@nephilimfield nephilimfield schrieb:Ohne nähere Informationen ist es schwer, das einzuordnen.
Das ist natürlich richtig. Mir sind vor allem die im Wortlaut teils identischen Formulierungen aufgefallen ( also was die DNA-Situation im Fall Jäger und bei Lucile angeht ) und auch der Begriff 'Direktvergleich' den ich nur von Walter Pupp kenne, wobei der natürlich schon passend ist um den Unterschied zu dem Abgleich mit Datenbanken auszudrücken.
nephilimfield schrieb:Es könnte aber z. B. sein, dass es sich um eine Mischspur handelt, also eine Mischung aus der DNA mehrerer Personen. Die kann man nicht automatisch abgleichen, wenn aber eine Vergleichsperson zur Verfügung steht, ist ein direkter Vergleich mit biostatistischer Auswertung möglich
Das Thema wurde ja schon oft angeschnitten, und genau danach klingt es.
nephilimfield schrieb:Gerade in dem von dir zitierten Fall könnte ich mir eine Mischspur gut vorstellen, denn die Spuren wurden ja in einem Verkaufscontainer gesichert, der wahrscheinlich voll war mit DNA-fähigem Material.
Mich wundert, dass bspw kein Haar des Täters im Fall Jäger gefunden wurde, das würde doch eine Individualspur garantieren. Auch wenn, wie Du richtig folgerst, die Wahrscheinlichkeit von Mischspuren in so einem engen, viel frequentierten Container sehr groß ist, müsste es doch aber bei sorgfältiger Sicherung des Tatorts gelingen, Stellen zu finden, wo nur Spuren einer Person zu finden sind, bzw an der Leiche des Autohändlers, der ja übelst zugerichtet wurde, würde ich solche Spuren eigentlich auch vermuten, einfach weil ich davon ausgehe, dass er ihn kontinuierlich angefasst hat bei der Tatausführung, bzw da Raub, ihn evtl/vermutlich auch nach Barschaften durchsucht hat.
Und deshalb wundert es mich eben, dass offenbar
gar keine Individualspuren zu finden waren - im Fall Jäger.
Allerdings beruht das alles nur auf meiner Vorstellung davon, wo und wie DNA-Spuren entstehen und wie sie gesichert werden.
Ich kenn im Gegensatz zu Dir den Fall Kammerer nicht, mein mich aber zu erinnern, dass in dem Thread glaubhaft berichtet wurde, dass bei der Sicherung des Tatorts und va des biologischen Materials schlimm gepfuscht wurde, dass bevor die Spusi übernahm schon Heerscharen anderer Beamter und anderer Anwesender durch Blutlachen getrampelt seien
Dass also das Problem, dass bei einigen Kapitaldelikten, die das LKA aus Innsbruck zu lösen hat(te), eine unbefriedigende Spurenlage bzgl DNA zu beklagen ist, evtl durch die Herangehensweise an die Tatorte mit verursacht worden sein könnte. Der Eindruck drängt sich auf.
Ist natürlich sowie so spekulativ und auch wenn's so wäre, könnte man es nicht ändern, aber ein bisschen fällt's halt auf dass in einigen Tiroler Fällen die DNA nichts oder nicht viel taugt.
:{Back to topic, dass an Lucile selbst scheinbar auch nur Mischspuren oder identifizierte Individualspuren von Menschen ihres Umfeldes, die als Täter offenbar ausgeschlossen wurden, gefunden wurden - für wie realistisch hältst du das?
Der Täter muss Lucile von der Promenade auf die Sandbank herunter "verbracht" haben, wie genau wurde nie beschrieben, aber dabei muss es meiner Anschauung nach einen physischen Kontakt zwischen ihm und ihr gegeben haben, in XY war von "Schleifspuren" die Rede. Warum hinterlässt jemand wenn er sein Opfer einen Hang runter schleift keine DNA-Spuren?
Es fehlte ausserdem Luciles Hausschlüssel, den sie vermutlich(?) in der Hosentasche aufbewahrte. Der Täter hat ihn entwendet, d.h. er muss der sterbenden jungen Frau in die Hosentasche gegriffen haben.
Ansonsten gibt es keine klaren offiziellen Angaben darüber wie lange der Täter sich am Inn bei Lucile aufgehalten hat. Es gibt das Gerücht, in einem Artikel der Krone festgehalten, dass Lucile teils entkleidet war, als sie gefunden wurde. Was davon zu halten ist, weiss ich nicht. Es würde mich aber stutzig machen, wenn der Täter Lucile nur auf diese exzessiv brutale Art erschlagen hätte, sie dann runter geschleift hätte, dort aber nur die Wertsachen entwendet hätte und dann sofort abgehauen.
Auch wenn es ein Raub war, hat er nicht die Handschrift einer Tat, die rational, primär zur Bereicherung ausgeübt wurde, jedenfalls wirkt's nicht so. Sondern es schwingt eine deutlich emotionale, aggressive und pathologische Komponente mit. Auch dass er sie ins Dunkle schleppt, spricht für die Absicht, das Opfer für sich alleine ungestört zur Verfügung zu haben.
Worauf ich hinaus will: Ich denke der Täter hat sich nach der Tat noch an Lucile zu schaffen gemacht und eine Weile bei ihr aufgehalten.
Und da wundert es mich dann, warum es verdammt nochmal keine gescheite DNA gibt.
Hältst du das für realistisch, dass keine Spuren gefunden werden
konnten, oder sind vorher, beim Auffinden, zuviele Leute auf der Sandbank rum getrampelt und haben die Täterspuren verwischt?