Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

@lawine
Für eine "Zufallstat" wär es wohl ziemlich irrelvant, was das Ziel von Lucile's nächtlichem Weg war. Für eine "Beziehungstat" wär es schon relvant, wer wusste, wann sie wo vorbeikommen würde und wohin sie wollte.
Für mich sieht es auch sehr stark danach aus, dass Lucile das zufällige Opfer eines brutalen Irren wurde, aber man kann eine Beziehungstat nüchtern betrachtet nicht gänzlich ausschliessen.

@z3001x
denen, die im Fall ermitteln, ist das Ziel von Lucile bekannt. und es ist irrelevant für allmyuser, wo genau die Freundinnen wohn(t)en. der Punkt, an dem sie überfallen und getötet wurde, passt zu beiden Zielorten. und passt zu beiden Motivationen: Zufallsopfer oder Beziehungstat

@z3001x

Der ORF ist - für mich - die einzige seriöse Quelle. Die können sich gar nicht erlauben, nicht durch Fakten belegte Inhalte zu veröffentlichen.
Auch erhält der ORF leichter Informationen zB vom LKA als die diversen Schmierblätter.
Alle anderen sind gezwungen, den Umsatz und die Auflagen zu erhalten bzw zu steigern, und das halt durch die entsprechenden Schlagzeilen.

Aber gerade über FB und die dortigen "Freunde" bzw. "likes" auf etwas zu schließen...
wenn du verstehst, was ich meine.

Wenn diese Studienkollegen an die Öffentlichkeit gehen und sagen "ich war diejenige, zu der Lucile unterwegs war" ist das etwas anderes. So aber sind es nur Vermutungen, nichts weiter.

Nur weil ein Mordopfer zu jemand auf FB Kontakt hatte - das hat nichts zu bedeuten.

Besonders dann, wenn diese FB-Freundschaften dann auch noch in's Visier von Allmy-Ermittlern geraten. Genau da wird es nämlich grenzwertig. Die Kontakte zu überprüfen ist Aufgabe der Ermittlungsbehörde.

Verzeih, @z3001x , aber ich weiß, was Rufschädigung und falsche Anschuldigungen bedeuten, vielleicht reagiere ich auch deswegen so.

z3001x schrieb:Für mich sieht es auch sehr stark danach aus, dass Lucile das zufällige Opfer eines brutalen Irren wurde,

Zufällig vielleicht, ja, aber nicht eines brutalen Irren, sondern vielleicht eines Täters, den Lucile bei etwas beobachtet hat - oder der Täter glaubte, von Lucile gesehen worden zu sein - ein Einbrecher?

@lawine
Bei einem Beziehungstäter würde es eine Rolle spielen, woher er selbst kommt und welchen Weg er nehmen würde zum Tatort und warum er genau diesen Tatort wählt - wo die meisten Beziehungstäter eher gar keinen öffentlichen Ort wählen, sondern eine häuslichen.
Es spielt schon im Bezug darauf eine Rolle, wie wahrscheinlich eine Beziehungstat ist bzw eine bestimmte Person.
Ein Beziehnungstäter der aus dem Studiheim über die beleuchtete Promenade angeschlichen käme, wäre z.B. viel unwahrscheinlicher, als einer der sich durch die Gärten oberhalb der Promenade von der Salurner Strasse her ranschleicht.

Beim Zufallstäter spielen diese Überlegungen selbstredend auch eine Rolle, aber da hat man keine Anhaltspunkte zur Einschätzung der Tatortwahl über die Relation zur Wohnung.

@sue_bern

sue_bern schrieb:muesste die Lucile diesen Weg zu ihrem Ziel (ARBO) nehmen (unter Bruecke) oder gerade den anderen?

Lucile hätte nach schätzungsweise 100 m abbiegen müssen. Ich finde das erwähnenswert. Mit den nötigen Ortskenntnissen könnte man nun eine Analyse anstellen die die Wahl des Tatortes betrifft. Hätte ein Raubmörder tendenziell nicht eher an einer anderen Stelle (wie zB Brücke) zugeschlagen. Ein potenzieller Beziehungstäter hatte ja keine andere Wahl, er wollte Lucile und war an ihre Route gebunden.


Die Ermittler bzw Herr Pupp haben das Ziel mit keinem Wort erwähnt. Nur das wäre ein Ausschlusskriterium für mich. Ich vertraue auf die sonstigen Recherchen und diese besagen, dass Lucile zu einer Wohnung auf dem Gelände des ARBÖ wollte. Dabei muss es sich für diesen Abend selbstverständlich nicht um das endgültige Ziel handeln.

@Casa_blanca

Casa_blanca schrieb:Da ich mich generell an Fakten halte, es waren SMS, das Ziel war das Studentenheim und der erste, bereits tödliche Schlag war von hinten.

also ich habe es ganz umgekehrt gelesen:
Anruf
Wohnung
Schlag von vorne

ausserdem glaube ich nicht das der Täter voll unbekannt war

Zur Wahl des Tatorts:

Im ORF-Bericht heißt es:

"Die Tat war an der dunkelsten Stelle der Promenade erfolgt."

Das würde man anhand der Tatortfotos so nicht vermuten, immerhin steht da eine Laterne ganz in der Nähe. War die vielleicht defekt? Jedenfalls könnte das die Wahl des Tatorts auch erklären.

Darüberhinaus befindet sich an diesem Ort relativ wenig Gestrüpp an der Böschung. Wenn der Täter also schon geplant hatte, sein Opfer an den Inn zu verbringen, könnte das ein weiteres Kriterium gewesen sein.

Die Tat ist 2 Monate alt. Trotz des Phantombildes wurde bisher kein Täter präsentiert. Je länger es dauert desto stärker drängen sich zwei mögliche Schlußfolgerungen auf:

1. Der Täter ist ein Fremder (ihm war es schlichtweg egal ob er gesehen wurde).

2. Der Täter war verkleidet.

Beides spricht aber ganz massiv gegen einen Raub oder gegen einen Nicht-Kufsteiner. Ein Täter der keine Sorge haben musste erkannt zu werden, der hatte keinen Grund das Opfer zu töten bzw 4mal mit einer Eisenstange zuzuschlagen (und damit den Tod bewusst in Kauf zu nehmen). Ein Zufallstäter mit Raubabsicht hätte dem Opfer die Tasche & Handy entrissen und wäre in der Dunkelheit entschwunden. Die Wahrscheinlichkeit dass jmd gezielt eine Eisenstange mitführt um damit einer jungen Frau 4mal auf den Kopf zu schlagen um diese anschließend auszurauben ist mMn verdammt gering.

http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Verlorenes-Handy-im-Visier-25-Ermittler-fuer-Mordfall-Lucile/130980424

Eisenrohr Zufallswaffe. „Wir haben 300 Hinweise auf das Phantombild erhalten, diese streuen sich jedoch auf 110 Verdächtige“, sagt Haupt­ermittler Walter Pupp zu ­ÖSTERREICH. Auf die vermutliche Tatwaffe gebe es kaum brauchbare Reaktionen. „Es ist gut möglich, dass es sich um eine Zufallswaffe handelt“, meint Pupp.

Bei 110 Verdächtigen kann es natürlich etwas dauern und diese grosse Anzahl spricht nicht gerade für die Qualität des Phantombilds. Wenn es der Kripo gelingt durchschnittlich zwei TV pro Tag auszuschliessen, dann müsste eigentlich inzwischen der fragliche Personenkreis doch sehr klein geworden sein oder aber viele von denen haben Schwierigkeiten ein Alibi für die Tatzeit zu liefern und bleiben daher weiterhin im Spiel.

x-aequitas schrieb:Beides spricht aber ganz massiv gegen einen Raub oder gegen einen Nicht-Kufsteiner. Ein Täter der keine Sorge haben musste erkannt zu werden, der hatte keinen Grund das Opfer zu töten bzw 4mal mit einer Eisenstange zuzuschlagen (und damit den Tod bewusst in Kauf zu nehmen). Ein Zufallstäter mit Raubabsicht hätte dem Opfer die Tasche & Handy entrissen und wäre in der Dunkelheit entschwunden.

Raub ist nicht immer materiell motiviert. Der Mörder der Gabriele Z aus Mannheim ( Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen ) war z.B zuvor schon mehrere Jahre wegen brutalen Raubüberfällen auf Frauen in Bulgarien inhaftiert und bei einem weiteren Delikt im Raum Mannheim wollte er eine Frau erst töten, als das misslang, entriss er ihr ihre Handtasche. Bei dem Mord an Gabriele nahm er ihr auch Handtasche und Handy weg und behielt es bei sich zuhause. Der Tätverdächtige einer weiteren Vergewaltigung in Mannheim aus dem November war zuvor auch durch brutale Raubüberfälle auf Frauen aufgefallen. Dieses vermeintliche Raubmotiv ist oftmals ein verdecktes sexuelles Motiv. Ist zumindest mein Eindruck. Und bei Lucile dürfte es ähnlich liegen.

@z3001x

z3001x schrieb:Dieses vermeintliche Raubmotiv ist oftmals ein verdecktes sexuelles Motiv

ich verstehe nur eines nicht - wenn man jemand vergewaltigen will, dass man ihn zuerst toetet, dass kommt nicht oft vor

sue_bern schrieb:ich verstehe nur eines nicht - wenn man jemand vergewaltigen will, dass man ihn zuerst toetet, dass kommt nicht oft vor

Ähm, ist das so? Es gibt Täter die "bevorzugen" tote oder sterbende Opfer, so krank das auch ist, überhaupt darüber zu sprechen. Ausserdem muss ein sexuelles Motiv nicht unbedingt eine sexuelle Handlung nach sich ziehen. Manche finden es auch erregend die Frau nur zu töten. Ohne anschliessenden Sex. Und ob sich der Täter nach dem Mord an Lucile vergangen hat, ist ja unklar, offiziell nein, aber gerüchteweise doch ...

@z3001x

z3001x schrieb:Es gibt Täter die "bevorzugen" tote oder sterbende Opfer

ja es gibt solche, aber ich denke nicht so oft
und nicht in offentlichkeit

(es ist nur meine Meinung, ich bin keine Krimi-Psychologin)

Casa_blanca schrieb:Besonders dann, wenn diese FB-Freundschaften dann auch noch in's Visier von Allmy-Ermittlern geraten. Genau da wird es nämlich grenzwertig. Die Kontakte zu überprüfen ist Aufgabe der Ermittlungsbehörde.

Verzeih, @z3001x , aber ich weiß, was Rufschädigung und falsche Anschuldigungen bedeuten, vielleicht reagiere ich auch deswegen so.

Sicher gut und wünschenswert, wenn man in dem Bereich besonders zurückhaltend ist. Aber letztendlich ist es ja keine Rufschädigung wenn man aus so SoMe-Profilen herausbaldovert, wer die genannten beiden Kolleginnen waren bzw. sein könnten.
Solange da weder Namen, noch Kürzel, noch Weblinks noch andere Hints öffentlich gemacht werden, ist niemand in Misskredit gebracht oder beschädigt. Und so soll's auch bleiben.

@z3001x

z3001x schrieb:Raub ist nicht immer materiell motiviert.

Die zentrale Stellung bei einem Raubmord hat aber nun einmal der Raub (bestehlen des Opfers). Abnormale Fälle gibt es allerdings immer mal wieder.

Ich finde es im Fall Lucile jedoch eigenartig, dass man bereits kurz nach dem Verbrechen den Rückschluss gezogen hat, dass ein Raub am wahrscheinlichsten ist. Ich sehe das nicht so! Bis auf die entwendete Tasche & Handy sind mir keinerlei Hinweise bekannt, die auf einen Raub schließen lassen.


PS: Im Falle der litauischen Gaststudentin Gabriele Z. handelte es sich meines Wissens um einen Sexualmord.

Klingt bis jetzt nach tragischem unfall...fragt sich nur wann und vor allem wer?

und warum er (oder sie?) keine persoenliche gegenstande bei sich hatte

Sieht wohl so aus als wenn kein Fremdverschulden vorliegt: http://www.radio-charivari.de/news/12-topnews/2630-skelettfund-bei-kufstein-identitaet-weiter-unklar.html (Archiv-Version vom 05.12.2021)

Vielleicht kriegt es der Pupp ja hin, die Identität der/des Toten zu klären. Das wäre ein echter Meilenstein in der Kriminalistik. SCNR.