FriedrichA.III schrieb:Ich finde das etwas arrogant. Ich verstehe zwar auch nicht, wie man angesichts der Urteilsbegründung, wenn man sie denn gelesen hat, zu einem konträren Ergebnis kommen kann. Auch finde ich, dass z.T. etwas borniert immer die gleichen Argumente vorgebracht werden, die schon widerlegt sind. Man muss aber auch sagen, dass dies ja keine Einzelmeinungen sind, sondern diese Sichtweise in den Medien vielfach propagiert wurde:
Ich würde mich jetzt nicht als arrogant bezeichnen, aber ok
:) Ansonsten kann ich aber deinen Ausführungen im Prinzip nur zustimmen.
Es ist ja praktisch unmöglich den Namen Darsow zu googeln ohne direkt einen Bezug zu einem "Fehlurteil" "Justizskandal" etc. suggeriert zu bekommen.
Dennoch, haben es viele hier (plus eine große Dunkelziffer in der Bevölkerung) ja trotzdem geschafft, sich davon nicht beirren zu lassen. Ich bin sowieso der Meinung, dass es sich da im Prinzip nur um eine kleine, aber laute, Minderheit handelt, die versucht das Narrativ zu bestimmen.
Wenn man sich aber wirklich mal mit den Fakten (und nur um diese geht es ) auseinander setzt, vielleicht sogar auch noch das Urteil liest und dann noch (Achtung, jetzt wird's ganz verrückt) seinen Kopf einschaltet, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass das Urteil korrekt ist.
Und gerade weil ich ein Laie bin (und eben gar nicht arrogant), wage ich es nicht mich für schlauer als die Ermittlungsbehörden und Gerichte zu halten. Die haben ihre Entscheidung sinnvoll und in sich schlüssig logisch begründet.
Was du da beschreibst ist eher so eine Art Teufelskreis bzw. eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Die Leute sehen in einer Doku, das Darsow angeblich unschuldig ist.
Dadurch entwickelt sich eine Empörung bei vereinzelten Personen.
Diese verbreiten das Narrativ weiter.
Daraufhin wird neuer "Darsow ist unschuldig"-Content produziert.
Dieser sorgt dafür, dass wieder neue Leute empört sind.
Diese verbreiten das Narrativ wieder weiter.
Ich denke ihr versteht auf was ich hinaus will.
Dann kommen, wie man auch hier immer wieder sehen kann, noch menschliche Unzulänglichkeiten dazu.
-Man will unbedingt im Recht sein
-Man will für etwas "kämpfen"
-Man sieht sich als Held wenn man den armen AD aus den Fängen der Justiz rausboxen kann.
-Man möchte helfen eine Familie wieder zusammen zu führen.
-anstatt einzugestehen das man falsch liegt, verteidigt man weiter seinen Quatsch (Angst vor Gesichtsverlust)
-man tappt in Logiklöcher ohne es zu merken (Beispiel: man kann noch so oft den Namen Mollath oder Wörz in die Runde werfen, das sagt aber rein gar nichts über Darsow aus. Ein völlig logischer Zusammenhang, der aber wissentlich ignoriert wird, weil hauptsache man sagt irgendwas, bevor man nichts sagt.
Beispiel-im-Beispiel. Wenn irgendwo in Deutschland ein Mann von seiner Frau betrogen wird, was sagt das dann über meine Ehe aus?)
Das Perfide ist, das in dieser ganzen Darsow-ist-unschuldig-Diskussion, die Opfer scheinbar komplett egal sind.
Die traurige arme Frau Darsow die gegen einen übermächtigen und unmenschlichen Justizapparat um das Leben ihres Mannes kämpfen muss.
Das aber dieser selbe Mann sich gegenüber seinen Nachbarn ohne jede Gnade zum Richter, Jury und Henker in Personalunion erklärt hat und diese hingerichtet hat, wird immer außen vor gelassen, oder nur ganz indirekt am Rande erwähnt.
Zum Nachtatverhalten schweigt man komplett, weil es nicht ins Narrativ passt.
Nicht die Polizei, Nicht die bösen Nachbarn, Nicht die bösen Arbeitskollegen, Nicht die bösen SpuSi Mitarbeiter, Nicht bösen Richter, Nicht die bösen Gerichte...sondern Andreas Darsow selbst hat Seiner Familie (und vor allem der Familie Toll) dies angetan.
Niemand sonst.
Heribert schrieb:Hoffe das er irgendwann mal auspackt und sich für seine Gräultaten entschuldigt
Das wird, meiner Meinung nach, niemals passieren.
Ich denke nicht das dieser Mann auch nur eine einzige schlaflose Nacht hatte, weil es ihm um die Opfer leid tut.
Das Urteil gegen Darsow erging im Namen des Volkes.
Und das ist gut so.