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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

19.12.2023 um 16:45
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Für mich ziehe ich daraus den Rückschluss, dass eine solche „Schalldämpferkonstruktion“ nicht verwendet worden ist!
ja und?
dann wurde halt eine verwendet die so ähnlich ist.
Für die Täterfrage ist das gar nicht so wichtig.


Ich finde solche Gutachten ohnehin lächerlich.
Welch Überraschung, dass ein Verteidiger ein Gutachten veröffentlicht, dass Zweifel am Urteil erzeugen soll.
Hätte er ein Gutachten bekommen, dass seiner Agenda nicht passt, hätte er das halt nicht veröffentlicht.
Und nun?
Da keiner weiß, welche Konstruktion AD sich da letztendlich zusammenegebastelt hat, kann man das auch nicht mit Versuchen Originalgetreu nachstellen.
Und wie wir ja wissen, ist AD ja handwerklich angeblich nicht begabt, d.h. er hatte vielleicht gar nicht die Fähigkeit die Anleitung genau umzusetzen.
Vieles möglich.
Nichts davon entlastet AD.

Warum sucht ein unbescholtener Bürger, der ja auch angeblich überhaupt keine Waffe besitzt, überhaupt nach Schalldämpfern online?
Ich habe nach so etwas, mal abgesehen vom Kontext dieses Falls, noch nie gegoogelt.
Aber genau, AD hat ja gar nicht selbst gegoogelt.
Das war auch wieder irgendjemand anders.
Also Zufälle gibts.
Wahnsinn.

Und dann ist er zufällig zum Tatzeitpunkt alleine zuhause.
Zufällig findet man Schmauchspuren an seinen Gegenständen, die identisch sind, mit denen vom Tatort.
Warum geht kein Unterstützer auf diesen Punkt ein und entkräftet diesen?

Dann werden zig Dokus zu dem Fall produziert, in dem man alles Belastende einfach weglässt und dann so tut als könne man sich so gar nicht erklären, warum es denn nun den lieben AD getroffen hat.


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Doppelmord Babenhausen

19.12.2023 um 17:35
Zitat von dotsdots schrieb:Warum geht kein Unterstützer auf diesen Punkt ein und entkräftet diesen?
Dann müssten die sich ja selbst austricksen...


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19.12.2023 um 18:20
@Schängel

Der Detektiv wird die Wahrheit aufdecken. Er wird einen Kriminalbiologen für hochinteressante Akustiktests beauftragen, Axel Petersen das alles mal gründlich profilern lassen und vielleicht schafft er es ja auch noch ins Studio von Rudi Cerne.

Ironie Off.

Allein dieser Test damals mit dem Dr. Bennecke war ja sowas von lächerlich. Was wollten die beweisen? Es gab keinen Krach? Wieso jammert Andreas dann ständig darüber, auch noch relativ kurz vor der Tat?
(Urteil S. 232)

Will er beweisen, dass niemand einen Schuss hat hören können? Wenn ja, wozu? Die Tatwaffe stand doch fest.

Ich möchte auf die Aktivitäten der Anja Darsow nicht eingehen.

Aber auch diesen berüchtigten Darsow-Podcast. Meines Erachtens der stümperhafteste, den ich jemals ertragen musste.
Da fragt man sich, wo der Menschenverstand geblieben ist und wieso man ohne jegliche Qualifikation und Ahnung über so ein Thema sprechen kann.
Zum Glück gibt es ein paar Ausnahmen, die das Darsow-Urteil gelesen und verstanden haben.


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19.12.2023 um 18:48
Zitat von christian01christian01 schrieb:Was mich ernsthaft mal interessieren würde ( also jetzt nicht irgendwie provokativ gefragt sondern aus wirklichen Interesse ) bei allen hier die vollkommen von AD´s Schuld überzeugt sind. Das von Strate beauftragte Gutachten ergab ja das eigentlich vielmehr Schaumpartikel am Tatort hätten sein müssen, die sich vom anfänglichen Geschehen unten nach oben noch hätten steigern bzw. mehr werden müssen und das es vermutlich auch zu Ladehemmungen und "Verstopfung" der Waffe gekommen wäre.
Das die Spuren am Tatort jetzt nicht mit diesem Ergebnis in Einklang gebracht werden können ist doch soweit unstrittig oder ?
Wie bewertet ihr das ? Seht ihr das Gutachten im WAV als Gefälligkeitsgutachten, Zufall oder fachlich falsch oder wie erklärt ihr das dessen Ergebnis so gar nicht der Beschreibung des Tatablaufes bzw. dem Spurenbild des unterstellten Tatablaufes im Urteil entspricht ?
Vermutlich wurde ein anderer/ähnlicher Schalldämpfer verwendet. Es gibt keine Videoaufnahmen von der Tat und so wird der im Urteil beschriebene Ablauf natürlich nicht 100% der objektiven Wahrheit entsprechen. Das ist in jedem Urteil so und eine absolute Nebensächlichkeit. Oder mal anders formuliert: ändert die Tatsache, dass Darsow einen leicht anderen Schalldämpfer verwendet hat irgendetwas an den unzähligen anderen erdrückenden Indizien oder daran, dass man nicht einen einzigen anderen Verdächtigen ermitteln konnte?


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19.12.2023 um 20:30
Zitat von OrpinalOrpinal schrieb:Vermutlich wurde ein anderer/ähnlicher Schalldämpfer verwendet. Es gibt keine Videoaufnahmen von der Tat und so wird der im Urteil beschriebene Ablauf natürlich nicht 100% der objektiven Wahrheit entsprechen. Das ist in jedem Urteil so und eine absolute Nebensächlichkeit. Oder mal anders formuliert: ändert die Tatsache, dass Darsow einen leicht anderen Schalldämpfer verwendet hat irgendetwas an den unzähligen anderen erdrückenden Indizien oder daran, dass man nicht einen einzigen anderen Verdächtigen ermitteln konnte?
Also vorneweg ich war eigentlich mal von der Unschuld AD relativ überzeugt, mittlerweilen tatsächlich nicht mehr so zwingend.

Allerdings um bei Deiner Antwort jetzt zu bleiben, findest Du nicht man macht es sich schon etwas bequem oder zu einfach wenn man jetzt sagt, OK also so wie im Urteil wars nicht ganz aber fast ( der Schalldämpfer war halt einfach etwas anders aufgebaut ) und ansonsten ist es ja stimmig. Diese kleine ich sagmal "Großzügigkeit" wird m.E schon bei der Erklärung mehrerer Indizien angewendet. Heisst es nicht auch im Urteil, es war ein zusammenhängendes dynamisches Tatgeschehen ? Auch problematisch wenn man jetzt noch annimmt die Pistole bekam Ladehemmungen durch Verstofpung mit Montageschaum. Gut auch geschenkt ... aber man merkt doch schon das es zumindest bei bestimmten Indizien nicht so zwingend aussieht wie das Narrativ aus dem Urteil es glauben lassen mag


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19.12.2023 um 20:32
Weil hier ja die Frage aufgeworfen wurde ob Klaus Toll sich neben dem Essenlieferanten auch noch bei weiteren Personen nach einer Waffe erkundigt hat und welchen Beleg es dafür gibt sei dazu auf Folge 3 des Podcast "Die Nachbarn - neue Spuren" verwiesen wo zwei Zeugen folgende Aussage tätigen:

Katja S.
„[…] Also deswegen haben wir da auch nie irgendwie, das mit in Verbindung gebracht, das war einfach nur irgendwie ein komischer, fader, Beigeschmack wo wir uns oft darüber unterhalten haben dass das jetzt schon komisch ist was uns da passiert ist“

Leonie Bartsch
„Was war denn so komisch?“

Katja S.
„Es war… es ging halt da drum das wir uns zwei Häuser angeguckt haben, er war sehr redegewandt, er hat uns das auch alles erklärt. Da sind wir damals durch dieses Haus durchgelaufen, das kam aber für uns nicht in Frage, und er hat immer mehr Fragen gestellt, ja wollt ihr denn unbedingt hierbleiben hier in der Region und warum denn Babenhausen oder Hergershausen, also seid ihr euch hier sicher oder fühlt man sich hier sicher, ist das so toll, wir haben damals…“

Leonie Bartsch
„Fühlt man sich hier sicher hat er gefragt?“

Katja S.
„Ja, also es ging da drum das wir gesagt haben jaja also hier ist alles toll und hier kennt jeder jeden und dann hat er so ein bisschen die Fühler ausgestreckt, ja ist da nicht irgendwo was, was nicht so ganz stimmig ist. Und dann haben wir damals halt gesagt ja natürlich gibt es hier auch Ecken die wahrscheinlich wie überall nicht so toll sind aber im Großen und Ganzen ist hier alles okay. Und daraufhin hat er dann tatsächlich uns die Frage gestellt gibt es hier im Umkreis auch eine Möglichkeit irgendwo eine Waffe herzubekommen. Und dann standen wir als…“

Jochen S.
„Jungeltern“

Katja S.
„… Jungeltern, total geschockt vor ihm und dachten eigentlich ehrlich weil er einfach auch so ein komischer Kauz war, ja wir dachten wirklich der macht doch jetzt ein Witz irgendwie, also man kann das gar nicht so… sach ma… man kann es nicht beschreiben…?“
Die Nachbarn - Neue Spuren, Teil 3: Das Pfannkuchenhaus
Ab Zeitindex 16.34 Minute
https://www.antenne.de/mediathek/serien/die-nachbarn/0001j24jv9qq5pgj4bb5t7tb07-3-das-pfannkuchenhaus



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19.12.2023 um 23:31
Zitat von christian01christian01 schrieb:llerdings um bei Deiner Antwort jetzt zu bleiben, findest Du nicht man macht es sich schon etwas bequem oder zu einfach wenn man jetzt sagt, OK also so wie im Urteil wars nicht ganz aber fast ( der Schalldämpfer war halt einfach etwas anders aufgebaut ) und ansonsten ist es ja stimmig. Diese kleine ich sagmal "Großzügigkeit" wird m.E schon bei der Erklärung mehrerer Indizien angewendet. Heisst es nicht auch im Urteil, es war ein zusammenhängendes dynamisches Tatgeschehen ? Auch problematisch wenn man jetzt noch annimmt die Pistole bekam Ladehemmungen durch Verstofpung mit Montageschaum. Gut auch geschenkt ... aber man merkt doch schon das es zumindest bei bestimmten Indizien nicht so zwingend aussieht wie das Narrativ aus dem Urteil es glauben lassen mag
Das sehe ich völlig anders, quasi gegenteilig. Nochmals: es gab keine Videoaufnahme. Du wirst in 100% aller Urteile weltweit Unstimmigkeiten und vermutlich in fast eben so vielen auch Schilderungen finden, welche nicht der Realität entsprechen. Das liegt in der Natur der Sache. Der Rest der Indizien ist hier so unfassbar erdrückend, dass es weder die Schalldämpfer Googlesuche, noch die Verwendung überhaupt braucht.
Die Schmauchspuren, seine Lügen bezüglich Urlaub in der Firma, das Motiv, der Bewegungsmelder, die Kenntnisse über die Gewohnheiten der Tolls, das nachweisliche Lügen bezüglich der Lärmbelästigung… ich könnte noch lange so fortfahren. Hier sitzt (zum Glück) der richtige.


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20.12.2023 um 02:02
Zitat von MauserMauser schrieb:Weil hier ja die Frage aufgeworfen wurde ob Klaus Toll sich neben dem Essenlieferanten auch noch bei weiteren Personen nach einer Waffe erkundigt hat und welchen Beleg es dafür gibt sei dazu auf Folge 3 des Podcast "Die Nachbarn - neue Spuren" verwiesen wo zwei Zeugen folgende Aussage tätigen:
Ist Katja S. auch aus dem weltweit bekannten Untergrund von Babenhausen, sowie der Zeuge Tom (welcher natürlich wegen der brutalen Nordhessenmafia seine Aussagen nicht öffentlich machen kann)? Schon Wahnsinn, was zwei klickgeile Influencerinnen so alles aufdecken. Der Freispruch ist nur noch eine Frage der Zeit.


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20.12.2023 um 02:48
Zitat von christian01christian01 schrieb:Was mich ernsthaft mal interessieren würde ( also jetzt nicht irgendwie provokativ gefragt sondern aus wirklichen Interesse ) bei allen hier die vollkommen von AD´s Schuld überzeugt sind. Das von Strate beauftragte Gutachten ergab ja das eigentlich vielmehr Schaumpartikel am Tatort hätten sein müssen, die sich vom anfänglichen Geschehen unten nach oben noch hätten steigern bzw. mehr werden müssen und das es vermutlich auch zu Ladehemmungen und "Verstopfung" der Waffe gekommen wäre.
Das die Spuren am Tatort jetzt nicht mit diesem Ergebnis in Einklang gebracht werden können ist doch soweit unstrittig oder ?
Wie bewertet ihr das ? Seht ihr das Gutachten im WAV als Gefälligkeitsgutachten, Zufall oder fachlich falsch oder wie erklärt ihr das dessen Ergebnis so gar nicht der Beschreibung des Tatablaufes bzw. dem Spurenbild des unterstellten Tatablaufes im Urteil entspricht ?
Das Problem ist, dass Strate das Gutachten mit einer bestimmten Waffe, einer bestimmten Munition und einer bestimmten PET Flasche und mit einer bestimmten Sorte Bauschaum machen liess. Das Ergebnis ist bekannt.

Er folgte der Bauanleitung aus dem Internet, welche Darsow heruntergeladen hatte. Diese ist sehr allgemein gehalten (ich hab sie mir, als sie noch zugänglich war durchgelesen).

Was nicht bekannt ist, wie Darsow die Konstruktion an der Waffe befestigt hat, ob er exakt die gleichen Substanzen verwendete wie Strates Gutachter usw. Man weiss auch nicht, wie Darsow mit der Waffenkonstruktion umging. Löste sich die PET Flasche bereits nach einem oder ein paar Schüssen?

Fest steht, er hat offensichtlich die Bauanleitung herungtergeladen und offensichtlich wurde ein ähnliches Konstrukt bei der Tat verwendet, denn es finden sich die entsprechenden Spuren. Aber es muss eben nicht bedeuten, dass Darsow exakt das gleiche Konstrukt herstellte wie der Gutachter und exakt gleich damit umging. Insofern sind die Ergebnisse der Schussversuche nicht auf alle möglichen Einsätze bei der Tat zu übertragen.

Aber die Gesamtschau aller Indizien des Falles deutet weiterhin massiv auf Darsow hin, daher wird Strate hier auch erfolglos bleiben.


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20.12.2023 um 09:28
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das Problem ist, dass Strate das Gutachten mit einer bestimmten Waffe, einer bestimmten Munition und einer bestimmten PET Flasche und mit einer bestimmten Sorte Bauschaum machen liess. Das Ergebnis ist bekannt.

Er folgte der Bauanleitung aus dem Internet, welche Darsow heruntergeladen hatte. Diese ist sehr allgemein gehalten (ich hab sie mir, als sie noch zugänglich war durchgelesen).

Was nicht bekannt ist, wie Darsow die Konstruktion an der Waffe befestigt hat, ob er exakt die gleichen Substanzen verwendete wie Strates Gutachter usw. Man weiss auch nicht, wie Darsow mit der Waffenkonstruktion umging. Löste sich die PET Flasche bereits nach einem oder ein paar Schüssen?

Fest steht, er hat offensichtlich die Bauanleitung herungtergeladen und offensichtlich wurde ein ähnliches Konstrukt bei der Tat verwendet, denn es finden sich die entsprechenden Spuren. Aber es muss eben nicht bedeuten, dass Darsow exakt das gleiche Konstrukt herstellte wie der Gutachter und exakt gleich damit umging. Insofern sind die Ergebnisse der Schussversuche nicht auf alle möglichen Einsätze bei der Tat zu übertragen.

Aber die Gesamtschau aller Indizien des Falles deutet weiterhin massiv auf Darsow hin, daher wird Strate hier auch erfolglos bleiben.
Ich verstehe vollkommen was Du meinst ( und wahrscheinlich hast Du sogar Recht in der Sache ) aber findest Du nicht das genau dem von Dir eben hier beschriebenen Umstand dann im Urteil doch etwas Rechnung getragen werden müssen ?


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20.12.2023 um 15:07
Der Quellen-Hickhack endet jetzt und der Userbezug auch.
Belegt bitte direkt alles mit genauen Zitaten, Seitenangabe etc., vor allem, wenn danach gefragt wird und fertig.


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20.12.2023 um 23:46
Zitat von christian01christian01 schrieb:Ich verstehe vollkommen was Du meinst ( und wahrscheinlich hast Du sogar Recht in der Sache ) aber findest Du nicht das genau dem von Dir eben hier beschriebenen Umstand dann im Urteil doch etwas Rechnung getragen werden müssen ?
Das tut es doch. Urteile beruhen auf der Würdigung der Indizien. Das tut dieses hier auch. Das Gericht war bei der Tat nicht dabei, es kann nur die Indizien betrachten, die es gibt.

Alternative Abläufe einzelner Tatschritte sind oft möglich, solange sie im Gesamtzusammenhang aber nicht die Beweise in Frage stellen, sind sie irrelevant.


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21.12.2023 um 01:38
Da es hier ja immer wieder so dargestellt wird als ob es fest erwiesen sei das Darsow die Bauanleitung für den Schalldämpfer ausgedruckt habe sei an dieser Stelle auf die Ausführungen von Dirk Labudde verwiesen welcher in der Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis? Der Fall Andreas Darsow", welche auf dem Podcast "Die Nachbarn - Neue Spuren" basiert, folgendes dazu erklärt:

Wir wollen den komplexen Sachverhalt rund um den Computerausdruck besser verstehen. Hier an der Hochschule von Mittweida in Südsachsen ist Professor Labudde der Leiter der Forensik. Der Experte erklärt uns wie das Computernetzwerk funktioniert. Andreas Darsow steht im Mittelpunkt.
Dirk Labudde
„Der Systemadministrator richtet einmal ja also das System ein und sagt, also ADasow, also ist ein Nutzer ja mit dem und dem Passwort, das kann er sich selber nachher nochmal ändern, ja und dieser Nutzer kriegt dann sozusagen also eine einmal vergebene Nummer.“
Diese Nummer funktioniert wie ein Autokennzeichen. Jetzt verfolgt der Forensiker den Weg dieser Nummer zum Zieldrucker.
Dirk Labudde
„Wer, also welcher Nutzer, hat diesen Befehl eingegeben oder ausgelöst und da blieb nur die Nummer vom Herrn Darsow übrig am Ende. Also bis zu diesem Punkt ist es zweifelsfrei erwiesen.“
Ist damit auch der Beweis erbracht das er persönlich die Bauanleitung ausgedruckt hat?
Dirk Labudde
„Fraglich ist nur wer hat davor gesessen? Ist Herr Darsow wirklich Herr Darsow oder hat jemand sozusagen diesen Account also fremdverwendet? So, ja dann muss man natürlich nach zusätzlichen Beweisen, Links, Daten suchen, also hat irgendjemand zu dieser Zeit Herrn D. auf dem Flur gesehen, wurde er gesehen wie er vor seinem Rechner sitzt, wurde er gesehen das er vor einem anderen Rechner sitzt, also gab es irgendwie eine Besprechung, wie lange braucht er dann zurück zu seinem Büro, also das muss man prüfen. Jetzt muss eigentlich dann wirklich sozusagen Butter bei die Fische nachgewiesen werden.
Es gibt keinen Beweis das Andreas Darsow zur Zeit des Druckbefehls persönlich am Arbeitsplatz ist. Auch andere Mitarbeiter hätten die Möglichkeit gehabt an seinen PC zu gehen da Andreas Darsow häufig nicht am Platz war. Ein Mitarbeiter, der Systemadministrator, sagt später vor Gericht aus: „Ich kann es nicht ausschließen diese Seite gedruckt zu haben“.

[…]

Warum hat die Polizei sich nicht intensiver mit dem Systemadministrator beschäftigt? Er hätte ein Entlastungszeuge sein können.
Dirk Labudde
„So jetzt kann man sagen ja aber wenn er schon nach so was sucht ja also dann ist doch der Schritt auch nicht mehr so weit, dann können wir doch voraussetzen und so was alles. Das sind alles keine Beweise, das sind alles Spekulationen und die bitte aus den Köpfen dann immer löschen und sagen also nur das was ich nachweisen kann, ja das darf dann eigentlich auch beurteilt werden. Und so müssen auch Gutachter denken ja also nicht nur belasten sondern auch entlastend arbeiten.“
Ab Zeitindex 32.06 Minute
https://www.joyn.de/filme/unschuldig-im-gefaengnis-der-fall-andreas-darsow-bpj6741h0b9v

Insofern wäre es hier eigentlich besser davon zu sprechen dass der Ausdruck über das Benutzerkonto von Andreas Darsow von dessen Computer erfolgte. Punkt. Ob der Ausdruck tatsächlich persönlich durch Andreas Darsow erfolgte ist nach wie vor ungewiss und damit unbewiesen. Damit aber offenbart sich jedoch genau die Crux in der offiziellen Darstellung: Auf der einen Seite soll Darsow so dilettantisch gewesen sein und die Bauanleitung von seinem eigenen Benutzerkonto, auf seinem eigenen Dienstrechner und das dann auch noch an seiner eigenen Arbeitsstelle gedruckt haben. Gleichzeitig jedoch soll er so konspirativ gewesen sein sich die Tatwaffe samt Munition irgendwann, irgendwo, irgendwie zu beschaffen und nach Tatausführung spurlos verschwinden zu lassen ohne das man ihm dazu auch nur das geringste nachweisen kann. Das passt einfach nicht zusammen und dieser starke Kontrast ist jetzt nur ein Widerspruch in diesem mysteriösen Mordfall.


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21.12.2023 um 05:38
@Mauser

Wieso hat aber AD danach versucht, den Computer "kaputt zu reparieren"?


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21.12.2023 um 08:40
Zitat von MauserMauser schrieb:Insofern wäre es hier eigentlich besser davon zu sprechen dass der Ausdruck über das Benutzerkonto von Andreas Darsow von dessen Computer erfolgte. Punkt.
Das sind Spitzfindigkeiten und der Administrator ist ein netter Mensch.
Andreas Darsow wurde als Pendant beschrieben und dienstlich überkorrekt. Da wird er A) seinen Rechner sperren, wie jeder Mensch, der den PC verlässt, um aufs Klo zu gehen.
B) würde er es nicht dulden, dass da jemand anders an seinem Rechner arbeitete. Wieso auch? Jeder, der einen Bildschirmarbeitsplatz benötigt, hat auch einen fest zur Verfügung. Denkbar wäre allenfalls, dass jemand in Anwesenheit von AD am Rechner war, nach dem Motto "kann ich mal kurz eben fix...".
Alles andere sind Nebelkerzen und teilweise sogar am Rande der Lächerlichkeit.
Kein Mensch druckt sich eine Anleitung für einen PET-Schalldämpfer aus. Nur diejenigen, die ein Interesse daran haben, lautlos oder lautgemindert ballern zu können.
Dass man aus Neugierde auf so einer Seite verharrt, ist eine andere Sache, als es zu drucken.
Im Nachhinein auch ein sehr dummer Fehler, weil die Anleitung sehr primitiv war. Ich habe sie mir damals angesehen.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Wieso hat aber AD danach versucht, den Computer "kaputt zu reparieren"?
Er wollte seinem Arbeitgeber unnötige Ausgaben ersparen? 🤷


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21.12.2023 um 08:45
Zitat von trevishtrevish schrieb:Er wollte seinem Arbeitgeber unnötige Ausgaben ersparen?
In nem Großraumbüro mit etlichen Computern wird es extra Angestellte geben, die sich bei Problemen mit den Rechnern darum kümmern.

Wenn man Fernfahrer in ner Spedition ist, wechselt man auch nicht selber die Reifen aufm Hof oder macht den Ölwechsel.


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21.12.2023 um 10:21
r
Zitat von MauserMauser schrieb:Es gibt keinen Beweis das Andreas Darsow zur Zeit des Druckbefehls persönlich am Arbeitsplatz ist. Auch andere Mitarbeiter hätten die Möglichkeit gehabt an seinen PC zu gehen da Andreas Darsow häufig nicht am Platz war. Ein
Doch, der wurde erbracht anhand von Indizieb.
A.D. Verbrachte immer seine Pause an seinem Arbeitsplatz.
Es sei denn er musste für einen Kollegen zur Post, wenn dieser nicht im Hause war.
Dies war aber nicht der Fall.

Nun hat A.D. Nachweislich kurz bevor er den Druckauftrag anstieß von seinem Arbeitsplatz aus nachweislich mit seiner Frau telefoniert.
Just von diesem seinem Arbeitsplatz aus , von dem im Anschluss der Druckauftrag ausgelöst wurde.
Hinzu kommt die Verschleierungstaktik.
Als er merkte, das es jetzt um die Prüfung der EDV beim Arbeitgeber geht und sein Surfverhalten auffliegen würde, hat er schlicht und einfach seinen Rechner unbrauchbar gemacht um diesen verschrotten und der Überprüfung entziehen zu können.
Dabei wurde er auch beobachtet.
Das man über den Umweg des Druckauftrages doch auf ihn kommen wird, hat er da noch nicht überblickt.


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21.12.2023 um 10:53
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Doch, der wurde erbracht anhand von Indizieb.
A.D. Verbrachte immer seine Pause an seinem Arbeitsplatz.
Es sei denn er musste für einen Kollegen zur Post, wenn dieser nicht im Hause war.
Dies war aber nicht der Fall.

Nun hat A.D. Nachweislich kurz bevor er den Druckauftrag anstieß von seinem Arbeitsplatz aus nachweislich mit seiner Frau telefoniert.
Just von diesem seinem Arbeitsplatz aus , von dem im Anschluss der Druckauftrag ausgelöst wurde.
Hinzu kommt die Verschleierungstaktik.
Als er merkte, das es jetzt um die Prüfung der EDV beim Arbeitgeber geht und sein Surfverhalten auffliegen würde, hat er schlicht und einfach seinen Rechner unbrauchbar gemacht um diesen verschrotten und der Überprüfung entziehen zu können.
Dabei wurde er auch beobachtet.
Das man über den Umweg des Druckauftrages doch auf ihn kommen wird, hat er da noch nicht überblickt.
Genau so ist es. Die Tatsache, dass Darsow von seinem Arbeitscomputer aus den Druckauftrag erteilte ist schon ein schweres Indiz, aber die anderen Indizien, die in dem Zusammenhang dazu kommen, sind so eindeutig, dass das Gericht hier mit Recht einen eindeutigen Beweis gesehen hat.

Darsow war in Sachen Mord ein absoluter Anfänger und hat eine sehr klare Spur gelegt. Das zu leugnen ist Realitätsverweigerung.


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21.12.2023 um 16:54
Zitat von MauserMauser schrieb:Insofern wäre es hier eigentlich besser davon zu sprechen dass der Ausdruck über das Benutzerkonto von Andreas Darsow von dessen Computer erfolgte. Punkt. Ob der Ausdruck tatsächlich persönlich durch Andreas Darsow erfolgte ist nach wie vor ungewiss und damit unbewiesen.
Hier noch mal die Timeline vom 18.02.2009:

09.15 Uhr bis 09.25 Uhr Telefongespräch zwischen Andreas und Anja Darsow

09.31 Uhr Druckauftrag eines nicht näher bestimmbaren Dokuments über das Benutzerkonto ADarsow auf dem Drucker schräg gegenüber seines Büros

09.40.52 Uhr Internetrecherche über das Benutzerkonto ADarsow nach einem Schalldämpfer

Zwischen 09.40 Uhr und 09.51 Uhr durchlesen der gefundenen Bauanleitung auf der HP www.silencer.ch

09.51.42 Uhr Druckauftrag der Bauanleitung über das Benutzerkonto ADarsow auf dem Drucker schräg gegenüber seines Büros

Alles nachzulesen in der Urteilsbegründung auf den Seiten 14 und 15.

Es hätte sich also in der Zeit von 09.31 Uhr bis 09.40.52 Uhr (Abwesenheit Darsows vorausgesetzt) ein Kollege in seinem Büro an den Rechner setzen, nach der Anleitung suchen und sie ausdrucken müssen.

Wie wahrscheinlich ist das?

Nicht zu vergessen, dass es zahlreiche weitere Indizien gibt, die für ihn als Täter sprechen.


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21.12.2023 um 18:25
Zitat von MauserMauser schrieb:Es gibt keinen Beweis das Andreas Darsow zur Zeit des Druckbefehls persönlich am Arbeitsplatz ist. Auch andere Mitarbeiter hätten die Möglichkeit gehabt an seinen PC zu gehen da Andreas Darsow häufig nicht am Platz war.
Dass Darsow dann später bei der vorsätzlichen Beschädigung des PCs beobachtet wurde spielt für dich keine Rolle?

Oder dass dann ausgerechnet die Nachbarn von Darsow erschossen wurden (was ja auch meines Wissens keine häufige Totungsart in Deutschland ist)?


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