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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

27.03.2018 um 18:55
Es wurden an allen drei Opfern/Tatorten innerhalb des Hauses verschmauchte Bauschaum-Partikelngefunden.
Wie stellt ihr euch vor, dass die Waffe mit Bauschaum verschmutzt gewesen ist?
Sollte noch etwas an der Mündung oder am Rohr gewesen sein, so wären die Partikel mit den ersten 1-2 Schüssen in feinste Partikel vernebelt worden.
Man kann davon ausgehen, dass Herr D. eine Verschmutzung an der Mündung beseitigt hätte. Ebenso eine Verschmutzung im Rohr.
Eine P38 ist Windeseile zerlegt und gereinigt. Und wenn man nur das Rohr einmal durchzieht.
Die Idee, dass noch Partikel an der Waffe waren, ohne Schalldämpfer ist nicht realistisch.


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 08:31
Frage mich, warum man eine Bauanleitung für eine Art Schalldämpfer googelt, diesen dann anfertigt, ausprobiert, wohl modifiziert, testet, aber dann nach dem ganzen Testen Überschall- statt Unterschallmunition für die Tat verwendet, die man hört und die den Schalldämpfer fast überflüssig macht. Klingt für mich unlogisch bei all der Planung und Überlegung.


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 08:42
@Butzeller: Hmm. Also vorherrschende Meinung ist hier doch, es wurde kein Schalldämpfer benutzt. Andererseits liegt soviel Bauschaum auf den Leichen, dass ein Schalldämpfer Benutzt sein müsste, oder? Aber auch nicht genug, wie es der Fall sein müsste, wenn ein Bauschaumschalldämpfer gemäß Bauanleitung aus dem Internet verwendet wurde?
Also was denn nun?


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 10:09
Dieser Schalldämpfer ist ja eine Art "Krücke". Ein Hilfsmittel, welches letztlich nicht nur besonders gut funktioniert hat, sondern die Ermittler auf die Spur des nun Verurteilten brachte.
@JW: Unterschall-Munition wäre für dieses Vorhaben ungeeignet gewesen, weil es schlicht nicht genug Durchschlagskraft besitzt. Außerdem dürfte es ungleich schwerer auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen sein.

@CSI-Caine
Es ist nicht die vorherrschende Meinung, dass dieser Schalldämpfer mit Bauschaum nicht benutzt wurde.
Ich bin da auch für alternative Vorschläge, wie der Bauschaum dahin kam, an ALLE drei Opfer, offen.
Aber eine Vermutzung durch die Proben MIT Schalldämpfer vor der Tat ist eben nicht möglich.
Wer "gedient hat" in den Jahren bis cirka 1995, der kennt diese Waffe, bzw. den absolut baugleichen Nachfolger P1. Ab 1992 wurde die Hecker und Koch P8 eingeführt.
Eine Kontamination durch Bauschaum würde die Waffe blockieren oder, wie geschrieben, wäre nach 1-2 Schüssen pulverisiert.
Außerdem wären sie nicht in der Menge und Größe vorhanden, wie dies im Urteil beschrieben ist.


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28.03.2018 um 13:12
@Butzeller
Zitat von ButzellerButzeller schrieb: Unterschall-Munition wäre für dieses Vorhaben ungeeignet gewesen, weil es schlicht nicht genug Durchschlagskraft besitzt.
Das stimmt definitiv nicht. Auf diese Entfernung hätte die 9mm in Subsonic problemlos gereicht. Ansonsten wären solche Entwicklungen völlig sinnlos.

Vergleiche die gesetzlich vorgeschriebene Energie für den Fangschuss von 200 J mit den technischen Daten der unten angebotenen Munition. Die 9 mm Para Subsonic bringt 474 J.

Kannst Du gucken kaufen hier ( wenn Du die Lizenz hast ):

https://www.frankonia.de/9mm+Luger%2C+FMJ+Subsonic/Magtech/Ansicht.html?Artikelnummer=144805

MfG

Dew


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 13:15
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:@CSI-Caine
Es ist nicht die vorherrschende Meinung, dass dieser Schalldämpfer mit Bauschaum nicht benutzt wurde.
Ich bin da auch für alternative Vorschläge, wie der Bauschaum dahin kam, an ALLE drei Opfer, offen.
Aber eine Vermutzung durch die Proben MIT Schalldämpfer vor der Tat ist eben nicht möglich.
Wer "gedient hat" in den Jahren bis cirka 1995, der kennt diese Waffe, bzw. den absolut baugleichen Nachfolger P1. Ab 1992 wurde die Hecker und Koch P8 eingeführt.
Eine Kontamination durch Bauschaum würde die Waffe blockieren oder, wie geschrieben, wäre nach 1-2 Schüssen pulverisiert.
Außerdem wären sie nicht in der Menge und Größe vorhanden, wie dies im Urteil beschrieben ist.
Genau hier sind wir an dem Punkt, den Dr. Strate wohl angreifen will. Sollte die Tat nicht mit einem PET Schalldämpfer verübt worden sein, ist die Urteilsbegründung falsch

Das besagt natürlich nicht ob der Verurteilte die Tat begangen hat oder nicht aber wenn die Urteilsbegründung falsch ist muss der Fall neu aufgerollt werden. Somit wäre das Urteil nichtig, was die sofortige Freilassung zur Folge hätte.


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28.03.2018 um 13:20
@Dew

Ja offiziell bekomme ich alles. Aber erstens hat Unterschall-Munition weniger Durchschagkraft und zweitens ist es aller Voraussicht nach sehr schwer, diese auf dem Schwarzmarkt zu bekommen.

Aber du scheinst dich ja mit Waffen auszukennen.
Welchen Vorschlag hast du denn, wie die Bauschaumpartikel an die Tatorte kamen, davon ausgehend, dass dieser oder ein abgewandelter Schalldämpfer mit Bauschaum NICHT zum Einsatz kam?


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28.03.2018 um 13:27
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Somit wäre das Urteil nichtig, was die sofortige Freilassung zur Folge hätte.
Das nachzuweisen wird sehr schwer.
Ich denke, einem findigen Waffennarr wird es gelingen, eine PET-Flasche so an der Waffe zu befestigen, dass sie durchaus hält.
Es gibt Beispiele bei YouTube, wo dies bewiesen wird.
Da dort jedoch andere Waffen benutzt werden, verzichte ich hier auf Beispiele.


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28.03.2018 um 13:33
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Ich denke, einem findigen Waffennarr wird es gelingen, eine PET-Flasche so an der Waffe zu befestigen, dass sie durchaus hält.
Da gebe ich Dir durchaus recht. Der Ansatz liegt eher bei den Tatortspuren ob es ein PET Schalldämpfer war.


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28.03.2018 um 13:35
Ich finde, bevor man sich zu weit vorwagt, sollte man doch mal die Fakten würdigen:

a) Vom Computer des AD wurde eine Webseite aufgerufen, die den Bau eine DIY-Dämpfers mittels Bauschaum beschreibt und
b) im Blut der Opfer/in den Wunden wurden Bauschaumpartikel gefunden.

Dass das nicht für Herrn Ds Unschuld spricht, liegt doch wohl auf der Hand. Alles weitere ist Wunschdenken und entbehrt - wenigstens bislang - jeder sachlichen Grundlage.


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28.03.2018 um 13:40
@Wozzeck

Aufgerufen UND gedruckt von seinem Arbeitsplatz auch.
Ein netter Kollege hat ausgesagt, dass er viel und oft auf Waffenseiten war. Aber er hat nicht gedruckt und erst recht nicht vom Arbeitsplatz-Rechner des Herrn Darsow.
Da wird ein kleines aber sehr wichtiges Detail gerne weggelassen.

@Alice_im_Wl

Meine Vorstellung ist, dass vielleicht keine PET-Flasche genutzt wurde, sondern ein Behältnis/Adapter möglicherweise aus dem Baumarkt, welches stabiler ist und besser an der Waffe angebracht werden kann.
So gesehen ist das Urteil falsch, aber unterm Strich bringt das Herrn Darsow nicht aus dem Knast.
Dann heißt es "PET-Flasche oder ähnliches Behältnis, welches nicht näher bestimmt werden kann".


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 13:45
Das wäre auch meine Überlegung. Man geht immer von einer PET-Flasche aus. Vielleicht wurde aber eine stabilere Hülle verwendet, die mit Bauschaum gefüllt wurde - welches Teil auch immer das war.
Trotzdem bleibt der Widerspruch:
kein Schalldämpfer, wie einige sagen - woher kommt dann der Bauschaum?
Doch ein Schalldämpfer - weshalb dann nur so wenig Bauschaum...?
Alles sehr rätselhaft.


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28.03.2018 um 14:09
Zitat von CSI-CaineCSI-Caine schrieb:Doch ein Schalldämpfer - weshalb dann nur so wenig Bauschaum...?
Meine Überlegung dazu ist, dass er beim Ausschäumen einen Kanal frei gelassen hat, oder -wahrscheinlicher- der Schalldämpfer wurde bereits vorab "freigeschossen"...


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28.03.2018 um 14:34
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:a) Vom Computer des AD wurde eine Webseite aufgerufen, die den Bau eine DIY-Dämpfers mittels Bauschaum beschreibt und
b) im Blut der Opfer/in den Wunden wurden Bauschaumpartikel gefunden.
Das sind zwei Indizien, die schlüssig aneinanderpassen.
Wie D. die Vorlage weiterentwickelt hat, so dass sich bei der Schussabgabe die vorgefundenen Spuren ergaben, dass muss nicht nachgearbeitet werden.
Wichtig ist nur, dass nichts dagegen spricht, dass hier ein Zusammenhang besteht. Einen derartigen Gegenbeweis konnte man bislang nicht erbringen.


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28.03.2018 um 16:12
Zitat von emzemz schrieb:Das sind zwei Indizien, die schlüssig aneinanderpassen.
Wie D. die Vorlage weiterentwickelt hat, so dass sich bei der Schussabgabe die vorgefundenen Spuren ergaben, dass muss nicht nachgearbeitet werden.
Besonders belastend ist das die Ermittler ergebnisoffen in diese Richtung Schalldämpfer ermittelt haben und die Spur
zu Darsow geführt hat. Er ist entweder ein ziemlicher Pechvogel oder eben schuldig....


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28.03.2018 um 16:29
@threefish

Vollkommen richtig. Die Spur führte nicht von Darsow zum Webseiten-Betreiber, sonders anders herum.
Auch das wird von den Unterstützern nicht erwähnt, lässt die Sache mit der Bauanleitung aber in einem ganz anderen Licht erscheinen.


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28.03.2018 um 18:29
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Das besagt natürlich nicht ob der Verurteilte die Tat begangen hat oder nicht aber wenn die Urteilsbegründung falsch ist muss der Fall neu aufgerollt werden. Somit wäre das Urteil nichtig, was die sofortige Freilassung zur Folge hätte.
Nein, das wäre in keiner Weise ein Wiederaufnahmegrund. Die Wiederaufnahmegründe sind abschließend § 359 StPO zu entnehmen, wobei lediglich Absatz 5 praxisrelevant ist:

"wenn neue Tatsachen oder Beweismittel beigebracht sind, die allein oder in Verbindung mit den früher erhobenen Beweisen die Freisprechung des Angeklagten oder in Anwendung eines milderen Strafgesetzes eine geringere Bestrafung oder eine wesentlich andere Entscheidung über eine Maßregel der Besserung und Sicherung zu begründen geeignet sind"

Die Behauptung, ein Schalldämpfer wie in der Anleitung aus dem Internet könne nicht funktioniert haben, ist ein alter Hut, der in der Hauptverhandlung x-mal durchgekaut wurde. Damit würde es an der Novität, der Neuheit, fehlen. Außerdem wäre dieser Gesichtspunkt auch nicht erheblich. Denn selbst wenn die Tat nicht mit einem PET-Schalldämpfer verübt worden wäre, kämen weder ein Freispruch noch eine geringere Bestrafung in Betracht.

Das ist ja auch der Grund, warum bundesweit nur etwa 3% der WA-Anträge erfolgreich sind.


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28.03.2018 um 18:46
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Das ist ja auch der Grund, warum bundesweit nur etwa 3% der WA-Anträge erfolgreich sind.
Stimmt. Das ist ein sehr trauriger Wert. Ich möchte nicht wieder die Aussage von Richter Eschelbach wiederholen aber wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt…


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Doppelmord Babenhausen

28.03.2018 um 18:51
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Das ist ein sehr trauriger Wert.
Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Auf der anderen Seite des Bewertungskontinuums steht nämlich der sog. Rechtsfriede und der ist auch kein zu verachtender Wert. (Natürlich nur im Rahmen eines geachteten und bewehrten Rechtssystems!)


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28.03.2018 um 18:56
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Das ist ein sehr trauriger Wert.
Und ich sehe den positiv.
Zeigt mir das doch, dass die Urteile mit großer Sorgfalt gefällt werden und deshalb die Anträge auf WA gern ins Leere gehen. Weil's eben nix zu bekritteln gibt.

Wer ist eigentlich Eschelbach und was meint er?


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