Cassandra71 schrieb:welchen Sinn soll es eigentlich machen, hier einen Text einzustellen, wenn man sich dann eh nicht weiter an der Diskussion beteiligen möchte?
Es war wohl der Versuch, mal etwas in die Waagschale der Unschulds-Theorie zu werfen. Auf den ersten Blick ist das ja auch Pfund, wenn man den Text liest: Dr. Benecke, bekannt aus Funk und Fernsehen, hat sich mit dem Fall beschäftigt und pflichtet Frau Darsow auf ganzer Linie bei.
Sieht man sich dann den RTL-Beitrag dazu an, stellt man fest, dass der Schreiber des Textes bemüht war die Benecke-Geschichte noch ein wenig aufzupeppen. Denn wirklich viel gibt der Filmbeitrag nicht her, ausser ein paar vereinzelte themenbezogene Sätze in, wenn es hochkommt, 3-4 Minuten Netto-Sendezeit. Da stellt sich als Erstes schonmal die Frage, ob Herr Benecke wirklich die Zeit und Muße hat, sich das Urteil, die Gutachten, die Ermittlungsakten und Stellungnahmen durchzulesen, nur um ein paar Einspieler für RTL zu drehen!?
Obwohl er, bei Thema 'Motiv Ruhestörung' mit "hat sich nebenan mal einer hingestellt und hat geschrien?" einen richtigen Ansatz in den Raum wirft, wird danach ein Versuch gestartet, bei dem der Nachbar seine Stereoanlage im Wohnzimmer aufdreht. Gut, man könnte jetzt anhand der Filmszene behaupten, dass die gespielte Musik nicht besonders voluminös und alles andere als unerträglich laut war, aber für Herrn Benecke hat es dennoch gereicht. Der Umstand, dass die gespielte Musik im Wohnzimmer der Darsows nicht hörbar war, reichte ihm dann auch aus, das Tatmotiv für nichtig zu erklären.
Hierbei lässt er allerdings einiges, warum auch immer, völlig ausser Acht:
- Je nach Möbelausstattung in den Häusern können sich auch unterschiedliche Geräuschkulissen ergeben. Insofern sind die örtlichen Gegebenheiten, obwohl die Häuser baugleich sind, nicht unbedingt die gleichen.
- Zentral im Wohnzimmer abgespielte Musik kann man wohl kaum mit dem bei den Tolls beschriebenen Lärm vergleichen. Es ging dabei um spitze Schreie und Poltern, was sich mit ziemlicher Sicherheit nicht nur auf das Wohnzimmer beschränkt hat.
- Den Aufwand, den Herr Darsow gegen Herrn Toll betrieben hat.
- Herr Darsow hat bei Vernehmungen selber von der Ruhestörung berichtet.
Auch wenn im Filmbeitrag keinen weiteren Aussagen von Herrn Benecke zu anderen Indizien gezeigt werden und ich nicht nachprüfen kann, ob er die im Text zitierten Aussagen wirklich so getätigt hat, gehe ich mal davon aus, dass dies der Fall ist.
Zum Thema Schmauchspuren, bleibt die Frage, warum die Polizeibeamten die Schmauchspuren nur auf so wenige und dann auch noch tatrelevante Gegestände übertragen haben, ansonsten aber keinerlei Schmauchspuren zu finden sind.
Da Herr Benecke zum Thema Systemadministrator nichts weiterführendes geäussert hat, lässt sich darauf auch nichts anworten. Ich denke, das Gericht hat das Thema um den Systemadministrator ausreichend beleuchtet.
So, und mehr ist weder dem Filmbeitrag noch dem Text zu entnehmen.
Also für mich ist letzten Endes rein gar nichts stichhaltiges bei diesem Besuch von Herrn Benecke rausgekommen. Weil ich seine fachlichen Kompetenzen aber gar nicht bestreiten möchte, komme ich zu dem Fazit, dass Herr Benecke hier wohl schlicht im Sinne des Auftraggebers RTL agiert hat.
Eine Stellungnahme von Herrn Benecke zum RTL-Beitrag, insbesondere zum Musik-Versuch, würde mich brennend interessieren. Ich hatte auch schon überlegt ihn anzuschreiben, aber auf seiner Homepage gibt er an, dass Mails nur unter bestimmten Bedingungen beantwortet werden.