Doppelmord Babenhausen

@Cpt.Germanica

Ich denke, bis alle möglichen Rechtsmittel ausgeschöpft sind, wird man auch immer wieder Berichte über den Fall finden. Ich persönlich würde mir wünschen, dass mit der kommenden Ablehnung die Bemühungen um eine Wiederaufnahme ein Ende haben, damit auch für die Angehörigen mit permanent dieses Thema im Fokus steht. Ich teile das Mitgefühl von @Cpt.Germanica für die Kinder, die nun überhaupt nichts für die Verbrechen ihres Vaters können. Die Hypothek ist ohnehin groß. Durch permanente Präsenz in den Medien wird sie nicht geringer.

Es ist ja auch so wenn man googelt "Doppelmord Babenhausen" und dann egal - Wikipedia (Alle Einzelnachweise hier kommen aus einer Ecke) oder was auch immer ließt ausschließlich Verweise auf die vermeintliche Unschuld und das Justizopfer A.D. kommen.
Das ist schon extrem einseitig was einem Google da anbietet. Mich hätte da auch wirklich einmal die Meinung der ermittelten Beamten interessiert. Haben Sie langsam Zweifel oder sind Sie nach wie vor sicher das AD der Mörder ist.

Ich glaube es ist auch nicht so einfach einen Indizienprozess zu starten - auch wenn die Beamten schon lange und fest von der Schuld überzeugt sind - einen entsprechende Mordanklage aufzusetzen und durchzusetzen ist nicht so einfach.
Da werden auch noch Indizien / Hinweise /Aussagen sein die nicht vor Gericht verwendet werden durften etc.
Ist aber selbstverständlich alles mutmaßlich :)

Akkarsy schrieb:Das ist schon extrem einseitig was einem Google da anbietet. Mich hätte da auch wirklich einmal die Meinung der ermittelten Beamten interessiert. Haben Sie langsam Zweifel oder sind Sie nach wie vor sicher das AD der Mörder ist.

Ich glaube nicht, dass es dort Zweifel gibt, aber Polizei und Justiz betreiben eben keinen "Gegen-PR", mit dem Urteil hat sich die Sache für die erledigt.

Ich bin mir aber auch ziemlich sicher da seine (keine Ahnung) 20 Jahre oder was absitzen muss. Und das finde ich auch völlig in Ordnung.

@Akkarsy
Für die Ermittler ist der Mordfall geklärt, der Täter von einer unabhängigen Instanz überführt worden und verurteilt.

Vielen, die hier meinen, man habe einseitig in eine Richtung ermittelt kann ich nur empfehlen mal im Urteil nachzulesen in welche verschiedenen Richtung alles ermittelt wurde.

Ist mir etwas fehlt, ist das seitens AD nicht reflektiert wird, was da angerichtet worden ist.
Da sind zwei Menschen in direkter Nachbarschaft ermordet worden, in der weiteren Personen ist das Gesicht zerschossen worden.

Merkwürdigerweise sind das genau die Person die ihm das Haus verkauft haben seine unmittelbare Nachbarn mit denen er im Clinch gelegen hat.

An dieses wirklich furchtbaren Verbrechen. Skrupellos eiskalt. Zwei Tote. Familie praktisch aus gelöscht die Tochter ist Vollweise.

Damit wird sich kaum bis gar nicht auseinandergesetzt, oder wird einfach geschwiegen dazu.

Die Empathie zu den Opfern kommt mir deutlich zu kurz. Von den Beteiligten.

@Heribert

Genau das ist mir auch schon häufiger aufgefallen. Auch das Mitgefühl der Bürgerinitiative für den Mörder scheint größer zu sein, als für die Opfer. Auf der Homepage ist da auch nichts zu finden gewesen.

@Jamegumb
@Heribert
Ich befürchte, es liegt in der Natur einer Unterstützergruppe ( egal ob für ein Projekt, politisches Ziel , Straftäter usw) den Focus unbedingt nur auf den Gegenstand , Person zu legen, für den man aktiv wird. Da sind Scheuklappen oder tunnelblick wichtig , um die Energie nicht zu verschwenden . Wenn man zusätzlich zur emphatie für zB den Verurteilten noch Emotionen für die Opfer bekundet , müsste man sich damit ernsthaft auseinandersetzen . Das führt dann vom Ziel weg und verwässert den Festen Glauben an die Unschuld.

So wie im allgemeinen Focus der öffentl . Wahrnehmung selten die Opfer bzw deren angehörige ( mit all ihren Befindlichkeiten ) stehen , so scheint es auch bei den soggn . Unterstützern zu sein.

Opfer und Angehörige tauchen meist nur per Nebenklage auf im Prozess . Und bestenfalls bekommen sie Hilfe vom weißen Ring . Und bekommen im günstigsten Fall eine Art Genugtuung durch ein Urteil .

Der Täter zB bekommt eine Rubrik bei allmy. Vielleicht gibt's ja auch mal bald eine Rubrik , die nur opfern / Opferangehörigen von Straftaten gewidmet ist.

Jamegumb schrieb:Genau das ist mir auch schon häufiger aufgefallen. Auch das Mitgefühl der Bürgerinitiative für den Mörder scheint größer zu sein, als für die Opfer. Auf der Homepage ist da auch nichts zu finden gewesen.

Mich wundert, warum man immer nur vom Darsow Fall was hört. Monte Christo kümmert sich ja auch noch um z. B. den Fall Brunner.

Für mein Empfinden sollten sich solche Vereine ebenso mit den Geschädigten (tot sowie lebendig) auseinander setzen. Sie und ihr Leben beleuchten.
Der Thread heißt Doppelmord Babenhausen. Um die ermordeten und schwerstverletzte geht es hier kaum, sondern gefühlt ausschließlich um einen angeblichen Justizi Irrtum.
Wo dieser Irrtum liegt ist für mich nicht klar ersichtlich.

Heribert schrieb:Für mein Empfinden sollten sich solche Vereine ebenso mit den Geschädigten (tot sowie lebendig) auseinander setzen. Sie und ihr Leben beleuchten.

Diese Vereine gehen nicht von der Täterschaft des Verurteilten aus. Sie gehen von einem Justizirrtum aus und betrachten den Verurteilten seinerseits als Opfer, um das sie sich eben kümmern. Daher leben sie nicht in dem Bewusstsein die originären Opfer zu vernachlässigen, aus ihrer Sicht ist der wahre Täter noch auf freiem Fuß.

Cpt.Germanica schrieb:Diese Vereine gehen nicht von der Täterschaft des Verurteilten aus.

Prinzipiell finde ich so einen Verein gut, doch ist halt sehr subjektiv aufgemacht und es wird gegensätzlich zum tatsächlichen Urteil argumentiert.
Es werden Fakten präsentiert a la „gab keine Lärmbelästigung“, Nachbarn bestätigen das, also kein Motiv.
Nur - Fakt laut Urteil ist, das Nachbarn genau das, den jahrelangen Lärm ausgesagt und bestätigt haben.

Wer sagt denn nun die Wahrheit?

Wenn man sich die Meinung uns Aussagen des Verein zu dem Fall AD liest, kommt man zu der Schlussfolgerung, hier liegt ein Irrtum vor.
Wenn man das Urteil sich anschaut, liest sich das schon anders.

@Heribert:

Ich bin da ganz bei Dir, ich finde das Engagement dieser Vereine regelmäßig auch unglücklich.

Das Interesse von Fernsehsender liegt eben eher bei den lebenden (von einigen als vermeintlich unschuldig eingestuften) Personen als bei den Toten. Oder der Schwerverletzten AT.

Warum wird nicht mal eine Doku gedreht über das eigentliche Opfer AT?

Von ihrem Schicksal hört und informiert praktisch niemand, wie es ihr geht, wie sie nach dem Mord ihrer Eltern lebt, wie sie das furchtbare Verbrechen Verarbeitet, wer sie unterstützt usw.

Heribert schrieb:Warum wird nicht mal eine Doku gedreht über das eigentliche Opfer AT?

Meinst du wirklich, AT hätte das Bedürfnis, sich vor eine Kamera zu setzen?
Wir reden hier von einer behinderten Autistin mit einem zerschossenen Gesicht, die keine Erinnerung an die Tat hat, die nicht bei Gericht vernommen werden konnte, da fragst du, warum über die keine Doku gedreht wird?

Vielleicht magst du dich mal hier ein wenig einlesen:
https://www.doppelmord-babenhausen.de/Zeitschrift-Tatzeit.htm (Archiv-Version vom 14.09.2017)

@Heribert

Das sehe ich auch so. Es werden Doppelmördern, sogar im öffentlich rechtlichen Fernsehen, Sendungen in Spielfilmlänge gewidmet. 37-Grad Sendungen beispielsweise, die sich mit den Opfern beschäftigen gibt es kaum bis gar nicht.

Jamegumb schrieb:Sendungen beispielsweise, die sich mit den Opfern beschäftigen gibt es kaum bis gar nicht.

So ein Quatsch. Wer sich mit dem angeblichen Täter beschäftigt, beschäftigt sich auch mit dem Opfer.

@SunziChris
Klar, Mal sehen... Da beschäftigt sich der Doppelmörder insofern mit den Opfern, als er sagt, es seien "unangenehme Menschen gewesen", mit denen niemand etwas zu tun haben wollte.
Wieso war Herr T. denn so, wie er war? Wissen wir, was ihn so hat werden lassen? Nö!
Stattdessen lässt man in diesen Dokus den Mörder nochmal nachtreten.
17:25

Jamegumb schrieb:@Heribert

Das sehe ich auch so. Es werden Doppelmördern, sogar im öffentlich rechtlichen Fernsehen, Sendungen in Spielfilmlänge gewidmet. 37-Grad Sendungen beispielsweise, die sich mit den Opfern beschäftigen gibt es kaum bis gar nicht.

So eine Doku hat auf Augenhöhe zu erfolgen und darf nicht mit einer Behinderten gedreht werden, die ihre Außenwirkung gar nicht abzuschätzen vermag. Sie ist nicht in der Lage, etwas dazu zu sagen, warum ihre Eltern so waren, wie sie waren.

Ohne groß nachzudenken, fallen mir da diese beiden Dokumentationen ein, die ich mir erst kürzlich angesehen habe. Es sind die Opferfamilien, aus deren Sicht geschildert wird, was das Verbrechen mit ihnen und ihrem Leben danach gemacht hat.

Tod in der Eifel - Der Fall Lolita Brieger - Doku
https://www.youtube.com/watch?v=ELzJopjB1Jw (Video: Tod in der Eifel - Der Fall Lolita Brieger - Doku)

Der Junge, der seinen besten Freund erschlug
https://www.youtube.com/watch?v=HyACCmlcOk0 (Video: Der Junge, der seinen besten Freund erschlug (2016))

@Jamegumb
Auch gegen solche Dokus habe ich erst mal nichts. Aber sie müssten ausgewogener sein. Auch mal das Leben der Opfer betrachten. Vor so einem MordAnschlag und danach.
Auch mal eine kritische Stimme zu Wort kommen lassen.

Was eben sehr schade ist, dass diese Dokus wie 37° Grad und so weiter tendenziös sind.

Das kritisierte ich. Die wahren Geschädigten fallen hinten runter.

Wenn man keine Doku über Autisten (Asperger)drehen sollte, warum sieht man diese Greta auf jedem Sender - obwohl sie diese Behinderung hat...