Alice_im_Wl schrieb:Liebe Freunde, heute wurde das erste Urteil im Fall Koch gefällt. Die StA hat angekündigt in Berufung zu gehen. Zumindest bringt der Fall wieder Publicity. LG Alice
Wie gesagt, ich halte diese Aktion der StA für vollkommen überzogen. Genaugenommen gibt mir da nun das Gericht auch Recht. Ursprünglich hatte ich es noch für möglich gehalten, dass Koch mit einer Geldbuße nicht einverstanden gewesen sein könnte und daher ist es zur Verhandlung gekommen. Da jetzt die StA gleich mit Berufung winkt, ist das wohl nicht der Fall gewesen.
Welches "Geheimnis" wurde denn überhaupt verraten? Strate hat den Fall selber bearbeitet und muss auch insgesamt Akteneinsicht gehabt haben.
Für mich sind solche überzogenen Reaktionen von Seiten des Staates schon bedenklich. Im Zusammenhang mit der Kanzlei ist es ja auch nicht das erste Mal. Man erinnert sich an den Fall Mollath, wo die StA Strate angeklagt hatte, weil er Fallakten auf seiner Homepage veröffentlicht hatte. Das war zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem das Verfahren abgeschlossen war und daher keinerlei Gesetz durch die Veröffentlichung verletzt wurde. Als dann die Wiederaufnahme erfolgreich war, hatte die StA nichts anderes zu tun, als Anklage zu erheben, obgleich Strate recht zeitnah die Veröffentlichung von seiner Homepage entfernt hatte. Vor Gericht wurde S dann auch frei gesprochen. Solche Aktionen ausgerechnet Anwälten gegenüber bzw. deren Informanten, welche häufig mit WA befasst sind, ist schon bedenklich. Es ist egal, ob dann der Urteilsspruch „Nicht schuldig“ lautet, Scherereien haben die Betroffenen trotzdem, möglicherweise auch Kosten, welche ihn der Staat nicht ersetzt.
Das finde ich schon bedenklich, auch wenn im vorliegenden Fall vermutlich richtig geurteilt wurde. Eigentlich hat die StA das doch gar nicht nötig
Watt schrieb:Warum hat PK nicht einfach um ein Gespräch gebeten, nach dem Motto ich war damals ermittelnder Beamte im Fall Darsow/ Toll?
So ist der angebliche "Geheimnisverrat" dokumentiert. Wäre Dir wohler, wenn das ohne jeglichen Schriftverkehr erfolgen würde? Der angebliche Geheimnisverrat läge dann doch trotzdem vor, egal ob es Strate dann auch noch veröffentlicht oder nicht. Es wäre dann nur nicht nachweisbar.