Warum sollte man das überprüfen? Man konnte die DNA doch schlussendlich noch einem Beamten zuordnen...Schimpanski schrieb:Ärgerlich, dass man nicht das Umfeld von Herrn Toll bezüglich dieser DNA genauer überprüft hat - sehr zum Nachteil von Herrn Darsow.
Hast du dafür mal ein paar Beispiele?
Das geht aus S.256 des Urteils hervor. AD hat seine Aussage aber nicht geändert, sondern bei den Vernehmungen mehrfach den Eindruck vermittelt, nur so viel „Tat-relevantes“ zuzugeben, wie eben nötig.
Gerade frisch eingetroffen:
Das geht aus S.256 des Urteils hervor. AD hat seine Aussage aber nicht geändert, sondern bei den Vernehmungen mehrfach den Eindruck vermittelt, nur so viel „Tat-relevantes“ zuzugeben, wie eben nötig.An anderer Stelle der Diskussion wirft man AD vor, dass er auf Anraten seines Anwaltes vor Gerischt schwieg!
So hat er in diesem Punkt erst nach 3maligem Nachfragen zugegeben im ganzen Haus gewesen zu sein, während er es bei der ersten Vernehmungsfrage noch so so aussehen lassen hat, als wäre er nur im Erdgeschoss gewesen.
Dieses Vernehmungsverhalten, wo AD zu allem offen ausgesagt hat, außer genau zu den Dingen, die ihn als Täter entlarven könnten, wertete das Gericht als Täterverhalten.
Ich sehe das genauso. Ein Nichttäter ist entweder zu allen Dingen verschlossen oder eben zu allen Dingen offen. Vor allem kann ein Nichttäter ohne Täterwissen ja auch gar nicht so genau wissen, bei welchen Fragen er besonders aufpassen müsste. Nur ein Täter wäre bei solchen Fragen über vorsichtig und würde ausweichend – gar widersprüchlich - reagieren, genauso, wie es AD quasi permanent bei seinen Vernehmungen gemacht hat.
Hast du Erfahrungen mit Ermittlern und/oder Vernehmungstaktiken?
Da würde ich als Ermittler besonders hellhörig werden. Was hat eine männliche Fremd-DNA in der Hosentasche von Herrn Toll zu suchen? Schon mal auf die Idee gekommen, dass hier z.B. ein Fremd-Täter in den Hosentaschen von Herrn Toll nach etwas bestimmten suchte? Vielleicht nach einem Schlüssel? Oder ein Datenträger (Stick)?
Es entscheidet am Ende aber die Überzeugung des Gerichts, ob u.a. das Gefühl (die Erfahrung) der Ermittler in Summe der Vorkommnisse richtig war. ;)
Auch Ermittler haben sich schonmal getäuscht.
Kannst Du mir sagen auf welcher Seite das im Urteil so steht?
Also wie sich jemand verhält, der unter Tatverdacht steht, als Anlass zu nehmen seine Unglaubwürdigkeit zu belegen halte ich für gewagt.Sector7 schrieb:Ich sehe das genauso. Ein Nichttäter ist entweder zu allen Dingen verschlossen oder eben zu allen Dingen offen. Vor allem kann ein Nichttäter ohne Täterwissen ja auch gar nicht so genau wissen, bei welchen Fragen er besonders aufpassen müsste. Nur ein Täter wäre bei solchen Fragen über vorsichtig und würde ausweichend – gar widersprüchlich - reagieren, genauso, wie es AD quasi permanent bei seinen Vernehmungen gemacht hat.
Es gab z.B. einen günstigen Bauplatz im Angebot der Gemeinde. Dafür interessierten sich die Darsows. Ein ganz normaler und alltäglicher Vorgang wird als gescheiterte Auswegmöglichkeit dargestellt.
Sicher...aber es ist dann halt ein Indiz für die Schuld - oder eben Unschuld eines Tatverdächtigen.
Das bestreitet ja niemand.
