christian01 schrieb:aber wissen wir denn ob die Anwälte ihn auch eindringlich rieten auszusagen ?
Warum um alles in der Welt hätten sie das denn tun sollen?
Wenn ich mir einmal überlege, wieviele Jahre im Gefängnis all die Menschen bekommen haben, die meinten sich vor Gericht herausreden zu können und nicht auf ihre Anwälte, die ihnen rieten zu schweigen, hörten... da kommt eine halbe Menschheitsgeschichte zusammen.
Kann sich hier irgendjemand ein überzeugendes Narrativ vorstellen, mit dem Darsow die Indizienkette widerlegen hätte können? Denn wenn er aussagen wollte, hätte das Gericht nun "Butter bei die Fische" erwartet.
Die Version: "Ich habe selig geschlafen, als mein Nachbar hingemeuchelt wurde, den ich nicht ausstehen konnte weil er mir jahrelang mein Leben zur Hölle gemacht hat. Und auf Arbeit war ich gerade auf dem Klo als der mysteriöse Kollege mit Mordphantasien meinen Computer dazu benutzte, um eine Bauanleitung für einen Schalldämpfer herunterzuladen, mit welchem besagter Nachbar dann gemeuchelt wurde. ..." wäre wohl kaum ausreichend gewesen, die Richter zu einem lauten, einstimmigen: "Wachtmeister, lassen Sie diesen unschuldigen Herrn sofort frei!" zu bringen.
Nicht mal im Königlich Bayerischen Amtsgericht hätte das funktioniert. Und beim "Herrn Rat" gab es immer gnädigere Justiz als im kalten Hessenland.