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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

8.302 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Geschwister ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

11.11.2014 um 20:49
Dankeschön mahoni :) Die Richterin scheint Humor und Nerven zu haben, das braucht man in diesem Beruf ja aber wohl. Irgendwie klingt es ingesamt nicht so, als hätte das jetzt irgendwen besonders weitergebracht.

Und ich finde, die Beweisanträge wirken ein bisschen verzweifelt, aber das ist so aus der Ferne und ohne Fachwissen schwer zu beurteilen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

11.11.2014 um 21:22
ach genau....ein Gutachten soll noch erstellt werden, wann die brisanten Dateien auf dem Laptop des Angeklagten zuletzt geändert, geöffnet etc wurden. Die Verteidigung will damit wohl nachweisen, dass diese Dateien aus seinem ach so großen Spektrum an Interessengebieten (auf dem Laptop waren auch Dateien zu Esoterik, Informatik und Gas/Wasserinstallationen) nur gedownloaded aber niemals geöffnet wurden


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 00:33
Eigentlich wollte ich mich nicht mehr dazu äußern, was im Prozess passiert. Aber ich finde Mahoni hat zu knapp geschildert, was ausgesagt wurde und ich finde, dass alle interessierte Leser doch wissen sollen, was gesagt wurde und was ich persönlich darüber denke und wieso ich dem Zeugen der Anklage seine Aussage nicht glaube. Leider habe ich die ersten 2 Zeugen komplett verpasst, weil kein Platz mehr im Saal war.

Ich muss aber zuerst loswerden, dass der "Zeuge der Anklage" auf mich schon durch sein Auftreten völlig unglaubwürdig wirkte, als ich ihn in der Pause vor dem Gerichtssaal zum ersten Mal sah.
Mein Eindruck wurde dann durch den ersten Zeugen nach der Pause bestätigt und durch den letzten Zeugen quasi bewiesen. So jemandem darf man als Jurist keinen Glauben schenken.

Der erste Zeuge saß wie der Angeklagte und die anderen Zeugen auch im Hafthaus 2 der JVA in Bielefeld Brackwede und ist jetzt in der JVA Schwerte.
Den Angeklagten hat er während dessen erster Freistunde angesprochen und gefragt, ob er aus Güterloh sei. Der Angeklagte bestätigte ihm das und wirkte sehr eingeschüchtert und fertig. Er erkundigte sich, wie er sich verhalten solle. Z.B. ob er Einzelduschen beantragen solle.

Der Zeuge, der laut Z.d.A. gewaltätig gegenüber anderen Häftlingen war, die Kinder misshandelt oder älteren Menschen leid zugefügt hatten, riet dem Angeklagten davon ab. ( Als der Z.d.A. diese Aussage über den Zeugen machte, schüttelte der Angeklagte verneinend mit dem Kopf. )

Der Zeuge erklärte, dass der Zeuge der Anklage ihm gegenüber auf die Frage, ob der Angeklagte die Tat begangen habe, folgende Aussage gemacht hat: "Ach was. Ist doch auch egal, es zählt nur, wer die bessere Story erzählt."
Der Zeuge wusste auch, dass der Angeklagte dem Zeugen der Anklage die Ermittlungsakte überlassen hatte. Der Zeuge ging davon aus, dass der Z.d.A. dem Angeklagten helfen wollte.

Auf ironische Nachfragen des Zeugen, weshalb der Z.d.A. noch nicht entlassen worden sei, nachdem er vorher damit prahlte entlassen zu werden, weil er seine Mittäter verraten hatte, sagte ihm der "Zeuge der Anklage", dass es bald soweit wäre, weil er noch ein As im Ärmel hätte.

Diese Aussage hat der Zeuge erst verstanden bzw. einordnen können. Nachdem in der Presse bekannt wurde, dass ein Mithäftling gegen den Angeklagten ausgesagt hat, war ihm sofort klar, von wem diese Aussage gemacht wurde.

Er sprach dann den Angeklagten , zu dem er sonst keinen Kontakt pflegte, ein bis zwei Wochen nach Bekanntwerden beim Hofgang auf die Aussage des Z.d.A. an.
Der Angeklagte sagte, er könne nicht verstehen, wieso der Z.d.A. so eine Aussage konstruiert hat.

Der Staatsanwalt fragte dann nach dem Verhältnis zwischen dem Zeugen und dem Zeugen der Anklage. Der Zeuge gab direkt an, nichts vom Zeugen der Anklage zu halten.
Das hatte mehrere Gründe: Der Z.d.A. war Hausarbeiter und hatte den Ruf, andere Häftlinge gegeneinander auszuspielen und Unwahrheiten zu verbreiten.
Er soll auch mit Handys gehandelt haben und die Käufer dann bei den Beamten verpfiffen haben.
Der Zeuge hatte auf Nachfrage ein Angebot vom Z.d.A. erhalten. Für 300 € wollte der ihm ein Handy besorgen. Das Geld hätte der Zeuge erst auf ein Konto überweisen lassen müssen. Zu dem Geschäft kam es aber nicht.

Insgesamt wirkte der Zeuge auf mich sehr glaubwürdig, weil er keinen Hehl daraus machte, weshalb er den Z.d.A. nicht mochte.
Staatsanwalt Mackel reduzierte diese Abneigung auf die Tatsache, dass der Z.d.A. ein Zinker sei. Ein Häftling, der einen anderen Häftling verraten habe, um sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Staatsanwalt Mackel wusste auch, dass der Z.d.A. diesen Zeugen bei den Beamten in der JVA angeschwärzt hatte, wovon der Zeuge aber nichts wusste.
Solche Aussagen werden verständlicherweise wohl vertraulich behandelt, wenn mit Repressalien für den Zinker zu rechnen ist.

An dieser Stelle mache ich erstmal Schluss. Wenn ich dazu komme, schreibe ich weiter zu den beiden weiteren Zeugen, die ich heute gehört habe.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 06:35
@talker
@Mahoni

Danke für die Berichte.

Ich bin der Meinung, dass die heute verhandelten Sachverhalte, keine neuen Erkenntnisse gebracht haben.

Der einzige Knackpunkt ist:

Glaubt man dem Zeugen der Anklage, oder glaubt man ihm nicht.

Das muss das Gericht mit sich ausmachen.

@talker hat seine Sicht dargestellt. Und ich kann in seinem Bericht nichts finden, was mich dazu bewegen würde ihm zu widersprechen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 08:46
Zitat von talkertalker schrieb:Insgesamt wirkte der Zeuge auf mich sehr glaubwürdig, weil er keinen Hehl daraus machte, weshalb er den Z.d.A. nicht mochte.
naja dazu muss man aber auch erwähnen, dass dieser Zeuge nicht immer die Wahrheit gesagt hat. Beispielsweise hat er seine Beteiligung an den aufgebrochenen Küchenschränken komplett negiert, was aber nicht nur vom Z.d.A., sondern auch der Staatsanwaltschaft anders dargestellt wurde. Da war er nämlich durchaus beteiligt und nicht irgendwelche anderen Personen die er da beschuldigen wollte. Auch konnte er auf genauere Nachfrage nicht mal ansatzweise benennen wann der Mithäftling ihm gegenüber diese Äußerungen getätig haben sollte. Und warum auch sollte dieser jemandem den er überhaupt nicht leiden kann sowas erzählen? Mal ganz davon abgesehen, dass die Richterin bei seiner Zeugenaussage einen kurzen Lachflash bekam und diesen auf Nachfrage damit begründete, dass sie genau weiß, dass nichts von dem was der Zeuge da grade erzähle stimmen würde. Den hältst du echt für glaubwürdig?

Der erste Zeuge war nicht lange im Zeugenstand und ähnlich wenig überzeugend. Der hat zwar ähnliche Äußerungen getätigt wie "ist doch egal ob der die wirklich getötet hat. Der wird sowieso verurteilt, da kann ich auch jetzt meinen Nutzen daraus ziehen", aber konnte auch hier nicht sagen warum der Z.d.A. ihm das bitte auch noch erzählen sollte wenn er eine Falschbeschuldigung plane. Auch hat der Z.d.A. danach ein Bild vom Zeugen gezeichnet, welches zeigt, dass dieser gerne zu Einbildung und Übertreibung neigt. Auch klang bei Mackel durch, dass dieser u.A. bei seinem eigenen Prozess auch schon Personen der Falschbelastung bezichtigt habe.

Der zweite Zeuge war dann der Zeuge vom Dano/Hüllhorst-Prozess. Den habe ich hier zwar schon öfter verteidigt und als glaubwürdig bezeichnet, aber gestern war das eine ähnlich klägliche Vorstellung wie bei seinen Kollegen. Der hat nur sehr schleppend Auskunft gegeben, wollte wenig über seine Motive in den anderen Aussagen sagen und das er damals schon die Informationen für viel Geld an die Presse verkaufen wollte, das lies er auch bis zum letzten Moment unerwähnt.

Der vierte Zeuge war dann ein guter Freund vom Z.d.A. und hat, meinem Empfinden nach, seine Aussage gestärkt. Er hat gesagt, er könne es sich überhaupt nicht vorstellen, dass der Z.d.A. solche Äußerungen beispielsweise gegenüber dem dritten Zeugen getätigt haben soll. Die beiden können sich keineswegs leiden und würden mit Sicherheit nicht Gespräche mit derartigem Informationsgehalt führen.
Zitat von talkertalker schrieb:Ich muss aber zuerst loswerden, dass der "Zeuge der Anklage" auf mich schon durch sein Auftreten völlig unglaubwürdig wirkte, als ich ihn in der Pause vor dem Gerichtssaal zum ersten Mal sah.
Sein Äußeres hat ihn unglaubwürdig gemacht? Magst du das bitte erklären? Das war ein ganz normaler, unauffälliger Mann, Ende 40, in Jeans, grauem Shirt und schwarzer Jacke. Was genau veranlasst dich denn da zu solch einem Vorurteil? Er trug ja nun keine Hells-Angels-Jacke oder war im ganzen Gesicht tätowiert.
Zitat von talkertalker schrieb:Mein Eindruck wurde dann durch den ersten Zeugen nach der Pause bestätigt
Magst du auch das ausführen? Mit dem ersten Zeugen nach der Pause meinst du schätzungsweise den 3. oder 4. Zeugen? Der eine war sein Freund und hat daher nur gut über ihn geredet. Die einzige Unstimmigkeit die sich da ergeben hatte war, dass der Z.d.A. ihn nochmals besuchte nachdem er herausgefunden hatte wieso dieser einsitzt. Da wollte er eigentlich den Kontakt abbrechen und tat dies aber doch nicht sofort, weil er der Zeuge nur noch ihn als Kontakt habe.
Und zu dem anderen möglichen Zeugen den du meinen könntest hab ich ja oben schon genug geschrieben wie ich den einschätze.
Zitat von talkertalker schrieb:und durch den letzten Zeugen quasi bewiesen. So jemandem darf man als Jurist keinen Glauben schenken
Was wurde hier bewiesen? Meinst du die Sache mit dem Hausverkauf und der Haushaltsauflösung? Ja die klang zugegebenermaßen anfangs nach keiner feinen Nummer. Aber in der Zeugenvernehmung kam ja doch nach und nach raus, dass es sehr wohl einen mündlichen Auftrag hierfür gab, der Hausschlüssel von der Anwältin ausgehändigt wurde (so ganz ohne Wissen des Zeugen kanns dann ja doch nicht gewesen sein wie dieser erst behauptete) und der Zeuge doch nicht so ganz uneinverstanden war damit, dass der Z.d.A. für ihn die Haushaltsauflösung übernimmt. Der Zeuge hat anfangs doch sogar unterstellt, dass das was in seiner eigenen polizeilichen Vernehmung notiert wäre nicht stimmen würde. Also auf sein Erinnerungsvermögen muss man nun wahrlich nichts geben.

Für mich machte es ein wenig den Eindruck, als hätten sich einige der Zeugen an dem Z.d.A. persönlich rächen wollen (wurde auch vom Gericht mehr als einmalig unterstellend nachgefragt). Natürlich ist niemand von denen ein Unschuldslamm, auch nicht der Z.d.A., aber dieser war für mich der einzige der klar strukturiert einen Sachverhalt darstellen und auf Nachfragen hin bestehen konnte.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 09:20
Zitat von talkertalker schrieb:Der Zeuge hatte auf Nachfrage ein Angebot vom Z.d.A. erhalten. Für 300 € wollte der ihm ein Handy besorgen.
bist du dir da sicher? Eigentlich stellte sich da heraus, dass nicht er persönlich dieses Angebot erhalten habe, sondern dass er das nur vom Hörensagen von einem anderen Häftling wisse. Er konnte glaub ich auch nicht benennen von wem er das wisse oder?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 09:39
@Mahoni und @talker

Danke für eure ausführlichen Berichte.
Für mich persönlich hat der gestrige Tag keinerlei
neuen Erkenntnisse zur Aufklärung dieses Falles beigetragen.
Darf die Anklage oder die Verteidigung überhaupt glaubhafte Aussagen
von Mördern, Kinderschändern, Zuhältern und anderen Hochkriminellen erwarten?
Eine Verhandung über 6 bis 7 Stunden!
Eine Zumutung! Aufklärung? NULL!
Der Fall wird uns noch einige Zeit beschäftigen, bis die Bombe platzt!


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:02
@Mahoni
@talker
Vielen Dank auch von mir.... ich seh bald gar nicht mehr durch mit den Zeugen, seh es aber wie meine Vorredner, viel Licht wurde da nicht ins Dunkle gebracht. Für mich ist der letzte Prozesstag eine einzige Farce, muss ich mal sagen, denn da wird ein Verbrecher nach dem anderen geladen, und am Ende hat es nichts gebracht. Ich frag mich langsam was das Theater soll.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:04
Zitat von AnRoAnRo schrieb:Darf die Anklage oder die Verteidigung überhaupt glaubhafte Aussagen
von Mördern, Kinderschändern, Zuhältern und anderen Hochkriminellen erwarten?
Das ist der Knackpunkt. Deshalb wird ja auch ganz genau nachgebohrt und ermittelt wann, wer, was, wie, warum. Natürlich ist eine Aussage mit Vorsicht zu genießen wenn derjenige damit irgendwelche Forderungen und Vorteile verknüpft. Andererseits wäre das ja auch bei jedem "normalen" anderen Zeugen auch der Fall. Ich finde, dass es ein verkehrtes Zeichen wäre zu sagen, dass man Inhaftierten grundsätzlich niemals trauen darf. Das ist einfach nicht fair und auch nicht mit dem eigenen Anspruch einer späteren Resozialisierung vereinbar. Man muss genau nachprüfen warum und was ausgesagt wird, aber das sollte eigentlich bei jedem Zeugen geschehen.


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12.11.2014 um 10:27
@Mahoni
Ich bin der Meinung, man muss da klar differenzieren. Ein Täter, der bis vor kurzen noch mit seiner einbetonierten Frau gewohnt hat, seine eigene Tochter im selben Raum hat schlafen lassen und allen weiß gemacht hat, dass die Frau abgehauen ist, der gerade erst verurteilt wurde, dem darf man so eine Bühne nicht bieten. Nicht so früh.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:34
ja natürlich soll man auch die Vergangenheit des jeweiligen Zeugen im Hinterkopf behalten. Aber das soll man ja bei einem notorischen Lügner der nicht inhaftiert ist auch. "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht...." soll ja aber nicht grundsätzlich nur für Häftlinge gelten und es ist möglicherweise kontraproduktiv und stigmatisierend zu sagen, dass man einem (Ex)Häftling niemals wieder trauen darf. Dann brauch ich den auch nicht zu resozialisieren und kann ihm gleich "Knasti" auf die Stirn tätowieren. Es kann genauso in die Hose gehen wenn ich jedem "normalen" Zeugen blind eine gehörige Portion Vertrauensvorschuss gebe, wie mir auch Informationen vorenthalten bleiben können, wenn ich jeglichen Häftling in Vertrauenskredit bringe. Man muss prüfen, keine Frage. Aber das sollte man bei jedem. Wenn derjenige WIRKLICH über prozessprägende und entscheidende Informationen verfügt, dann will ich den hören. Und zwar nur zu dieser Sache, nicht zu seiner eigenen Geschichte. Denn nur letzteres wäre für mich eine Form von Bühne bieten. Ich gewichte da die Chance einer Aufklärung höher.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:39
@AnRo
Eine Verhandung über 6 bis 7 Stunden!
Eine Zumutung! Aufklärung? NULL!
Was erwartest du denn bitte von einer Verhandlung? Entertainment in RTL-Zuschauer-gerechten 15 Minuten Häppchen?
Es geht hierbei darum, einen Doppelmord (aus Gütersloh) aufzuklären, bei welchem zwei Menschen auf bestialische Art und Weise umgebracht wurden. Mir ist es lieber, mich da 6-7 Stunden hinzusetzen und eine ordentliche, gründliche Verhandlung anzusehen, als eine Verurteilung im Schnelldurchgang. Für den aktuell einzig angeklagten Jens S. geht es hier um ne Menge Jahre Gefängnis - oder eben nicht. Ich spreche mich deutlich dagegen aus, solch ein Delikt in zwei Sitzungen durchzubringen. Hat Albert ja selbst auch letzte Woche schon gesagt: "damals ging das hier alles irgendwie schneller, aber heutzutage schweigen die Menschen lieber."
Und solange niemand redet und man Leuten alles aus der Nase ziehen muss (Herr Peter K. war ja auch so ein Experte..), solange dauert das auch. Ich bin mir sicher, dass sie auch gerne schneller vorankommen wollen würde. Aber wenn du nur so einen Karnevalsverein als Zeugen da vorgesetzt bekommst, kannst du auch nix machen. Und da schließe ich Atanas P., Julian M. usw. alle mit ein. Christian P. war für mich der einzig glaubwürdige Zeuge da gestern, der sich akribisch vorbereitet hat, immer bei seinen Versionen blieb und bei kritischen Nachfragen seitens der Verteidiger (klar!) immer sofort eine Antwort parat hatte, ohne das er lange nach Versionen suchen musste um sich eine Version aus den Fingern zu saugen, die es so vorher noch nicht gab. Siehe Julian P. mit seinen fliegenden Holländern.

@talker s Einschätzung finde ich daher auch leider absolut nicht sachlich, sondern komplett subjektiv. Nur weil hier interessierte Leser sind, die ein Recht darauf haben, informiert zu werden, muss man nicht auf Boulevard-Niveau sinken und an der Grenze zur Wahrheit entlang schrammen.

Ansonsten finde ich den Prozess mittlerweile äußerst anstrengend. Die Zuschauer dort benehmen sich unter aller Sau, es wird permanent mit Bonbonpapier geknistert, Rentner "reservieren" ihren Sitzplatz mit Schal liegenlassen oder Sitzkissen, beschweren sich, wenn sie aufrücken sollen (wir sind hier nicht im Kino und ihr habt keine Premiumsitze gebucht!), Prozessbeobachter schreiben anderen Zuschauern vor, wie sie sich hinzusetzen haben, was sie für Kleidung zu tragen haben etc., es gibt Ellenbogenkämpfe am Eingang (wir reden hier nicht von Kindern!). Mittlerweile traue ich über 50% der Zuschauer zu, selbst irgendwann auf der linken Seite zu sitzen, keinerlei Anstand und Respekt vor Justizmitarbeitern teilweise.
Auch der Zeuge von letzter Woche, Herr S. (Druckerei)... unbegreiflich für mich, wie man sich so in die Scheiße reiten kann und ich gehe stark davon aus, dass Mackel da auf finanzielle Sicht noch etwas hinterher forschen wird.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:55
Weiterhin sprach noch für den Zeugen Christian P., dass er zum letzten Knastbesuch extra seine Ehefrau als Zeugin mitgebracht hat. Er weiß was er tut. Und er weiß, wie er auf Nummer sicher gehen kann, dass seine Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt wird. Er war für mich gestern jedenfalls der einzige "helle Kopf" der da saß. Die anderen Zeugen hatten doch gar keine Ahnung, außer dass sie dem Zeugen P. ganz offensichtlich an die Karre fahren wollten, weil sie ihn nicht leiden können. Der Zeuge P. muss ja mehr gewusst haben als in der Akte steht, sonst wäre seine Aussage für die StA ja komplett ohne Bedeutung gewesen. Dementsprechend muss P. mehr gewusst haben und das Wissen kann er ja nur von Jens S. bekommen haben.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:57
Guten Morgen!

@Mahoni
Meinen Eindruck vom Z.d.A. habe ich mir nicht durch das Aussehen sondern durch das Auftreten und Verhalten (Körpersprache und Mimik) gemacht.

@kannmanmachen
Guten Tag Herr Christian P.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 10:59
@talker Es ist kein Wunder, dass Häftlinge keine genauen Angaben zu Zeitpunkten machen können, wenn sie sich im Vollzug befinden. Der Knast-Alltag bietet sicherlich wenig zeitliche Orientierungspunkte.
Auch nicht die Zeitungen der vergangenen fünf Tage die im Hafthaus für jeden zugänglich sind?
Vielleicht hast Du da einen kurzen Moment nicht zugehört, aber Fernseher, Zeitung, Besuche von außen etc. sollten eigentlich reichen, zu wissen, wann welcher Tag oder zumindest Monat ist.

Manchmal frage ich mich, was mit der Lebensrealität mancher Menschen nicht stimmt. Jeder weiß, dass man nirgendwo so leicht an BTM, Handys und Waffen kommt, wie im Knast. Wieso sollten die dann keinen Zugang zu einem Kalender haben?

Nein, nicht Christian P. Auch wenn das Geschlecht vielleicht stimmen könnte.


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12.11.2014 um 10:59
Zitat von talkertalker schrieb:Meinen Eindruck vom Z.d.A. habe ich mir nicht durch das Aussehen sondern durch das Auftreten und Verhalten (Körpersprache und Mimik) gemacht.
das macht es für mich aber noch erklärungsbedürftiger. Wie machst du die Glaubwürdigkeit von einem Fremden an seiner Körpersprache und Mimik fest? Er stand ja weder zitternd, schwitzend noch pöbelnd im Foyer?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 11:09
und wenn du sagst, dass du den Zeugen schon vorher in der Pause gesehen hast, dann wusstest du doch noch gar nicht wer das ist? Also welche Funktion der hat, wo hingehört usw?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 11:11
@kannmanmachen
Der Prozess ist so gut wie vorbei, wenn du sagst der Zeuge P. muss mehr gewusst haben, dann hätte das im Prozess klar rausgearbeitet werden müssen. Meiner Meinung nach blieb bis zum Schluss offen, ob sein Wissen aus der Anklage und Presse stammt oder eben mehr. Da es nicht klar wurde, kann man das jetzt auch nicht mutmaßen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 11:14
Ich habe sehr schnell gemerkt wer das ist. Wen hätten die Reporter sonst umzingeln wollen?
Die Hände in seiner Hosentasche zitterten und seine Augen wechselten permanent hastig die Richtung.
Ich kenne das Verhalten zu gut von einer Person aus meiner Vergangenheit, die immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht war und permanent gelogen hat, um sich Vorteile oder Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Solche Menschen bauen Beziehungen zu anderen nur auf, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
Der wollte bestimmt nicht aus Nächstenliebe das Haus des "Maurers" verkaufen. Das Auto hat er bestimmt auch nicht kostspielig repariert und das Geld aus dem Verkauf von Hausrat ist in seine Tasche gewandert.
Seid ihr mit dem Klammersack gepudert.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

12.11.2014 um 11:24
@obskur
Der Zeuge wurde bereits am 23.9. vernommen mit seiner Aussage. Da war talker aber meines Wissens nach nicht anwesend.

@talker
Ich will nicht unhöflich sein, aber wie realistisch ist das bitte, zitternde Hände IN EINER HOSENTASCHE zu sehen?
Auch "klug", von einer Person auf sämtliche Menschen zu schließen. Sowas nennt man in der Wissenschaft eine falsche Abduktion, also einen klassischen Fehlschluss.

Des Weiteren frage ich mich, wie du zu den ganzen Unwahrheiten kommst. Soviel Geld wird bei dem "Verkauf des Hausrats" nicht geflossen sein.
Zur Auffrischung: http://www.nw-news.de/owl/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/11179666_Mittelsmann_aus_dem_Knast.html

Den Deal mit der StA hätte es ja wohl nicht gegeben, wenn seine Aussagen völlig abstrus und erfunden gewesen wären, oder?

Das Auto ist doch ein weiteres Indiz dafür, dass der mauernde Zeuge K. eiskalt gelogen hat. Auch da war P. bestens vorbereitet mit einem Anwaltsschreiben und Auszug, auf wen das Auto angemeldet ist und das K. ihm weder das Nutzungsrecht einräumen durfte, noch das Auto an ihn verschenken, verkaufen, sonstwas durfte. So blöd ist P. ja jetzt auch wieder nicht, dass er dennoch an dem Auto bzw. dem Gedanken des Besitzerwerbs festhält.


Achja, der Schwachsinn mit der angeblichen Sektenzugehörigkeit des Jens S. kam auch nicht von P. sondern von diesen ganzen Schauspielern nach ihm. Da hat er sich nämlich, ähnlich wie bei Atanas' Praktikantinnenlovestory, einfach nur an den Kopf gepackt und fast schon in sich hereingeweint vor lauter Dummheit die da aufgetischt wurde.
Julian M., Mohammed K. etc. stecken zudem alle im Methadon-Programm oder konsumieren reichlich Psychopharmaka (konnte man beim Dano-Prozess und Hüllhorst-Prozess erfahren). Preissler ist der einzige Zeuge da gestern gewesen, der auch ohne sämtliche Mittel auf sein Leben klar kommt - und vielleicht gerade genau deswegen einen klaren Kopf behält und Zusammenhänge auf die Ketten bekommt?


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