo ein neues Leben führt oder immer noch psychotisch irgendwo rumläuft? Beides ist doch auch eher unrealistisch. Und Selbstmord so gut hinbekommen das man ihn bisher nicht fand? Das hat nichtmal Marco Schulze hinbekommen und der hat das geplant.


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01.09.2019 um 09:02
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Wenn ich mich fürchte,vor Menschen, dann verständige ich die Polizei oder fahre am besten gleich dorthin. Am Flughafen war er sicher. Wer hätte ihm direkt am Flughafen etwas antun können?
Es geht hier nicht um eine rationale Angst vor konkreten Menschen sondern um irrationale, diffuse, soziale Ängste.

Dass es um etwas Irrationales gegangen sein muss merkt man wenn man versucht, die verschiedenen Situationen in denen er angst- oder panikartiges Verhalten gezeigt hat in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Das gelingt nämlich nur, wenn man irgendeine großangelegte Verschwörungstheorie konstruiert in die Drogenhändler,verschiedene Ärzte, Polizisten, Flughafenmitarbeiter und einige mehr verstrickt sein müssten.


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01.09.2019 um 13:51
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Mich führt dieser Ablauf eher zu der Annahme, dass Lars aus irgendwelchen Gründen die Nerven verloren hat, statt anzunehmen, dass er nachdem ihm irgendwelche bezahlten Schläger aufgelauert haben erst in einem Krankenhaus landet dessen Ärzte unfeine Absichten haben, dann in einem Hotel absteigt in dem merkwürdige Dinge vor sich gehen um schließlich von einem Flughafen zu "fliehen" weil dort Leute arbeiten, die es auf ihn abgesehen haben.

Ohne ihm irgendetwas unterstellen zu wollen muss ich Lars zumindest in diesem Zeitraum als eher unzuverlässigen "Zeugen" beurteilen.
Bezahlte Schläger, kriminelles Hotel, unabschüttelbare Verfolger und mitbeteiligte Ärzte und Flughafenpersonal finde ich auch mindestens 2 cineastische Zufälle zu viel.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich hätte zwar anhand der Kameraaufnahmen nicht beurteilen wollen ob er da "wieder normal" ist oder einfach nur müde und erschöpft, aber seine Mutter hat ja nicht nur die Aufnahmen gesehen sondern auch mit ihm telefoniert und ich habe keinen Grund ihr Urteil, dass er sich in diesen Stunden normal verhalten hat irgendwie anzuzweifeln.
Jeder darf sich anhand von veröffentlichten Videoaufnahmen sein eigenes Bild davon machen:

Ich sehe einen normal zum Arzt schlendernden Mann, der ohne Hast und Panik und ohne sich verunsichert umzublicken gerade seines Weges geht.

Dem dann hinter verschlossener Tür a) was nicht gepasst hat, was ihn veranlasste sein Gepäck zurück zu lassen (vll auf erweiterte Pupillen und Nervosität angesprochen worden) oder aber b) ihm genau in die Hände gespielt hat..

jedenfalls wirkt sein Abgang auf mich wie ein kontrollierter (sportlicher) Spurt, nicht wie ein panisches, getriebenes Wegrennen. Im Gegenteil: draußen verlangsamt er und greift kontrolliert an seine Gesäßtasche. Er fühlt also nach EC-Karte/Busticket/losem Bargeld/zweitem Perso/ was auch immer. Und ich interpretiere sein leicht trabendes Weiterlaufen als 'das Gesuchte ist da, er setzt den Weg fort'.

Lest euch gern nochmal die Beiträge seines Freundes durch, der dabei war


https://www.allmystery.de/ng/mposts?m=mposts&start=25&user=150067&no_uh=&thread=&query=


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 02:27
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Ganz einfach, weil kein normaler Mensch sich so verhält,wie Lars es getan hat.
Das ist zwar grundsätzlich richtig.
Aber ein "normaler Mensch" kann auch nicht in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahren.
Ein normaler Mensch verliert schon mal die Nerven auch ohne Psychose und der "breaking point" an dem das passiert ist individuell, hat aber eine Tendenz dazu sensibler zu werden wenn jemand sich mit kurzen Pausen immer wieder in einer Stresssituation wiederfindet.
Erfahrungsgemäß macht es hierbei keinen Unterschied ob es sich um objektiv nachvollziehbaren Stress handelt oder um eine Person die sich aus "Gründen" oder weile es der jeweiligen Persönlichkeit entspricht in weniger stressige Lagen reinsteigert.
Tatsache ist, dass in einem recht kurzem Zeitfenster so einiges schief ging bzw scheinbar schief ging das Lars sich als Plan zurechtgelegt hat.
Nicht so schief, dass ich ausflippen würde, aber einer der Gründe warum ich mich nicht als Maßstab nutzen kann, ist das verglichen zu Soziopathen wie mir jeder völlig normale Mensch psychotisch wirkt.
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Wenn ich mich fürchte,vor Menschen, dann verständige ich die Polizei oder fahre am besten gleich dorthin.
Da gebe ich Dir Recht, aber wenn Lars auch nur noch ein bisschen rational denken konnte, dann hätte er gewusst, dass die Polizei da gar nichts machen kann, wenn er sie herbeiruft und dann von "Verfolgern" erzählt, die (wenn sie denn existiert haben) nicht brav rauskommen und sich der Polizei vorstellen.
Da nichts passiert war hätte die Polizei ja nicht die Gegend nach diesen "Verfolgern" abgesucht.

"Normal" wäre es meiner Ansicht nach gewesen, wenn er sich an irgendeinen Platz begeben hätte an dem sich mehrere Menschen aufhalten und sich dorthin ein Taxi bestellt hätte, dass ihn zum Flughafen bringt.
Aber "für mich normal" heißt nicht, dass das für Lars abrufbar war, vor allem nach der Odyssee die er sich da schon gebastelt hatte.
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Jeder der klar bei Verstand ist, hätte ganz anders reagiert
Stimmt schon, aber wie klar ist ein Mensch schon, wenn er solchem Dauerstress ausgesetzt ist, wurscht ob selbstgemacht oder nicht.
Ich hab schon so oft in Situationen gestanden in denen jeder außer mir die Nerven verloren hat und ich nur zu gern um mich herum Watschen verteilt hätte um die Leute dazu in die Lage zu versetzen aus diesem "Aufgescheuchtem Huhn Modus" raus zu snappen.

Aber die Tatsache, dass ich solche Situationen seit meiner Kindheit zu hauf erlebt hat ist eben auch ein guter Hinweis darauf, dass nicht auf seltsame Weise mit all diesen sehr unterschiedlichen Leuten etwas nicht stimmt, sondern die Abweichung bei der Norm mich betrifft, nicht Menschen die ab einem gewissen Strasslevel nicht mehr klar denken und handeln können.
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Er wirkte nervös und sagte,er will nicht sterben. Ähm ok. Er hat aber keinerlei Angaben gemacht wovon er denn sterben könnte,seiner Meinung nach
Wie auch?
Er hat sich mit Händen und Füßen mit einem Arzt versucht zu verständigen, der seinerseits vermutlich versucht hat ihm zu erklären, dass er ihm nicht dazu raten kann zu fliegen und Lars hat offenkundig verstanden, dass er nicht fliegen darf.
Wenn er wusste, dass ein Trommelfellriss eigentlich nu keine so große Sache ist, dann wird ihn das nur noch weiter verunsichert haben.
Hat der Arzt ihm dann durch das Vorlegen eines entsprechenden Formulares oder einen zu diesem Zweck in englisch oder gar deutsch auswendig gelerntem Standardsatz versucht zu erklären, dass er auf eigenes Risiko fliegen darf, dann wäre eine so ungünstige Formulierung, dass das bedeutet, dass weder er noch die Fluggesellschaft oder sonst wer haftbar gemacht werden können wenn es zu Schäden oder gar zum Tode kommt, dann reicht sowas um ein eh schon nervöses Pulverfass hochgehen zu lassen.
Nach dem Verlauf der Nacht hat Lars ja nicht nur unter dem Stresseinfluss der letzten Tage gelitten, sondern je nachdem was er gewohnt ist auch mindestens an einem geringen Maß an Schlafdeprivation.

Ich habe schon viel zu oft erlebt, dass Ärzte (Tierärzte eingeschlossen) es nicht hinreichend bedenken, dass es für Menschen die Stress ausgesetzt sind gewisse Triggerworte gibt, die dazu führen, dass nur der Trigger wahrgenommen wird, die Aufnahme des Kontextes aber gar nicht mehr möglich ist.
"Keine Haftung bei gesundheitlichen Schäden oder Todesfall" wäre mal sicher so ein trigger.
Da hört jemand unter Stress nur noch death bzw Tod und nicht mehr, dass es sich um eine vorformulierte Standardaussage handelt, die keinerlei konkreten Bezug zu ihm als Person hat.
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:er hatte ganz weite Pupillen. Der Arzt am Flughafen bestätigte das,dem fiel das auch auf. Wenn das stimmt, dann hat er wohl doch etwas konsumiert.
Nein, es ist lediglich möglich, dass er etwas konsumiert hat (dabei muss es sich übrigens nicht um irgendwelche Partydrogen handeln, z.B. die erwähnten rezeptfreien Mittel gegen Übelkeit wirken in hoher Dosis ebenfalls u.A. Pupillenerweiternd und können auch Erregungszustände hervorrufen.

Hält man sich an den guten Ockham und sein Rasiermesser, sucht also die simpelste Erklärung, dann kommt man wieder bei Lars Ohr an, einfach weil erweiterte Pupillen auch eine ganz schlicht und ergreifend Teil einer Schmerzsymptomatik sein können.
Zitat von SeraphirSeraphir schrieb:Unfall an einem total verlassenen Ort? Auch unlogisch.
Wieso findest Du das unlogisch?
Passiert doch wirklich oft genug und für das Vereiteln des Auffindens der Überreste muss der Ort nicht "total verlassen" sein, es reicht wenn er extrem unübersichtlich ist und das Gebiet das hinter diesem Flughafenzaun liegt ist alles andere als übersichtlich.
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:Jeder darf sich anhand von veröffentlichten Videoaufnahmen sein eigenes Bild davon machen:
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:Ich sehe einen normal zum Arzt schlendernden Mann, der ohne Hast und Panik und ohne sich verunsichert umzublicken gerade seines Weges geht.
Das ist richtig, aber ich weiß von mir, dass ich Manches nicht auseinander halten kann, vor allem bei Leuten die mir völlig fremd sind, deswegen unterlasse ich solche Äußerungen.
Aber ich gehe voll und ganz mit Dir konform, dass sein auf den Überwachungsaufnahmen sichtbares Verhalten eher ruhig/gefasst als einfach nur erschöpft wird.
Auch sein Verhalten spricht dafür, man sieht, dass er sich etwas zu trinken geholt hat und auch wenn der Zeuge der das bestätigen kann leider nicht gefunden wurde, hat Lars ja seiner Mutter von einem deutschsprechendem Mann berichtet, der ihm die Sache mit der Geldanweisung über Western Union erklärt hat.
Beides Verhaltensweisen, die ich, von jemandem der immer noch völlig durch den Wind ist aber zu erschöpft um das zu zeigen, eher nicht erwarten würde.
Im Grunde entspricht sein Verhalten in diesem Stunden eben dem was seine Mutter beschrieben hat.
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:vll auf erweiterte Pupillen und Nervosität angesprochen worden
Sicher nicht unmöglich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Flughafenarzt bei jemanden der ihn vor dem geplanten Flug aufsucht um seine Flugtauglichkeit zu besprechen "Nervosität" als etwas Seltsames oder auch nur direkt Erwähnenswertes ansieht.
Außerdem wusste er von dem Trommelfellriss und bei einem Arzt würde ich voraussetzen, dass ihm bekannt ist, dass sowas sehr schmerzhaft sein kann und Schmerzen wiederum eine Pupillenerweiterung zur Folge haben könnte.
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:jedenfalls wirkt sein Abgang auf mich wie ein kontrollierter (sportlicher) Spurt, nicht wie ein panisches, getriebenes Wegrennen
Dem stimme ich ebenfalls zu.
Das spricht für mich auch gegen eine handfeste Psychose.
Jemand der in "Panik flieht" fokussiert seinen Blick für gewöhnlich nicht auf ein mögliches Ziel oder gar den Weg dahin. Eher schauen solche Leute doch so wild um sich, dass sie Glück haben, wenn sie dabei nicht in irgendetwas oder jemanden rein rennen.
Für mich ergibt sich da eher der Verdacht, dass Lars selbst gar nicht so genau wusste warum und wovor er nun weg läuft.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 09:56
@Fraukie
@Seraphir

Wikipedia: Mydriasis

Erweiterte Pupillen gibt es auch bei verschiedenen hirnorganischen Krankheiten und Verletzungen. Da fiele einem ja zum Beispiel der Schlag auf den Kopf ein. Wie dem auch sei, ich gehe davon aus, dass LM akute gesundheitliche Probleme hatte. Ein gesunder Mensch haette sich nicht so verhalten. Es war ja schliesslich nur ein geplatztes Trommelfell, und mit so etwas kann man umgehen. Er haette sich beim Arzt am Flughafen oder am Informationsschalter nach einem Bus irgendwo nach D erkundigen koennen, was uebrigens wahrscheinlich nicht einmal so teuer gewesen waere, und von dort aus waere er schon irgendwie mit der Bahn weitergekommen.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 14:22
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Erweiterte Pupillen gibt es auch bei verschiedenen hirnorganischen Krankheiten und Verletzungen. Da fiele einem ja zum Beispiel der Schlag auf den Kopf ein. Wie dem auch sei, ich gehe davon aus, dass LM akute gesundheitliche Probleme hatte.
Das ist meine These. Wäre der "Faustschlag aufs Ohr" ein gesichertes Faktum, würde ich von einem (mindestens) leichten Schädel-Hirn-Trauma ausgehen. Leider wissen wir nicht, was da wirklich passiert ist.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Das ist kein Vorgehen mit dem sich Drogen gut verkaufen lassen, aber mal sicher eins um den Hotelbetrieb zuverlässig in die Sch... zu reiten.
Keine Ahnung, manchmal hört man von so etwas. Darf aber gern in den Bereich der Spekulation verwiesen werden.
Zitat von msbarnabymsbarnaby schrieb:jedenfalls wirkt sein Abgang auf mich wie ein kontrollierter (sportlicher) Spurt, nicht wie ein panisches, getriebenes Wegrennen. Im Gegenteil: draußen verlangsamt er und greift kontrolliert an seine Gesäßtasche. Er fühlt also nach EC-Karte/Busticket/losem Bargeld/zweitem Perso/ was auch immer. Und ich interpretiere sein leicht trabendes Weiterlaufen als 'das Gesuchte ist da, er setzt den Weg fort'.

UND: Er dreht sich nicht um. Kein einziges Mal. So eine große Spontanfluchtdistanz hat noch nicht einmal das Fluchttier par excellence, das Pferd. Das würde sich irgendwann mal umgucken und checken, ob es überhaupt verfolgt wird. Lars hingegen fällt irgendwann in lockeren Trab und strebt weiter auf seinem Weg, ohne sich ein einziges Mal umzuschauen.
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Seraphir schrieb:
Unfall an einem total verlassenen Ort? Auch unlogisch.
Wieso findest Du das unlogisch?
Passiert doch wirklich oft genug und für das Vereiteln des Auffindens der Überreste muss der Ort nicht "total verlassen" sein, es reicht wenn er extrem unübersichtlich ist und das Gebiet das hinter diesem Flughafenzaun liegt ist alles andere als übersichtlich.
Wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass auf dem Areal Sonnenblumen in vollem Aufwuchs standen. Es ist in meinen Augen absolut nicht ausgeschlossen, dass er dort in eine hilflose Situation geriet. Ich möchte allerdings nicht dem Hund zu nahe treten bzw. dessen Kompetenz anzweifeln, der offenbar eine Spur bis zur Autobahn verfolgte. Falls es diesen Hund überhaupt gab.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 14:41
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:. Es ist in meinen Augen absolut nicht ausgeschlossen, dass er dort in eine hilflose Situation geriet
Im Sonnenblumenfeld?
Und inwiefern "hilflose Situation"?


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 15:32
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Erweiterte Pupillen gibt es auch bei verschiedenen hirnorganischen Krankheiten und Verletzungen.
Jup und auch bei eingetretenem Hirntod.
Das erweiterte Pupillen bei einer ganzen Menge sehr unterschiedlicher Gründe auftreten ist mir bekannt, aber das fällt in die gleiche Spekulationsecke wie anzunehmen, dass er eine Psychose hatte.
Die Fakten sind in diesem Fall doch echt spärlich und verwirrend genug, da das Gesamtbild durch willkürliche, völlig ungesicherte Spekulationen weiter zu "verwässern" erscheint mir nicht sinnvoll.

Über Psychosen und Hirnschäden bei Lars ist nichts bekannt und vermutlich wird es diesbezüglich auch keine Aufklärung mehr geben.

Gesichert ist aber der Trommelfellriss und das Lars seinem Freund erzählt hat, dass er Schmerzen am Ohr hat.
Sowohl die bei einem Trommelfellriss üblicher Weise als "stechend" beschriebenen Schmerzen, als auch Schmerzen im Kopfbereich generell werden von Betroffenen zumeist als besonders unangenehm empfunden, selbst wenn das Schmerzlevel an sich gar nicht so hoch ist.
Es gibt auch keine Berichte darüber, dass Lars auch nur versucht hat, die Schmerzen mit Schmerzmitteln etwas zu mildern (was bei sowas eh nicht immer gelingt).
Es ist ja auch durchaus wahrscheinlich, dass er wusste, dass man Schmerzmittel nicht mit Alkohol mischt und die SMS an seine Mutter und die unangebrochene Schachtel Antibiotikum kann auch ein Hinweis darauf sein, dass er (nachvollziehbare) Hemmungen hatte Medikamente einzunehmen bei denen er die Packungsbeilage nicht versteht.
Eine gewisse Tendenz zu nicht vollständig alterskonformem Verhalten, die vom Trommelfellriss ausgehenden Schmerzen und die Reihe von misslungenen "Ausweichplänen" gehören zu den wenigen Dingen, die in diesem Fall als gesicherte Fakten vorliegen.

Da diese gesicherten Dinge ausreichen um die erweiterten Pupillen, die Nervosität und seine stetig sinkende Reizschwelle zu erklären erschließt sich mir nicht wirklich welchen Sinn es ergibt die Ursachen für diese Probleme in Spekulationen über Psychosen oder Hirnschäden zu suchen, die sich weder bestätigen noch widerlegen lassen werden.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Da fiele einem ja zum Beispiel der Schlag auf den Kopf ein.
Nicht so wirklich. Selbst wenn es diesen Schlag auf den Kopf gegeben hätte, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass Lars dabei ernsthafte Hirnschäden erlitten hat.
Seinen Freunden gegenüber erwähnte er nur die Schmerzen am Ohr.
Anomalien der Pupillen treten meines Wissens aber zeitlich sehr nah zu dem Ereignis, dass die Verletzung hervorgerufen hat auf und auch das soweit ich weiß eher nicht bei einer leichten Gehirnerschütterung sondern bei massiveren Verletzungen der Hirnnerven die noch mit anderen Symptomen verbunden gewesen wären, die nicht nur Lars selbst und seinen Freunden, sondern spätestens den Ärzten hätten auffallen müssen.

Aber auch die ersten beiden Ärzte haben nur einen Trommelfellriss festgestellt.
Dem Flughafenarzt ist Lars erhebliche Nervosität zwar aufgefallen, aber auch er hielt die erst für erwähnenswert als klar wurde, dass Lars nicht wieder aufgetaucht ist.

Da ein Trommelfellriss nun keine so große Angelegenheit ist, halte ich es für wahrscheinlich, dass die meisten Fluggesellschaften einen solchen Fluggast und sei es auf "eigenes Risiko" mitnehmen würden, grade weil es sich um einen eher kurzen Flug gehandelt hat.

Das jedoch ein Passagier bei dem es einen berechtigen Verdacht auf eine Hirnverletzung gibt dem gleichen Spielraum begegnet halte ich aber für mehr als unrealistisch.

Grade weil ein Trommelfellriss die Folge von sehr unterschiedlichen Ursachen sein kann, halte ich es für mehr als unwahrscheinlich, dass nicht spätestens der Flughafenarzt auf so etwas untersucht hätte.

Zwischen dem Vorfall dem Lars diesen Trommelfellriss zuschrieb und dem Besuch beim Flughafenarzt lag ja auch ein längerer Zeitraum in dem deutlich bzw deutlicher geworden wäre ob da mehr verletzt ist als nur das Trommelfell.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ein gesunder Mensch haette sich nicht so verhalten.
Würde ich in der Pauschalformulierung so nicht unterschreiben.
Manche Menschen haben ein sehr dünnes Nervenkostüm und Lars befand sich bereits seit mehreren Tagen in einer für ihn vollkommen ungewohnten Stresssituation.

Sein Verhalten mag nicht dem entsprechen, was man von einem gesundem Mann seines Alters gemeinhin erwarten würden, das ist korrekt.
Aber offenkundig hat er eben nicht über die Nervenstärke verfügt, die üblicher Weise als "Norm" angenommen wird, was wieder rum bei Menschen die sich in einer aus ihrer Sicht andauernden Stresslage wiederfinden und dann noch mit Schmerzen zu tun haben so selten und unüblich aber nun auch wieder nicht ist.
Er verhält sich eben auch nicht wirklich wie ein Mensch der unter einer Psychose oder einer Hirnschädigung leidet.
Es werden keinerlei Ausfallerscheinungen deutlich, bei seiner "Flucht" wirkt er ganz normal koordiniert.
Keiner der Ärzte erwähnt einen Hinweis auf ein Krankheitsbild das über den Trommelfellriss hinausgeht.
Dabei hätte der Arzt im Krankenhaus die Möglichkeit gehabt weitere Untersuchungen diesbezüglich zu empfehlen und in die Wege zu leiten, während er Flughafenarzt schon allein aus eigenem Interesse bei einem entsprechendem Verdacht anders gehandelt hätte.
Entscheidet der das jemand auf eigenes Risiko fliegen darf, weil er lediglich einen Trommelfellriss diagnostiziert würde ich mal annehmen, dass die Fluggesellschaft es so gar nicht komisch findet, wenn dieser Passagier dann in Folge einer Psychose an Bord ausflippt oder tot zusammensackt, weil er eine Hirnverletzung hatte.
Von drei Ärzten hatten also zwei entweder die direkte Möglichkeit oder die umfassende Pflicht einem Verdacht auf Psychose oder Hirnverletzungen nachzugehen und keiner von beiden sah in Lars vor dessen Verschwinden einen "Problempatienten".

Zwischen seinen "Anfällen von echt merkwürdigem, irrationalem Verhalten" (das er meiner Ansicht nach auch schon vor der angeblichen Schlägerei gezeigt hat, es sich also zumindest teilweise einfach mal um seine Persönlichkeitsstruktur handeln dürfte) hat er immer wieder Phasen in denen er über mehrere Stunden (direkt nach dem Ereignis ja sogar Tage) normal verhält.
Weder bei Psychosen noch bei Hirnverletzungen sind solche Pausen sonderlich logisch.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Es war ja schliesslich nur ein geplatztes Trommelfell, und mit so etwas kann man umgehen.
Grundsätzlich sollte ein erwachsener Mensch damit umgehen können, da hast Du vollkommen Recht. Aber Lars schien ja grundsätzlich etwas sensibel zu sein und hatte auch mehr als nur den Trommelfellriss "am Hacken".

- erst irgendein Vorfall bei dem er sich den Trommelfellriss vermutlich zugezogen hat. Wenn er wirklich davon überzeugt war, dass es sich um "bezahlte, auf ihn angesetzte Schläger" gehandelt hat, dann dürfte das ziemlich aufwühlend gewesen sein, denn wie ein Mensch der es gewohnt ist in Schlägereien zu geraten wirkt Lars ja nun so gar nicht.
Es ist also entweder solch ein irritierender Kontakt oder eine Situation die er seinen Freunden aus irgendwelchen Gründen nicht wahrheitsgetreu schildern wollte.

- kurz vor dem geplanten Abflug schlägt der "Spaßurlaub" in nervigen Stress um, weil Lars realisiert, dass sein Ohr nicht von alleine besser wird und er sich entscheidet einen Arzt aufzusuchen. Leider sagt der aber nicht "alles ok, kannst ohne Bedenken fliegen." sondern diagnostiziert einen Trommelfellriss, diese Diagnose hat den "Spaßurlaub" sicher bereits endgültig beendet.

- ob sich Lars bereits auf Rat des ersten Arztes gegen den Rückflug entscheidet oder weil er selbst unsicher ist wird nicht ganz klar, auf jeden Fall schickt er seine Freunde alleine nach Hause, entweder weil er glaubt, dass er alleine schon zurecht kommt oder weil er so fest mit damit rechnet die Nacht im Krankenhaus verbringen und am Folgetag seine Heimreise organisieren zu können, dass es ihm unnötig erscheint, mindestens einem seiner Freunde die Kosten und den Aufwand eines verschobenen Fluges zuzumuten. Ich würde mich in so einem Fall außerdem in der Pflicht sehen dem jeweiligen Freund die zusätzlich entstehenden Kosten zu erstatten, wenn Lars das genauso gesehen hat, dann könnte das auch ein Grund gewesen sein, seine Freunde heimzuschicken

- Im Krankenhaus wird er aber entgegen seiner Erwartung nicht aufgenommen und muss deswegen alleine und zunehmend gestresst erst durch Varna eiern um sein Gepäck zu holen, dass er nicht mit im Krankenhaus hatte und sich dann auf eigene Faust verhältnismäßig zeitnah eine Unterkunft suchen, möglicher Weise nachdem er entgegen der naheliegenden Hoffnung einfach noch in dem Hotel nächtigen zu können das er während seines Urlaubs bewohnt hat, feststellen musste, dass das Hotel ausgebucht oder außerhalb seiner Pauschalreise recht kostspielig ist.
Dass er einfach mal so aus Spaß noch ein anderes Hotel in einer anderen Ecke von Varna ausprobieren wollte erscheint mir wenig wahrscheinlich.

- als er diese Unterkunft dann schließlich findet ist ihm die aus "Gründen" recht kurz nach dem Einchecken, so unheimlich, dass er nicht ins Bett fällt um sich nach all dem Nervkram auszuruhen, sondern seine Mutter anruft um die Karte sperren zu lassen und dann samt Gepäck aus dem Hotel abhaut

- dann auf der Straße hat er den Eindruck verfolgt zu werden, ob da wirklich Verfolger sind ist unbekannt, nimmt man an, dass er keine Telefonate führt die nur dem Zweck dienen seine Mutter in Panik zu versetzen, empfindet er die Verfolger als so bedrohlich, dass er sich sogar ein Versteck sucht

- wie er den Rest der Nacht verbracht hat ist wohl nicht wirklich bekannt, aber egal ob er in seinem "Versteck" geblieben oder durch die Straßen geirrt ist, erholsam war diese Nacht bestimmt nicht und wenn er vorher bereits unter erheblichem Stress stand, dann hat sich das zu diesem Zeitpunkt ganz sicher nicht gebessert

- er ruft sich auch nicht gezielt ein Taxi, sondern wird "aufgegabelt". Dem Taxifahrer und der Sozialarbeiterin an Bord schien er auch nicht nur aufzufallen, weil er mitsamt seinem Gepäck durch Varna streift, sondern irgendwie auch verloren wirkt.
Dass es der Sozialarbeiterin oder Lars primär darum geht sich aus Kostengründen ein Taxi zu teilen erscheint mir in der Situation unwahrscheinlich

- zunächst scheint Lars das Erreichen des Flughafens durchaus als Ende der "Odyssee" anzusehen, die er mindestens als nervig und zeitweise auch als bedrohlich empfunden hat und die mit Sicherheit ganz ordentlich geschlaucht hat. Er wirkt über mehrere Stunden hinweg sichtlich entspannt und normal, holt sich was zu trinken, bekommt von einem anderen Fluggast Tipps bezüglich einer Geldanweisung von Western Union.
Seine Mutter führt nicht nur die Anweisung eines recht stattlichen Geldbetrages durch (vielleicht um ihn zu beruhigen), sie klärt ihn auch darüber auf, dass er sich beim Flughafenarzt nochmal eine ganz konkrete Meinung betrefflich dieses Ohres und dieses Fluges abholen kann und soll und informiert ihn mindestens darüber, dass es auch die Möglichkeit gibt die Heimreise mit dem Bus anzutreten.
Ob sie ihm bereits mitteilt, dass sie die Buchungen für Flug- und Busticket vornehmen wird oder gar bereits vorgenommen hat kann ich aus den Berichten nicht entnehmen.

- unklar ist, ob seine Nervosität ihn bereits vor dem Besuch beim Flughafenarzt wieder einholt bzw in welchem Umfang.
Immerhin tätigt er schon vor der Konsultation seiner Mutter gegenüber die Aussage:
"sie lassen mich nicht fliegen und sie lassen mich nicht fahren."
Da jedoch auch seine Mutter diese Aussage erst im Nachhinein komisch fand erscheint es mir weder sinnvoll noch möglich festzustellen ob dort ein stressbedingter Verfolgungswahn im Spiel ist oder es sich um eine Aussage aus dem Hause:
"Ist ja doch alles sch...., geht doch sowieso alles schief." handelt, die bei einem erschöpftem und enervtem Menschen als ziemlich normal einzustufen wäre.

- sicher wieder einholen tut ihn seine Nervosität also erst wieder kurz vor dem Arztbesuch oder während der Konsultation, die sich ja auch ganz schön in die Länge zieht.
Allerdings könnte Lars Reizschwelle zu diesem Zeitpunkt bereits so niedrig gewesen sein, dass gar nichts großartig passiert sein muss, sondern jetzt einfach noch erheblicher Frust dazukommt, weil die Sprachbarriere die Kommunikation mit dem Arzt erschwert und Lars die Klärung bezüglich seiner Flugtauglichkeit nun endgültig schwinden sieht.
Ggf kommen noch Missverständnisse ob eines Fluges auf eigenes Risiko hinzu.
Dann platzt auch noch ein Mitarbeiter des Flughafens rein und der Arzt wendet sich vermutlich kurz von dem ohnehin extrem genervtem und verunsichertem Lars ab um mit seinem Kollegen etwas zu besprechen und das ziemlich sicher auch auf bulgarisch.
Daraufhin verlässt Lars das Zimmer, ob er wirklich Angst vor diesem Mitarbeiter hat oder ihm das Alles nun endgültig zu viel und zu doof ist vermag ich nicht zu beurteilen, sicher ist nur, dass er die Situation hier verlässt.

- auf den Aufnahmen der Überwachungskameras ist aber eher kein panisches Reh zu sehen, dass sich völlig blindlings in eine Flucht auf Leben und Tod stürzt, auch einen Mann der irgendwelche Koordinationsstörungen hat bzw so gar nicht mehr Herr seiner Sinne ist vermag ich auf diesen Bildern eher nicht zu erkennen.
Für mich sieht es tatsächlich fast eher danach aus als ob Lars irgendeinen Plan hat, der zum Einen aber vermutlich nur für ihn Sinn ergeben haben dürfte (bisschen wie die Idee bei einem Fußballspiel voller Besoffener irgendwelche Länderfähnchen zu tauschen, mal eben im Krankenhaus zu übernachten oder sich vor Verfolgern zu verstecken und aus dem Versteck heraus dann zu telefonieren..) und zum Anderen ja allem Anschein nach auch irgendwie ganz gewaltig schief gegangen ist.

Fazit:
Lars hat es eben nicht "nur mit einem Trommelfellriss" zu tun, sondern auch mit einer Pechsträhne bei der bisher jeden seiner "Ausweichpläne" gründlich schief gelaufen ist.
Die meisten erwachsenen Menschen könnten zwar auch damit umgehen, aber eben nicht alle.

Warum das so ist wird nicht erwähnt und es tut auch nicht wirklich was zur Sache, aber aus den Anmerkungen seiner Mutter ist zu entnehmen, dass dieser Urlaub etwas war, dass Lars sich mal gönnen wollte, nicht aber etwas mit dem er großartig vertraut war.
Ein bisschen entsteht in mir der Eindruck als sei es die erste Reise, die er ohne seine Familie macht, auf jeden Fall ist er ganz offenkundig kein routinierter Problemlöser, sondern jemand, der sich wenn möglich lieber auf Rat und Tat seine Mutter verlässt.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Er haette sich beim Arzt am Flughafen oder am Informationsschalter nach einem Bus irgendwo nach D erkundigen koennen,
Musste er doch gar nicht. Das hatte seine Mutter längst erledigt und ihm sogar bereits ein entsprechendes Ticket gebucht.
Da sie wusste, dass er erst noch zum Flughafenarzt wollte, weil ihm ein Heimflug lieber als eine Busfahrt gewesen wäre hat sie ihm ja auch zusätzlich ein Flugticket gebucht und sicher keine Busverbindung mit so zeitnaher Abfahrt gewählt, dass er diesen Bus nur hätte erreichen können, wenn er ohne Gepäck aus dem Arztzimmer sprintet und die "Abkürzung" über den Flughafenzaun nimmt.

Da all diese Buchungen über seine Mutter liefen hätte sie außerdem gewusst, wenn es dort einen Zeitdruck gegeben hätte, der dieses auch ihr völlig rätselhafte Verhalten vielleicht zumindest ein bisschen hätte erklären können.
"Oh Gott nicht noch eine Nacht hier, wenn fliegen nicht geht, dann um jeden Preis diesen Bus erwischen." wäre halt auf die praktizierte Weise immer noch reichlich absurd, aber würde zumindest ein Erklärungsmodell liefern warum Lars diesen seltsamen Weg wählt obwohl er nicht den Eindruck erweckt als würde er sich verfolgt oder bedroht fühlen.
Zitat von EclipseFirstEclipseFirst schrieb:Ich möchte allerdings nicht dem Hund zu nahe treten bzw. dessen Kompetenz anzweifeln, der offenbar eine Spur bis zur Autobahn verfolgte. Falls es diesen Hund überhaupt gab.
Den Hund gab es schon, nur wurde er nach einem viel zu langem Zeitraum eingesetzt in einem Gelände das selbst einen Leichenspürhund vor gewisse Probleme gestellt hätte, erst Recht aber einen Mantrailer.
Bis auf die Tatsache, dass Hunde über einen Geruchssinn verfügen der für Menschen kaum vorstellbar ist, ist sowas ziemlich genauso wie man es sich vorstellt:
Die Zuverlässigkeit des Ergebnisses hängt nicht nur ganz erheblich davon ab wie gut der Hund ausgebildet ist und Hund und Halter kommunizieren können, sondern auch massiv davon wieviel Zeit seit dem Entstehen der fraglichen Spur vergangen ist.
Eine weitere Rolle spielt auch die Größe und die Beschaffenheit des Geländes.
Die Qualität des Hundes bzw des Hund-Mensch-Teams kann ich natürlich nicht beurteilen, aber alle anderen Faktoren müssen als "ungünstig" eingestuft werden.
Zeitabstand von soweit ich weiß mehreren Wochen und absolut ungünstiges und recht großes Gelände.
Auch über die Brauchbarkeit der Spur auf die der Hund angesetzt wurde lässt sich spekulieren.
Hat seine Mutter etwas von daheim mitgebracht, dann könnte er im Urlaub z.b. ganz anderes Shampoo und sonstige Pflegeprodukte benutzt haben.
Wurde ein Kleidungsstück aus seinem Gepäck gewählt ist fraglich wie die Lagerung in diesen Wochen ausgesehen hat.
Tatsächlich habe ich den Verdacht, dass das Suchergebnis des Hundes nur deswegen als so bedeutsam eingestuft wurde, weil es der Hoffnung das Lars noch lebt in die Hände spielt.
Das er später irgendwann, irgendwo verunglückt ist, ist ja wirklich nicht nennenswert mehr oder weniger wahrscheinlich als das er sich nach all dem Trubel nicht mehr nach Hause traut.

Der wahrscheinlichste Fall ist meiner Ansicht nach der, dass Lars den Bereich hinter dem Flughafen nicht mehr verlassen hat und dieses Szenario wird ja widerlegt, aber meiner Meinung nach eben nur dann, wenn man dem Ergebnis des Hundes eine ganz erheblich größere Bedeutung beimisst als die Begleitumstände rechtfertigen.
Zitat von -Leela--Leela- schrieb:EclipseFirst schrieb:
. Es ist in meinen Augen absolut nicht ausgeschlossen, dass er dort in eine hilflose Situation geriet
Im Sonnenblumenfeld?
Und inwiefern "hilflose Situation"?
Da braucht es leider nicht viel. Das Handy hatte er nicht bei sich, brüllen kann man da vermutlich soviel man will und auf zufällig vorbeikommende Spaziergänger würde ich nicht wetten.

Wenn er dort gestürzt ist und sich verletzt hat bzw mit oder ohne eine Verletzung einen Hitzekollaps erlitten hat, dann gab es dort weder einen Ausweg noch Hilfe.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 15:41
Wenn er im Sonnenblumenfeld hinter dem Flughafengelände verunfallt ist dann hätte man ihn sicherlich gefunden. Anders als in anderen Vermisstenfällen hatte man hier ja ganz genau auf Kamera, wo Lars sich zuletzt aufhielt, bevor er verschwand. Man sah, dass er über den Zaun kletterte. Den Bereich dahinter hat die Polizei bestimmt genau untersucht.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 15:50
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Wenn er dort gestürzt ist und sich verletzt hat bzw mit oder ohne eine Verletzung einen Hitzekollaps erlitten hat, dann gab es dort weder einen Ausweg noch Hilfe.
Dann hätte man ihn gefunden.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 16:13
Also das ein Erwachsener sich so verhält weil er Stress hat....nein, das bezweifle ich.

Das er zwischen Autobahn und Zaun einfach gestorben ist und bis heute nicht gefunden wurde, schließe ich auch aus.


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Vermisstenfall Lars Mittank

02.09.2019 um 19:19
Was ich nicht verstehe: wollte er von vorneherein eine einzige Nacht im Krankenhaus verbringen und am nächsten Tag nach Hause fliegen? Das ist doch vollkommen unsinnig. Über Nacht wäre - und ist es ja auch nicht - das Ohr nicht besser geworden. Und er hätte genau die Situation, die er dann hatte: er musste die Heimreise selbst organisieren und hatte Zusatzkosten. Also wenn er eh am nächsten Tag, also wahrscheinlich keine 24 Stunden nach Abreise der Freunde, heimfliegen wollte, dann hätte er eigentlich auch gleich fliegen können. Ich verstehe diese Überlegung mit der einmaligen Übernachtung einfach nicht.

Es sei denn, er plante gar nicht heimzufliegen, hoffte auf eine kostenlose Übernachtung im Krankenhaus und plante am nächsten Tag gemäß einem vorher ausgedachten Plan vorzugehen, sprich sich abzusetzen.

Ich habe ja bisher die These Psychose vertreten, da schon viele Details dafür sprechen. Ich kenne mehrere Fälle im Familien- und Bekanntenkreis. Aber mittlerweile frage ich mich tatsächlich, ob er plante, sich abzusetzen und dann ging alles schief. Die Sache wuchs ihm über den Kopf und die Mutter sollte es dann richten.

Und im letzten Moment wollte er evtl. doch noch seinen Ausstiegsplan verfolgen und er rannte aus dem Flughafen davon. Ich vermute allerdings, dass dies, so es denn so war, tragisch geendet ist.


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